"Glaubst du an Gott?" "Nee, bin Atheist."

… weil man noch keine überzeugenden säkularen Riten gefunden hat: zur Taufe, an Weihnachten, bei einer Beerdigung.

Und welchen Sinn des Lebens haben wir für uns erkannt? … ein zentrales Element unserer modernen Ideologie ist: Wir schaffen unser eigenes Paradies auf Erden, wenn wir uns nur genug anstrengen … kann diese Sichtweise nicht die ganze Welt von A bis Z erklären, wie die Religion es tut.

Eine Gesellschaft aus Atheisten, die so handeln, könnte also theoretisch perfekt funktionieren. … Ist das nicht eine Utopie? … In der Tat.

Ich kann schließlich auch antike griechische Skulpturen oder Literatur wertschätzen, ohne an Aphrodite und Zeus zu glauben.

Ist Atheismus lediglich eine Protesthaltung?
Oder eine Anti-Religion?
Ohne eigenes Konzept?
Gar eine Religion?
Eine Zusammenführung religiöser Werte und Konzepte mit der Erkenntnis und dem Ziel, keine funktionierende Gesellschaft zu generieren?

Franz

Rauf und runter gelesen.
Sollte dies nicht ein Plädoyer für Atheismus sein?
Oder doch gegen?

Wir haben gelernt, einen überbordenden Anspruch an Sinnfragen zurückzuschrauben und sind bescheidener geworden

Ist Atheismus aufgrund dieser Reduktion für zunehmende Oberflächlichkeit im Miteinander verantwortlich?

Und zunehmenden Egoismus?

Franz

Ich würde den Atheisten raten, sich näher mit der Erschaffung des Universums im Urknall und mit der Erschaffung der Urzelle zu befassen.
Beide Ereignisse lassen auf einen unendlich mächtigen und unendlich weisen Schöpfer schließen.

In dieser Richtung würde ich die Frage nach Gott beantworten.

Für mich beantwortet ein Blick auf verhungernde Kinder, Kriege, Zerstörung unserer Lebensgrundlagen die Frage nach einem Gott vollständig.
Entweder er konnte es nicht besser (uns erschaffen) oder er wollte es nicht. Oder es gibt ihn nicht.

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Ist Atheismus aufgrund dieser Reduktion für zunehmende Oberflächlichkeit im Miteinander verantwortlich

Nein. Für mich und meine Familie gilt das definitiv nicht. Wenn ich mir viele sogenannten Christen in meiner Umgebung so anschaue, dann komme ich als Ungläubige moralisch sehr oft besser weg.

Ich verstehe Atheismus nicht als Religion und Wertekanon. Ein Atheist kann ein rücksichtsloses Arschloch sein oder ein guter Mensch. Das ist nicht definiert oder im Atheismus irgendwo fest geschrieben.

Bei Christen etwa ist das ja definiert, es gibt im Christentum feste Regeln fürs Miteinander. Was aber auch nicht zum gewünschten Ziel führt.

Bufo

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Das ist eine ausweichende Antwort.
Zuerst muss man die Suche nach Gott durchführen.
Die Gründe für das Elend dieser Welt liegen in uns selber, in uns Menschen. Damit hat Gott nichts zu tun.

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So würde ich das auch beantworten.
Nun ist es mit dem Atheismus so, wie mit jedem -ismus, es wird schnell fanatisch.
-ismen gibt es freilich auch in jeder Religion, und man muss wirklich nicht religiös sein, um die Schöpfung zu erkennen.
Wobei Religion im Sinnes des Wortes- re-ligio- gar nicht mal eine schlechte Bezeichnung ist.

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Ist ähnliches Verhalten außerhalb der Spezies Homo … in diesem Umfang und dieser Konsequenz noch bekannt?

Vielleicht resultiert aus der selbst erkennenden Unvollkommenheit dieser Spezies genau diese Ignoranz und Protesthaltung?

Franz

Als was und wozu dann?

Franz

moin,

die Frage ist schon etwas seltsam.

Atheisten sind keine Gruppe wie eine Kirche. Dann könnte man auch behaupten alle Gläubigen, egal an welchen Gott, wären irgendwie Verbunden oder gar gleich.

Vom Buddhismus fangen wir dabei mal gar nicht an, oder doch?

oder schlicht und ergreifend die persönliche Überzeugung, dass es da wohl nix weiter gibt.
eng Verwand mit der Überzeugung Anderer, dass es da wohl etwas gibt.

grüße
lipi

Hä? Aber Gott hat doch die Menschen erschaffen? Natürlich hat er damit zu tun. Das fände ich ja noch merkwürdiger, wenn er dafür die Verantwortlichkeit abgibt, zumal wenn unschuldige die Leidtragenden sind.

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Das gemeinsame Merkmal ist: nicht an ein göttliches Wesen zu glauben. Sonst nichts.

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Die Gründe für das Elend dieser Welt liegen in uns selber, in uns Menschen. Damit hat Gott nichts zu tun.

Dann sind wir uns ja einig.
Meine Antwort oben war vor allem abwehrend gemeint. Ich möchte niemanden überreden oder missionieren. Aber auch nicht missioniert werden. Danke.

Bufo

Verstehe ich nicht? Welche Ignoranz genau?

Dann stimmt meine Ansage hinsichtlich Oberflächlichkeit und Egoismus doch?

Franz

Nicht ärgern, ist ernst gemeint, denn die schwachen Aussagen und Argumente pro Atheismus im Interview und die Ansprüche, die der Interviewte daraus erhebt, sind desaströs.

Dass jemand Atheist ist, trifft keine Aussage über andere Eigenschaften.

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Achso. Und ich brauche kein Argument für oder gegen Atheismus, genauso wenig wie Argumente pro oder contra Religion.
Glaube ist in meinen Augen nichts, was man anhand von allgemeingültigen logischen Argumenten beschließt.
Man glaubt oder eben nicht, für mich ist das Privatsache. Und ich beurteile Menschen nach ihrem Handeln, nicht nach ihrer Religion oder irgend welcher Etiketten.

Atheismus, eine göttliche Ordnung und Religion sind 3 verschiedene Dinge, die miteineander nichts zu tun haben.

göttliche Ordnung: Der quasi statische Zustand der Welt (Natur, Menschen, Verhalten) der für ein Menschenleben so fix ist wie die Sonne in unseren Zentrum und die Sterne drumherum.

Religion: Riten und Mythen, als Eselsbrücken oder Metaphern zur optimalen Nutzung der göttlichen Ordnung. In der Vergangenheit, in Zeiten der Verdrängung durch erfolgreicherer Völker, waren Religionen eine wesentliche Komponente zum Überleben. Religionen sind die gesammelte Weisheit ihrer Träger, über jahrhunderte angepasst und erprobt.

Atheismus: Eine Weltanschauung, die das transzendente Fundament der Religionen entweder rationalisieren oder entfernen will.

Behauptet der gefällige, aber kenntnisbefreite (Halb)Kreationist.

Der Witz bei beidem ist gerade, dass sie sowohl aus sich selbst heraus als auch durch einen Schöpfers entstanden sein können. Daher findet man unter Naturwissenschaftlern sowohl Atheisten als auch Gottgläubige.

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Der Franz will Dir wahrscheinlich suggerieren, dass der Homo ganz furchtbar böse ist.

Ich werfe mal ein, dass Löwen, die ein Rudel übernommen haben, umgehend alle „Babys und Kleinkinder“ killen, damit unter ihrer Herrschaft keine fremden Gene (des vorherigen Rudelleittiers) durchgefüttert werden. Klingt für mich auch nicht gerade nach „gutem“ Verhalten im Sinne der Kategorie Moral. Ist aber normgerecht.

Genauso sind Ameisen nicht für ihre Empathie gegenüber anderen Stämmen bekannt und chin. Marienkäfer massenmordende Invasoren.

Gruß
vdmaster

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