Gleichwertige Religion

argl…
Will mir partout nicht in mein Hirn rein… ICH finde mein Seelenheil hier, DU findest Dein Seelenheil dort. Da Religionen für’s Seelenheil gut sind, ist DEINE Religion gleichwertig zu MEINER.

Klar, man kann jetzt anfangen zu differenzieren. Bei Autos neben dem Fortbewegen auch noch Komfort, PS, Preis etc. anführen. Dasselbe kann man auch bei Religionen machen: Christentum ist dem Judentum in blabla und BLA über-/unterlegen; das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass beide Autofahrer (Gläubige) ein Werkzeug (Auto/Religion) in der Hand haben, mit denen sie ihre Ziele gleichwertig verfolgen können (von A nach B kommen / Seelenfrieden finden).

Aber Deine Argumentation bringt mich immerhin etwas näher ans Verstehen der Religionskriege :frowning:

gruß
jartUl

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Woher schreibts Du denn?
In Deutschland gibt es eine anerkannte Staatsgewalt - deshalb
die wenigen Bomben.

Wie bitte??? LOL … das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?
Gibt es beispielsweise in den USA keine anerkannte Staatsgewalt? Haben deshalb die Flieger das WTC geplättet, bevor ich hochfahren konnte? (Mein Besuch war für den 12.11. geplant, irgendwann am Nachmittag …)

Ach so: Ja, ich schreibe aus Deutschland.

Ausländerfeindliche Übergriffe gibt es
trotzdem immer wieder.

Ja, leider. :frowning: Von der Größenordnung und Tragweite her aber nicht mit dem zu vergleichen, was AQ abzieht.

Nein, ich auch nicht - aber der Kampf wird wohl nicht einfach
deswegen weggehen, weil ich nicht an ihm interessiert bin. :wink:

Hmm, in gewisser Weise doch. Es kommt schon darauf an, auf
welche Weise die breite Öffentlichkeit das Problem
reflektiert.

Aber man kann es doch nicht totschweigen, dass uns da jemand umbringen will! Davon, dass man es nicht sehen will, ist noch nie ein Problem besser geworden.

Ich würde aber nicht sagen (oder denken), dass es ein Kampf „der Moslems“ gegen uns ist. Ich spreche meist von Islamisten. Das ist ein Unterschied.

Wenn du das mit den Palästinensern diskutieren willst, dann komm bitte ins Nahostbrett. :wink: Da ist zur Zeit eh tote Hose.
Nur so viel in Kürze: Ich finde nicht alles gut, was Israel tut, und erlaube mir auch, etwas (nicht alles) zu kritisieren, ohne mich deshalb als antisemitisch zu empfinden oder mir derartiges nachsagen zu lassen.

Schöne Grüße

Petra

"In Deutschland gibt es eine anerkannte Staatsgewalt - deshalb
die wenigen Bomben. "

bezog sich auf Deinen Satz

„… So arg viel passiert aber doch in dieser Richtung gar nicht, oder? Auf alle Fälle haben wir nicht dauernd irgendwelche Bombenanschläge.“

Ich dachte Du meinst wenige Bombenanschläge im Vergleich zu Somalia, Palästina, Irak, Afghanistan… Sorry, wenn ich Dich hier falsch verstanden habe.

Ausländerfeindliche Übergriffe gibt es
trotzdem immer wieder.

Ja, leider. :frowning: Von der Größenordnung und Tragweite her aber
nicht mit dem zu vergleichen, was AQ abzieht.

Ich wollte damit nur sagen, dass ethnische, religiöse usw. Reibungen auftreten - ohne dass sie einen Kampf der Kulturen rechtfertigen.

Aber man kann es doch nicht totschweigen, dass uns da jemand
umbringen will! Davon, dass man es nicht sehen will, ist noch
nie ein Problem besser geworden.

Nein. Aber durch unangemessene Überreaktion und Polarisierung wird es auch nicht besser. In Sachen Terrorismusbekämpfung war der Irakkrieg kontraproduktiv, in Sachen Säkularisierung auch.

Ich würde aber nicht sagen (oder denken), dass es ein Kampf
„der Moslems“ gegen uns ist. Ich spreche meist von Islamisten.
Das ist ein Unterschied.

Einverstanden.

die Zugspitze
Liebe Datafox,

nehmen wir mal an, ein Deutscher und ein Österreicher, fest verwurzelt an ihrem jeweiligen Wohnort, unterhalten sich über die Zugspitze. Der Deutsche behauptet, die Zugspitze hat die Form X, an ihrem Fuß liegt der Ort Garmisch und hinauf führt eine Zahnradbahn. Der Österreicher widerspricht, die Zugspitze hat die Form Y, unten liegt Ehrwald und es gibt eine Seilbahn.

Wer hat Recht?

dass beide Autofahrer (Gläubige) ein Werkzeug (Auto/Religion)
in der Hand haben, mit denen sie ihre Ziele
gleichwertig verfolgen können (von A nach B kommen /
Seelenfrieden finden).

Trotzdem will ich aber keinen Fiat Punto fahren sondern einen Jeep Wrangler :smile: Noch will ich, daß mich jemand nötigt einen Punto zu fahren. Das ist der springende Punkt! Es ist eben nicht gleichwertig!

Aber Deine Argumentation bringt mich immerhin etwas näher ans
Verstehen der Religionskriege :frowning:

Das kapier ich nun wieder nicht.

Grüße
datafox

Wer hat Recht?

Wenn A sagt, die Zugspitze hat an den Koordinaten XYZ Erwald, und der andere sagt, sie hat dort NICHT Erwald, dann hat A recht und B nicht.

Grüße
datafox

Hallo!

Aber deshalb biollige ihm trotzdem das recht zu, eine andere
Meinung zu haben als ich und diese auch laut zu sagen

So ist es!

Die Benediktische Konklusion, nur katholischen Christen wären von der Vernunft beseelt, halte ich im übrigen für ausgekochten Schwachsinn. TROTZDEM ist es unfaßbar, daß der Papst sich dafür entschuldigen muß, weil er sagte, seine Religion ist die beste und die anderen doof. Mensch, der ist halt Papst. In einem freien, mehrheltich chrstlichen Land muß er das sagen dürfen.

Grüße
datafox

Noch will ich, daß mich jemand nötigt einen
Punto zu fahren. Das ist der springende Punkt! Es ist eben
nicht gleichwertig!

Aber Deine Argumentation bringt mich immerhin etwas näher ans
Verstehen der Religionskriege :frowning:

Das kapier ich nun wieder nicht.

Grüße
datafox

Hi Data,
die fetten Begriffe hast Du in den Zusammenhang gebracht: ich habe niemals auch nur an nötigen gedacht. Ich fahre meinen Punto, Du fährst Deinen Jeep. Beide lächeln und fahren gen Himmel. Das ist die „Gleichwertigkeit“ für mich. Natürlich verbitte ich mir Missionierungsversuche, dass so ein Jeep doch besser oder „überlegen“ sei, weder mit Wort noch mit Gewalt möchte ich bekehrt werden…

gruß
jartUl

Ich will mich ja nicht einmischen…
…tu’s aber mal trotzdem. :wink:

Seid ihr sicher, dass ihr über das selbe „gleichwertig“ sprecht?

Ich würde nämlich auch dataf0x zustimmen, dass es auf religiöser Ebene keine gleichwertig geben kann: Entweder bin ich gläubig oder nicht. Wenn ich es bin, dann glaube ich an bestimmte Elemente in meiner Religion (XY sei ein Prophet, eine Jungfrau, Z sei Gottes Gebot), dann kann ich aber keine Religion als gleichwertig betrachten, die diese Elemente nicht hat- im religiösen Sinne innerhalb meiner Religion.

Auf der anderen Seite kann ich trotzdem sagen, dass die Religionen (weltlich) gleichwertig sind bzw. ihre Gläubigen alle gleich viel wert. Damit würde ich z.B. meinen, dass ich jemanden mit anderer Religion nicht gleich den Schädel einschlage, bzw. akzeptiere, dass er seinen Glauben auslebt.

OK, bin damit schon wieder mit Einmischen fertig :wink:
Kati

sehe ich anders
Hallo Petra,

Ich fand es schon gut, dass der Papst sich entschuldigt hat,
denn ich finde so ein Seitenhieb auf eine andere Religion
gehört sich nicht. Das war ja klar, dass das nur Unfrieden
schaffen kann, oder nicht? Also warum musste er das sagen?

Mehrere Sachen dazu:

Erstens denke ich, dass man schon das Recht hat, über andere Religionen zu sprechen. Natürlich kann man sich überlegen, wie man das rhetorisch am Besten macht, aber an sich sollte es dieses Recht geben. Es käme mir auch nie in den Sinn, von all denjenigen, die in diesem Forum immer die
(katholische) christliche Kirche in manchen Punkten kritisieren eine Entschuldigung zu fordern. Zwar macht der Ton auch die Musik, aber grundsätzlich hat jeder das Recht auf eine eigene Meinung.

Zweitens: Eigentlich hat er sich ja nie wirklich für den Inhalt der Rede entschuldigt und das finde ich gut so. Wenn er nicht sagen wollte: „Lasst uns einen Kreuzzeug begehen“, warum soll er sich dann dafür entschuldigen, dass das so verstanden wird? Eine Klarstelllung ist in Ordnung, eine Entschuldigung dann nicht.

Drittens: Wenn er sich nur entschuldigen soll, weil jetzt Kirchen brennen und Nonnen ermordet werden, dann führt das meiner Meinung nach in eine falsche Richtung. Was ist, wenn es auf einmal irgendwelche Religionen (die XYZler) stört, dass es den Papst und die Christen überhaupt gibt? Soll er aus Angst vor Gewalt dann sagen, OK, das wars, beenden wir das Ganze eben und werden XYZler?

Ich will nun gar nicht über richtig und falsch debattieren.
Aber Millionen von Moslems sind mit ihrem Glauben
aufgewachsen, und natürlich ist das für die das einzig Wahre -
auch wenn ich selber nicht vorhabe, diesen Glauben anzunehmen.
… Warum muss also der Papst irgendein Zitat herauskramen, in
dem gefragt wird, was Mohammed denn Neues gebracht habe?

Ich denke auch nicht, dass er vorhergesehen hat, dass so viele Leute den Inhalt dieser einen Vorlesung kennen werden. Außerdem -mal provokativ- stellt sich für Christen diese Frage in der Form natürlich schon, warum sonst wären sie Christen geblieben und nicht Moslems geworden? Für uns sollte Mohammed doch eigentlich genauso interessant sein, wie für Juden Jesus ist.

Hätte er statt dessen nicht einfach die Toleranz betonen
können? Er hätte ja statt dessen beispielsweise so etwas sagen
können wie: „Als guter Christ ist es meine Pficht, das Wort
Jesu auf der ganzen Welt zu verkünden, damit sich die Menschen
aus freiem Willen für ihn entscheiden. Es ist nicht meine
Pflicht, die anderen mit Gewalt zu bekehren, sondern sie
sollen sich aus freiem Willen entscheiden.“ Irgendsowas in der
Art halt. Ich will jetzt keine Reden für den Papst schreiben,
aber wäre es nicht besser gewesen, er hätte seine Kritik am
Jihad in dieser indirekten Form angebracht?

Wirft man den Kirchenoberen nicht auch des Öfteren vor, dass sie immer nur schwammig daherreden und nie mal klar Kritik üben?
Die Politiker von Konkurrenzparteien im Wahlkampf werfen sich ja auch alles mögliche an den Kopf (nicht immer intelligent aber na gut), ohne dass man von ihnen verlangt, aus Angst vor möglichen Ausschreitungen immer ganz political correct zu sein. Muss man (z.B. Lnadtag) jetzt nett zur NPD sein, nur weil sie sonst ein paar Schläger losschicken?

Seit dem Karikaturenstreit weiß man doch, dass es etliche
Moslems gibt, die recht schnell böse werden. Was muss man denn
da immer wieder sticheln?

Muss man deswegen seine Meinung aus Angst unterdrücken?

Wenn er das noch ein bisschen länger so macht, dann sehe ich
eine massive Christenverfolgung in arabischen Ländern auf uns
zukommen. Eine Nonne haben sie ja schon erschossen.

Haben wir Christen also Angst?

Ich finde, jeder andere Glaube ist insofern wahr, als die
Gläubigen einer anderen Religion ebenso tiefe religiöse
Gefühle haben wie ich selber. Diese Gefühle sollte man nicht
verletzen. Ich mag es ja auch nicht, wenn man dumme Witze
macht über das, was ich glaube.

Kritik muss man vertragen können (meiner Meinung nach). Ob man sie richtig findet oder nicht, kann man dann noch für sich entscheiden. Was anderes ist es, sich über andere Religionen gezielt lustig zu machen (Witze etc.) und selbst da gibt es geschmackvolle oder weniger geschmackvolle Varianten. Life of Brian ist meiner Meinung nach ein wirklich witziger Film, der sich zwar über meinen Glauben lustig macht, aber trotzdem gut gemacht ist :wink:

Und, wie Gott letztendlich heißt und wo er wohnt, das werden
wir alle wohl hoffentlich noch lange nicht erfahren. :wink:

Auch wenn ich dir bis jetzt nur widersprochen habe, da muss ich dir mal zustimmen. :smile:

Gruß
Kati

Hallo Kati,

Eine Klarstelllung ist in Ordnung, eine Entschuldigung
dann nicht.

Na ja - aber eine Entschuldigung schadet ja auch nicht weiter, oder? Manchmal ist jemand anderes eben „ohne Grund“ verletzt, und da kann es hilfreich sein, sich erst einmal zu entschuldigen, und hinterher vielleicht zu versuchen, die Sache klarzustellen.

Drittens: Wenn er sich nur entschuldigen soll, weil jetzt
Kirchen brennen und Nonnen ermordet werden, dann führt das
meiner Meinung nach in eine falsche Richtung.

Nein, er hätte sich doch VORHER entschuldigen sollen. :wink:

Ich denke auch nicht, dass er vorhergesehen hat, dass so viele
Leute den Inhalt dieser einen Vorlesung kennen werden.

Dass sie das tun, ist in der Tat erstaunlich.

Seit dem Karikaturenstreit weiß man doch, dass es etliche
Moslems gibt, die recht schnell böse werden. Was muss man denn
da immer wieder sticheln?

Muss man deswegen seine Meinung aus Angst unterdrücken?

Nein, nicht aus Angst. Und ich meine auch nicht, dass man seine Meinung unterdrücken muss. Man sollte sich halt nur überlegen, wie man sie äußert. Das mit den Karikaturen war jedenfalls der falsche Weg. Hast du sie dir einmal angesehen? Ich konnte da nicht einmal drüber lachen, die waren einfach nur doof. Gut, bis auf eine :wink:
Man sollte versuchen, seine Meinung so zu äußern, dass man einen Andersdenkenden damit nicht verletzt.

Wenn er das noch ein bisschen länger so macht, dann sehe ich
eine massive Christenverfolgung in arabischen Ländern auf uns
zukommen. Eine Nonne haben sie ja schon erschossen.

Haben wir Christen also Angst?

„Wir Christen“? Nun ja. … Wie will man das im Zweifelsfall eigentlich feststellen, wer Christ ist und wer nicht? Kämmt man dann die Taufregister durch?
Nein, Angst habe ich nicht so leicht - ich bin nur vorsichtig.

Kritik muss man vertragen können (meiner Meinung nach).

Na gut, aber wenn man den Glauben eines anderen grundlegend in Frage stellt, dann ist das mehr als einfach nur Kritik, oder nicht?
Wenn der Papst sich gegen islamistischen Terrorismus ausspricht, ist das meiner Meinung nach berechtigte Kritik. Wenn er gegen den Jihad wettert, wird es schon schwieriger. Jihad bedeutet für einen Moslem nämlich nicht einfach „ich werfe Bomben - möglichst viele, möglichst oft“, sondern da steckt noch mehr dahinter. Ich kann es nicht so gut erklären, weil ich nichts falsches schreiben will, aber „Jihad“ ist nicht nur Gewalt. … Und wenn der Papst sagt, „also Mohammed hat nichts Neues gebracht“, ja aber Hallo, das ist ein ganz ganz böser Tiefschlag! Das darf er meiner Meinung nach nicht, weil er damit den gesamten Glauben in Frage stellt.

Life of
Brian ist meiner Meinung nach ein wirklich witziger Film, der
sich zwar über meinen Glauben lustig macht, aber trotzdem gut
gemacht ist :wink:

Bäh, ich konnte da gar nicht drüber lachen :frowning: Definitiv nicht meine Art von Humor.

Schöne Grüße

Petra

Erstens denke ich, dass man schon das Recht hat, über andere
Religionen zu sprechen. Natürlich kann man sich überlegen, wie
man das rhetorisch am Besten macht, aber an sich sollte es
dieses Recht geben. Es käme mir auch nie in den Sinn, von all
denjenigen, die in diesem Forum immer die
(katholische) christliche Kirche in manchen Punkten
kritisieren eine Entschuldigung zu fordern. Zwar macht der Ton
auch die Musik, aber grundsätzlich hat jeder das Recht auf
eine eigene Meinung.

Bei Äußerungen des Papst geht es nicht einfach um eine Meinungsäußerung (wie bei den Karrikaturen), sondern um eine politische Stellungnahme. Und die hieß in der Rede vereinfacht: Mohammed=Gewalt (böse), Wir=Vernunft (gut).
Eine solche Polarisierung finde ich der gegenwärtigen Situation kontraproduktiv und ärgerlich.
Wenn das Statement nicht in dieser Form beabsichtigt war, was ja durchaus sein kann, dann sollte man es richtigstellen. Und zwar nicht wegen brenndender Kirchen, sondern um zu vermeiden, in wichtigen Fragen missverstanden zu werden.

Zweitens: Eigentlich hat er sich ja nie wirklich für den
Inhalt der Rede entschuldigt und das finde ich gut so. Wenn er
nicht sagen wollte: „Lasst uns einen Kreuzzeug begehen“, warum
soll er sich dann dafür entschuldigen, dass das so verstanden
wird? Eine Klarstelllung ist in Ordnung, eine Entschuldigung
dann nicht.

Eine Klarstellung, dass man prinzipiell an Kooperation interessiert ist, wäre mir lieber gewesen. Ist man nun an zivilisiertem Dialog interessiert oder nicht? Der Vorgängerpapst hat da eindeutige Statements gemacht und Respekt gegenüber den anderen Religionen bekundet - das fand ich gut. Die Statements des aktuellen Papstes scheinen nicht in die richtige Richtung zu gehen - oder doch, wenn ich ihn nur richtig verstehen würde?

Hallo,

Und die hieß in der Rede
vereinfacht: Mohammed=Gewalt (böse), Wir=Vernunft (gut).
Eine solche Polarisierung finde ich der gegenwärtigen
Situation kontraproduktiv und ärgerlich.

Ich habe die Rede gerade nocheinmal gelesen und ich persönlich kann eine pauschale Verurteilung Mohammed=Gewalt (böse) nicht finden.

Wenn das Statement nicht in dieser Form beabsichtigt war, was
ja durchaus sein kann, dann sollte man es richtigstellen. Und
zwar nicht wegen brenndender Kirchen, sondern um zu vermeiden,
in wichtigen Fragen missverstanden zu werden.

Sehe ich genauso, allerdings kann ich jetzt nicht mitreden, weil ich den genauen Wortlaut der Richtigstellung nicht da habe.

Eine Klarstellung, dass man prinzipiell an Kooperation
interessiert ist, wäre mir lieber gewesen. Ist man nun an
zivilisiertem Dialog interessiert oder nicht?

Wie gesagt, sein genaues Statement kenne ich jetzt nicht. Allerdings gibt es wahrscheinlich ebensoviele Meinungen wie Menschen, was genau den jetzt der Papst am Besten gesagt hätte (in der Vorlesung und danach). Ist natürlich noch die Frage, was man prinzipiell unter Dialog zwischen Religionen versteht, auch da versteht jeder etwas anderes.

Der
Vorgängerpapst hat da eindeutige Statements gemacht und
Respekt gegenüber den anderen Religionen bekundet - das fand
ich gut. Die Statements des aktuellen Papstes scheinen nicht
in die richtige Richtung zu gehen - oder doch, wenn ich ihn
nur richtig verstehen würde?

Darüber, was die „richtige“ Richtung ist, kann man sich wahrscheinlich wieder streiten :wink:

Um mal aus der Papstrede zu zitieren:
Nur so werden wir auch zum wirklichen Dialog der Kulturen und Religionen fähig, dessen wir so dringend bedürfen.
In der westlichen Welt herrscht weithin die Meinung, allein die positivistische Vernunft und die ihr zugehörigen Formen der Philosophie seien universal.
Aber von den tief religiösen Kulturen der Welt wird gerade dieser Ausschluß des Göttlichen aus der Universalität der Vernunft als Verstoß gegen ihre innersten überzeugungen angesehen.
Eine Vernunft, die dem Göttlichen gegenüber taub ist und Religion in den Bereich der Subkulturen abdrängt, ist unfähig zum Dialog der Kulturen.

Ich würde es also tatsächlich so verstehen, dass er sagt, dass ein Dialog seier Meinung nach nicht unter allen Umständen zwischen allen Religionen möglich ist. Aber ich denke, man müsste sich nicht nur diese eine Vorlesung anhören, sondern auch was er sonst so gesagt hat in seinem Leben.

Kati

Hallo Petra,

Na ja - aber eine Entschuldigung schadet ja auch nicht weiter,
oder?

Ich finde, eine Entschuldigung sollte nur dann ausgesprochen werden, wenn einem das Gesagte auch Leid tut- ansonsten wird man nur unglaubwürdig.

Manchmal ist jemand anderes eben „ohne Grund“ verletzt,
und da kann es hilfreich sein, sich erst einmal zu
entschuldigen, und hinterher vielleicht zu versuchen, die
Sache klarzustellen.

Ich finde es gut, das zu tun, was der Papst tat: Er hat sich entschuldigt, falls seine Rede missverstanden wurde, aber nicht für den Inhalt selbst.

Muss man deswegen seine Meinung aus Angst unterdrücken?

Nein, nicht aus Angst. Und ich meine auch nicht, dass man
seine Meinung unterdrücken muss. Man sollte sich halt nur
überlegen, wie man sie äußert.

Da stimme ich dir zu. Ich finde allerdings die Papstrede viel harmloser als z.B. die Karrikaturen.

Das mit den Karikaturen war
jedenfalls der falsche Weg. Hast du sie dir einmal angesehen?

Ja, und ich fand sie einfach nur schlecht gemacht. Auch wenn ich kein Fan dieser Karrikaturen bin, denke ich, dass sowas möglich sein muss. Auch wenn ich sie wirklich nicht gut fand. Ich rege mich ja auch nicht über jeden Popstar auf, der ein Kreuz zur Bühnenshow verwendet.

Ich konnte da nicht einmal drüber lachen, die waren einfach
nur doof. Gut, bis auf eine :wink:
Man sollte versuchen, seine Meinung so zu äußern, dass man
einen Andersdenkenden damit nicht verletzt.

Stimmt schon, aber wenn du keinen verletzen willst, dann kannst du bald gar nichts mehr machen. Ein Bsp.: Eine Bekannte von mir ist der Meinung, dass Rockmusik des Teufels ist. Soll man deswegen die Radios ausstellen?
Aber du hast natürlich Recht, ich denke auch, dass man nicht um jeden Preis provozieren muss. Was ich allerdings bei der Papst- Vorlesung auch nicht gegeben sehe… Das provoziert wird, meine ich.

Kritik muss man vertragen können (meiner Meinung nach).

Na gut, aber wenn man den Glauben eines anderen grundlegend in
Frage stellt, dann ist das mehr als einfach nur Kritik, oder
nicht?
Wenn der Papst sich gegen islamistischen Terrorismus
ausspricht, ist das meiner Meinung nach berechtigte Kritik.
Wenn er gegen den Jihad wettert, wird es schon schwieriger.

Der Papst spricht nicht über den Djihad, er zitiert jemanden der dies tut und geht dann auch nicht darauf ein, sondern nutzt die Thematik um auf das Thema Glaube und Vernunft zu kommen.

Und wenn der Papst sagt, „also Mohammed
hat nichts Neues gebracht“, ja aber Hallo, das ist ein ganz
ganz böser Tiefschlag! Das darf er meiner Meinung nach nicht,
weil er damit den gesamten Glauben in Frage stellt.

Wenn jemand zu mir sagt: „Was hat Jesus denn Neues gebracht?“ dann stellt das natürlich auch meinen Glauben in Frage aber ich finde trotzdem, dass es möglich sein muss, mir das ins Gesicht sagen zu dürfen (auch wenn ich nicht hellauf begeistert wäre, was ich zugebe). Ich kann es akzeptieren, wenn jemand meinen Glauben eben nicht teilt.

Ich weiß nicht, ob wir hier zu einer Einigung kommen. Ich denke, wir sind uns darüber einig, dass man die anderen Religionen soweit achten muss/soll, dass man sich nicht gezielt über ihren Glauben lustig macht um sie zu verletzten.
Allerdings haben wir wohl unterschiedliche Ansichten, was da schon alles darunter fällt; wo die Meinungsfreiheit aufhört und die Beleidigung beginnt.

Und über Religionen kann man eben so schlecht diskutieren…

Schönen Abend noch!
Kati

Ich habe die Rede gerade nocheinmal gelesen und ich persönlich
kann eine pauschale Verurteilung Mohammed=Gewalt (böse) nicht
finden.

Ich habe die Rede gerade auch noch mal gelesen. Für mich ist der Bezug Islam=Gewalt ganz eindeutig. Es wird sogar begründet. Und zwar damit, dass der Gott des Islam (und einiger reformistischer Abspalter) absolut transzendent, also nicht der Vernunft zugänglich ist. Und das steht im Widerspruch zur Bibel, denn dort heißt es eindeutig: Gott ist Logos. (Man braucht natürlich noch die Zwischenprämisse, dass Gewalt unvernünftig, also nicht Logos ist)

Sehe ich genauso, allerdings kann ich jetzt nicht mitreden,
weil ich den genauen Wortlaut der Richtigstellung nicht da
habe.

Ich kenne leider auch nicht den Originaltext.

Darüber, was die „richtige“ Richtung ist, kann man sich
wahrscheinlich wieder streiten :wink:

Das ist wahr. Vielleicht hat der Papst ja eine andere Meinung. Ich frage mich nur, wie sich das dann mit seinem Logos verträgt. :wink:

Um mal aus der Papstrede zu zitieren:
Nur so werden wir auch zum wirklichen Dialog der Kulturen
und Religionen fähig, dessen wir so dringend bedürfen.
In der westlichen Welt herrscht weithin die Meinung, allein
die positivistische Vernunft und die ihr zugehörigen Formen
der Philosophie seien universal.
Aber von den tief religiösen Kulturen der Welt wird gerade
dieser Ausschluß des Göttlichen aus der Universalität der
Vernunft als Verstoß gegen ihre innersten überzeugungen
angesehen.
Eine Vernunft, die dem Göttlichen gegenüber taub ist und
Religion in den Bereich der Subkulturen abdrängt, ist unfähig
zum Dialog der Kulturen.

Ich würde es also tatsächlich so verstehen, dass er sagt, dass
ein Dialog seier Meinung nach nicht unter allen Umständen
zwischen allen Religionen möglich ist. Aber ich denke, man
müsste sich nicht nur diese eine Vorlesung anhören, sondern
auch was er sonst so gesagt hat in seinem Leben.

Also ich verstehe diese Stelle so, dass das, was man eigentlich mit „Vernunft“ verbindet, nämlich Auflärung, Wissenschaft und Ratio, nur eine kleine unvollständige Vernunft ist. Die „wahre Vernunft“ schließt auch den Glauben an das Göttliche mit ein.

Die Passage richtet sich also nicht gegen andere Kulturen, sondern eher gegen naturwissenschaftliches Denken. Das ist aber nicht so schlimm, und ich als Naturwissenschaftler werde keine Kirche in Brand setzen, denn ein paar Zeilen vorher werden auch ausdrücklich die Verdienste der naturwissenschaftlichen Methode gewürdet - also ein Friedensangebot. Der Papst hätte auch eins an den Islam mit einbauen sollen…

Hallo Kati,

Ich weiß nicht, ob wir hier zu einer Einigung kommen. …
Und über Religionen kann man eben so schlecht diskutieren…

Oh, ich finde sogar, über Religionen kann man ausgesprochen gut diskutieren - eben deswegen, weil man sich nie völlig einig wird. :wink:

Na ja - aber eine Entschuldigung schadet ja auch nicht weiter,
oder?

Ich finde, eine Entschuldigung sollte nur dann ausgesprochen
werden, wenn einem das Gesagte auch Leid tut- ansonsten wird
man nur unglaubwürdig.

Ja - aber sollte einem das Gesagte nicht leid tun, wenn es ein anderer ganz offensichtlich falsch verstanden hat und verletzt ist? Es gibt nun einmal Missverständnisse. Dann entschuldigt man sich, und erklärt, wie man das Gesagte denn gemeint hat.

Ich finde es gut, das zu tun, was der Papst tat: Er hat sich
entschuldigt, falls seine Rede missverstanden wurde, aber
nicht für den Inhalt selbst.

Hab ich jetzt nicht so mitbekommen. Ich habe ihn nur mal was von einem rosanen Blatt ablesen sehen, wobei er eine eckige Brille mit Metallrahmen aufhatte. Meintest du diese Entschuldigung?

Da stimme ich dir zu. Ich finde allerdings die Papstrede viel
harmloser als z.B. die Karikaturen.

Stimmt.

Eine Bekannte
von mir ist der Meinung, dass Rockmusik des Teufels ist. Soll
man deswegen die Radios ausstellen?

Ja, bitte! Mir würde man den größten Gefallen tun, wenn man morgen alle Radiosender abschalten würde. Ich habe so ca. ein Jahr nicht mehr freiwillig Radio gehört. Aber unfreiwillig … unerträglich! (Aber das nur nebenbei. *gg*)

Der Papst spricht nicht über den Djihad, er zitiert jemanden
der dies tut und geht dann auch nicht darauf ein, sondern
nutzt die Thematik um auf das Thema Glaube und Vernunft zu
kommen.

Dazu habe ich zwei Anmerkungen:

  1. Dass die Anführungszeichen „verloren gehen“, war ja wohl von vornherein klar. Mit anderen Worten: Nicht jedem ist klar, dass der Papst nur zitiert hat.
  2. Wenn er danach nicht weiter auf dieses Zitat eingeht - wozu um alles in der Welt hat er es dann überhaupt gebraucht? Ich meine, wenn ich jetzt eine politische Rede halten würde - was ich ja nicht tue - dann beginne ich die ja auch nicht, nun sagen wir mal, mit einem Hitler-Zitat, auf das ich dann nicht weiter eingehe. Entweder man braucht so ein zweifelhaftes Zitat, oder man lässt es weg.

Wenn jemand zu mir sagt: „Was hat Jesus denn Neues gebracht?“
dann stellt das natürlich auch meinen Glauben in Frage aber
ich finde trotzdem, dass es möglich sein muss, mir das ins
Gesicht sagen zu dürfen (auch wenn ich nicht hellauf
begeistert wäre, was ich zugebe). Ich kann es akzeptieren,
wenn jemand meinen Glauben eben nicht teilt.

Hast du ein paar Postings weiter unten mitbekommen, dass datafox genau das Gleiche gesagt hat? Ich habe ihr darauf etwa folgendes geantwortet: Wenn man mir so, in einem Gespräch oder hier in einem Forum sagt, dass Jesus nicht wirklich etwas Neues gebracht hat, dann ist das in Ordnung. Dann könnte ich auch darauf antworten, wenn ich wollte. … Aber nun stell dir einmal vor, ein Rabbi hält eine weltweit im Fernsehen übertragene Rede, und sagt zu Beginn der Rede, „Also dieser Jesus, der hat doch nicht wirklich etwas Neues gebracht.“
Das wäre nicht so lustig, oder? … Ich würde wegen so etwas jetzt natürlich keine Fahnen verbrennen oder ähnliches. Aber begeistert wäre ich nicht.

Selbstverständlich akzeptiere ich es, dass dieser hypothetische im Fernsehen auftretende Rabbi meinen Glauben (der übrigens gar nicht mehr mein Glaube ist) nicht teilt. Ich meine, klar, er hat einen anderen Glauben. Aber wenn er nun als offizieller Vertreter seiner Religion vor großem Publikum die meinige schlecht macht, dann ist das nicht in Ordnung. Und das ist es, was der Papst getan hat.

Schöne Grüße

Petra

Hi Jartul,

Ich fahre meinen
Punto, Du fährst Deinen Jeep. Beide lächeln und fahren gen
Himmel. Das ist die „Gleichwertigkeit“ für mich.

Du hast es immer noch nicht verstanden :wink:

Es ist egal, ob Jeep oder Punto.
Aber Du musst auf dem richtigen Weg fahren!

Und es gibt eben nur einen Weg zum Himmel.
Jesus sagt: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh.14,6)

Und wenn ich jemanden sehe, der einen anderen Weg geht, dann gebietet es mir die Nächstenliebe, ihn auf den Fehler aufmerksam zu machen und ihm den richtigen Weg zu zeigen.

Gruss Harald

Hi,

Und wenn ich jemanden sehe, der einen anderen Weg geht, dann
gebietet es mir die Nächstenliebe, ihn auf den Fehler
aufmerksam zu machen und ihm den richtigen Weg zu zeigen.

Verstehe. Demnach sind auch Zwangschristianisierungen als rein von der Nächstenliebe bestimmte Handlungen zu sehen.
Dem ist wohl nichts hinzuzufügen.

Viele Grüße
WoDi

Und es gibt eben nur einen Weg zum Himmel.
Jesus sagt: "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das
Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.
"
(Joh.14,6)

findest du denn, dass sich 2 mrd. muslime irren?

Und wenn ich jemanden sehe, der einen anderen Weg geht, dann
gebietet es mir die Nächstenliebe, ihn auf den Fehler
aufmerksam zu machen und ihm den richtigen Weg zu zeigen.

und wenn er einen anderen richtigen weg hat und diesen dir zeigt?