Gott braucht uns Menschen eigentlich nicht - warum

Hallo!

Ihr werdet es mir nicht glauben - ich hatte ein Gespräch mit einer gläubigen Frau und die sagte mir Gott braucht die Menschen eigentlich nicht.

Nun bin ich als Christ sehr verunsichert. Ich bin nämlich der Meinung, dass Gott für jeden Menschen eine Aufgabe hat und das Gott uns Menschen liebt.

Und warum hat er die Menschen dann eigentlich erschaffen, wenn er eh alles selbst bewältigt. Welchen Sinn haben wir dann auf der Erde?

Ich würde gerne Eure Meinung dazu hören, denn ich bin als Christ jetzt irgendwie irritiert. Außerdem denk ich mir, das man sich nicht wundern muss, wenn Menschen vom Glauben abfallen, wenn gläubige Christen so etwas von sich geben.

Gruss

Petra H.

Hallo,

da Gott für mich einen Superorganismus darstellt, denke ich, daß er uns schon braucht. Wobei es bei unserer minimalen Größe wohl nichts ausmacht, wenn eine Zelle den Zelltod stirbt. Von den Kleinen und Großen liest Du in der Enthüllung (Offenbarung) wenn die Bücher und das Buch des Lebens geöffnet werden.

LG
Mikhael

Hi,

ich denke die Frau hatte recht, insofern Gott sich selbst genug ist. Wir sind für seine Existenz nicht nötig. Schön gesagt: Gott ist Liebender und Geliebter zugleich.

Warum wir also existieren ist ziemlich paradox. Es gibt bestimmt darüber viele Ansichten. Ich jedoch denken, dass wir existieren, weil Gott die Liebe ist und zwar im Übermaß. Wenn du dir Gott als einen großen Tonkrug denkst, der so voll mit Liebe ist, dass sie den Rand hinunterrinnt, dann sind wir diese runterinnende Liebe.

MfG

Chris

Hallo Petra,

Gott braucht die Menschen, denn ohne Menschen gäbe es keinen Gott!

Terry Pratchett hat es in seinem Buch ‚Einfach Göttlich‘
http://www.amazon.de/Einfach-g%C3%B6ttlich-Roman-biz…

sehr schön auf den Punkt gebracht.

Auch wenn es den meisten Christen nicht schmeckt :wink:

Gandalf

und die sagte mir Gott braucht die
Menschen eigentlich nicht.
Nun bin ich als Christ sehr verunsichert. Ich bin nämlich der
Meinung, dass Gott für jeden Menschen eine Aufgabe hat und das
Gott uns Menschen liebt.
Und warum hat er die Menschen dann eigentlich erschaffen, wenn
er eh alles selbst bewältigt.

Hallo Petra,
ich antworte dir als Jemand, der nicht an einen Gott glaubt. Meine Antwort meine ich jedoch ernst.
Wenn ich einen Ameisenstaat erschaffen (oder in ein Terrarium einsperre) würde, hat dort auch jedes Individuum eine Aufgabe und ich kann die Ameisen lieb haben.
Ich würde allerdings die Ameisen verstehen, wenn sie kritisch hinterfragen, ob sie mich anbeten müssen.
Grüße
Ulf

Hallo Petra,

Ihr werdet es mir nicht glauben - ich hatte ein Gespräch mit
einer gläubigen Frau und die sagte mir Gott braucht die
Menschen eigentlich nicht.

Nun bin ich als Christ sehr verunsichert. Ich bin nämlich der
Meinung, dass Gott für jeden Menschen eine Aufgabe hat und das
Gott uns Menschen liebt.

Was mit obiger Aussage erstmal nichts zu tun hat. Es kann ja sein, dass Gott eine Aufgabe für dich unter den Menschen hat und dich liebt. Das heißt aber noch nicht, dass er dich braucht.

Seh es doch mal umgekehrt:
Wenn Gott den Menschen brauchen würde, hieße das auch (nach deinem Gottesverständnis), dass Gott verschwindet, wenn die Menschheit ausstirbt?

Ich würde gerne Eure Meinung dazu hören, denn ich bin als
Christ jetzt irgendwie irritiert. Außerdem denk ich mir, das
man sich nicht wundern muss, wenn Menschen vom Glauben
abfallen, wenn gläubige Christen so etwas von sich geben.

Glauben ist eine Privatsache, da bilden auch gläubige und sehr-gläubige Menschen keine Ausahme… Bloß, weil die Frau gläubig ist, heißt das ja noch nicht, dass sie Recht hat (wobei man das wahrscheinlich sowieso nie feststellen können wird).

Gruß
Kati

Hallo Petra,

ich habe einmal vor langer Zeit in einem esoterischen Buch etwa folgendes gelesen.
Also: Bevor die Welt geschaffen wurde, gab es nur Gott. Gott war perfekt, aber er langweilte sich. Daher beschloss er, Erfahrungen zu sammeln. Er zerlegte sich dazu in viele kleine Teilchen (das sind wir Menschen), die alle einen eigenen Willen hatten und nun etwas unternehmen konnten. Dann schickte er diese Teilchen auf die Reise in die weite Welt.

Irgendwann kommen sie alle wieder zu ihm zurück, und erzählen ihm, was sie unterwegs erlebt haben. :smile:

Na, nachdem die Märchenstunde nun vorbei ist, will ich mal auf deine Fragen eingehen.

Ich würde gerne Eure Meinung dazu hören, denn ich bin als
Christ jetzt irgendwie irritiert. Außerdem denk ich mir, das
man sich nicht wundern muss, wenn Menschen vom Glauben
abfallen, wenn gläubige Christen so etwas von sich geben.

Tja - wie man das machen muss, um nicht am christlichen Glauben zu zweifeln, kann ich dir leider nicht sagen.

Aber ich wollte noch was schreiben, nämlich dass es für mich kein Widerspruch ist, dass Gott uns Menschen eigentlich nicht braucht, und trotzdem für jeden eine Aufgabe hat.

Wenn du es einmal auf uns Menschen überträgst: Was braucht denn der Mensch? Braucht der Mensch einen Fernseher? Einen CD-Player? Etwas zum Naschen? Braucht der Mensch Haustiere? Das alles braucht der Mensch nicht. Trotzdem freut man sich sehr, wenn man es hat.

Genauso braucht Gott uns eigentlich nicht, freut sich aber (hoffentlich) doch, dass es uns gibt. :smile: So denke ich mir das.

Schöne Grüße

Petra

Hallo!

Ihr werdet es mir nicht glauben - ich hatte ein Gespräch mit
einer gläubigen Frau und die sagte mir Gott braucht die
Menschen eigentlich nicht.

Wenn man Gott als allmächtig, allgütig und allweise umschreibt und auch an Beziehung in Gott glaubt (etwa durch die Trinität), dann ist in der Tat Gott nicht auf uns angewiesen.

Wenn man allerdings beachtet, dass Er mit uns mitgelitten hat, erscheint auch verständlich, dass wir geliebt werden.

Nun bin ich als Christ sehr verunsichert. Ich bin nämlich der
Meinung, dass Gott für jeden Menschen eine Aufgabe hat und das
Gott uns Menschen liebt.

Auch wenn Gott für jeden Menschen eine Aufgabe hat und ihn liebt, kann es sein, dass Er ihn an sich nicht nötig hat.

Und warum hat er die Menschen dann eigentlich erschaffen, wenn
er eh alles selbst bewältigt. Welchen Sinn haben wir dann auf
der Erde?

Die Menschen leben und sind um Ihn zu loben und zu preisen, Ihm wie die Engel zu danken, dass wir sind, auf dem Weg zu Ihm zu sein und uns Ihm anzunähern, auch in Prüfungen und Ängsten und auch wenn wir Ihn nicht sehen können.

Ich würde gerne Eure Meinung dazu hören, denn ich bin als
Christ jetzt irgendwie irritiert. Außerdem denk ich mir, das
man sich nicht wundern muss, wenn Menschen vom Glauben
abfallen, wenn gläubige Christen so etwas von sich geben.

Dass Menschen vom Glauben abfallen, darüber soll man sich nicht wundern, sondern höchstenfalls darüber, dass es Menschen gibt, die glauben, durch das Leben zu kommen (oder dass andere durch das Leben kommen) ganz ohne Fragen an die Kirche zu haben.

Gruss

Petra H.

Gruss
Mike

Auch wenn es den meisten Christen nicht schmeckt :wink:

Hi, solange Du nicht eine Körperzelle selbst erzeugen kannst, bist Du nur eine Ameise, die zumindest eine These einer höheren Macht zulassen sollte. Natürlich tut sie es nicht. Warum wohl nicht? Richtig! Sie kann ihn in seiner Größe gar nicht sehen - nur anpissen.

;-0
Rainer

1 „Gefällt mir“

Ich jedoch denken, dass wir

existieren, weil Gott die Liebe ist …

Hi Christian, eindeutig ist dieser Gott Abrahams nicht eine Gott der Liebe, Er proklamiert Achtsamkeit zum Nächsten. Liebe ist eine Falschübersetzung. Hat das Jesus-Samariter-Beispiel etwas mit Liebe zu tun? Das Wort Liebe ist in seiner Anwendung eine Hure geworden, für Alles und Nichts.

Ja, sehr im Gegenteil - ist uns Überliefert, Härte in der Anwendung von Strafaktionen Gottes.
Der Widerspruch zwischen AT und NT ist eine fatale Exegese. Und was da noch kommen soll, ist wahrlich nicht von Liebe, sondern eine Zornabrechnung mit äußerster Härte.

Gruß
Rainer

Hallo Petra,

der Schöpfer braucht die Menschen nicht um zu existieren. Immerhin hat er sich Milliarden Jahre Zeit gelassen, bevor er den Menschen schuf.
Unabhängig davon liebt er uns und er hat uns mit einem Zweck erschaffen. Insofern sehe ich kein Problem darin.

Gruß
Carlos

Hallo Dahinden,

Dass Menschen vom Glauben abfallen, darüber soll man sich
nicht wundern, sondern höchstenfalls darüber, dass es Menschen
gibt, die glauben, durch das Leben zu kommen (oder dass andere
durch das Leben kommen) ganz ohne Fragen an die Kirche zu
haben.

Warum sollte ein gläubiger Mensch Glaubensfragen an die Kirche haben, die ihrerseits auch nur aus fehlbaren Menschen besteht? Die Kirche ist eine Institution wie viele andere auch, fast hätte ich gesagt, ein Verein, sogar mit Mitgliederbeiträgen, einem Vorsitzenden usw.
Warum also sollte der gläubige Mensch ohne so eine Kirche nicht durchs Leben kommen? Ich sehe da absolut kein Problem.

cu Amy

Hi,

über Gottes Liebe lässt sich z.B. in den Johannesbriefen lesen.

Aber der letztendliche Liebesbeweis Gottes ist, dass er seinen Sohn für uns am Kreuz hat sterben lassen. Von hier aus muss man m.E. auch das AT lesen.

Chris

Wer biblisch glaubt, glaubt auch kirchlich

Hallo Dahinden,

Hallo Amy

Warum also sollte der gläubige Mensch ohne so eine Kirche
nicht durchs Leben kommen? Ich sehe da absolut kein Problem.

Der gläubige Mensch kommt auf jeden Fall durchs Leben, auch der Ungläubige, aber nicht gleich konsequent mit Kirche wie ohne.

Der gläubige Mensch glaubt. Glauben bedeutet erstens einmal die Annahme eines höheren Wesens, zweitens die Annahme von Wissen nur vom Hörensagen und drittens das Vertrauen auf Wesen, die einem dieses Glaubenswissen bzw. diesen Glauben vermitteln.

Wenn an der Lehre von „Gott“ etwas dran ist, und das glaubt doch ein gläubiger Mensch, wenn also an dieser Lehre etwas dran ist, dann wird wohl auch an der Heiligen Schrift etwas dran sein.

Ich meinerseits habe den Zugang zum Glauben gefunden, indem ich erstens gläubig erzogen wurde, zweitens eines Tages anfing, auf eigene Faust die Evangelien und weitere Bibelstellen zu lesen und drittens aufrichtig Gemeinschaft suchte.

Durch die Erziehung zum Glauben erkannte ich einiges an ihm, das ich lieben konnte, durch die Bibellektüre erfuhr ich, wie beeindruckend die Geschichten vom Glauben sind und durch die Gemeinschaft durfte ich erleben, dass es sich nicht um tote Buchstaben handelt.

Alle drei Dinge wurden mir von der Kirche überbracht: Das Wissen um die Existenz der Botschaft, ihr Inhalt und ihre gelebte Weitergabe kommen alle mittelbar oder unmittelbar von der Kirche.

Biblisch begründet stechen dabei vor allem drei Stellen hervor, die für die Kirche sprechen: 1. Der Missionsbefehl "geht hin zu allen Völkern und lehrt sie[…]Tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes (Mt 28,19) - also der Auftrag, die Botschaft weiterzugeben -, 2. die besondere Zusage an Petrus „du bist der Felsen, und auf diesen Felsen werde ich meine Gemeinschaft der Herausgerufenen bauen, und die Tore der Unterwelt sollen sich ihrer nicht bemächtigen“ (Mt 16,18) - also eine erklärte Weitergabe eines bestimmten Auftrages an bestimmte Menschen - sowie 3. das Handauflegen und Anhauchen der Jünger durch den Auferstandenen „nehmt hin den Heiligen Geist, wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben, wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert“ (Joh 20,22) - also die Aussendung des Geistes, verbunden mit der Vollmacht, Sünden zu vergeben.

Dass es aber eine Vollmacht braucht, um Sünden zu vergeben, sieht jeder dann ein, wenn er erkannt hat, was Sünden alles anrichten.

Gruss
Mike

Aber der letztendliche Liebesbeweis Gottes ist, dass er seinen Sohn für uns am Kreuz hat sterben lassen.

Hi Christian!
Nein, dies ist ein excellentes Rechtsverständnis Gottes, von einem Gesetz von dem wir nichts wissen.

Weil die Sünde durch einen große Macht in die Welt kam, musste sie durch ein großes Opfer abgelöst werden. Nun erst besteht die Möglichkeit sich selbst mit Gott zu versöhnen und Kind oder Sohn zu werden. Wissen kann man gar nichts! Nur wer Glauben hat soll leben, auch wenn er stirbt. Ich bin nicht schuld an der Ursünde: Ihr sollt nicht naschen vom Baum der Erkenntnis, aber deshalb ist ER ans Kreutz gegangen.

Von hier aus muss man m.E. auch das AT lesen.
Es kommt darauf an in welcher Übersetzung!

Liebe = Achtsamkeit?
Rainer

Tach Mike,

das Ziel, auf das Du zusteuerst, ist natürlich überaus katholisch!
Denn wenn Du Kirche sagst, meinst Du die katholische Kirche; nur leider nicht die „allgemeine“ „kat’ holän tän gän“ , sondern eben die römisch-katholische. Und da kann ich nur heftig widersprechen. (An anderer Stelle läuft gerade eine Debatte unter hervorragender Beteiligung von Taju!)
Wenn Du „Gemeinde“ oder „Gemeinschaft“ gesagt hättest, die der Glaubende sucht und haben möchte, dann hätte ich Dir zugestimmt.
Die ist aber nicht von der apostolischen Sukzession abhängig, sondern Kirche ist da, wo das Wort gepredigt und die Sakramente recht verwaltet werden (CA VII). Mehr ist nicht nötig.

Gruß - Rolf

Hi,

Weil die Sünde durch einen große Macht in die Welt kam, musste
sie durch ein großes Opfer abgelöst werden. Nun erst besteht
die Möglichkeit sich selbst mit Gott zu versöhnen und Kind
oder Sohn zu werden. Wissen kann man gar nichts! Nur wer
Glauben hat soll leben, auch wenn er stirbt. Ich bin nicht
schuld an der Ursünde: Ihr sollt nicht naschen vom Baum der
Erkenntnis, aber deshalb ist ER ans Kreutz gegangen.

Mh… Dann haben wir wohl ein anderes Christusverständnis. Ich erlebe Gott als Lieben und Erlösend und kann somit seine Kreuzestat nicht anders interpretieren.

Von hier aus muss man m.E. auch das AT lesen.

Es kommt darauf an in welcher Übersetzung!

Nein, es kommt dabei eben nicht auf die Übersetzung an, weil es sich hierbei um eine hermeneutische Frage handelt.

Liebe = Achtsamkeit?

Agape = Achtsamkeit? Nein, viel mehr!!!

MfG

Chris

Hallo Dahinden,

Der gläubige Mensch kommt auf jeden Fall durchs Leben, auch
der Ungläubige, aber nicht gleich konsequent mit Kirche wie
ohne.

Das sehe ich anders.

Der gläubige Mensch glaubt. Glauben bedeutet erstens einmal
die Annahme eines höheren Wesens, zweitens die Annahme von
Wissen nur vom Hörensagen und drittens das Vertrauen auf
Wesen, die einem dieses Glaubenswissen bzw. diesen Glauben
vermitteln.

Dieses Vertrauen habe ich nicht. Es wurde verspielt.

Wenn an der Lehre von „Gott“ etwas dran ist, und das glaubt
doch ein gläubiger Mensch, wenn also an dieser Lehre etwas
dran ist, dann wird wohl auch an der Heiligen Schrift etwas
dran sein.

Lesen kann man auch ohne Kirche.

Dass es aber eine Vollmacht braucht, um Sünden zu vergeben,
sieht jeder dann ein, wenn er erkannt hat, was Sünden alles
anrichten.

Nur Gott kann Sünden vergeben. Niemand sonst.

cu Amy

Tach Rainer,

die zumindest eine These einer
höheren Macht zulassen sollte.

und wer hat diese höhere Macht geschaffen?
Klar eine höhere Macht, aber wer hat die…

Passt also auch nicht.

Jetzt komm nicht mit ‚Gott ist ewig‘
Alles was ist, muß geschaffen worden sein, sonst wäre es nicht, es sei denn, Du nimmst das Shakespeare-Paradoxon von Anthony Burgess her, aber das ist wieder logisch problematisch.

Gott kann man nicht beweisen. Wer also glauben will soll glauben, aber die anderen damit in Ruhe lassen.
Das hat mit anpissen nichts zu tun.

Gandalf

1 „Gefällt mir“

Glaubst Du wirklich, dass sein Sohn anders handelt als der Vater?

Gruß, Rainer