das Glockenläuten hat soviel ich weiss ja mehrere Funktionen.
Aufruf zum Gebet zu kommen (Sonntags), Zeitangabe, Alarm, Hochzeitsmitteilung…etc.
Nun sah ich gerade eine schöne Wohnung zur Miete, die direkt neben einer Kirche gelegen ist (fast auf Turmhöhe).
Da muss ich natürlich vorher schauen und nachfragen, wann denn in dem Ort geläutet wird und wann nicht und wie hoch die Lärmbelästigung wäre.
Auf jeden Fall hatte ich gleich den Gedanken, dass man Abhilfe schaffen könnte. So gut wie alle Gläubigen haben heutzutage ja ein Handy. Eine Einladung zum Gottesdienst, Hochzeitsbenachrichtigung etc. könnte also über SMS erfolgen. Zeitangabe braucht auch niemand mehr (es gibt ja Uhren en mass). Daher würde ich gerade noch verstehen, wenn man mal traditionell die Glocken zu festgelegten, begrenzten Zeiten läuten will.
Wie sieht das in Euren Wohnorten aus? Gibt es mindestens eine Pflichtnachtruhe, wenn sich nur eine Person gestört fühlt?
Die Kirche kann man ja gerne im Dorf lassen, nur das Läuten stört schon sehr.
Die neue Kommunikation bietet sich doch hervorragend an!
ich wohne in einem kleinen Dorf und das normale Glockenläuten tagsüber (morgens um 6.00 Uhr, mittags um 11.00 Uhr, abends um 18.00 Uhr) ist ursprünglich nur als Erinnerung an das Morgen-, Mittag- und Abendgebet. Aber in der heutigen Zeit sehen das die Einwohner hier auch als Zeitangabe. Kleineren Kinder z. B., die draußen spielen und die Uhr noch nicht kennen, wird oft gesagt, wenn es läutet, gehst du nach Hause. Auch richten sich die Erwachsenen bei Ihrer Feld- und Gartenarbeit nach dem Glockengeläut. So weiss jeder gleich, was „die Stunde geschlagen hat“.
Natürlich rufen bei uns die Glocken auch zum Sonntagsgottesdienst, zur Hochzeits- oder Trauerfeier. Aber diese Gottesdienste finden natürlich zu „christlichen“ Zeiten statt, so dass noch nie jemand auf die Idee gekommen ist, sich zu beschweren. Im Gegenteil: Wir hatten schon Reparaturarbeiten im Glockenstuhl unserer Kirche und ich wurde von Mitbürgern angesprochen (ich bin Küsterin), warum denn kein Glockengeläut mehr zu hören wäre. Also ein Dorfleben ohne Glockengeläut ist bei uns undenkbar.
Viele Grüße
Birgitt
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darf ich dann auch fordern, daß meine NAchbarn ihren Hunden das bellen verbieten, daß die Deutsche Bahn endlich ihre ICE-Strecke voll untertunnelt und daß vor meinem Haus ein absolutes Fahrverbot eingeführt wird? Ganz zu scheigen von dem Krach der spielenden Kinder?
Zunächst einmal: Glockengeläute als zeitzeichen gibt es ja nun wirklich nicht nur an Kirchentürmen. Ich kenne haufenweise Uhren in Rathäusern, die alle 15 Minuten schlagen. Und ich kenne sogar ein paar Stadte mit echt sehr bekannten Glockenspielen, die zu regelmäßigen Zeiten erklingen - allerdings habe ich noch nie gehört, daß das je jemanden gestört hätte.
Gottessienste finden üblicherweise nicht zu nachtschlkafender zeit statt - insofern läuten auch Kirchenglocken ja meistens am Tage, wenn von gestörter Nachtruhe keine Rede mehr sein kann. Manchmal kann man das sogar trotz des üblichen verkehrs- und Hintergrundlärmes hören - wenn auch nicht immer.
Und das gehört für mich einfach zum Leben dazu - damit muß ich mich abfinden.
Natürlich kann die Störung extrem sein, wenn man neben der Krche wohnt.
Nur enstehen ja Kirchen nicht aus dem nichts - die stehen in aller regel schon länger an ihren angestammten Orten. Da sollte man das eigentlich einplanen, wenn man dort hin zieht - genau so wie man Lärm einplanen sollte, wenn man ein Haus inder Einflugschneise eines Flughafens oder direkt am Hauptbahnhof oder einer Hauptstraße erwirbt. In aller Regel sind ja Mieten und Kaufpreise da nicht umsonst niedriger als anderswo.
Außerdem gibt es recht gute baukiche Lärmschutzmaßnahmen - durch Fenster zum Beispiel. Ich kenne selbst ein Urlauberhotel, das steht direkt neben dem Kirchturm - da höre ich einfach nichts bei geschlossenem Fenster.
also wenn es bei Euch nur dreimal pro Tag läutet, dann ist das sicher keine Störung und so wie Du es beschrieben hast, hast Du jedes Argument gewonnen.
Ich finde es jedenfalls toll, dass es nicht alle 15 Minuten DONG macht.
ich stehe sicher nicht im Verdacht, besonders frömmelnd zu sein, daher nimmst Du die ANtwort hoffentlich so, wie ich sie gemeint habe.
Wenn Du Dir eine Wohnung direkt neben einer Kirche nimmst, ist es schlicht unter den von Dir genannten Bedingungen keine Traumwohnung.
Ich würde mir auch keine Wohnung in Sichtweite zu einer vielbefahrenen Autobahn, in der Einflugschneise eines Flughafens oder neben einer Dampfschmiede nehmen.
ich stehe sicher nicht im Verdacht, besonders frömmelnd zu
sein, daher nimmst Du die ANtwort hoffentlich so, wie ich sie
gemeint habe.
Wenn Du Dir eine Wohnung direkt neben einer Kirche nimmst, ist
es schlicht unter den von Dir genannten Bedingungen keine
Traumwohnung.
Ich würde mir auch keine Wohnung in Sichtweite zu einer
vielbefahrenen Autobahn, in der Einflugschneise eines
Flughafens oder neben einer Dampfschmiede nehmen.
Das ist keine Antwort auf meine Frage, ob heutzutage GENERELL es nicht eine viel bessere Alternative darstellt, wenn die Kirchengemeinde SMS und Email benutzt um die Gemeinde gezielt zu kontaktieren und zu informieren.
Ich glaube, dass ich eingangs erzählt habe, wie ich zu dieser Fragestellung gekommen bin, lenkt Dich hier zu sehr von der eigentlichen Fragestellung ab.
Ob ich die Wohnung nun nehme oder nicht hängt einfach davon ab, wie gross die Geräuschbelästigung ist und das hängt ja vom Ort und der Kirchengemeinde ab. 3 Mal läuten am Tag, wie bei der ersten Antwort, wäre sicher kein Grund nein zu sagen (und sicherlich sind die Mieten entsprechend!)
Nun sah ich gerade eine schöne Wohnung zur Miete, die direkt
neben einer Kirche gelegen ist (fast auf Turmhöhe).
Schreckliche Lage.
Da muss ich natürlich vorher schauen und nachfragen, wann denn
in dem Ort geläutet wird und wann nicht und wie hoch die
Lärmbelästigung wäre.
Das musst du dir life anhören.
Die erzählen dir irgendwas. Besonders in Tirol.
Jedenfalls genügt der erste Sonntag, an dem du um sechs aus dem Bett gebimmelt wirst. Wenn du Glück hast und es sich um eine Fremdenverkehrsgemeinde handelt, bimmeln sie um sieben.
Auf jeden Fall hatte ich gleich den Gedanken, dass man Abhilfe
schaffen könnte. So gut wie alle Gläubigen haben heutzutage
ja ein Handy. Eine Einladung zum Gottesdienst,
Hochzeitsbenachrichtigung etc. könnte also über SMS erfolgen.
Zeitangabe braucht auch niemand mehr (es gibt ja Uhren en
mass). Daher würde ich gerade noch verstehen, wenn man mal
traditionell die Glocken zu festgelegten, begrenzten Zeiten
läuten will.
Dann täten ja die Mohammedaner auch kein Minarett brauchen, von der Muezzin runterplärrt, nichtwahr?
Wie sieht das in Euren Wohnorten aus? Gibt es mindestens eine
Pflichtnachtruhe, wenn sich nur eine Person gestört fühlt?
Kein Tiroler würde das zugeben. Der wäre geächtet.
Die Kirche kann man ja gerne im Dorf lassen, nur das Läuten
stört schon sehr.
eingedenk des mangelnden Modernisierungseinsehen der Kirche (speziell der Römisch Katholischen), halte ich es eher für wahrscheinlich, daß der Teufel in Weihwasser badet, als das die Christen auf ihr Gebimmel verzichten.
Da mag es noch so viel moderne Kommunikationstechnik geben.
eingedenk des mangelnden Modernisierungseinsehen der Kirche
(speziell der Römisch Katholischen), halte ich es eher für
wahrscheinlich, daß der Teufel in Weihwasser badet, als das
die Christen auf ihr Gebimmel verzichten.
Da mag es noch so viel moderne Kommunikationstechnik geben.
Ist das eine Antwort nach Deinem Geschmack?
Ich sehe auch Schwierigkeiten darin Gläubige von der Logik meiner Argumentation zu überzeugen. Da triffst Du die Sache auf den Punkt.
Es ist aber z.B. auch im Sinne von denjenigen Gläubigen, die Immobilien nah an der eigenen Kirche besitzen (bei weniger Geläut, höhere Mieteinnahmen möglich! - siehe Antwort von Gernot).
In Deutschland ist alles und jedes reglementiert und bürokratisiert, also gibt es auch für deine Kirche eine Läutordnung. Dort steht, wann warum, wie lange, welche Glocke geläutet wird.
Zu deiner Idee über die modernen Kommunikationsformen möchte ich aber bemerken, dass ein Gutteil unseres Lebens aus Anachronismen besteht: So gibt es keinen rationellen Grund mehr, dass Buchläden Bücher verkaufen. Es macht schon überhaupt keinen Sinn, jemals eine Kerze anzuzünden. Und einen Helm, dessen Visier mit dem zackigen Militärgruß geöffnet wird, trägt heute auch kein Mensch mehr.
Du hast natürlich recht. Selbstverständlich könnte man die Gläubigen heutzutage mit umweltverträglicheren Medien zum Gebet und zum Gottesdienst rufen. Aber wenn es um Kirche und Religion geht, wird der gesunde Menschenverstand aus- und das Glockengeläut eingeschaltet.
Die Ironie dabei: Die Kirchen denken, dass sie mit ihrem Gebimmel die Menschen herbei rufen. In Wirklichkeit treiben sie sie von sich weg. Schon die Tatsache, dass man eine schöne Wohnung nicht beziehen kann, weil sich eine Kirche in der Nähe befindet, ist ein Skandal. Jeder, der sich durch Glockenlärm beeinträchtigt fühlt, sollte deshalb umgehend aus der Kirche austreten. Falls er es nicht schon ist.
Eine Einladung zum Gottesdienst,
Hochzeitsbenachrichtigung etc. könnte also über SMS erfolgen.
Hallo!
Kirchengeläut hat (wie alle religiösen Ausdrucksformen) nicht in erster Linie einen praktischen Zweck (den könnte man, wie du ganz richtig sagst, ja auch effektiver und einfacher erfüllen, zb. durch SMS) sondern einen rituellen. Das Kirchengeläut ist nicht einfach ei ne Uhrzeitanzeige sondern ein Ritual. Es ist als solches Traditions- und Kulturgut in bestimmten Gegenden. Wenn dich das stört (was ich akustisch nachvollziehen kann), dann mußt du eben woanders hinziehen.
Wenn dich das stört (was ich akustisch
nachvollziehen kann), dann mußt du eben woanders hinziehen.
Hallo,
doch nicht noch eine Sand in den Kopf Einstellung! Ich weiss ja wie schwer es ist progressives Denken zu vermitteln, aber es gibt durch aus erz-konservative Menschen, die den wirklichen Sinn von Koservatismus verstehen. Gutes Bewahren, schlechtes Verbessern!
Erstmal kann man es auch mit gut zureden probieren, wie ich meine. Ansonsten wird mir schon spätestens der europäische Gerichtshof Recht geben, dass das Geläut mich in meiner Niederlassungsfreiheit einschränkt und damit zu unterbinden ist.
Kein Tiroler würde das zugeben. Der wäre geächtet.
Bitte nicht immer diese Vorurteile! Die Zeiten des lederhosentragenden jodelnden katholisch-konservativen Tirolers sind zum Glück weitestgehend Geschichte. Die Wiener sind ja auch nicht alle Sackbauers
Die Tiroler stört das Läuten nicht.
Meine Ex wohnte in unmttelbarer Nachbarschaft einer Kirche. Wäre ich nicht schon längst Atheist gewesen: spätestens damals wäre ich es geworden.
Schlimm genug, dass die Kirchen junge Menschen nicht mehr ansprechen. Umso mehr, als die alten so schlecht hören, dass man die Glocken immer lauter einstellen muss. Allerdings haben sie einen entscheidenden Vorteil: Falls sie in der Nähe einer Kirche wohnen, können sie ihr Hörgerät abschalten.
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nun ja… irgendwie will sich mir der Gedanke nicht mit der SMS. Das paßt echt nicht so recht zur Kirche.
Ich meine, in unserer halb gottlosen und zudem evangelischen Gegend ist das eh nicht so wild. Kirchturmuhr haben wir nicht und Gottesdienst ist nur alle 2 Wochen mal hier am Ort, dazu die paar Sondereinlagen wegen Trauerfällen oder mal ne Hochzeit - das hält sich in Grenzen.
Wenn ich aber an unsere bevorzugte Urlaubsecke im Salzburger Land denke… na ja. Also der Gedanke, daß die die Gläubigen für ihren schönen altmodischen und pompösen Fronleichnamsgottesdienst per SMS zusammelntrommeln sollten wirkt da irgendwie doch etwas eigenwillig.
Und wenn ich die ganzen Gläubigen da sehe, dann ahne ich auch, warum der Hotelier lieber Lärmschutzfenster bauen läßt, als sich mit der Kirche anzulegen - der muß nämlich dort leben.
Ach ja… heute ist ja bei uns Feiertag - Reformationstag. Nicht mal da haben die gebimmelt - wahrscheinlich fand der Gottesdienst also wieder mal in einem anderen Dorf statt.
Ausnahmen mögen ja auch hier die Regel bestätigen.
Schön, wenn du so eine Ausnahme bist.
Kein Tiroler würde das zugeben. Der wäre geächtet.
Bitte nicht immer diese Vorurteile!
Keine Rede von einem Vorurteil.
Dort, wo ich fast schon eine zweite Heimat habe,
wird zumindest deswegen in die Kirche gegangen,
damit jeder sehen kann, dass man da war.
Die Zeiten des
lederhosentragenden jodelnden katholisch-konservativen
Tirolers sind zum Glück weitestgehend Geschichte.
Seit wann jodeln die Tiroler?
Ich dachte, die können sich den Text merken? )
Die Wiener sind ja auch nicht alle Sackbauers
Danke für deinen Optimismus.
Es sind aber wirklich viel mehr als mir lieb ist.
Auf jeden Fall hatte ich gleich den Gedanken, dass man Abhilfe
schaffen könnte. So gut wie alle Gläubigen haben heutzutage
ja ein Handy. Eine Einladung zum Gottesdienst,
Hochzeitsbenachrichtigung etc. könnte also über SMS erfolgen.
Das ist jetzt aber nicht dein Ernst, oder? SMS statt Glockengeläut?
Weißt du, was mit der SMS bei mir passieren würde? Ich würde sie irgendwann nach 2 oder 3 Tagen entdecken. Der Gottesdienst wäre inzwischen natürlich längst vorbei. … Eine E-Mail würde ich etwas schneller sehen, aber was wäre denn das für ein schwacher Ersatz. Noch eine Mail mehr? Das ist alles?
Ich gehe zwar nicht zur Kirche - aber das Glockenläuten würde mir fehlen.
Wenn es für dich allerdings jetzt schon ein Problem ist, bevor du überhaupt in die neue Wohnung eingezogen bist, dann solltest du wohl weitersuchen.