Hi!
Aber wollen wir wirklich „back to the roots“? Deutschland als
Selbstversorger?
Das wird eng mit unserer geringen Fläche und unserem
feindlichen Klima, welches nur 1-2 Ernten p.a. erlaubt.
Nein, ich denke, niemand will das, und wir können es auch
nicht. Aber unser Denken, der reine Verstandesvorgang,
erscheint mir gestört, wenn wir immer weiter üben, in
entweder-oder Kategorien zu denken. Es ist doch für den
Normalverstand aberwitzig, wenn wir in unserem Land Kohlrüben
aus Schottland kaufen (doppelte Apfelgröße das Stück für 3
Euro), oder die Milch von Schleswig-Holstein nach Bayern
karren. Es muß doch vernünftige mittlere Wege geben. Wenn es
die sind, im Norden die Molkereien dicht zu machen, weil sie
keine (übermäßig hohe) Rendite abwerfen - hat man dann die
Abnutzung der Straßen, den Benzinverbrauch, die Verstopfung
der Autobahnen, die höheren Unfallgefahren eingerechnet?
Zahlreiche weitere Kosten, die mir jetzt nicht einfallen,
außer den Arbeitslosenkosten der Melker hier im Norden …
oder die mangelnder Flexibilität - neue Märkte zu erobern mit
neuen Molkereiprodukten, z.B. Käsesorten, geht dann auch nicht
mehr. Macht ja nix - es gibt ja eine breite Angebotspalette
französischer Käse …
Das ist Angebot und Nachfrage.
Wenn man sich in D entscheidet, den Transportsektor zu subventionieren und somit Wege, wie Du sie aufzeichnest, möglich zu machen, so ist das eine politische Entscheidung.
It´s all about lobbyism…
(…zu meinem Kommentar zu den Manager-Coaching-Kursen)
Klischees zu dreschen ist natürlich auch eine Möglichkeit aus
dem breiten Strauß der autosuggestiven Betrugsmaßnahmen…
Wie meinst Du das? Hab Dein Kommentar nicht verstanden.
Lies noch mal… 
daß am Großteil aller Konkurse großer Firmen das
Management mit seinen Fehlern schuld sei.
So ist das eben. große Ideen bedürfen großer Prognosen, die
nicht immer zutreffen.
…und nicht zutreffende große Prognosen für große
Ideen großer Männer schaffen große Zahlen weiterer
Arbeitsloser. Warum klein denken? Das ist nicht Art des Großen
Weißen Mannes!!!
„Klein halten“ (den kleinen Mann) ist das, was funktioniert…
Ich empfehle, sich die Arbeitsbedingungen in der sog. 3. Welt
zu Gemüte zu führen. Toilettengang nur auf mitgeführter
Plastiktüte in der Arbeitszeit? Übernachtung vor den
Fabriktoren, da Bus unbezahlbar? Da können wir in Deutschland
natürlich nicht mithalten. Noch - ?
Warum ist das dort so?
Weil wir hier der „Geiz ist geil“-Idee fröhnen und wir
außenpolitisch die in solchen Ländern notwendigen
Veränderungen nicht anstoßen. Warum auch?
Strafzölle auf solcherlei Produkte wären ein Weg. Aber
wirtschaftlicher Protektionismus führt immer auch zu
unbequemen Maßnahmen gegen einen selbst.
Man muss sich entscheiden, wie anständig man sein will.
Hemden nur noch aus Italien (dort produzieren viele Hersteller
noch selbst), keine koreanischen Autos mehr, nur noch Fair
Trade Food essen. Es ist so leicht. Aber was machst Du davon?
Ich, persönlich, mach das eine oder andere davon. Ich war
sogar so blöde, noch einen Volkswagen zu kaufen im Denken an
Arbeitsplätze - muß jetzt fast selbst drüber lachen. Wessen
Top-Manager-Luxus- Bordellreise habe ich sponsern helfen
damit? Aber darauf kommt es nicht an.
Doch, GENAU darauf kommt es an.
Ich kaufe seit Lopez keinen VW mehr. Zugegeben, es ist nicht leicht, ein Auto von einer anständig agierenden deutschen Firma zu kaufen. aber BMW, Mercedes und Porsche kann man schon noch guten Gewissens kaufen.
Zudem achte ich persönlich darauf, Obst und Gemüse aus Deutschland bzw. Mitteleuropa zu kaufen, soweit das eben möglich ist.
Bier kommt bei mir aus der Heimatstadt. Wasser auch. Nur Saft hole ich mir in Italien, wenn ich sowieso dort bin.
Ich kaufe FairTrade Peanutbutter, kaufe beim lokalen Bäcker und Metzger.
So leicht kann das sein. Aber man muss das bezahlen wollen.
Sehr viele Menschen
auch hier in Deutschland kaufen so billig wie möglich, weil
sie es müssen.
Ich empfehle zunächst, das Rauchen, Saufen, sinnlos Handytelefonieren und überflüssiges Autofahren einzustellen. Zudem den Jahresurlaub auf einmal im eigenen Land zu reduzieren. Dann reden wir weiter.
Du kennst die Armutsstatistik, Du hörst
wie ich in den Nachrichten, daß die Zahl privater Konkurse
ansteigt?
Wir reden hier von maximal 10 Mio. von 80 Mio. Menschen.
Erfolge großer Ideenwürfe großer Männer die in
großartiger Weise danebengerieten …ja, das Schicksal der
Großen, tragikumwittert …
Ohne große Männer wie Siemens, Bosch, Krupp, Porsche, Benz, Singer, Grundig u.s.w. wäre Deutschland noch heute ein klerikaler Agrarstaat.
Dass nach und nach dumme Shareholder, gierige Gewerkschafter und unfähige Politiker das System verdorben haben, ist nicht die Schuld der Arbeitgeber im Land, die zudem zu 80% KMUs (Kleine & mittelständische Unternehmen) sind.
Wer hat gesagt, daß der Besitz von Geld zu so etwas
berechtigt?
Frage ist hier nur, wessen Krug bricht. Aktuell
ist es der der Chinesen und Afrikaner. Und das juckt uns
nicht, wir tragen sogar unsere Technologien dorthin und lassen
sie ohne Murren kopieren.
Bald sind diese Länder stark und wir können mit erhobener
Menschenrechtsflagge Rentnern beim Durchwühlen der Mülltonnen
zusehen.
Da mache ich doch lieber den starken Mann auf dem
Weltmarkt…
Letztlich leben wir alle davon, daß es noch irgendjemanden
gibt, der den Unterschied zwischen Gut und Böse kennt und
kennen möchte und darauf achtgibt.
Ach ja? Wer ist das?
Wenn unsere Mütter nicht
hunderttausendmal ihr eigenes Interesse um unseretwillen
beiseitegestellt hätten … ohne Selbstlosigkeit, ohne Güte,
ohne Liebe, ohne Verständnis würde uns über kurz oder lang der
Wunsch zum Leben selbst abhanden kommen.
Irmtraud, das ist ganz nett.
Die Realität ist aber, dass es sich mit vollem Magen etwas leichter liebt…
Grüße,
Mathias