Gottes Segen

Hallo!

Soweit ich weiß ist dieses Gottschwören (auch bei Gericht)
freiwillig.

Nicht nur das, es gibt sogar Glaubensgemeinschaften, die niemals auf irgendetwas schwören, zum Beispiel die Mennoniten. Die müssen das auch nicht, sondern die dürfen ihre Aussage „bekräftigen“, was aber für die Strabarkeit der Falschaussage nickeinen unterschied macht. Aber so sieht man, dass durchaus auch der Gesetzgeber auf die Prinzipien des Einzelnen in Glaubensfragen sehr große Rücksicht nimmt.

Frank

Hallo,

nach etwas Eigenrecherche habe ich herausgefunden, dass Horst
als auch Angela, christlich sind.

Daher wohl auch der Satz «Ich wünsche Ihnen viel Glück, viel
Kraft und Gottes Segen», vom Bundespräsidenten, bei der
Amtseinführung.

Aber Moment mal! Amtseinführung? Ist das etwas Persönliches
oder etwas Offizielles? In ihrem Privatleben dürfen die gerne
Ihre Religion ausleben, aber Amt und Religion zu verbinden?

Mein Lieber (oder meine Liebe) …

schau mal in das Grundgesetz - es muß nur die Präambel sein:

„Im Bewußtsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen, von dem Willen beseelt, als gleichberechtigtes Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen, hat sich das Deutsche Volk kraft seiner verfassungsgebenden Gewalt dieses Grundgesetz gegeben.“

Gruß, Infotalk

Der katholische Kindergarten um die Ecke wird zu

großen Teilen vom Staat finanziert, aber als Moslem hat man
schlechte Karten auf einen Platz…

schon wieder einer, der die Scharia will …

Der katholische Kindergarten um die Ecke wird zu
großen Teilen vom Staat finanziert, aber als Moslem hat man
schlechte Karten auf einen Platz…

schon wieder einer, der die Scharia will …

Wenn man etwas gern falsch verstehen möchte, findet man immer einen Weg, was? Ich hätte auch Heide, Jude oder Zeuge Jeohvas schreiben können. Es ging mir nur darum, dass sich eine Einrichtung katholisch oder evangelisch nennt, die größtenteils aus Steuermitteln finanziert wird, also nicht nur von Christen. Wo man aber den Zugang auf die jeweilige Konfession zu beschränken versucht. Das ist nicht in Ordnung. Da brauchst Du mir nicht mit so einem sinnlosen Glaber von der Scharia kommen.

Frank

Hallo!

„Im Bewußtsein seiner Verantwortung vor Gott und den
Menschen, von dem Willen beseelt, als gleichberechtigtes Glied
in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen, hat
sich das Deutsche Volk kraft seiner verfassungsgebenden Gewalt
dieses Grundgesetz gegeben.“

Wenn Du allein die Präambel als Anlass nimmst, das zu erklären, greifst Du zu kurz! Denn das Argument der „Gegenseite“, dass der Staat in religiösen und weltanschaulichen Fragen Neutralität wahren muss, ist ja nun auch nicht von der Hand zu weisen, im Gegenteil: Was die Präambel als bloßes Beiwerk und Zierrat der Verfassung regelt, ist nichts. Was die Religionsfreiheit angeht, ist das ein Grundrecht. Und wie fast jedes Grundrecht hat auch dieses eine negative Seite, das meint: Es ist dem einzelnen genauso zu gestattet, keinen Glauben zu haben, seinen Glauben nicht zu äußern und der Äußerung von Glaubensbekenntnissen anderer fern zu bleiben! Deswegan darf auch im Klassenzimmer kein Kreuz hängen und deswegen darf auch der Lehrer seine Schüler nicht missionieren. Natürlich bin ich auch der Meinung, dass der Ausspruch über Gottes Segen sicher niemanden in seiner negativen Religionsfreiheit verletzt, aber die Sache mit der Verpflichtung des Staates zur Neutralität ist ja nicht so einfach von der Hand zu weisen. Ich habe Köhler und Merkel in diesem Moment weniger als Träger von Staatsgewalt, sondern einfach mal als ganz normale Menschen wahrgenommen - aber das mögen einige auch anders sehen. Und denen dann mit der Präambel zu entgegnen, hilft sicherlich nicht weiter und ist viel zu kurz gegriffen. Aus rechtlicher Sicht gibt es am Verhalten Köhlers sicher nichts auszusetzen, aus menschlicher Sicht, aus Sicht eines Atheisten, aus Sicht eines pragmatisch denkenden Menschen, mag das aber vielleicht einfach deplaziert gewirkt haben. Diese Meinung sollte man den Menschen doch bei jeder Dikussion auch gönnen, man kann ja nicht in allem immer einer Meinung sein.

Frank