Gleitsichtbrille

Hatte bisher 'ne Brille für die Ferne (fürs Autofahren etc./nicht sonderlich stark)und seit einiger Zeit auch Schwierigkeiten im Nahbereich (beim lesen). Also ab zum Augenarzt. Klar wenn man die Brille den ganzen Tag auf hat ist eine Gleitsichtbrille am besten. Also ab zum Optiker. Naja wenn’s denn Kunststoffgläser sein sollen wird’s halt 'n bischen teurer (gesamt über 1200,–DM), aber Hauptsache man sieht wieder besser.
Jetzt ist die Brille fertig aber ich komme damit überhaupt nicht klar. Hab sie beim Augenarzt sogar nochmal nachmessen lassen.
Der sagt sie entspricht genau seinen Angaben. Die Umgewöhnungszeit ist hier halt ein bischen länger ich solle Geduld haben. Aber Fakt ist ich sehe schlechter wie vorher.
Schaue ich nur leicht ‚nicht geradeaus‘ so ist alles ziemlich verschwommen. Gehe ich auf einer Treppe und will auf die Stufen runterschauen ist wieder alles verschwommen, weil ja unten im Glas der Nahbereich ist(logisch). Aber das hat mir vorher keiner gesagt. Nicht beim Arzt und auch nicht beim Optiker.
Ist es jemandem von euch auch so ergangen?
Wie ist es dann bei euch weitergegangen?
Ich weiß echt nicht ob ich mich weigern soll die Brille zu bezahlen. Wie sieht das denn eigentlich rechtlich aus?

Gruß

Hallo Forrest,

ich habe mir auch so ca. vor einem Jahr eins dieser sauteuren Dinger anfertigen lassen, weil ich das ewige Brille rauf (für die Ferne), Brille runter (für die Nähe) satt hatte.

Die Anfangserfahrungen waren deinen ganz ähnlich: unsicheres Gehen auf der Treppe, aus den Augenwinkeln gucken und die Welt wird unscharf etc.

Allerdings dauerte bei mir diese Phase höchstens 2 Wochen und dann hatte ich mich an die neue Brille gewöhnt: man muss halt teilweise mehr den Kopf bewegen (beim nach unten schauen etwa) bzw die Brille in die richtige Position auf der Nase schieben.
Wenn ich längere Texte lese (also die Zeitung am Morgen oder ein Buch im Bett), dann nehme ich sie aber immer noch lieber ab. Ohne Brille geht das immer noch am besten.

Im großen und ganzen bin ich aber sehr zufrieden damit. Mein Optiker hatte mir allerdings ein Rückgaberecht eingeräumt, falls ich nun überhaupt nicht damit klar gekommen wäre.

Wie lange hast du deine denn schon?

Gruß
Uschi

Hi Forrest,

gerade heute habe ich meine Brille zum umtauschen zurück gegeben.
Ich kam auch überhaupt nicht damit klar.Gerade wenn ich in geschlossenen Räumen war, hatte ich eine ganz große Unsicherheit.
Die Eingewöhnungszeit liegt bei wenigen Wochen bis mehrere Monate!!
Allerdings konnte ich die Brille zurückgeben und lasse mir jetzt „nur“ Ferngläser einbauen. Vom restlichen Geld bekomme ich noch eine Sonnenbrille mit der gleichen Stärke.
MfG
Eddie

Danke für eure Antworten, bin jetzt etwas beruhigter.

Wenn ich längere Texte lese (also die Zeitung am Morgen oder
ein Buch im Bett), dann nehme ich sie aber immer noch lieber
ab. Ohne Brille geht das immer noch am besten.

Aber dafür ist die Brille doch da, dass du die Zeitung durch die untere Brillenhälfte schärfer siehst, oder?

Mein Optiker hatte mir allerdings ein Rückgaberecht eingeräumt,
falls ich nun überhaupt nicht damit klar gekommen wäre.

Hat er das schon beim Brilleaussuchen oder erst nach den ersten
Bedenken getan?

Wie lange hast du deine denn schon?

Etwa 10 Tage. Nach der anfänglichen Frustration bin ich wieder auf die alte Brille umgestiegen und hab mir einen Termin beim
Augenarzt gemacht in der Hoffnung dass der mir sagt dass gepfuscht worden ist. Erst danach also seit etwa 5 Tagen zwinge ich mich die neue Brille zu tragen.
Habe vor, heute oder morgen meine Beschwerden beim Optiker vorzubringen, damit dort wenigstens schonmal bekannt ist, dass es Probleme gibt.
Habe dem Arzt auch gesagt, dass ich meine, dass die Grenze zw.
oberem und unterem Brillenteil zu hoch liegt, da ich bereits für Dinge die z.B. 10 Meter in normaler Höhe vor mir sind den Kopf senken muss. Dazu sein Tipp: Der Optiker kann die Brille insgesamt etwas runterholen.
Vielleicht hilfts ja etwas.

Gruß
Forrest

Habe dem Arzt auch gesagt, dass ich meine, dass die Grenze zw.
oberem und unterem Brillenteil zu hoch liegt, da ich bereits
für Dinge die z.B. 10 Meter in normaler Höhe vor mir sind den
Kopf senken muss. Dazu sein Tipp: Der Optiker kann die Brille
insgesamt etwas runterholen.
Vielleicht hilfts ja etwas.

Hallo Forrest
das Entscheidende ist die richtige Anpassung, ich hatte einen sehr guten Optiker, der mich ausführlich gefragt hat, wie ich autofahre, wie ich lese usw., danach hat er die Zonen angepaßt.
Dafür gibt es schon Computerprogramme.
Nach 1 bis 2 Tagen ging es ganz prima, keine Probleme.
Ist vielleicht bei Dir nicht so optimal.
Gruß
Rainer

1 Like

Hallo Uschi!
War jetzt beim Optiker. Dort habe ich erfahren, dass die mit ihrem Glashersteller eine Vereinbarung haben, dass innerhalb von sechs Wochen die Möglichkeit besteht, Gläser nochmal abzuändern, neuanzufertigen oder durch andersartige Gläser zu ersetzen…
Hätte ich mich da zu lange gequält, hätte mir diese Option durch die Lappen gehn können.
Jetzt versuchen wir es mit der (technisch gesehen) Vorgängerversion der jetzigen modernsten Gleitsicht-Version.
Dabei soll der Übergang vom Fern- zum Nahbereich etwas weiter auseinandergezogen liegen.
Der Optiker hat sich sage und schreibe eine dreiviertel Stunde um
mich gekümmert und auch einige Details festgestellt, die bei der neuen Brille korrigiert werden.
Und wir haben vereinbart, wenn es wieder nichts wird, gehen wir auf eine reine Fernsichtbrille zurück.

Gruß
Forrest

Hallo,

die Gleitsichtbrille ist eine feine Sache.

Doch die Eingewöhnungszeit kann balastend sein. Diese dauert um so länger, je größer die Differenz zwischen dem Nah- und Fernbereich ist!!!
Deshalb gibt es Gleitsichtbeginner, die Null Probleme mit der neuen Brille haben und andere, die sich (anfangs) recht schwer tun, weil über die Augen ihr Gehirn anpassen lernen muss.

Es gibt eine Faustregel, ich habe sie nicht mehr genau im Kopf, aber in etwa: pro 0,25 Dpt Differenz beträgt die Eingewöhnungszeit eine Woche, bei 2,0 Dpt entspräche dies einer Eingewöhnungszeit von ca. 2 Monaten. Diese Zeit zieht sich aber noch mehr in die Länge, wenn die neue Brille nicht (permanent) getragen wird!

Ich habe mit meiner Gleitsichtbrille anfangs auch lange gekämpft, während meine Kollegin sie aufsetzte und sich damit wohl fühlte. Ich sah anfangs auch stark verzerrte Randbilder, hatte tagelang Kopfschmerzen, obwohl mein Optiker die Brille auf meine Gewohnheiten, die Augenmitte usw. genau eingestellt hatte. Da ich sie wegen der Kopfschmerzen nicht regelmäßig getragen hatte, ergab sich eine sehr lange Gewöhnungszeit. Erst nach einem Vierteljahr hatte ich überhaupt keine Probleme mehr. Bei der Folgebrille nach 2 Jahren wurde die Differenz kleiner, ich setzte sie auf, und habe nie wieder Probleme gehabt - aber aller Anfang kann schwer sein :smile:
Deshalb würde ich aber keine Brille mit „Fensterchen“ nehmen (Bi- oder Trifokalbrille). Auch das Hin- und Her zwischen Lese- und Fernbrille ist stressig. Wie oft habe ich damals meine Brille gesucht! Eine gut eingewöhnte! Gleitsichtbrille ist ein Segen.
Wenn man weiß, dass sich das Gehirn anpassen lernt und dass man da durch muss, dann akzeptiert man das verrückte Anpassungssehen in der Beginnerphase eher, dann ist man eher bereit durchzuhalten. Man lernt, den Kopf automatisch mitzudrehen und sieht bei guter Gewöhnung auch nichts mehr verschwommen - Entspannen ist zwischendurch wichtig und niemals ärgern, immer denken, es wird schon (ich weiß, es kann hart sein!).

Viele Grüße, Renate

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