Gleichwertige Religion

Ja, schau mal, so schnell kann das gehen, wenn man nicht
aufpasst. :wink: Und, wie fühlt man sich so als Christin? *gg*

Erklär mir doch mal was daran christlich ist, und was denn nichtchristlich gewesen wäre. LOL

Oder stört es, daß ich in dieser unsäglichen Papstgeschichte so eindeutig auf seiner Seite Stellung beziehe? Tun das denn nur Christen?!

Grüß
datafox

Fein! Eine neue Diskussion :smile:

Nein wieso? Wenn der Islam die Religion des Friedens ist,
warum ist dann Unfrieden zu erwarten?

Zwischen Theorie und Praxis gibt es eben manchmal Unterschiede.

Du meinst, weil es GEFÄHRLICH ist, den Dschihad zu
kritisieren? Weil es Unfrieden schafft, weil die Religion des
Friedens darauf mit Brandbomben reagieren könnte?

Nein. Nicht, weil es gefährlich ist. Sondern, weil es sich einfach nicht gut anfühlt, wenn die eigene Religion kritisiert wird. … Es geht mir jetzt gar nicht mal um das, was der Papst über den Dschihad gesagt hat, sondern vor allem diese Frage, was Mohammed denn Neues gebracht habe, die geht mir sehr gegen den Strich. … Ich meine, wie würde es dem Papst gefallen, wenn ihn irgendeiner fragt, was Jesus denn Neues gebracht habe - öffentlich, vor einem großen Publikum, aber so dass er nicht antworten kann, weil er es nur über die Medien erfährt? Wahrscheinlich wäre er nicht besonders begeistert. Er würde allerdings keine Brandbomben werfen.

Seit dem Karikaturenstreit weiß man doch, dass es etliche
Moslems gibt, die recht schnell böse werden. Was muss man denn
da immer wieder sticheln?

Du meinst, weil man ANGST hat? Dieselbe Angst wie in
der Sowjetunion, in der Nazidiktatur, in Kuba, der DDR? Bloß
nicht das Falsche sagen, sonst wird jemand böse!

Nein, es liegt gar nicht einmal daran, dass man Angst hat, was passieren könnte. Aber ich denke einfach, man kann ja keinen Frieden mit irgend jemand anderem erreichen, wenn man ihn zur Weißglut bringt. So kann man nicht einmal einen vernünftigen Dialog erreichen.

Wenn er das noch ein bisschen länger so macht, dann sehe ich
eine massive Christenverfolgung in arabischen Ländern auf uns
zukommen. Eine Nonne haben sie ja schon erschossen.

Also besser fein das Mündchen halten.

Das habe ich ja nicht gesagt. Ich sage nur, was passieren wird. (Und wenn du mich vor zwei Wochen gefragt hätte, ob so etwas sein könnte, dann hätte ich dich wahrscheinlich für verrückt erklärt. *gg*)

Der Papst und überhaupt
jede Person des öffentlichen Lebens sollte sich einen
islamischen Redeschreiber engagieren, der die Ansprachen schon
im Vorfeld auf Islamkompatibilität prüft. Außerdem muß nach
jedem Wort „Mohammed“ ein „Praise be upon him“ eingefügt
werden, denn sonst könnte jemand in seiner Sensibilität
gestört werden und deswegen einen sensiblen, friedfertigen
Molotowcocktail werfen.

*gg* Genau, so machen wir das. :wink:

Es geht hier nicht im Gott oder Jesus oder eine Religion, es
geht um Weltpolitik.

Meinst du, das sieht die andere Seite genauso? Der Papst ist nun einmal eine religiöse Figur. Vielleicht ist es auch deshalb nicht unbedingt seine Aufgabe, den Dschihad zu kritisieren. Das sollen die Politiker tun. Der Papst könnte sich um Frieden bemühen.

Wobei ich, wenn ich mal ehrlich bin, so schön langsam auch meine Zweifel bekomme, ob der Islam wirklich so friedlich ist. :frowning: Der breitet sich nämlich ganz schön aus.

Schöne Grüße

Petra

Und ich werde lieber
für Äonen ein „dekadenter Schwächling“ als mich von den
militanten Schwachköpfen und ewig-gestrigen Hasspredigern zur
Gewalt hinreißen zu lassen.

Die Frage ist eher, wie lange es dauert, bis es nicht mehr um hehre Ideale geht sondern ums nackte Überleben. Pragmatisch und realistisch gesehen ist deine Aussage nur Theorie.

(Die Anspielungen auf das anachronistliche AT lasse ich mal so stehen. Du kannst ja selber nach „Auge um Auge“ ein Suche starten.)

Grüße
datafox

Jeder Glaube „gilt“ nur innerhalb der
jeweiligen Religion.

Ja eben deshalb kann kein Gläubiger ernsthaft sagen, für ihn wären alle Religionen gleichwertig!

Grüße
datafox

Oder stört es, daß ich in dieser unsäglichen Papstgeschichte
so eindeutig auf seiner Seite Stellung beziehe? Tun das denn
nur Christen?!

Jetzt schimpf doch nicht mit mir. … Nein, weißt du, dieser Spruch, dass halt nur eine Sache richtig sein kann und die anderen dann falsch sind - ich habe dahinter sofort so einen bibeltreuen Christen vermutet. Die geben nämlich manchmal ähnliche Dinge von sich, wenn sie auch nicht unbedingt ähnliche Dinge glauben.

Wenn du aber auch deinen Namen so tarnst. :wink: Selber schuld. *gg*

Warum soll es mich stören, wenn du für den Papst Stellung beziehst? Ich find’s gut - auch wenn ich den Papst nicht gut finde. (Ich bin ihm böse, der hat mich damals nicht gefirmt, weil er statt dessen lieber in Rom angefangen hat zu arbeiten. *gg*) Nein, aber ohne Witz: Ich mag ihn nicht besonders. Aber natürlich darfst du ihn gerne verteidigen.

Ich habe nochmal nachgedacht. Vielleicht hast du auch gar nicht einmal so unrecht. Es ist schon irgendwie komisch, dass man in der muslimischen Welt SOFORT wusste, was der Papst gesagt hatte. Seltsam.
Trotzdem, irgendwie unglücklich war das Zitat gewählt.

Nein, ich mag den Papst wirklich nicht. Genausowenig, wie ich Bush mag. … Aber verteidige ihn ruhig weiter, man braucht ja zwei Meinungen zu einer Diskussion. :wink:

Und ich wollte dich nicht ärgern.

Schöne Grüße

Petra

Ich meine, wie würde es dem Papst
gefallen, wenn ihn irgendeiner fragt, was Jesus denn Neues
gebracht habe - öffentlich, vor einem großen Publikum, aber so
dass er nicht antworten kann, weil er es nur über die Medien
erfährt? Wahrscheinlich wäre er nicht besonders begeistert.

Daß Jesus nichts Neues gebracht hat, ist die übliche Einschätzung der christlichen Religion durch das Judentum. Ist das nun herabsetzend?

Er würde allerdings keine Brandbomben werfen.

EBEN! Überlege mal, warum nicht.

Nein, es liegt gar nicht einmal daran, dass man Angst hat, was
passieren könnte. Aber ich denke einfach, man kann ja keinen
Frieden mit irgend jemand anderem erreichen, wenn man ihn zur
Weißglut bringt.

Eine Religion des Friedens läßt sich nicht zur Weißglut bringen, schon gar nicht durch ein paar Strichmännchen.

So kann man nicht einmal einen vernünftigen
Dialog erreichen.

Der Dialog ist nicht erwünscht!! Vielleicht ein paar wenige wollen ihn, aber die aufgehetzten Massen nicht.

Und wenn du mich vor zwei Wochen gefragt hätte, ob so
etwas sein könnte, dann hätte ich dich wahrscheinlich für
verrückt erklärt. *gg*)

Ja ja…

Es geht hier nicht im Gott oder Jesus oder eine Religion, es
geht um Weltpolitik.

Meinst du, das sieht die andere Seite genauso?

Definitiv. Mit fast einer Woche Verspätung tauchen punktgenau synchron weltweit Papstproteste auf, Kirchen brennen in den Palästinensergebieten. Reiner unpolitischer Zufall. Dasselbe mit den Karikaturen. Ja ja.

Grüße
datafox

Und ich wollte dich nicht ärgern.

Achsooo und schon wollte ich meine Brandbombe holen! :smiley:

Du ärgerst mich doch nicht. :wink:

Danke für die Erklärung!

Jetzt wirds Plaudermäßig, also schließen wir besser.

Grüße
datafox

Ich meine, wie würde es dem Papst
gefallen, wenn ihn irgendeiner fragt, was Jesus denn Neues
gebracht habe - öffentlich, vor einem großen Publikum, aber so
dass er nicht antworten kann, weil er es nur über die Medien
erfährt? Wahrscheinlich wäre er nicht besonders begeistert.

Daß Jesus nichts Neues gebracht hat, ist die übliche
Einschätzung der christlichen Religion durch das Judentum. Ist
das nun herabsetzend?

Nicht, wenn du es mir so schreibst. Aber wenn nun irgendein Rabbi eine Rede hält - sagen wir, es ist eine weltweit im Fernsehen übertragene Rede, ok? - und in dieser Rede sagt, „Also dieser Jesus, der war doch echt nix Neues“, dann müsste ich schon ein bisschen schlucken.

Und das jetzt nicht einmal, weil ich so furchbar gläubig wäre. (Ich bin aus der Kirche ausgetreten, weil ich mit dieser Lehre von ewiger Hölle nicht klar kam.) Ich finde, so etwas macht man einfach nicht. Es gehört sich nicht, öffentlich die Religion anderer Menschen in dieser Weise zu kritisieren.

Er würde allerdings keine Brandbomben werfen.

EBEN! Überlege mal, warum nicht.

Hm. Zu alt, um schnell genug wegzulaufen?

Eine Religion des Friedens läßt sich nicht zur Weißglut
bringen, schon gar nicht durch ein paar Strichmännchen.

*grübelgrübel* Aber liegt es wirklich an der Religion, oder nicht doch eher an Einzelnen? … Ich meine, schau dir das Christentum an. „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ - lässt sich das mit Hexenverbrennungen und ähnlichem in Einklang bringen? Auch nicht wirklich. Theorie und Praxis stimmen nicht überein.

Definitiv. Mit fast einer Woche Verspätung tauchen punktgenau
synchron weltweit Papstproteste auf, Kirchen brennen in den
Palästinensergebieten. Reiner unpolitischer Zufall. Dasselbe
mit den Karikaturen. Ja ja.

Ok. Ich hab’s begriffen. Ich melde mich wieder einmal in einem Selbstverteidigungskurs an. Vielleicht lerne ich auch lieber Arabisch als Hebräisch, weil aus Israel greift mich keiner an - und wenn, dann spricht er zumindest Englisch. :wink:

Wo führt das noch alles hin?

Schöne Grüße

Petra

Die Frage ist eher, wie lange es dauert, bis es nicht mehr um
hehre Ideale geht sondern ums nackte Überleben.

Ok. Aber noch ist es nicht so weit und ich sehe nicht die Unausweichlichkeit des Konflikts, wie Du sie siehst.

Ich habe eher den Eindruck, dass der Islamismus so etwas wie ein Lückenbüsser ist - weil wir gerade keine anderen Gegner haben. Da muss dann der „Krieg gegen den Terrorismus“ und der „Kampf der Kulturen“ herhalten. Wenn man einige Geduld hat, kann man den Kampf der Kulturen auch herbeireden - man kann aber auch die Gemeinsamkeiten der Kulturen hervorheben und ihre gemeinsamen Interessen. Der Papst hat sich für das erste entschieden.

Wenn man einige Geduld hat,
kann man den Kampf der Kulturen auch herbeireden …

Das ist ja eine gewagte Theorie. Hat man die Bomben in Barcelona und London auch herbeigeredet, und hat man die Flugzeuge durch eifriges Beschwören dazu gebracht, ihren Kurs in Richtung WTC zu ändern?

Also wenn nun in islamisch geprägten Ländern Kirchen brennen und man eben mal eine Nonne erschießt, nur weil es einem nicht gefällt, was ihr Chef gesagt hat, dann würde ich durchaus von einem „Kampf der Kulturen“ sprechen.

Da kommt wohl noch einiges auf uns zu.

Schöne Grüße

Petra

Hallo,

Die Forderungen andere Religionen als Gleichwertig zu
betrachten, was gut gemeint und auch wünschenswert ist, wirft
doch ein grundsätzliches Problem organisierter Religion,
insbesondere der Glaubensfunktion auf.
Kann mir ein anderer Glaube als Gleichwertig gelten, ohne dass
ich zugleich den eigenen in Frage stelle?

Kommt darauf an, was man als gleichwertig betrachtet. Gleichwertig im sinne egal wo man ist, man kann überall in den Himmel oder wie man es bezeichnen soll kommen, ist nicht möglich, da widersprüchlich.

Hebt sich da nicht etwas gegenseitig auf?

Ja, die glaubenslehren widersprechen sich grundsätzlich

Was sagt die Bibel dazu?

ICh bin dder weg, die wahrheit und das leben, niemand kommt zum (Gott) Vater ausser durch mich! Und einige weitere aussagen Jesus etc.

Zwei Strenggläubige verschiedener Religionen können sich doch
höchstens darin treffen, dass sie beide streng gläubig sind.

Stimmt

Gruß
Beat

„Also dieser Jesus, der war doch echt nix Neues“, dann müsste
ich schon ein bisschen schlucken.

:smile: Naja zugegeben… :smile: Obwohl das ja schon xmal Thema in diesem Brett war… so eine Aussage muß nicht böse gemeint sein. Sie kann beispielsweise auch einfach heißen, daß das Christentum jüdische Werte in sich aufnahm und um die Welt trug. (Man kann alles böse und gut interpretieren).

Ich finde, so etwas macht
man einfach nicht. Es gehört sich nicht, öffentlich die
Religion anderer Menschen in dieser Weise zu kritisieren.

Nun ist es aber so, daß der Islam als Lehre davon ausgeht, das Christentum zu verbessern und abzulösen (ganz genau so entstand - fairerweise dazugesagt - aber das Christentum selbst!). Insofern ist die bloße Existenz des Islams bereits eine „Kritik“ am Christentum. Warum darf man nicht in die andere Richtung etwas äußern? (Natürlich ist auch das Judentum nicht im luftleeren Raum entstanden. Genaugenommen ist die gesamte monotheistische Tradition „Kritik“, aber die Vorgänger existieren nunmal nicht mehr.)

lässt sich das mit Hexenverbrennungen und ähnlichem in
Einklang bringen?

Du äußerst diese Frage in einem christlichen Land, ohne dafür gesteinigt zu werden. Das ist auch schon die Antwort - nämlich Selbstkritik, Selbstreflexion und das Ablehnen vergangener, falscher, Taten machen den Unterschied aus.

Vielleicht lerne ich auch lieber
Arabisch als Hebräisch

Arabisch zu können ist sicher von Vorteil, weil dir dann keiner so schnell ein X für ein U vormachen kann. Ich kanns nicht, aber ich weiß wen ich fragen muß.

Grüße
datafox

Das ist ja eine gewagte Theorie. Hat man die Bomben in
Barcelona und London auch herbeigeredet, und hat man die
Flugzeuge durch eifriges Beschwören dazu gebracht, ihren Kurs
in Richtung WTC zu ändern?

Nein, natürlich nicht.
Aber terroristische Anschläge von Fanatikern gab es schon immer. Wegen der Anschläge der IRA wäre keiner auf die Idee gekommen, den Kampf der Konfessionen in Europa neu aufzulegen. Die Terroristen sind aus meiner Sicht einfach (einzelne) Kriminelle - sie sind keine Repräsentanten eines Staates, noch einer Religion, noch einer Kultur.

Also wenn nun in islamisch geprägten Ländern Kirchen brennen
und man eben mal eine Nonne erschießt, nur weil es einem nicht
gefällt, was ihr Chef gesagt hat, dann würde ich durchaus von
einem „Kampf der Kulturen“ sprechen.

Bei uns gibt es auch gewaltsame Übergriffe aus ethnischen, religiösen usw. Gründen - es wird sich wohl auch nie ganz vermeiden lassen. Die Frage ist, wie das der entsprechende Staat bewertet, und natürlich wie gut seine Justiz funktioniert.

Mir scheinen vor allem die Geistlichen am „Kampf der Kulturen“ interessiert zu sein. Ich bin es nicht.

Aber terroristische Anschläge von Fanatikern gab es schon
immer. Wegen der Anschläge der IRA wäre keiner auf die Idee
gekommen, den Kampf der Konfessionen in Europa neu aufzulegen.

Das war aber ne Nummer kleiner als 9/11 und die anderen Beispiele.

Die Terroristen sind aus meiner Sicht einfach (einzelne)
Kriminelle - sie sind keine Repräsentanten eines Staates, noch
einer Religion, noch einer Kultur.

So „einzeln“ sind die gar nicht. Gut, sie repräsentieren weder einen Staat noch eine Kultur - aber Al Quaida ist doch eine internationale und inzwischen sehr stark gewordene Gruppe.

Bei uns gibt es auch gewaltsame Übergriffe aus ethnischen,
religiösen usw. Gründen - es wird sich wohl auch nie ganz
vermeiden lassen.

Frage: Wo ist „bei uns“? Schreibst du aus Deutschland? … So arg viel passiert aber doch in dieser Richtung gar nicht, oder? Auf alle Fälle haben wir nicht dauernd irgendwelche Bombenanschläge.

Mir scheinen vor allem die Geistlichen am „Kampf der Kulturen“
interessiert zu sein. Ich bin es nicht.

Nein, ich auch nicht - aber der Kampf wird wohl nicht einfach deswegen weggehen, weil ich nicht an ihm interessiert bin. :wink:

Schöne Grüße

Petra

Sie kann beispielsweise auch einfach heißen, daß das
Christentum jüdische Werte in sich aufnahm und um die Welt
trug. (Man kann alles böse und gut interpretieren).

Hehe. Wir machen die Werbung für euch. :wink:

Nun ist es aber so, daß der Islam als Lehre davon ausgeht, das
Christentum zu verbessern und abzulösen (ganz genau so
entstand - fairerweise dazugesagt - aber das Christentum
selbst!). Insofern ist die bloße Existenz des Islams bereits
eine „Kritik“ am Christentum.

Das sehe ich jetzt nicht so. Es ist ein Unterschied, ob jemand islamische Werte predigt, oder ob er predigt, dass Jesus nun abgelöst wird. Man kann sagen „Mohammed ist der Prophet Gottes“, oder man kann sagen „Jesus ist nicht der Prophet Gottes“. Das ist ein Unterschied, finde ich.

Soweit ich das verstanden habe, hat der Islam Jesus als einen ihrer Propheten „geschluckt“ - also ich finde das ok so.

Und ich meine, selbst wenn der Glauben selbst das Problem wäre - was willst du machen??? Das sind etliche Millionen! Soll man diese jetzt alle zu einer anderen Religion bekehren? Na da viel Spaß. Warnhinweis: „Dieser Versuch schadet Ihrer Gesundheit“ :wink:

lässt sich das mit Hexenverbrennungen und ähnlichem in
Einklang bringen?

Du äußerst diese Frage in einem christlichen Land, ohne dafür
gesteinigt zu werden.

Hätte ich das auch vor ein paar hundert Jahren gekonnt? Ich meine, als die Sache noch aktuell war? Ich hätte es nicht einmal versucht!
Der Islam ist meiner Meinung nach nicht von vornherein schlechter, aber er ist einfach auf einer anderen Entwicklungsstufe.

Schöne Grüße

Petra

Hi,

Eben. Die Inhalte sind für die jeweiligen Parteigänger
richtig, für die anderen falsch. Darüber kann man diskutieren
und ggf. einen Kompromiss finden, aber man bringt die anderen
doch nicht um.

Man wählt sie ab. So machen das Demokratien.

Wenn gerade Wahl ist, klar. Wenn nicht, muss man sich halt zusammenraufen -> Kompromiss.

Man kann eine Meinung haben und die andere Meinung trotzdem
tolerieren. Die eigene Meinung als die einzig richtige
hinzustellen ist der Gipfel der Arroganz, denn das beinhaltet,
Menschen mit anderer Meinung als Idioten zu sehen.

Das ist gleichbedeutend mit keine Meinung zu haben. Entweder
du bist überzeugt davon daß du recht hast oder eben nicht.
Nicht alles ist Geschmack (wie bei Musik).

Wenn ich der Überzeugung bin, dass ich Recht habe, bin ich ebenfalls der Überzeugung, dass der andere Unrecht hat. Das allein ist nicht abwertend. In anderen Fällen kann es auch mal umgekehrt sein.
Etwas anderes ist es aber, wenn ich der Meinung bin - und dies auch pausenlos kundtue - ich hätte immer und grundsätzlich Recht und der andere immer und grundsätzlich Unrecht. Das ist dann so arrogant, dass der andere zu Recht sauer wird, wie ich es umgekehrt auch würde.

Die ganze Crux mit den theistischen Religionen besteht doch
gerade darin, dass jede von sich behauptet, die allein
seligmachende Wahrheit zu verkünden. Damit aber wird die
jeweils andere Religion automatisch abqualifiziert, was deren
Anhänger natürlich gar nicht toll finden.
Kommt dann noch das Missionierungsgebot dazu, geht die Bombe
hoch. Und das erleben wir zurzeit.

so ist es. Was nutzt es jetzt zu sagen, es haben doch alle
gleich recht, alles ist gleichwertig, haben wir uns lieb, wenn
die anderen sagen „Köpft sie“ (und es mitunter auch tun)?
Wegen dieser Weichei-Mentalität ist die westliche Welt so
verwundbar.

Im Gegenteil würde ich sagen, dass dieser Weg langfristig zum Erfolg führen wird. Zudem würde ich das Ganze nicht Weichei-Mentalität nennen, wenn ich auch über einige Auswüchse bisweilen ziemlich sauer bin.
Du magst hier Feuer und Schwert predigen, ich für meinen Teil lehne das ab.

Wenn nicht einmal der Papst sich traut seine
Meinung zum Islam zu sagen ohne sich zu entschuldigen wie ein
ungezogener Junge, was ist das für eine Kultur?

Wie gesagt: Auswüchse. Der Papst ist nicht Europa oder gar „der Westen“. Natürlich müssen wir gegenhalten, wenn einige Muslime die Sau rauslassen, keine Frage. Aber eben auf unsere Weise und die sollte nicht kriegerisch in Wort oder Tat sein. Wir haben andere Werte und sollten diese auch zeigen bzw. deutlich machen. Auge um Auge gehört nicht dazu.

Viele Grüße
WoDi

Hi!

Hätte ich das auch vor ein paar hundert Jahren gekonnt? Ich
meine, als die Sache noch aktuell war? Ich hätte es nicht
einmal versucht!
Der Islam ist meiner Meinung nach nicht von vornherein
schlechter, aber er ist einfach auf einer anderen
Entwicklungsstufe.

Damit sind wie zu 100$ einer Meinung :smile:

Grüße
datafox

Hi,

Der Islam ist meiner Meinung nach nicht von vornherein
schlechter, aber er ist einfach auf einer anderen
Entwicklungsstufe.

Damit sind wie zu 100$ einer Meinung :smile:

Zu 100 Dollar?
Werden hier Honorare gezahlt? :smile:

Zur Entwicklungsstufe: wenn ich mir das eine oder andere Posting hier im Brett so durchlese, kommen mir bez. der religionsseitigen Entwicklungsstufe manchmal leise Zweifel. Du bist übrigens damit nicht gemeint und sowieso ist das Ganze nicht so ernst zu nehmen. :smile:

Viele Grüße
WoDi

Hallo,

es geht ja wohl hier nicht grundsätzlich um mögen oder nicht mögen.
Denn besonders ins Herz geschlossen habe ich Benedikt ja auch nicht. Muß ich auch nicht - ich bin nicht katholisch.
Aber deshalb biollige ihm trotzdem das recht zu, eine andere Meinung zu haben als ich und diese auch laut zu sagen, ganz zu schweigen von dem Recht, aus anderen werken zu zitieren, auch wenn er inhaltkich nicht mit deren Inhalt übereinstimmt. Wenn jemand aus Dokumenten der Nazis zur Judenvernichtung zitiert, dann unterstellt man ihm ja auch nicht deren Gwisteshaltung sondern nimmt erst einmal an, daß dies zur Warnung und Mahnung und Aufklärung geschieht.
Das ist wie bei dem damaligen Streit umn die Mohammedkarikaturen. Ich fand und finde die Dinger unmöglich und geschmacklos und halte jemanden, der so was druckt schlichtweg für hirnlos - als Herausgeber einer zeitung sollte man eigentlich wenigstens einen Funken Gefühl für politischen Anstand haben. Aber das ändert nichts daran, daß es nach meinem verstandnis nach doch möglich sein muß, über solche Dinge auch ohne Gewalt zu diskutieren udn daran, daß die Meinungs- und pressefreiheit nun mal ein sehr hohes Gut ist, das verteidigt werden muß.
Und genau so ist es hier. Es ist schlichtweg die Frage, wie man mit Meinungen und Äußerungen umgeht, die man als negative Wertung empfindet und wie man mit Kritik umgeht - auch wenn diese als unsachlich empfunden wird erst einmal. Das ist für mich auch keine Frage des Glaubens sondern einfach eine Frage des Benehmens.
Und es ist zuallererst auch eine Frage der eigenen Souveränität. Denn wenn ich weiß, daß die Kritik nicht stimmt - dann kann ich auch darüber hinwegsehen. Das hat mit Psychologie zu tun - man sagt nicht umsonst „Getroffene Hunde bellen.“ Muzß ich dann also zurückschießen mit großem Kaliber, um eventuell erst mal auch eigene inner zweifel zu beseitigen - oder habe ich derartigen Unsinn nicht nötig, weil ich mir selber völlig sicher bin?
Eine Ratte greift notfalls menschen an - wenn sie sich ausweglos in eine Ecke gedrängt fühlt und keine andere Fluchtmöglichkeit mehr hat. Da stellt sich mir schon die Frage, wie viel Angst und eigene verunsicherung auch hinter solchen Reaktionen stecken mag. Eigentlich haben die Moslems das doch gar nicht nötig. Was so ein oller Herr in Regensburg da sagtm kamm ihnen so egal sein wie wenn in Peking ein Sack Reis umfällt. Ist es aber nicht - wieso? Liegt es eventuell daran, daß es da in Washington noch so einen sendungsbewußten christlichen Kreuzritter gibt, der seine meinung tatsächlich mit Feuer und Schwert verkündet und gelegendlich den großen Racheengel spielt? Könnte sein - und das wäre dann wirklich schlimm.

Gernot Geyer

Aber terroristische Anschläge von Fanatikern gab es schon
immer. Wegen der Anschläge der IRA wäre keiner auf die Idee
gekommen, den Kampf der Konfessionen in Europa neu aufzulegen.

Das war aber ne Nummer kleiner als 9/11 und die anderen
Beispiele.

Ok. Deshalb eine andere Kultur zu bekämpfen ist trotzdem ein bisschen unangemessen und dürfte eher schaden als nutzen.

So „einzeln“ sind die gar nicht. Gut, sie repräsentieren weder
einen Staat noch eine Kultur - aber Al Quaida ist doch eine
internationale und inzwischen sehr stark gewordene Gruppe.

Das will ich nicht bestreiten. Man sollte ihr im Kontext der Kriminalitätsbekämpfung begegnen, nicht im Kampf der Kulturen.

Bei uns gibt es auch gewaltsame Übergriffe aus ethnischen,
religiösen usw. Gründen - es wird sich wohl auch nie ganz
vermeiden lassen.

Frage: Wo ist „bei uns“? Schreibst du aus Deutschland? … So
arg viel passiert aber doch in dieser Richtung gar nicht,
oder? Auf alle Fälle haben wir nicht dauernd irgendwelche
Bombenanschläge.

Woher schreibts Du denn?
In Deutschland gibt es eine anerkannte Staatsgewalt - deshalb die wenigen Bomben. Ausländerfeindliche Übergriffe gibt es trotzdem immer wieder.

Nein, ich auch nicht - aber der Kampf wird wohl nicht einfach
deswegen weggehen, weil ich nicht an ihm interessiert bin. :wink:

Hmm, in gewisser Weise doch. Es kommt schon darauf an, auf welche Weise die breite Öffentlichkeit das Problem reflektiert. Handelt es sich bei Al Qaida um Spinner - oder um Moslems? Ist der Kampf der Palästinenser der von Moslems gegen Juden - oder der von Partisanen gegen Besatzer - oder der von Separatisten gegen einen legitimen Staat? Ich bin dafür, die vielgepriesenen Werte und Blickwinkel der Aufklärung nicht gleich über Bord zu werfen und in Religionskriegkategorien zu denken.

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