Gott töten

Du kannst nichts töten, was noch nicht einmal geworden ist, sondern ständig im werden existiert, was das Leben selbst ist.

Hi,

Du kannst nichts töten, was noch nicht einmal geworden ist,
sondern ständig im werden existiert, was das Leben selbst ist.

Man kann eine hochstrukturierte (low entropy) Struktur
durch verschiedene (geometrische und thermodynamische)
Massnahmen zerstören.

Bei „Leben töten“ z.B. meint man für gewöhnlich, die
koordinierte Funktion eines solchen low entropy
Aggregats (Zelle oder Organismus) zu beenden.

Dass die Komponenten des disintegrierenden Organismus
weiterem Leben als Quelle dienen können, ist von dieser
Begriffsbestimmung nicht berührt.

Also „das Leben“ existiert, obwohl man „den Organismus“
töten kann. Man kann natürlich durch thermodynamische
Bedingungen (theoretisch) auch " das Leben töten",
also alle Ausprägungen von polynukleotid-basierten
Organismen vernichten. Dann existiert „das Leben“ nicht mehr.

Allerdings scheint die Möglichkeit, dass sich Leben erneut
aggregiert, damit nicht ausgeschlossen. Diese Möglichkeit
liegt bereits in der parametrischen Balance der Elementar-
größen.

Bei „Gott“ verhält es sich analog. „Gott töten“ meint
eigentlich, dass die Bedingung für „low entropy“-
Strukturen konsistenter (religiöser) Informationen über
den Weltzusammenhang zerbricht.
Die „religiöse Welterklärung“ ist weit aus dem memetischen
Gleichgewicht des vorherrschenden „Weltbilds“ gerückt.
Sie verschwindet.

Oder so.

Euer CMБ

Hallo Stefan!

  1. Wieso hat Gott [dies und das]

Seine einzige Entschuldigung wäre demnach,
wenn er gar nicht existiert?
(*)

Was wir wissen, ist ein Tropfen.
Was wir nicht wissen, ist ein Ozean.
Kennen wir den Ozean, haben wir Gott verstanden.

Warum dort stoppen (beim Ozean). Warum
nicht den Ozean befahren und an ihm
zu Grunde gehen?

Euer CMБ

(*) zitiert frei nach Nietzsche

Hallo Semjon

Würdest DU in Haiverseuchten Gewäßern ohne Angst schwimmen gehen?

gruß franky

Hallo Stefan

Einiges von deinen Zeilen sehe ich auch so.Aber als Physiker könntest DU mir vielleicht ein paar Link-tips geben,über die Chaos-Theorie im All. würde gerne etwas darüber erfahren bzw. lernen wollen.
gruß franky

Hi Frank :smile:

Ich bin Physiker, und ich glaube an Gott!

…und an den Urknall, wissen wir ja :smile:
Genau das ist ja das Problem der Physiker - sie glauben alle nur.
Aber genau hier setzt sehr schön die Philosophie ein. Hegels transzendentales Sein als Metapher für Gott und dessen Antagonismus, die absolute Leere als Metapher für den Urknall sind lediglich die zwei Seiten ein- und derselben Medaille.
Wenn Physiker endlich mal diese Einheit der Gegensätze verstehen würden, die sich z.B. im Mikrokosmos in der Unschärferelation äußert, könnte ich mir auch sparen, sie ständig als Alphysikisten betiteln zu müssen :smile:

Gruß
Frank

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Denk über den link in diesem link nach :smile: : http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarticl…

Gruß
Frank

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

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an Frank
Hallo Frank

Danke für den Tip.
Weiß nicht wie DU das annimmst aber folgendes,:
Beim nachvollziehen bzw. anschauen was ihr alle(bei allem gebotenem respekt den ich aus zivilisatorischen gründen aufbringen sollte)so von euch gebt,habe ich das gefühl 2000 bis 2500 jahre zu spät geboren worden zu sein.
mein wissensdurst ist erschöpft,schickt mich zu den alten Griechen oder ins Römische Reich,egal,hauptsache keine neuzeit mehr.
grüßend franky

Huhu Frank :smile:

Wie üblich hast du auch dieses Mal etwas anderes gelesen als ich geschrieben habe. Wo steht in meinem Posting irgendwas von Urknall? Dass du die Ergebnisse der modernen Wissenschaft anders interpretierst als der Rest der Welt, ist aus den naturwisschenschaftlichen Foren ja hinlänglich bekannt. Gerade deswegen wäre es interessant, etwas über dein Gottes-Bild zu erfahren, falls du denn eines hast …

Es wäre schön, wenn du dich mehr zur Sache äußern würdest. Deine Meinung interessiert mich, schließlich bist du ja kein kleiner Dummkopf :wink:

Viele Grüße

Stefan

Huhu Frank :smile:

Wie üblich hast du auch dieses Mal etwas anderes gelesen als
ich geschrieben habe. Wo steht in meinem Posting irgendwas von
Urknall? Dass du die Ergebnisse der modernen Wissenschaft
anders interpretierst als der Rest der Welt, ist aus den
naturwisschenschaftlichen Foren ja hinlänglich bekannt. Gerade
deswegen wäre es interessant, etwas über dein Gottes-Bild zu
erfahren, falls du denn eines hast …

Es wäre schön, wenn du dich mehr zur Sache äußern würdest.
Deine Meinung interessiert mich, schließlich bist du ja kein
kleiner Dummkopf :wink:

Eigentlich war das zur Sache - nämlich über mein "Gottesbild. Essentiell dafür ist der Zeitbegriff und der daraus resultierende dialektische Determinismus. Vermutlich wirst du das nicht zwingend verstehen, wenn die Grundlagen, also z.B. das Wissen über die Bewegungsgesetze, des d/hM fehlen.
Solltest du auf meiner Page irgendetwas nicht verstehen, frage einfach. Das wichtigste ist und bleibt das Verständnis um den Zeitbegriff aus materialistischer Sicht. Also keine Raumzeit, sondern sich bewegende Materie in Form von antagonistischen Widersprüchen. Diese sind die rein qualitativen Aussagen über ein Objekt, Masse, Ort, … sind nur Quantitäten.

Alles klar?

Gruß
Frank

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Eigentlich war das zur Sache - nämlich über mein "Gottesbild.
Essentiell dafür ist der Zeitbegriff und der daraus
resultierende dialektische Determinismus.
[Ein paar abfällige Bemerkungen über meine Fähigkeiten]
Das wichtigste ist und bleibt das Verständnis um den
Zeitbegriff aus materialistischer Sicht. Also keine Raumzeit,
sondern sich bewegende Materie in Form von antagonistischen
Widersprüchen. Diese sind die rein qualitativen Aussagen über
ein Objekt, Masse, Ort, … sind nur Quantitäten.

Alles klar?

Ja! Dein Gottesbild unterscheidet sich also kaum von meinem. Auch für dich steckt Gott in den Regeln, denen das Universum gehorcht. Dein Gott „sieht anders aus“ als meiner, weil du an andere Regeln „glaubst“ als ich. Aber prinzipiell ist für dich Gott auch die „ordnende Kraft“ des Universums …

Ich wusste gar nicht, dass wir so viel gemeinsam haben :smile:

Viele Grüße

Stefan

Hi,

Alles klar?

Ja! Dein Gottesbild unterscheidet sich also kaum von meinem.
Auch für dich steckt Gott in den Regeln, denen das Universum
gehorcht. Dein Gott „sieht anders aus“ als meiner, weil du an
andere Regeln „glaubst“ als ich. Aber prinzipiell ist für dich
Gott auch die „ordnende Kraft“ des Universums …

das würde ich so wirklich nicht betrachten. Gott ist rein philosophisch ein transzendentales Sein, ein quantitatives, dem eine absolute Leere entgegengesetzt wird. Diese Leere kann es aber nicht geben, da sie das seinde Nichts wäre, also auch ein Sein. Ich zerlege dieses Sein aber in seine zwei antagonistischen Seiten seiner zufälligen und notwendigen Existenz durch seiner Bewegung und cancele das Nichts. Bin ich nun Gott? :smile:

Ich wusste gar nicht, dass wir so viel gemeinsam haben :smile:

Einschleimer :smile:

Gruß
Frank

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hallo franky

gott zu töten ist möglich, wenn keiner mehr an ihn glaubt.

eine berühmte persönlichkeit mit vielen anhängern ist ähnlich wie ein gott.

auch wenn die person schon tot ist, wie etwa elvis, wird er trotzdem weiterhin verehrt.

ps
im paradis sind wir, wenn es uns sehr gut geht. in der hölle eben das gegenteil. das ewige leben sind unsere nachkommen.

gruss kevin

hallo franky

gott zu töten ist möglich, wenn keiner mehr an ihn glaubt.

eine berühmte persönlichkeit mit vielen anhängern ist ähnlich
wie ein gott.

auch wenn die person schon tot ist, wie etwa elvis, wird er
trotzdem weiterhin verehrt.

Da möchte ich dich korrigieren. Das ist kein Gott sondern eine Götze. Sie haben eigentlich nichtmal Gemeinsamkeiten.

Gruß
Frank

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Hi Frank :smile:

Ich bin Physiker, und ich glaube an Gott! Aber nicht an einen
Gott wie ihn sich die meisten Menschen vorstellen. Für mich
ist Gott kein allmächtiges Wesen, das sich um alle Probleme
der Menschheit kümmert. Folgende Fragen blieben mir bisher
unbeantwortet:

  1. Ein allmächtiger Gott muss z.B. einen Stein machen können,
    den er selber nicht hochheben kann. Kann Gott den Stein nicht
    machen, ist er nicht allmächtig. Kann Gott den Stein machen,
    kann er ihn nicht hochheben, ist also auch nicht allmächtig.
    Also kann es Allmächtigkeit an sich nicht geben. Wie kann es
    dann ein allmächtiges Wesen geben?

Das ist nicht ganz korrekt, die Allmächtigkeit ist nicht durch menschliche ‚Logik‘ begrenzt. Die Negation die du in der ersten Bedingung stellst kann nicht herangezogen werden als Beweis, du machst eine Aussage nur zweimal, mehr nicht.

  1. Wenn alles einen „Schöpfer“ braucht und Gott dieser
    Schöpfer ist, wer hat denn dann eigentlich Gott gemacht?

Genauso wie dein vorheriges Beispiel, aus sich selbst heraus, wäre eine Möglichkeit. (Ich schätze mal das jetzt bei 80% der Leser die Sicherungen rausgesprungen sind… egal)

  1. Wir wissen heute sicher, dass sich unser Universum
    ausdehnt. Etwas, das sich ausdehnt, kann aber nicht unendlich
    groß sein. Gibt es vielleicht mehrere Universen? Und ist für
    jedes Universum ein anderer Gott zuständig? Oder muss ein Gott
    sich um alle Universen kümmern?

Warum nicht mehrere Götter bzw. grundlegende Schöpfungsprinzipien die sich nicht weiter reduzieren lassen? Die Fixierung auf den einen Ursprung ist ja schließlich auch nur eine Behauptung (die sich mir ehrlich gesagt nicht so richtig erschliessen will) und ist nicht beweisbar und führt auf der logischen Ebene zu Wiedersprüchen wie in deinem ersten Beispiel.

  1. Wieso hat Gott uns ein so leistungsfähiges Gehirn gegeben,
    das es uns ermöglicht, die Konstruktionspläne des Universums
    langsam zu verstehen? Gott will offensichtlich, dass wir
    hinter seine Geheimnisse kommen oder er möchte zumindest
    sehen, wie weit wir bei unserer Suche kommen. Warum will Gott
    das?

Na ja, ob das was wir zu Erkennen meinen mit der wahren Struktur des Universums bzw. der Schöpfung viel zu tun hat, wird uns immer verschlossen bleiben, letzendliche Sicherheit ist da für uns nicht erreichbar. Wir sind ein Teil und als solches den Gesetzmäßigkeiten unterworfen, um echte Erkenntnis zu erreichen müssten wir aber außen stehen und vollen Überblick haben. Was uns aber verwehrt ist weil wir eben nicht Gott sind. Desweiteren finde ich die menschliche Erkentnissfähigkeit auch abgesehen davon nicht so dolle, aber das ist eher Gefühlssache.

  1. Menschen töten im Namen Gottes andere Menschen. Sie kämpfen
    für ihre Religionen und verstoßen gleichzeitig gegen die darin
    enthaltenen Nicht-Tötungs-Gebote. Das waren z.B. die Kreuzzüge
    der Christen oder sind jetzt die islamischen Extremisten.
    Wieso hat Gott viele so dumme Menschen geschaffen, die für
    eine Religion kämpfen, deren Regeln sie selber nicht beachten?

Geschaffen hat er die Menschen ja wahrscheinlich nicht, mit Moral kann man ihm also kaum kommen, wir sind - wenn überhaupt - eher die Folge einer Schöpfungsidee (die mir eigentlich ganz gut gefällt).

Daher kann ich mir nicht vorstellen, dass es einen aktiven
Gott gibt, der sich ständig um uns sorgt oder kümmert. Gott
ist für mich die passive ordnende Kraft, die unser Universum
zusammenhält. Gott ist überall. In den „Krieg der
Sterne“-Filmen wird Gott wunderbar dargestellt. Dort ist Gott
die „Macht“, die alles durchströmt …

Die Argumentation finde ich nicht so stringent, aber was solls, die Aussage ist annähernd die gleiche.

Was wir wissen, ist ein Tropfen.
Was wir nicht wissen, ist ein Ozean.

Von Mengen würde ich hier nicht Sprechen, die Erkenntnis kann evtl. sehr einfach sein und auch in wenige Worte gefasst werden.
Nur ist es fraglich ob wir den richtigen Horizont dafür haben und ob es uns prinzipiell möglich ist in uns die Schöpfungsidee abzubilden, bzw. ob unser Hirn durch die physikalischen und chemischen Begrenzungen nicht ausgeschlossen ist von einer letztendlichen Erkenntniss…

Kennen wir den Ozean, haben wir Gott verstanden.

Das ist allerdings etwas viel verlangt, von einer Amöbe…

Wir können Gott vielleicht verstehen, aber es ist nicht sehr wahrscheinlich, würde ich sagen. Die Bedingungen die die Schöpfung (oder besser das Sein der Universums) schafft können wir uns in gewissem Maße zu nutzen machen, aber Sicherheit der Erkenntnis ist prinzipiell nicht gegeben.
T.

Huhu Frank,

wenn ich so was lese wie

Gott ist rein
philosophisch ein transzendentales Sein, ein quantitatives,
dem eine absolute Leere entgegengesetzt wird. Diese Leere kann
es aber nicht geben, da sie das seinde Nichts wäre, also auch
ein Sein.

dann ist mir klar, warum sich die Naturwissenschaften und die Mathematik von der Philosophie trennen mussten. Während in der Philosophie über Grundlagen diskutiert wird, ob die „absolute Leere“ ungleich dem „existierenden Nichts“ ist, hat die Mathematik dieses Problem unabhängig von den zur Beschreibung verwendeten Wörtern bereits gelöst: Die Null ist eindeutig!

Philosophie ist wie eine Art Religion, es gibt einige Propheten (die Vordenker) und ganz viele Gläubige (die Nachdenker). Und so lange man ständig über unterschiedliche Definitionen nachdenken muss, die ein- und dasselbe beschreiben, sind Fortschritte nicht machbar …

Viele Grüße

Stefan

Huhu Frank,

wenn ich so was lese wie

Gott ist rein
philosophisch ein transzendentales Sein, ein quantitatives,
dem eine absolute Leere entgegengesetzt wird. Diese Leere kann
es aber nicht geben, da sie das seinde Nichts wäre, also auch
ein Sein.

dann ist mir klar, warum sich die Naturwissenschaften und die
Mathematik von der Philosophie trennen mussten. Während in der
Philosophie über Grundlagen diskutiert wird, ob die „absolute
Leere“ ungleich dem „existierenden Nichts“ ist, hat die
Mathematik dieses Problem unabhängig von den zur Beschreibung
verwendeten Wörtern bereits gelöst: Die Null ist eindeutig!

Oha, meinste? Kannst du mir ein einziges Beispiel in der Realität zeigen, welches du qualitativ einer Null zuordnen kannst? Ausschließlich der Null!
Du vermengst gerade formale mit dialektischer Logik, also Mathe mit boolscher Algebra.

Philosophie ist wie eine Art Religion, es gibt einige
Propheten (die Vordenker) und ganz viele Gläubige (die
Nachdenker). Und so lange man ständig über unterschiedliche
Definitionen nachdenken muss, die ein- und dasselbe
beschreiben, sind Fortschritte nicht machbar …

…das machen Philosophen, ich rede von Wissenschaft. Du kannst durchaus aus der Sprache eine Mathematik mit Worten machen. Oder kennst du eine einzige physikalische Darlegung ohne Beschreibung? Wenn mit, steckt dahinter immer (!!) ein Weltbild der Betrachtung. Mehr oder weniger vollkommen.

Gruß
Frank

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Oha, meinste? Kannst du mir ein einziges Beispiel in der
Realität zeigen, welches du qualitativ einer Null zuordnen
kannst? Ausschließlich der Null!

…das machen Philosophen, ich rede von Wissenschaft. Du
kannst durchaus aus der Sprache eine Mathematik mit Worten
machen. Oder kennst du eine einzige physikalische Darlegung
ohne Beschreibung? Wenn mit, steckt dahinter immer (!!) ein
Weltbild der Betrachtung. Mehr oder weniger vollkommen.

Du bist in deinem Denken zu stark gefangen. Mach dich frei von der Diskussion um Definitionen. Weniger Philosophie, mehr Akzeptanz. Denk einfach nur logisch. Ein Beispiel für eine Null:

Wenn in einem Raum 3 Leute sind und 4 Leute hinausgehen, dann muss 1 Leut wieder hineingehen, damit Null Leute in dem Raum sind.

Das klingt zunächst seltsam. Können denn 4 Leute aus einem Raum hinausgehen, wenn nur 3 Leute drin sind? Man kann jetzt anfangen darüber zu diskutieren. Man kann aber auch einfach diese Möglichkeit als Tatsache akzeptieren. In dem Raum sind dann eben genau -1 Leute drin! Eine Vorstellung haben wir davon nicht, aber wir können trotzdem damit rechnen.

Unser Gehirn kann sich einfach keine Vorstellung von gewissen Dingen machen. Jedoch können wir mit Hilfe der Mathematik als eine Art Krücke, die „seltsamen“ Ergebnisse interpretieren und sogar vorhersagen. Ein gutes Beispiel dafür ist die Quantenmechanik. Kein noch so kompliziertes Gedanken-Modell kann die Quantenmechanik richtig beschreiben. Aber mit Hilfe der Mathematik haben wir sie für uns nutzbar gemacht (etwa Mikrochips, Kernspin-Tomographie, …)

Das ist auch das Problem beim Glauben an Gott. Keiner kann sich vorstellen, was Gott ist, wie er aussieht, was er kann. Vielleicht ist Gott ja auch eine Frau? Und nun kann man, wie die Philosophen, im Kreis über unterschiedliche Definitionen diskutieren, die alle das gleiche beschreiben. Oder man reduziert sich auf das, was man sicher weiß, und folgert daraus neue Erkenntnisse, die einen voran bringen.

Viele Grüße

Stefan

Philosophie = Religion?
Hallo Stefan,

Philosophie ist wie eine Art Religion, es gibt einige
Propheten (die Vordenker) und ganz viele Gläubige (die
Nachdenker). Und so lange man ständig über unterschiedliche
Definitionen nachdenken muss, die ein- und dasselbe
beschreiben, sind Fortschritte nicht machbar …

du schüttest das Kind mit dem Bade aus, denke ich, denn du verabsolutierst eine bestimmte Richtung der Philosophie (eigentlich sogar nur deine Wahrnehmung dieser Richtung der Philosophie), als würde sie für die ganze Philosophie stehen.

Es gibt viele interessante Ansätze in der Philosophie, die auch für Naturwissenschaftler interessant sind, aber man darf sich nicht immer an den schlechten Beispielen orientieren. Dann wird das Bild von der Philosophie notgedrungen schief. Umgekehrt wäre es natürlich genauso.

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Hi Thomas :smile:

Es gibt viele interessante Ansätze in der Philosophie, die
auch für Naturwissenschaftler interessant sind, aber man darf
sich nicht immer an den schlechten Beispielen orientieren.
Dann wird das Bild von der Philosophie notgedrungen schief.
Umgekehrt wäre es natürlich genauso.

Ich verteufele die Philosophie nicht. Die Philosophie hat in der Vergangenheit sehr viele gute Ansätze geliefert, die sich später auch als sehr fruchtbar erwiesen haben (etwa die Vorstellung der Elemente oder der Atome). Die Mathematik als Grundlage aller modernen Wissenschaft ist aus der Philosophie hervorgegangen.

Was mich nur stört ist, dass bereits durchdachte Gedanken immer wieder neu gedacht werden. Das bringt die Philosophie nicht voran. Die moderne Wissenschaft könnte zurzeit sehr viel Input von der Philosophie gebrauchen. Nur leider kommt da nichts, weil die Philosophie quasi still steht. Es gibt keine neuen Gedanken mehr, die nicht schon von jemand anders gedacht wurden. Alles, was schon mal gedacht wurde, wird wieder von vorne durchdacht, wenn auch von anderen Gehirnen.

Wenn ein Mensch in seinem Leben alle mathematischen Sätze und Regeln neu ableiten müsste, könnte er über ein bestimmtes Maß an Wissen nicht hinauskommen. Der Tod setzt die natürliche Grenze. Das Gleiche passiert, wenn man die Gedanken der Vorgänger-Philosophen immer wieder denkt. Das Problem an der Philosophie ist, dass man nicht mehr „vordenkt“, sondern im wahrsten Sinne des Wortes nur noch „nachdenkt“, was andere bereits „vorgedacht“ haben …

Viele Grüße

Stefan