Gleichwertige Religion

Hi,

Anderer Vergleich. Metallica ist für einen Metal Fan genauso
viel wert wie Andy Borg für einen Schlagerfan. Doch für den
Schlagerfan ist metal unter Umständen Geräusch und umgekehrt
Andy Borg für den Metalfan unerträgliches Gewimmer.

Ohne Werturteile können wir nunmal nicht leben. Jeder hat
seine Verortung in seiner Umgebung, seiner Kultur, seinen
Vorlieben. Nichts ist gleichwertig. Ich halte sowohl Metal als
auch Schlager für Schrott, da ich ganz andere Musik mag.

Aber deshalb sprichst du weder den Metal- noch den Andy-Borg-Fans das Lebensrecht ab, oder etwa doch? Man mag die Musik scheiße finden, kann aber doch trotzdem einfach sagen:„Jedem das Seine“ und gut ist.

Ebenso bei anderen Inhalten. Das sind keine gleichwertigen
Sachen für mich. Ebenso in der Politik. Ich wähle bestimmte
Parteien, weil ich die anderen für irregeführt halte. Andere
sehen das natürlich genau umgekehrt, und das völlig zu recht.

Eben. Die Inhalte sind für die jeweiligen Parteigänger richtig, für die anderen falsch. Darüber kann man diskutieren und ggf. einen Kompromiss finden, aber man bringt die anderen doch nicht um.

Ich verstehe noch immer nicht wie Gleichwertigkeit von
abgelehnten Standpunkten denn funktionieren soll! Entweder man
hat eine Meinung oder man plappert Beliebiges nach.

Man kann eine Meinung haben und die andere Meinung trotzdem tolerieren. Die eigene Meinung als die einzig richtige hinzustellen ist der Gipfel der Arroganz, denn das beinhaltet, Menschen mit anderer Meinung als Idioten zu sehen.
Die ganze Crux mit den theistischen Religionen besteht doch gerade darin, dass jede von sich behauptet, die allein seligmachende Wahrheit zu verkünden. Damit aber wird die jeweils andere Religion automatisch abqualifiziert, was deren Anhänger natürlich gar nicht toll finden.
Kommt dann noch das Missionierungsgebot dazu, geht die Bombe hoch. Und das erleben wir zurzeit.

Viele Grüße
WoDi

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Hallo,

Die Forderungen andere Religionen als Gleichwertig zu
betrachten, was gut gemeint und auch wünschenswert ist, wirft
doch ein grundsätzliches Problem organisierter Religion,
insbesondere der Glaubensfunktion auf.
Kann mir ein anderer Glaube als Gleichwertig gelten, ohne dass
ich zugleich den eigenen in Frage stelle?

Ja, wenn man sich von dem Gedanken löst die alleingültige Wahrheit innezuhaben. Als vernunftbegabtes Wesen kann ich einfach nicht davon ausgehen, dass sämtliche Nichtchristen nicht im Himmel landen. Sie haben ihre eigenen Wege zu [hier bitte den Namen Ihres persönlich favorisierten Über-Wesen einsetzen] gefunden.

Hebt sich da nicht etwas gegenseitig auf?

Beide haben recht; zumindest von Ihrem Standpunkt aus. Beide werden als „streng Gläubige“ in „ihr“ Himmelreich einziehen und neben „ihrem“ Gott sitzen. Für mich hebt sich da - im Gegensatz zu vielen Radikalen / Missionaren / „Ich hasse Andersgläubige“ - nichts auf.

Zwei Strenggläubige verschiedener Religionen können sich doch
höchstens darin treffen, dass sie beide streng gläubig sind.

Gruß
Markus

Zwei intelligente Strenggläubige rufen zum Dialog der Kulturen auf, suchen nach Möglichkeiten konstruktiv zusammenzuarbeiten und ein friedliches Miteinander zu ermöglichen, und sie versprechen sich gegenseitig den Glauben des jeweils anderen zu respektieren. Und ich bin der festen Überzeugung das ist die Botschaft beider Weltreligionen, egal welche Zitate man da in beiden Büchern aus dem Zusammenhang reissen kann.

Gruß
jartUl

Die katholische
Kirche lehnt nichts von alledem ab, was in diesen Religionen
wahr und heilig ist.

Unablässig aber verkündet sie und muß sie verkündigen Christus

Das ist ein Widerspruch, gespeist aus dem Drang der
politischen Korrektness und dem Wunsch es allen recht zu
machen, weil es heutzutage verpönt ist, einen Standpunkt zu
haben. Entweder man erkennt Buddhisten Hindus Juden und
Moslems als wahr und heilig an oder man verkündet Jesus! Aber
nicht beides!

Tach Datafox,
man könnte auch dazu übergehen die Botschaft als Kern der Dinge anzuerkennen und nicht den Übermittler. Buddha, Mohammed und Jesus haben unzweifelhaft viele großartige Weisheiten von sich gegeben. Sich jetzt drüber zu streiten welcher Bote „wahrhaftiger“ ist, mutet lächerlich an. Christen (+Papst) proklamieren Jesus sei der wahre Heilige und haben genausoviel=genausowenig recht wie die Gegenübers. Mit Haarspalterei kommt man hier nicht viel weiter.

Zu meinem Bedauern zeigt der Papst eben in diesen Tagen genau
diese charakterliche Schwäche. Hätte er mal Jesus verkündet
anstatt sich zu entschuldigen.

Jesus kann man doch nicht besser verkünden: Liebe Deinen Nächsten wie dich selbst. Und von charakterlicher Schwäche zu sprechen, wenn man sich für die Verletzung der Gefühle anderer entschuldigt ist arm…

Mir sind die am liebsten, die ihre Meinungen hinausschreien,
und sei es durch das Verbrennen einer Papstpuppe. Denn deren
Intentionen sind wenigstens für alle deutlich sichtbar und
keiner kann sagen „das haben wir nicht richtig verstanden“.

Natürlich, daher favorisiere ich auch prügelnde NPD’ler, steinewerfende Linksradikale, dynamitstangentragende Palästinenser und lasergelenktebombenverschießende Israelis: Die machen ihre Intentionen wenigstens für alle deutlich und unmissverständlich.

Am schlimmsten sind aber die, die vorgeben alle Meinungen als
gleichwertig zu halten, _objektiv_ zu sein, aber in
Wirklichkeit eingenommen sind von einer sehr begrenzten,
unreflektierten Weltsicht.

Erklärst Du mir das bitte genauer? Objektiv kann keiner sein. Jeder lebt in seiner eigenen Welt. Man kann jedoch Meinungen sehr schnell als minderwertig aussortieren, sofern sie gegen einige elementare Grundsätze verstoßen: verletzend, Menschenwürde nicht achtend, radikal, etc. Achtet man diese Grundsätze ist doch keinem geschadet erstmal alle Meinungen als gleichwertig zu achten und sich dann weiterzuhangeln?

MfG

jartUl

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  • Entweder hat das Neue Testament das Alte „abgelöst“ oder
    nicht.
  • Entweder der Koran ist die letzte Offenbarung oder nicht.

Hi Schlau"füchsin" (Geschlecht jetzt ok?) :smile:

Deine „Entweder-Oder“ Fragen führen IMHO schon in die Irre: es setzt voraus, dass es eine gültige, objektive Wahrheit GIBT. Und die ist (wieder IMHO) bei Glauben per definitonem nicht gegeben: Ich glaube keinen von beiden Punkten, er hier glaubt an die Ablösung, sie da drüben nur an das Alte und die beiden dahinten (deren Körper sich grade gen Mekka neigen) glauben an den Koran als letzte Offenbarung.

Oder ganz konkret:

  • Entweder ist Jesus ein Prophet, der Sohn Gottes oder einfach
    ein gescheiterter Reformjude.

Dito: Für mich das, für ihn dieses und für Dich jenes

Es kann nicht alles zugleich „wahr“ sein. Wer das eine glaubt,
glaubt damit auch, daß die anderen sich irren. Deshalb kann
kein ernsthaft religiöser Mensche behaupten, für ihn wären
alle drei genannten Religionen gleichwertig, gleich wahr und
gleich gültig.

Aber sicherlich. Wie kann ein aufgeklärtes, vernunftbegabtes Wesen (das Menschen mittlerweile von sich behaupten dürften / müssten) davon ausgehen die alleinige Wahrheit zu besitzen??

Gruß
jartUl

Hi Thorshammer,

das ist DEINE Auffassung/Weltbild/Religion, eine Art Metareligion. Man kann nicht zugleich Christ und Moslem sein - das werden die Geistlichen auf beiden Seiten bestätigen.

Ptee

_______________
MOD: überflüssiges Zitat des beantworteten Artikels entfernt

Deine „Entweder-Oder“ Fragen führen IMHO schon in die Irre: es
setzt voraus, dass es eine gültige, objektive Wahrheit GIBT.
Und die ist (wieder IMHO) bei Glauben per definitonem nicht
gegeben:

Innerhalb von relgiiösen Glaubenssystemen gibt es keine Wahrheiten sondern nur Gültigkeiten. Und selbstverständlich kann nicht A und nicht A beides gültig sein. Entweder man darf Alkohol trinken oder nicht. usw.

Dito: Für mich das, für ihn dieses und für Dich jenes

Wie kann man im ernst sagen, alle drei wären gleich gültig? Ist derjenige schizophren?

Aber sicherlich. Wie kann ein aufgeklärtes, vernunftbegabtes
Wesen (das Menschen mittlerweile von sich behaupten dürften /
müssten) davon ausgehen die alleinige Wahrheit zu besitzen??

Der Clou einer Religion ist aber gerade der Glaube an eine geoffenbarte Wahrheit (objektiv betrachtet als „Gültigkeit“). Und von der kann es per defitionem nur eine geben. Oder meinst du Gott irrt sich?

Grüße
datafox

Dies geht nur wenn Dir der Glaube nicht so wichtig ist.
Nämlich zu sagen, ich habe meinen Glauben und du hast deinen
und wir kommen beide zum gleichen Ziel, wäre doch eine
Relativierung der Gültigkeit des jeweiligen Glaubensinhalts.

du hast absolut Recht. Es liegt doch in der menschlichen Logik begründet, dass 2 unterschiedliche Standpunkte nicht beide gleichzeitig richtig und wahr sein können.
Entweder Jesus ist der Sohn Gottes oder er ist es nicht.
Entweder gibt es einen Himmel, wo die Menschen nach dem Tod hinkommen, oder sie werden wiedergeboren.
Entweder es gibt einen Gott oder es gibt mehrere oder keinen.
Entweder ist Gott dreieinig oder er ist es nicht.
Man kann an höchstens eine Alternative glauben, die andere ist damit zwangsläufig nicht glaubwürdig. Es liegt in der Menschlichen Logik begründet, dass der Mensch nicht 2 gegehsätzliche Ansichten gleichzeitig glauben kann.
Sicherlich sollte man andere Ansichten tolerieren. Trotzdem ist jemand, der eine eigene WeltSicht oder Gottsicht hat, von der Überlegenheit dieser einen Sicht, den anderen gegenüber überzeugt.
Toleranz, ja, Akzeptanz vielleicht, aber Gleichwertigkeit ganz klar nein.
Zu sagen, grundunterschiedliche Wege wären gleich gut entspricht der polit. Korrektheit, nicht der menschl. Denkweise.
Und das ist ja die Frage gewesen: „Können Gläubige der einen Religion eine andere für gleichwertig halten?“
Antwort: Nein, das können sie nicht, denn sie sind auch nur Menschen.

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Jesus kann man doch nicht besser verkünden: Liebe Deinen
Nächsten wie dich selbst. Und von charakterlicher Schwäche zu
sprechen, wenn man sich für die Verletzung der Gefühle anderer
entschuldigt ist arm…

Das Zitat ist erstens gar nicht von Jesus, zweitens interessiert mich das Thema rein aus politischer Sicht. Der Papst ist EIN großes Symbol für die westliche Welt und ihre Werte. Und wieder mal übt sich der Islam in Entrüstung, und wieder mal buckelt die Welt.

Natürlich, daher favorisiere ich auch prügelnde NPD’ler,
steinewerfende Linksradikale, dynamitstangentragende
Palästinenser und lasergelenktebombenverschießende Israelis:
Die machen ihre Intentionen wenigstens für alle deutlich und
unmissverständlich.

Darauf gibt es keine Antwort, da ich meine selbst aufgestellten Prinzipien nicht verletzen möchte. (siehe VIKA).

Man kann jedoch Meinungen
sehr schnell als minderwertig aussortieren, sofern sie gegen
einige elementare Grundsätze verstoßen: verletzend,
Menschenwürde nicht achtend, radikal, etc.

Genau. KLingt wie eine Auflistung der Charaktermerkmale eines brüllenden Demonstranten mit dem Schild „Köpft die Beleidiger des Islam“. (Willst du einen Link mit Bild?)

Grüße
datafox

Zwei intelligente Strenggläubige rufen zum Dialog der Kulturen
auf, suchen nach Möglichkeiten konstruktiv zusammenzuarbeiten
und ein friedliches Miteinander zu ermöglichen, und sie
versprechen sich gegenseitig den Glauben des jeweils anderen
zu respektieren.

Dazu ein hübsches Zitat: „Völlig zurecht hält die islamische Welt uns für dekadente Schwächlinge, denn wer auf Bombenattentate und Enthauptungen mit einem Dialog der Kulturen reagiert, hat es nicht anders verdient“.

Grüße
datafox

Hi

Aber deshalb sprichst du weder den Metal- noch den
Andy-Borg-Fans das Lebensrecht ab, oder etwa doch?

Ich nicht, aber es gibt eine recht große Masse an Menschen, die das tun, und die bereit sind das auch umzusetzen, auch unter Aufgabe des eigenen Lebens.

Eben. Die Inhalte sind für die jeweiligen Parteigänger
richtig, für die anderen falsch. Darüber kann man diskutieren
und ggf. einen Kompromiss finden, aber man bringt die anderen
doch nicht um.

Man wählt sie ab. So machen das Demokratien.

Man kann eine Meinung haben und die andere Meinung trotzdem
tolerieren. Die eigene Meinung als die einzig richtige
hinzustellen ist der Gipfel der Arroganz, denn das beinhaltet,
Menschen mit anderer Meinung als Idioten zu sehen.

Das ist gleichbedeutend mit keine Meinung zu haben. Entweder du bist überzeugt davon daß du recht hast oder eben nicht. Nicht alles ist Geschmack (wie bei Musik).

Die ganze Crux mit den theistischen Religionen besteht doch
gerade darin, dass jede von sich behauptet, die allein
seligmachende Wahrheit zu verkünden. Damit aber wird die
jeweils andere Religion automatisch abqualifiziert, was deren
Anhänger natürlich gar nicht toll finden.
Kommt dann noch das Missionierungsgebot dazu, geht die Bombe
hoch. Und das erleben wir zurzeit.

so ist es. Was nutzt es jetzt zu sagen, es haben doch alle gleich recht, alles ist gleichwertig, haben wir uns lieb, wenn die anderen sagen „Köpft sie“ (und es mitunter auch tun)? Wegen dieser Weichei-Mentalität ist die westliche Welt so verwundbar. Wenn nicht einmal der Papst sich traut seine Meinung zum Islam zu sagen ohne sich zu entschuldigen wie ein ungezogener Junge, was ist das für eine Kultur?

Grüße
datafox

das ist DEINE Auffassung/Weltbild/Religion, eine Art
Metareligion. Man kann nicht zugleich Christ und Moslem sein -
das werden die Geistlichen auf beiden Seiten bestätigen.

Das vereinigende Element kann natürlich nur die Spiritualität sein. Nur diese kann sich vom religiösen Denken lösen und das Ganze von oben betrachten.

In diesem Sinne hast du sicher Recht.

Im Fall es interessiert dich, was unter Spiritualität zu verstehen ist, füge ich noch einen Link an.

„Was ist Spiritualität?“
http://www.rolf-helmecke.privat.t-online.de/literatu…

gruß
rolf

Wegen dieser Weichei-Mentalität ist die westliche Welt so
verwundbar.

Ich weiß nicht, ob die westliche Welt nach Afghanistan, Irak, Libanon usw. als duldendes Weichei wahrgenommen wird. Ich denke eher, dass die präventiven Kriege, Missachtung der Menschenrechte usw. viel mehr Schaden anrichten und die Botschaft des Christentums und des Humanismus einfach unglaubwürdig machen.

Wenn nicht einmal der Papst sich traut seine
Meinung zum Islam zu sagen ohne sich zu entschuldigen wie ein
ungezogener Junge, was ist das für eine Kultur?

Warum nicht? Ich fands ziemlich ärgerlich.

Das war es!!!
Gefunden! Das war das „sehr christliche Posting“, das ich gestern meinte.

Schöne Grüße

Petra

Wenn nicht einmal der Papst sich traut seine
Meinung zum Islam zu sagen ohne sich zu entschuldigen wie ein
ungezogener Junge, was ist das für eine Kultur?

Tja. Eindeutig minderwertige, gescheiterte Reformjuden. :wink:

Ich fand es schon gut, dass der Papst sich entschuldigt hat, denn ich finde so ein Seitenhieb auf eine andere Religion gehört sich nicht. Das war ja klar, dass das nur Unfrieden schaffen kann, oder nicht? Also warum musste er das sagen?

Ich will nun gar nicht über richtig und falsch debattieren. Aber Millionen von Moslems sind mit ihrem Glauben aufgewachsen, und natürlich ist das für die das einzig Wahre - auch wenn ich selber nicht vorhabe, diesen Glauben anzunehmen. … Warum muss also der Papst irgendein Zitat herauskramen, in dem gefragt wird, was Mohammed denn Neues gebracht habe?

Hätte er statt dessen nicht einfach die Toleranz betonen können? Er hätte ja statt dessen beispielsweise so etwas sagen können wie: „Als guter Christ ist es meine Pficht, das Wort Jesu auf der ganzen Welt zu verkünden, damit sich die Menschen aus freiem Willen für ihn entscheiden. Es ist nicht meine Pflicht, die anderen mit Gewalt zu bekehren, sondern sie sollen sich aus freiem Willen entscheiden.“ Irgendsowas in der Art halt. Ich will jetzt keine Reden für den Papst schreiben, aber wäre es nicht besser gewesen, er hätte seine Kritik am Jihad in dieser indirekten Form angebracht?

Seit dem Karikaturenstreit weiß man doch, dass es etliche Moslems gibt, die recht schnell böse werden. Was muss man denn da immer wieder sticheln?

Wenn er das noch ein bisschen länger so macht, dann sehe ich eine massive Christenverfolgung in arabischen Ländern auf uns zukommen. Eine Nonne haben sie ja schon erschossen.

Ich finde, jeder andere Glaube ist insofern wahr, als die Gläubigen einer anderen Religion ebenso tiefe religiöse Gefühle haben wie ich selber. Diese Gefühle sollte man nicht verletzen. Ich mag es ja auch nicht, wenn man dumme Witze macht über das, was ich glaube.

Und, wie Gott letztendlich heißt und wo er wohnt, das werden wir alle wohl hoffentlich noch lange nicht erfahren. :wink:

Schöne Grüße

Petra

[…], zweitens
interessiert mich das Thema rein aus politischer Sicht. Der
Papst ist EIN großes Symbol für die westliche Welt und ihre
Werte. Und wieder mal übt sich der Islam in Entrüstung, und
wieder mal buckelt die Welt.

Touché: mir gings hier (Brett Reli/Ethik) primär nicht um Politik. Deinem Satz kann ich nur zustimmen: Problem vom Islam ist die fehlende Säkularisierung. Das islamische Marktschreier jeden noch so nichtigen Anlass für Polemik nutzen ist genauso kopfschüttelnd zu betrachten wie die Hofknickse der „westlichen Welt“

Man kann jedoch Meinungen
sehr schnell als minderwertig aussortieren, sofern sie gegen
einige elementare Grundsätze verstoßen: verletzend,
Menschenwürde nicht achtend, radikal, etc.

Genau. KLingt wie eine Auflistung der Charaktermerkmale eines
brüllenden Demonstranten mit dem Schild „Köpft die Beleidiger
des Islam“. (Willst du einen Link mit Bild?)

Gehört für mich auch in die Kategorie „minderwertige Meinung“. Aber irgendwie hast Du mich absichtlich stellenweise falsch verstanden kommt mir so vor…

gruß
jartUl

P.S: Link mit Bild hätt ich gerne

Tja. Eindeutig minderwertige, gescheiterte Reformjuden. :wink:

LOL

Ich fand es schon gut, dass der Papst sich entschuldigt hat,
denn ich finde so ein Seitenhieb auf eine andere Religion
gehört sich nicht. Das war ja klar, dass das nur Unfrieden
schaffen kann, oder nicht?

Nein wieso? Wenn der Islam die Religion des Friedens ist, warum ist dann Unfrieden zu erwarten?

aber wäre es nicht besser gewesen, er hätte seine Kritik am
Jihad in dieser indirekten Form angebracht?

Du meinst, weil es GEFÄHRLICH ist, den Dschihad zu kritisieren? Weil es Unfrieden schafft, weil die Religion des Friedens darauf mit Brandbomben reagieren könnte?

Seit dem Karikaturenstreit weiß man doch, dass es etliche
Moslems gibt, die recht schnell böse werden. Was muss man denn
da immer wieder sticheln?

Du meinst, weil man ANGST hat? Dieselbe Angst wie in der Sowjetunion, in der Nazidiktatur, in Kuba, der DDR? Bloß nicht das Falsche sagen, sonst wird jemand böse!

Wenn er das noch ein bisschen länger so macht, dann sehe ich
eine massive Christenverfolgung in arabischen Ländern auf uns
zukommen. Eine Nonne haben sie ja schon erschossen.

Also besser fein das Mündchen halten. Der Papst und überhaupt jede Person des öffentlichen Lebens sollte sich einen islamischen Redeschreiber engagieren, der die Ansprachen schon im Vorfeld auf Islamkompatibilität prüft. Außerdem muß nach jedem Wort „Mohammed“ ein „Praise be upon him“ eingefügt werden, denn sonst könnte jemand in seiner Sensibilität gestört werden und deswegen einen sensiblen, friedfertigen Molotowcocktail werfen.

Ich mag es ja auch nicht, wenn man dumme Witze
macht über das, was ich glaube.

Wenn es nur dumme Witze wären…!

Und, wie Gott letztendlich heißt und wo er wohnt, das werden
wir alle wohl hoffentlich noch lange nicht erfahren. :wink:

Es geht hier nicht im Gott oder Jesus oder eine Religion, es geht um Weltpolitik.

Grüße
datafox

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Gefunden! Das war das „sehr christliche Posting“, das ich
gestern meinte.

Na wenn du meinst, daß das christlich ist einen Standpunkt zu haben, dann bitteschön, dann bin ich eben christlich :wink:

Grüße
datafox

Gefunden! Das war das „sehr christliche Posting“, das ich
gestern meinte.

Na wenn du meinst, daß das christlich ist einen Standpunkt zu
haben, dann bitteschön, dann bin ich eben christlich :wink:

Ja, schau mal, so schnell kann das gehen, wenn man nicht aufpasst. :wink: Und, wie fühlt man sich so als Christin? *gg*

Schöne Grüße

Petra

Innerhalb von relgiiösen Glaubenssystemen gibt es keine
Wahrheiten sondern nur Gültigkeiten. Und selbstverständlich
kann nicht A und nicht A beides gültig sein. Entweder man darf
Alkohol trinken oder nicht. usw.

Grüße,
Innerhalb von Etwas gilt jeweils was. Und da Person A sich innerhalb Religion A aufhält, (resp. B in Religion B) können Aussagen innerhalb von Religion A und B gleichzeitig gültig sein. A darf sich volllaufen lassen, B nicht. Beide befinden sich innerhalb ihrer Religionen und bewegen sich innerhalb ihres „Gültigkeitsbereichs“.

Dito: Für mich das, für ihn dieses und für Dich jenes

Wie kann man im ernst sagen, alle drei wären gleich gültig?
Ist derjenige schizophren?

schizo wäre es einen Gültigkeitsbereich von Gesetzen über seine Religion hinaustragen zu wollen!

Aber sicherlich. Wie kann ein aufgeklärtes, vernunftbegabtes
Wesen (das Menschen mittlerweile von sich behaupten dürften /
müssten) davon ausgehen die alleinige Wahrheit zu besitzen??

Der Clou einer Religion ist aber gerade der Glaube an eine
geoffenbarte Wahrheit (objektiv betrachtet als „Gültigkeit“).
Und von der kann es per defitionem nur eine geben. Oder meinst
du Gott irrt sich?

Nicht Gott, sondern die Menschen irren sich. Wenn Gott allgemeingültige Wahrheiten (denen Du gerade mit Gesetzen der Logik beikommen willst) verkündet hätte, wäre doch bestimmt jeder Homo Sapiens in den Genuss derselben gekommen?
(Was mich jetzt zu den Naturgesetzen wie z.B. der Schwerkraft führt, das ist

geoffenbarte Wahrheit (objektiv betrachtet als „Gültigkeit“),

führe hier aber zu weit…)
Oder hängst Du der stark anthropozentrischen Sichtweise an, es gäbe „Auserwählte“, „Begünstigte“ oder sonstig bevorzugte Menschen? Die Seele eines australischen Ureinwohners hat doch dasselbe Anrecht auf [hier bitte bevorzugte Behandlung der Seele nach dem biologischen Tod einsetzen, z.B. ewiges Leben, Reinkarnation etc] wie jeder Europäer oder Indianer.

Wenn man hier mit Logik / Wissenschaft argumentiert: Wahrheiten, Aussagen, Gesetze gelten immer nur innerhalb bestimmter Bereiche. Jeder Glaube „gilt“ nur innerhalb der jeweiligen Religion.

Gruß,
jartUl

Daher…
…tendiere ich eher zur christlichen Lehre, denn zur anachronistischen Lehre des AT:

Dazu ein hübsches Zitat: „Völlig zurecht hält die islamische
Welt uns für dekadente Schwächlinge, denn wer auf
Bombenattentate und Enthauptungen mit einem Dialog der
Kulturen reagiert, hat es nicht anders verdient“.

Linke Ohrfeige und rechte Backe hinhalten oder so ähnlich.
Du hast recht, dass man mit Radikalen (Attentätern, Geisnehmern, Mördern, Botschaft-Anzündern und Fahnen-Verbrennern) schlecht bis gar nicht reden kann. Ich bevorzuge aber einen Dialog der Kulturen einer gewalttätigen Antwort. Was ist Deine bevorzugte Reaktion auf die Gewalt der muslimischen Welt? Gegengewalt? Körperteil gegen Körperteil, wie im AT empfohlen? Und ich werde lieber für Äonen ein „dekadenter Schwächling“ als mich von den militanten Schwachköpfen und ewig-gestrigen Hasspredigern zur Gewalt hinreißen zu lassen.

gruß
jartUl