'Glaubensneid' ?

…bitte, von denen in meiner Frage „Glaubensneid ?“
gar nicht die Rede war.

Genau das habe ich mir auch gedacht wo ich die „ausholenden“ Antworten gelesen hatte.

Es würde mich freuen, wenn (noch) jemand was zu meiner Frage
sagen würde.

Ich glaube du wartest vergeblich, die nichts zum Thema gecshriebenen Antworten sprechen ja Bände und beantworten so einiges.

MfG

Hallo Helmut,

naja, demütig und liebtätig kann man auch sein ohne Christ zu sein. :smile: Ich wollte eher ausdrücken, dass man im Westen nicht unbedingt „schlechter“ glaubt, wenn man „kopflastiger“ an die Sache herangeht. (zugegebenermaßen ist das charismatisch-temperamentvolle- irgendwie attraktiver und wirkt „echter“) Ich kann ja nicht mehrere 100 Jahre Aufklärung einfach ausblenden.

Meinst Du nicht dass wir, wo wir auch leben, als Christen so
leben sollten, wie uns das Jesus gelehrt und vorgelebt hat?

Er, als Gott, war von Herzen demütig und liebtätig. Er hat
viele Menschen geheilt!

Also, nur demütig und liebtätig war Jesus ja nun auch nicht! Da reduzierst du ihn auf eine Blümchen-Jesus, der ihm nicht gerecht wird.

Ich denke, dass in jeder Kirche, Sekte oder Gruppe Menschen zu
finden sind, die Jesus lieben und versuchen, nach seinen
Regeln (12 Gebote, Bergpredigt) zu leben. Was wir tun, das
zählt!

Stimmt.

GRüße,

Barbara

Nun, ich hätte mich an der Stelle des Zeichners entschuldigt, da es aufgrund der Karikaturen schon mehrere Tote gegeben hat.

Offenbar hat hier niemand begriffen, dass ich mich hier NUR DESHALB auf mein Recht auf freie Meinungsäußerung berufen habe, weil der Zeichner NICHTS ANDERES getan hat. … Es hat euch ganz offensichtlich nicht gefallen.

Wieso darf der Zeichner eigentlich etwas, was ich nicht darf?

Mein Posting wurde sinnentstellend gelöscht, so dass nun jeder hier glaubt, ich hätte zur Gewalt aufgerufen. Das habe ich nie getan! Warum sollte ich so etwas auch tun? Mein Posting war ironisch gemeint, so nach dem Motto, „also, wenn man schreiben darf, was man will, dann schreibe ich …“ Keiner hat das begriffen.

Ich bitte darum, mein Posting entweder GANZ zu löschen, ODER GAR NICHT.

Eigentlich ist das hier ein ziemlich sinnloses Forum.

Also da habe ich einen:

Herr Bush ist ja überzeugter Christ und ehrlich davon überzeugt, daß er von Gott den Auftrag hat, das Böse in der Welt auszurotten. Der ist echt so primitiv gläubig - und unter den Amerikanern ist der da nicht der Einzige.
Und genau da steckt die riedengroße Gefahr gerade bei den „lebendigen“ Religionen: Was ist, wenn da irgendwelche extremen Strömungen Oberwasser bekommen?
Denn Du kannst es genau so gut anders sehen: Niergendwo ist der Islam fester verwurzelt als im Iran oder in Saudi-Arabien - da durchdringt er praktisch das ganze Leben mmit all seinen Restriktionen. Und Afghanistan unter den Taliban war die unverhüllte herrschaft der allerextremsten Glaubenskämpfer.
An der Stelle sind mir die verwestlichten und durch die Aufklärung aufgeweichten Nationen doch wesentlich lieber. Weil bei denen nämlich das Bewußtsein angekommen ist, daß es verschiedene Religionen und Lebensansätze geben kann, die alle ihr Daseinsberechtigung haben.

Genau das aber können alle wirklich überzeugten Monodeisten nicht leisten - die sind dazu verurteilt, ihre eigene Lehre für die einzig Richtige und den Glkauben aller anderen für einen Irrglauben zu halten, der zu bekämpfen ist.

Gernot Geyer

Hi,

Genau das aber können alle wirklich überzeugten Monodeisten
nicht leisten - die sind dazu verurteilt, ihre eigene Lehre
für die einzig Richtige und den Glkauben aller anderen für
einen Irrglauben zu halten, der zu bekämpfen ist.

Deshalb gibt es nach meiner Meinung keine schlimmere Ideologie als eine theistische Religion. Der Anhänger einer solchen kann sich ohne weitere Eigenleistung über jeden, der seiner reinen Lehre nicht anhängt, erheben durch blossen Hinweis auf seinen „richtigen“ Glauben bzw. auf seinen „richtigen“, den natürlich „einzig wahren“ Gott.
Dass so etwas gerade dort besonders gut funktioniert, wo die Menschen weder mit Freiheit noch mit Bildung noch mit materiellen Gütern besonders gut versorgt sind, liegt auf der Hand.
Das gilt für alle theistischen Religionen, das Christentum ausdrücklich mit eingeschlossen. Und wenn die „Gotteskrieger“ der USA à la George Dabbeljuh (bei dem kommt wohl hauptsächlich das Bildungsargument zum Tragen) und seine Fans mal durchdrehen sollten mit ihren Atom- und sonstigen Waffen, dann gnade uns, tja, wer nur…

Die Armen im Geiste sind keineswegs selig.

Viele Grüße
WoDi

Hi,

Nun, ich hätte mich an der Stelle des Zeichners entschuldigt,
da es aufgrund der Karikaturen schon mehrere Tote gegeben hat.

Diese Folgerung ist falsch.
Es hat nicht aufgrund der Karikaturen Tote gegeben, sondern weil fehlgeleitete Irre meinten, sie müssten deshalb ein Fass aufmachen, um es mal salopp zu formulieren. Sie haben das Ganze zum Anlass genommen, der Grund ist ganz sicher ein anderer.
Eine angemessene Reaktion seitens der islamischen Länder wäre z.B. gewesen, „dem Westen“ ganz souverän mitzuteilen, dass „wir so stark in unserem Glauben verfestigt sind, dass ihr uns nicht beleidigen könnt“ oder sowas in der Art.
Die aktuelle Reaktion aber ist keinesfalls eine souveräne, was den Glauben angeht.

Zur freien Meinungsäusserung hier im Brett haben andere schon viel Richtiges geschrieben, so dass ich nicht auch noch darauf eingehen muss.

Viele Grüße
WoDi

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Hallo Barbara,

> naja, demütig und liebtätig kann man auch sein ohne Christ zu sein.

Wäre es nicht wunderbar, wenn alle Menschen auf der Erde demütig und liebtätig wären?

Ich denke, wenn man tut was Jesus rät und IHN liebt, dann ist man ein Christ!

> Ich wollte eher ausdrücken, dass man im Westen nicht unbedingt „schlechter“ glaubt, wenn man „kopflastiger“ an die Sache herangeht.

Liegt nicht gerade das Problem darin, dass man im Westen das Herz nur noch so wenig sprechen lässt und dass der Kopf alles beherrscht!

Mk 12,30 und du sollst Gott, deinen HERRN, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüte und von allen deinen Kräften." Das ist das vornehmste Gebot.

Mt 24,12 und dieweil die Ungerechtigkeit wird überhand nehmen, wird die Liebe in vielen erkalten.

Jak 2,17 Also auch der Glaube, wenn er nicht Werke hat, ist er tot an ihm selber.

Wie kann ein Mensch noch ein Christ sein, wenn er z. B. durch die Aufklärung alle Wunder Jesu leugnet?

> Also, nur demütig und liebtätig war Jesus ja nun auch nicht! Da reduzierst du ihn auf eine Blümchen-Jesus, der ihm nicht gerecht wird.

Ja, Jesus hat natürlich auch gelehrt!

Beschreibe bitte, wie Du Jesus siehst. Also was über einen „Blümchen Jesus“ hinausgeht!

Herzliche Grüße
Helmut

Hallo,

also ichnehme da den sendungsbewußten Dawelju wirklich nicht aus. Und ich finde es irgendwie echt gemein, daß der allein deswegen am Ende Recht gaben soll, nur weil er ein paar Waffen und Mittel hat, die andere nicht haben.
Im Übrigen istd er nicht ungebildet - der ist psychisch krank. Der ist nämlich Alkoholiker. Gut - das bin ich auch. Aber statt die Sache mit einer vernünftigen therapeutischen Behandlung anzugehen, hat er einfach seine Sucht vom Alkohol auf sein übersteigertes Sendungsbewußtsein verlagert - der muß jetzt ganz einfach der Gute sein, der alles Böse bekämpft, weil er nur so den Kick kriegt, den ihm sonst der Alkohol gegeben hatte. Hast Du noch nioe bemwerkt, daß oft ehemalige Raucher die fanatischsten Nichtraucher sind? Die brauchen das für ihr Selbstwertgefühl. So was kommt raus, wenn man an Sucht selber rumdoktort - weil ja dabei nur die Auswirkungen angegengen werden und nicht die eigentlichen Ursachen.

Gernot Geyer

Hallo,
mir ist nicht klar, wer neidisch ist.

Dass die Glaubenskraft vieler hier lebender Moslems den wunderbaren Verheissungen der „Freiheit“ widersteht und auch Benachteiligungen in Kauf nimmt, erfüllt sie vielleicht heimlich mit so etwas wie Glaubensneid. Was meint ihr ?

Sie auf unsere Freiheit?
Oder wir auf ihre Glaubensstärke?

Oder meintest du, dass sie einen „Glaubensstolz“ empfinden?
Den meine ich immer wieder spüren zu können. Auch bei persönlich Bekannten. Zumal wenn Ramadan ist.

Das erinnert mich dann an Pietisten, von denen ich auch genug kannte und die auf mich Skeptiker, Agnostiker oder Atheisten sehr von oben herbguckten im Wissen es besser zu wissen!

Gruß Fritz

Na da sind wir ja mal wieder froh, dass die fähigen Ferntherapeuten im Forum versammelt sind. . .

Es fällt einem zum Kaffeesatzlesen nix mehr ein.

Andersrum wird ein Schuh daraus!

Schuld daran sind nach meiner Ansicht die Theologen, die mit ihrem Gehirnverstand Gott ergründen wollen und so die Christenlehre vernebelt haben.

Sie haben das Licht der Vernunft in die vernebelten und düsteren Köpfe gebracht.

Der zersetzenden Wühlarbeit der Theologen und Philosophen verdanken wir unsere einigermaßen humane, ziemlich aufgeklärte, fast schon freiheitlich zu nennende, europäische Gesellschaftsordnung.

NICHT den Wahrern des Glaubens!
Jeder Fortschritt musste GEGEN diese durchgesetzt werden!

Ich hörte noch nie vom „Licht der Inquisition“ reden; wohl aber vom Jahrhundert des Lichts, der Aufklärung!

Fritz

Der zersetzenden Wühlarbeit der Theologen und Philosophen
verdanken wir unsere einigermaßen humane, ziemlich
aufgeklärte, fast schon freiheitlich zu nennende, europäische
Gesellschaftsordnung.

Danke, Fritz, danke!
Mir war bisher nicht klar, daß meine subversive Art zum Fortschritt der Menschheit beiträgt.
Aber meine Eltern haben mir schon als kleinem Jungen „Unterwanderstiefel“ angezogen.

Gruß - Rolf

off-topic

Eigentlich ist das hier ein ziemlich sinnloses Forum.

Wenn Du aus dieser Erkenntnis die richtige Schlussfolgerung triffst, dann wäre ich froh und ich wünschte auch, dass ein oder zwei andere Deine Erkenntnis teilen werden.

Ich fand das Forum sehr gut, da man hier fast immer Beiträge lesen konnte, von Menschen, die wissen wovon Sie reden. Leider scheint jemand irgendwo Werbung für das Forum gemacht zu haben, was einige angezogen hat, die leider von wenig Ahnung haben, aber viel reden wollen.

Gibt es keine Vereinsvorstände mehr?

Eencockniedo

Hallo!

Naja der MOD kann ja nun auch nicht immer da sein!

Die Aussage von Petra war sehr spezifisch.

Andere Aussagen in diesem Forum sind aber nicht weniger „schlimm“, nur werden die eher durchgelassen, weil man sich nicht gegen Einzelpersonen richtet sondern Gruppen.

In gewisser Weise bin ich traurig, dass es doch eine nicht unerhebliche Minderheit gibt, die mit Menschenrechten nichts anfangen kann und lieber unter 24h S/M Bedingungen das Leben verbringen will.

Warum diese „Minderheit“ ausgerechnet in Deutschland wohnen bleiben will, bleibt mir hingegen unklar!

Eencockniedo

Moin Nescio,

ich denke, dass das nicht unbedingt mit Glaubensneid zutun hat, aber doch schon mit Infragestellen unserer eigenen Werte.

Die Aufteilung der Welt in „wir“ und „die“ funktioniert nur, wenn „wir“ uns auch von „denen“ abgrenzen. Somit haben Leute, welche diese Welt gerne derart aufteilen, ein akutes Abgrenzungsproblem. Was unterscheidet „uns“ denn eigentlich von „denen“ ? Und sind „wir“ in den Punkten, in denen wir uns unterscheiden, tatsächlich besser ? Falls nicht, müssten wir ja womöglich bei uns was ändern, oh Graus.

Zur Zeit des Kalten Kriegs war das Hauptunterscheidungsmerkmal das politische System. Zwar konnte man trefflich darüber theoretisieren, ob nun der Kommunismus/Sozialismus was Grundgutes für die Welt sei, aber die Realität zeigte auf beruhigende Weise, dass selbst „unsere“ Sozialhilfeempfänger im Allgemeinen einen höheren Lebensstandard hatten, als die „Werktätigen“ in den Ländern des Ostblocks. Somit stand der Gewinner scheinbar mit Leichtigkeit fest.

Jetzt haben wir aber ein anderes Differenzierungsproblem für „wir“ und „die“. Das einzige zuverlässige Unterscheidungsmerkmal scheint nämlich die Religion zu sein. „Die“, das sind die Muslims, das ist der Islam. Aber was sollen wir dem nun auf „unserer“ Seite entgegensetzen ? Das Christentum ? Funktioniert nicht so wirklich. Unsere „freiheitliche demokratische Grundordnung“ ? Hm…die gibt es auch in den meisten nicht-islamischen Ländern nicht. Wir wissen somit nur, dass „wir“ im Vergleich zu „denen“ nicht sind. Das ist reichlich schwach für eine starke Identifizierung mit „unserem“ System.

Gleichmaßen schwer tut man sich mit der „Überlegenheit“. Fast täglich lesen wir den Nachrichten über Schweinereien, die in „unserem“ Namen begangen werden, seien das nun Angriffskriege, Folterungen in Gefängnissen, Lager wie Guantanamo usw. Auch die ganzen „der Zweck heiligt die Mittel“ Gesänge täuschen nicht darüber hinweg, dass hier bei sehr vielen Leuten doch immerhin ein Unwohlsein angesichts dieser Schweinereien entsteht.

Die aktuellen Weltgeschehnisse führen daher dazu, dass „wir“ unsere Moral und Ethik hochgradig in Frage gestellt sehen. Angriffskriege sind natürlich schlecht, aber gibt es ethisch begründbare Ausnahmen, die Angriffskriege dennoch rechtfertigen ? Folter ist natürlich schlecht, aber gibt es ethisch begründbare Ausnahmen, Folter zuzulassen ? Meinungsfreiheit ist natürlich gut, aber gibt es ethisch begründbare Ausnahmen, Meinungsfreiheit einzuschränken ?

Ich würde mir wünschen, dass die aktuellen Geschehnisse zu einer öffentlichen Diskussion dieser Werte auch in unserer Gesellschaft führen würden. Warum findet diese Diskussion dennoch nicht statt ? Zum Einen, weil Ethik und Moral (sofern sie nicht mit unserer Gesetzgebung kollidiert) zunehmend als private, und nicht als gesellschaftliche Aufgabe verstanden wird. Religiös motivierte Diskutanten werden dabei auf die Trennung von Staat und Kirche verwiesen und darauf, dass politische Anteilnahme nicht erwünscht sei. Und die nicht-religiösen Ethiker und Moralisten ? Die haben sich vermutlich in ihre Elfenbeintürmchen zurückgezogen.

Was also bleibt ist ein Draufschlagen auf die Gegenseite. Da es hier um Systemvergleich geht, scheint es auch legitim, hier die Taten einzelner mit dem System (Islam) gleichzusetzen. Der Zweck heiligt die Mittel. Schließlich geht es um nichts geringeres, als unsere Moral :smile:

Gruß
Marion

Ich empfehle Dir folgende Lektüre:
http://www.tucholsky-gesellschaft.de/?KT/Texte/satir…

Schöner Artikel.

Der Schlusssatz ist im Hinblick auf den vorangegangenen Text verständlich.

Das Problem der Satire ergibt sich allein aus der Bildung des Betrachters.

Denn muss der Betrachter auch das Bild als Satire erkennen?

Vielleicht brauchen wir ein Erkennungsmerkmal! „Dieses Bild stellt eine Satire dar!“

Denn WIRKLICHE Probleme scheint es ja nur da zu geben, wo Menschen meinen, dass es sich um KEINE Satire handelt, bzw. sie gar nicht wissen was eine Satire ist, bzw. so eine Darstellung in deren Kulturkreis immer diffamierend und bösartig verwendet wird.

Meiner Meinung nach sind die besprochenen Karrikaturen allesamt gut, aber eben nur deswegen, weil ich etwas gutes in diese hineininterpretieren kann, nämlich ein Aufruf zur Diskussion über die Unsinnigkeit der Ängste vor muslimisch aussehenden Menschen.

Eencockniedo

Hallo,

Die Religiösen hierzulande hetzen meinem Eindruck nach weniger
als
die „Aufgeklärten“ - oder gar nicht - gegen den angeblich so
„zurückgebliebenen“ Islam. Ein interessanter Aspekt. Sie
scheinen ein
Sensorium dafür zu haben, dass der Islam eine lebendigere
Religion
ist als das Dienstleister-Christentum des Westens.

Die haben für etwas ganz anderes ein Sensorium. Dazu meine Antwort weiter unten! Dein Gedanke ist sehr naiv.

Dass die
Glaubenskraft vieler hier lebender Moslems den wunderbaren
Verheissungen der „Freiheit“ widersteht und auch
Benachteiligungen in
Kauf nimmt, erfüllt sie vielleicht heimlich mit so etwas wie
Glaubensneid. Was meint ihr ?

Die Christen haben wahrlich Angst an Einfluss in Europa zu verlieren. So sind sie ganz froh, dass religiöse Rechte jetzt debatiert werden und sind logischwerweise auf der Seite der Religion!

Was sie nicht merken, ist, dass sie sich langfristig das eigene Grab schaufeln. Denn Religionen wollen nicht koexistieren! Der freiheitliche Staat garantiert aber die Koexistenz. Doch diese Staatsordnung untergraben die Christen selbst, weil sie meinen, dass sie noch am längeren Hebel sitzen, auch langfristig und von Muslimen nichts zu fürchten haben, wenn es mal darauf ankommt.

Eencockniedo

Hallo Pendragon,

ich denke, dass das nicht unbedingt mit Glaubensneid zutun
hat, aber doch schon mit Infragestellen unserer eigenen Werte.

Da spielen wahrscheinlich sehr viele Gründe mit eine Rolle. Glaubensneid ist da wohl auch mitbei. Muss ja auch nichts schlechtes sein, auch wenn Neid etwas negativ besetzt ist als Begriff. Man kann dieses gefühl auch für positive Entwicklungen benutzen.

Die Aufteilung der Welt in „wir“ und „die“ funktioniert nur,
wenn „wir“ uns auch von „denen“ abgrenzen. Somit haben Leute,
welche diese Welt gerne derart aufteilen, ein akutes
Abgrenzungsproblem. Was unterscheidet „uns“ denn eigentlich
von „denen“ ? Und sind „wir“ in den Punkten, in denen wir uns
unterscheiden, tatsächlich besser ? Falls nicht, müssten wir
ja womöglich bei uns was ändern, oh Graus.

Deswegen versuchen die die gerne aufteilen dieses „abgrenzungsproblem“ zu unterdrücken in dem sie beide Seiten „radikalisieren“. Denn bei Radikalisierung also der Erhöhung beiderseitiger Angriffe interessiert keine mehr die Gemeinsamkeiten. Denn wenn man mich angreift, dann wehre ich mich erstmal.

Jetzt haben wir aber ein anderes Differenzierungsproblem für
„wir“ und „die“. Das einzige zuverlässige
Unterscheidungsmerkmal scheint nämlich die Religion zu sein.

„Die“, das sind die Muslims, das ist der Islam. Aber was
sollen wir dem nun auf „unserer“ Seite entgegensetzen ? Das
Christentum ? Funktioniert nicht so wirklich. Unsere
„freiheitliche demokratische Grundordnung“ ? Hm…die gibt es
auch in den meisten nicht-islamischen Ländern nicht. Wir
wissen somit nur, dass „wir“ im Vergleich zu „denen“ nicht
sind. Das ist reichlich schwach für eine starke
Identifizierung mit „unserem“ System.

Siehe oben. Deswegen werden einige „Werte“ so betont dargestellt als ob sie unbegrenzbare Sachen wären. Also „radikal“ vertreten. Damit wird ganz bewusst das Abgrenungsproblem unterdückt.

Ich würde mir wünschen, dass die aktuellen Geschehnisse zu
einer öffentlichen Diskussion dieser Werte auch in unserer
Gesellschaft führen würden. Warum findet diese Diskussion
dennoch nicht statt ? Zum Einen, weil Ethik und Moral (sofern
sie nicht mit unserer Gesetzgebung kollidiert) zunehmend als
private, und nicht als gesellschaftliche Aufgabe verstanden
wird. Religiös motivierte Diskutanten werden dabei auf die
Trennung von Staat und Kirche verwiesen und darauf, dass
politische Anteilnahme nicht erwünscht sei. Und die
nicht-religiösen Ethiker und Moralisten ? Die haben sich
vermutlich in ihre Elfenbeintürmchen zurückgezogen.

Das denke ich nicht. Ich denke, dass die aktuellen geschehnisse gerade deswegen „in Gang gesetzt“ werden damit man das Abgrenzungsproblem von dem Tisch hat. Das heisst es gibt DIskutanten die auch gerne diskutieren würden, die werden aber daran gehindert. Das Heisst dass die von dir angegebenen Gründe nicht ausschlaggebend sind, sondern die „künstlich“ hervrogerufenen „ANgriffe“ auf die hiesige System. Denn ein von aussen ausgefürhter „Angriff“ führt immer dazu, dass soclhe Diskussionen unterdrückt werden. Denn da wo ein ANgriff ist, wird nicht diskutiert sondern man solidarisiert sich.
Man könnte diesen Umstand ausweichen und trotzdem einen Dialog führen, dann müssten beide Seiten erkennen dass kein „kollektiver“ Angriff vorliegt was aber durch die Radikalisierung schwer ist. Wie gesagt das natürlichste der Welt ist Solidarisierung in „schweren tagen“.

Was also bleibt ist ein Draufschlagen auf die Gegenseite. Da
es hier um Systemvergleich geht, scheint es auch legitim, hier
die Taten einzelner mit dem System (Islam) gleichzusetzen. Der
Zweck heiligt die Mittel. Schließlich geht es um nichts
geringeres, als unsere Moral :smile:

Das wird natürlich auf der gegenseite auch kräftig gemacht. Was wiederum auch dazu beiträgt die Diskussionen unmöglich zu machen. Was helfen könnte ist einzig und allein dass man erkennt dass es kein „wir“ und „die“ gibt, aber das ist nicht einfach wenn man von radiklaen der gegenseite konfrontiert wird. Das gilt wiederum für beide Seiten.

Die Terroranschläge machen es den hiesigen Nichtaufteiler schwerer und die US-EU-Israelangriffe machen es den dortigen Nichtaufteiler schwer. Es ist ein Kreislauf.

MfG

Moin,

Da spielen wahrscheinlich sehr viele Gründe mit eine Rolle.
Glaubensneid ist da wohl auch mitbei.

Aus welchem Grund ? Hier in D hat jeder, der das Bedürfnis nach „Glauben“ empfindet, die Auswahl zwischen einer ganzen Reihe von Angeboten. Da wird schon für jeden etwas dabei sein. Tatsächlich dürfte eine Radikalität aufgrund von Religion eher Befremden verursachen, als Neid.

Deswegen versuchen die die gerne aufteilen dieses
„abgrenzungsproblem“ zu unterdrücken in dem sie beide Seiten
„radikalisieren“. Denn bei Radikalisierung also der Erhöhung
beiderseitiger Angriffe interessiert keine mehr die
Gemeinsamkeiten. Denn wenn man mich angreift, dann wehre ich
mich erstmal.

Was muss man das „Radikalisieren“? Die Vorfälle, die durch die Medien gehen, sind meiner Meinung nach radikal genug. Das Problem sehe ich nicht in „Radikalisierung“, sondern in unzulässiger „Verallgemeinerung“.

Wir
wissen somit nur, dass „wir“ im Vergleich zu „denen“ nicht
sind. Das ist reichlich schwach für eine starke
Identifizierung mit „unserem“ System.

Siehe oben. Deswegen werden einige „Werte“ so betont
dargestellt als ob sie unbegrenzbare Sachen wären. Also
„radikal“ vertreten. Damit wird ganz bewusst das
Abgrenungsproblem unterdückt.

Für mich ist das keine Frage der „Werte“, sondern der Abgrenzung.

Das denke ich nicht. Ich denke, dass die aktuellen
geschehnisse gerade deswegen „in Gang gesetzt“ werden damit
man das Abgrenzungsproblem von dem Tisch hat.

Diese Geschehnisse sind aber nicht der Inhalt, sondern der Anlass einer möglichen Wertediskussion, die nicht stattfindet.

Das heisst es
gibt DIskutanten die auch gerne diskutieren würden, die werden
aber daran gehindert.

Niemand wird daran gehindert zu diskutieren. Nur das Interesse erscheint mir jenseits der Stammtische nicht allzu groß.

Das Heisst dass die von dir angegebenen
Gründe nicht ausschlaggebend sind, sondern die „künstlich“
hervrogerufenen „ANgriffe“ auf die hiesige System. Denn ein
von aussen ausgefürhter „Angriff“ führt immer dazu, dass
soclhe Diskussionen unterdrückt werden.

Naja, die Leute, die das Ende der westlichen Welt nahen sehen, dürften nach wie vor eher eine skurrile Minderheit ausmachen.

Denn da wo ein ANgriff
ist, wird nicht diskutiert sondern man solidarisiert sich.

Ich würde mich gerne mit Moslems solidarisieren, die fest auf unserer demokratischen, freiheitlichen Grundordnung stehen, denn das sind die Werte, die ich gegen Angriffe verteidige. Dabei ist es mir ziemlich egal, ob diese Angriffe nun von fundamentalistischen Moslems oder deutschen Rechtsradikalen ausgehen.

Man könnte diesen Umstand ausweichen und trotzdem einen Dialog
führen, dann müssten beide Seiten erkennen dass kein
„kollektiver“ Angriff vorliegt was aber durch die
Radikalisierung schwer ist.

Das passiert ja auch, zum Beispiel hier im Forum. Wobei ich es allerdings auch ziemlich daneben finde, dass jeder bekennende Muslim, der hier die Nase reinsteckt, sich gleich für gewalttätige Muslims am andern Ende der Welt rechtfertigen muss.

Was helfen könnte ist einzig und allein dass man
erkennt dass es kein „wir“ und „die“ gibt, aber das ist nicht
einfach wenn man von radiklaen der gegenseite konfrontiert
wird. Das gilt wiederum für beide Seiten.

Och, für mich gibt es durchaus ein „wir“ und „die“. Nur verlaufen meiner Meinung nach die Grenzen anders, als zwischen „westliche Welt“ und „Islam“. Zum Beispiel zwischen denen, die Menschenleben grundsätzlich als hohes Gut achten und jenen, die das nicht machen. So finden sich dann plötzlich Menschen auf der gleichen Seite mit denen wieder, die sie eigentlich als „anders“ wähnen.

Die Terroranschläge machen es den hiesigen Nichtaufteiler
schwerer und die US-EU-Israelangriffe machen es den dortigen
Nichtaufteiler schwer. Es ist ein Kreislauf.

Kein Kreislauf, sondern offensichtlich eine Grenzziehung mit ungeeigneten Kennzeichen :smile:

Gruß
Marion

2 „Gefällt mir“

Hallo, Fritz,

mir ist nicht klar, wer neidisch ist.

Dass die Glaubenskraft vieler hier lebender Moslems den wunderbaren
Verheissungen der „Freiheit“ widersteht und auch Benachteiligungen
in Kauf nimmt, erfüllt sie vielleicht heimlich mit so etwas wie
Glaubensneid.

Sie auf unsere Freiheit?
Oder wir auf ihre Glaubensstärke?

„Sie“ im letzten Halbsatz bezieht sich auf die im Vorsatz genannten
Religiösen hierzulande. Auch die, die selbst glaubensstark sind oder
sein möchten, werden sich die allen „Integrationsbemühungen“
widerstehende Glaubenskraft vieler hier lebender Moslems für die
Vielzahl der hier lebenden verwahrlosten/desorientierten Christen
wünschen.
Das nur zur Klärung.
Ich selbst wünsche mir keine Glaubenskraft und würde lieber in einer
Gesellschaft leben, in der es keine Gläubigen gibt (wo es im übrigen
auch das leidige Zwickmühlenproblem der „Toleranz“ nicht gäbe).

Aber du siehst an meinem Ausgangsbeitrag, dass dein langes Zitat,
das du schliesslich dem Ayatollah Khomeini zuschriebst und das hier
zum Schutz (volks)verhetzbarer mündiger Leser getilgt wurde, der
Anlass für mich war, hier was zu schreiben.

Denn mir fällt auf, dass für viele

Skeptiker, Agnostiker oder Atheisten

(Selbstbezeichnung Fritz R.) hierzulande die Bilder von Exzessen
fanatischer Moslems in fernen Regionen - oder auch solche Texte wie
der angeblich von Khomeini stammende, aber auch AT-Zitate - ein
willkommenes Fressen sind, um sie als Argumente gegen die Religion an
sich zu nutzen.
Eigentlicher Gegner hiesiger Konfessionsfreier sind aber die hiesigen
Kirchen - und die sie tragende Klientel.
Und gegen die ist diese Waffe („seht, das ist Religion !“) eine sehr
stumpfe; sie lässt den Freigeist vielleicht sogar als hassend,
verblendet und eifernd dastehen, den Klerikalen als besonnen,
vernünftig und human.

Verständlich ist diese Haltung des Konfessionsfreien aus der für ihn
bedrängenden Situation in diesem Land. Ca. ein Drittel der
Bevölkerung sind konfessionslos, ebensoviel wie katholisch und
evangelisch; sie haben aber vom politischen Einfluss her den Status
einer Sekte, haben keine Lobby, keinen Funktionärsapparat etc., was
man alles in diesem Staat so braucht.
Zahlen und Daten dazu: http://www.fowid.de
Du kennst sicher auch die Anstrengungen der privaten
http://www.giordano-bruno-stiftung.de
das zu ändern.
Die müssen immer noch (wieviel Jahre „nach der Aufklärung“
eigentlich?) mühsam in Richtung Laizismus wirken - und stehen, wie es
aussieht, auf recht einsamem Posten, trotz des Bevölkerungsdrittels,
oder mehr, das sie „eigentlich“ vertreten könnten.

Diese und weitere ähnliche Gedanken kamen mir bei deinem Khomeini-
Beitrag, den ich als Religionskritik in unserem Teil der Welt für
kontraproduktiv halte.
Wer den Esel meint, sollte auch den Esel schlagen, nicht den Sack.
Dass das einfach ist, würde ich nicht behaupten.

Servus
Nescio