Gottes Segen

Moin moin,

lies die Präambel unseres Grundgesetzes. (Leider) steht dort
auch noch ein Gottesbezug.
Kirchensteuer ist kein Argument,du kannst austreten und
bist nicht mehr zahlungspflichtig. Allerdings stellt sich
die Frage, was passiert wenn die Ausgetretenen eine gewisse
kritische Schwelle übeschreiten. Ob dann evtl. doch eine
Pflichtabgabe für alle eingeführt wird? Argumentativ gestützt
durch die vielen gemeinnützigen Tätigkeiten der Kirche und
ihrer angeschlossenen Organisationen.

Irgendwer sagte hier, die Steuer wird von der Kirche erhoben,
nicht vom Staat. Dann frage ich mich allerdings, warum
die Kirche den Staat als Eintreiber benutzt. Jeder andere
Verein muß sich auch selber um die Mitgliedsbeiträge kümmern.

Grüße, René
PS: Althaus hat vor drei Jahren eine Laudatio auf Hr. Scherer
gehalten, einen sogenannten Kreationisten (bzw. „Intelligent Design“)
PPS: Hoch lebe das Spaghettimonster.

Da ich aber glaube, dass sowohl Islam, Christentum als auch
Judentum aus ein und derselben Quelle stammen, müsste man
meines Erachtens weitere Diskussionen rund um Religionen im
entsprechenden Brett abhalten. Eine solche Hetze, wie du sie
hier betreibst, konnte ich aber nicht unkommentiert stehen
lassen!

Frieden predigen alle.
Selbstmordattentäter ins Paradies loben tun nur wenige.

Vollste Zustimmung - auch wenn ich annehme, dass wir beiden uns nicht wirklich einig sind…

Gruss, Omar Abo-Namous

Du behauptest, kein Christ könne die Beurteilung durch eine
heilige Schrift des Islam akzeptieren, und gleichzeitig soll
ich als Christ von Dir akzeptieren, in der Bibel ständen
Lügen?

Das hängt vom Standpunkt ab. Es gibt keine „Wahrheit“ in religiösen Fragen sondern nur verschiedene Religionen und ihre Standpunkte und Auslegungen.

Natürlich würde ein Christ - so nehme ich an - keinesfalls akzeptieren, daß beispielsweise Jesus nur ein Prophet gewesen sein soll. Das stimmt aus christlicher Sicht eben nicht. Und das steht im Koran. Ebenso akzeptiert es ein Jude nicht, wenn behauptet wird, „Auge um Auge“ wäre eine Aufforderung zur Rache. Es ist aus jüdischer Sicht völlig falsch.

Dein Wort hat mehr Gewicht als Koran und Bibel zusammen?

Du hast mich falsch verstanden.

Gruß
dataf0x

Moin moin,

lies die Präambel unseres Grundgesetzes. (Leider) steht dort
auch noch ein Gottesbezug.

Und was ist so schlimm daran? In der Hessischen Verfassung ist noch geregelt, dass man bei Verwirkung der Grundrechte mit dem Tode bestraft werden kann…und? Also wirklich, es gibt weitaus schlimmeres als die Präambel, die erstens überhaupt keine Regelung enthält, also nicht unmittebar Recht setzt, sondern wenn überhaupt als Auslegungshilfe herangezogen wird, zweitens ist doch das Christentum nur eine Religion/Weltanschauung unter den vielen, die von Verfassung wegen den Schutz des Artikel 4 GG genießen. Und dass das Verfassungsgericht die Pflicht des Staates zur religiösen und weltanschaulichen Neutralität sehr ernst nimmt, siehe Kruzifix, siehe Kopftuch, siehe Schulgebet, das ist doch nicht von der Hand zu weisen.

Irgendwer sagte hier, die Steuer wird von der Kirche erhoben,
nicht vom Staat. Dann frage ich mich allerdings, warum
die Kirche den Staat als Eintreiber benutzt. Jeder andere
Verein muß sich auch selber um die Mitgliedsbeiträge kümmern.

Da muss ich Dir Recht geben, zumal das ja nur die Spitze des Eisberges ist, dass der Staat für die Kirchen die Steuern eintreibt. Der katholische Kindergarten um die Ecke wird zu großen Teilen vom Staat finanziert, aber als Moslem hat man schlechte Karten auf einen Platz…die Bischöfe werden von der Landesregierung bezahlt, sämtliche hauptamtlichen Mitarbeiter der Diakonie und der Caritas bezahlt der Staat, allein die Vergünstigungen für Kirchen im Steuer und Gerichtswesen machen jährlich knapp 10 Milliarden Euro aus und ein Austritt hilft auch nicht viel, denn mit sinkenden eigenen Einnahmen steigt die staatliche Unterstützung der Kirchen - das sind unhaltbare, ja geradezu verfassungswidrige Zustände und wenn man die Trennung von Staat und Kirche ein wenig ernster nähme, würde man sich daran machen, das zu ändern.

Gott in Gesetzen/Vertragswerken
Moin moin,

[…]Präambel[…]

Und was ist so schlimm daran?

Ich trage keine Verantwortung vor Gott. Gegenüber anderen
Menschen, ja. Aber nicht vor Gott. Warum sollte ich das dann
also in die Präambel eines Gesetzestextes schreiben?
Gott ist eine Ausflucht, ein weiches Kissen auf das man sich
im Notfall fallen läßt, wenn einem selber nichts mehr einfällt.

In der Hessischen Verfassung ist
noch geregelt, dass man bei Verwirkung der Grundrechte mit dem
Tode bestraft werden kann…und?

Sollte ggfs. dann auch mal überarbeitet werden.

Also wirklich, es gibt weitaus schlimmeres als die Präambel, die
erstens überhaupt keine Regelung enthält, also nicht unmittebar Recht setzt,
sondern wenn überhaupt als Auslegungshilfe herangezogen wird,

In wie weit muß ich mir das vorstellen, wenn die Passage „Im Bewußtsein
seiner Verantwortung vor Gott…“ als Auslegungshilfe genutzt werden
soll?
Gott ist Glaubenssache. Der Glaube und die darin verwickelten Entitäten
haben nichts in einem Vertragswerk, geschweigedenn in einem Gesetzestext
verloren.

zweitens ist doch das Christentum nur eine
Religion/Weltanschauung unter den vielen, die von Verfassung
wegen den Schutz des Artikel 4 GG genießen. Und dass das
Verfassungsgericht die Pflicht des Staates zur religiösen und
weltanschaulichen Neutralität sehr ernst nimmt, siehe
Kruzifix, siehe Kopftuch, siehe Schulgebet, das ist doch nicht
von der Hand zu weisen.

Wie gesagt, in einem Vertragswerk/Gesetz hat Gott nichts zu suchen.

Zu dem anderen sind wir wohl klar einer Meinung.
Grüße, René

Moin moin,

[…]Präambel[…]

Und was ist so schlimm daran?

Ich trage keine Verantwortung vor Gott. Gegenüber anderen
Menschen, ja. Aber nicht vor Gott. Warum sollte ich das dann
also in die Präambel eines Gesetzestextes schreiben?

Das Brauchst Du ja nicht, die ist schon geschrieben. Und da steht, dass sich das Deutsche Volk in seiner Verantwortung vor Gott das folgende Grundgesetz gegeben hat - ist also eine Erklärung des damaligen Verfassungsgebers. Es verlangt ja keiner von Dir, das zu unterschreiben und heute würde so etwas vielleicht auch gar nicht mehr in eine Verfassungs reingeschrieben. Und wenn schon - es hat doch überhaupt keine Auswirkungen auf irgendwas.

In der Hessischen Verfassung ist
noch geregelt, dass man bei Verwirkung der Grundrechte mit dem
Tode bestraft werden kann…und?

Sollte ggfs. dann auch mal überarbeitet werden.

Das ist überhaupt nicht nötig, genausowenig, die eine Überarbeitung der Präambel. Das kann gern in der Hessischen Verfassung stehen, aber es hat keine Rechtskraft, also kann man sich die Änderung sparen. Wieso beschwert man sich über Dinge, die KEINERLEI Wirkung entfalten?

In wie weit muß ich mir das vorstellen, wenn die Passage „Im
Bewußtsein
seiner Verantwortung vor Gott…“ als Auslegungshilfe genutzt
werden
soll?

Daraus lässt sich zum Beispiel in Verbindung mit anderen Regelungen schließen, dass die Bundesrepublik kein laizistischer Staat ist.

zweitens ist doch das Christentum nur eine
Religion/Weltanschauung unter den vielen, die von Verfassung
wegen den Schutz des Artikel 4 GG genießen. Und dass das
Verfassungsgericht die Pflicht des Staates zur religiösen und
weltanschaulichen Neutralität sehr ernst nimmt, siehe
Kruzifix, siehe Kopftuch, siehe Schulgebet, das ist doch nicht
von der Hand zu weisen.

Wie gesagt, in einem Vertragswerk/Gesetz hat Gott nichts zu
suchen.

Dann meinst Du also, dass die Religionsfreiheit dann auch gleich aus der Verfassungs gestrichen werden kann, weil Religionen in einer Verfassung nichts zu suchen hat? Dann gehst Du aber in der Tat selbst weiter als diejenigen, die meinen, der Gottesbezug in der Präambel gehöre gestrichen. Die Freiheit der Religion und Weltanschauung ist kein bloßer Programmsatz, sondern sie ist ein unverzichtbares Grundrecht. Ansonsten könnte nämlich die CDU-Regierung hingehen und sagen, dass es von nun an verboten sei, nicht getauft zu sein. Das ist doch vollkommen klar, dass eine derartige Religionsfreiheit in eine Verfassungs gehört! Ganz losgelöst von der Frage, ob man das verhältnis zwischen Staat und Kirche, wie es sich im GG niederschlägt, nicht überdenken sollte.

Gruß,

Frank.

Hallo

Dann meinst Du also, dass die Religionsfreiheit dann auch
gleich aus der Verfassungs gestrichen werden kann, weil
Religionen in einer Verfassung nichts zu suchen hat?

Ich glaube da gehst Du weiter als er eigentlich gemeint hat.

Dann
gehst Du aber in der Tat selbst weiter als diejenigen, die
meinen, der Gottesbezug in der Präambel gehöre gestrichen. Die
Freiheit der Religion und Weltanschauung ist kein bloßer
Programmsatz, sondern sie ist ein unverzichtbares Grundrecht.
Ansonsten könnte nämlich die CDU-Regierung hingehen und sagen,
dass es von nun an verboten sei, nicht getauft zu sein. Das
ist doch vollkommen klar, dass eine derartige
Religionsfreiheit in eine Verfassungs gehört!

Das ist aber gar nicht so klar. Zumindestens ist es meiner Meinung nach wert darüber nachzudenken, ob kirchliche Organisationen verboten werden sollten oder nicht.

Fundamental sind sie allesamt eine Gefahr für die Demokratie. Sie haben Strukturen und Machteinfluss, um religöse Forderungen durchzusetzen, die unter anderem gegen jede wissenschaftliche Erkenntnis sind.

Religionsfreiheit wäre immer noch gewährleistet. Genauso kann man individuell sich als Monarchist fühlen. Eine Partei, die jedoch versucht die Demokratie abzuschaffen würde ebenfalls verboten.

Ganz losgelöst
von der Frage, ob man das verhältnis zwischen Staat und
Kirche, wie es sich im GG niederschlägt, nicht überdenken
sollte.

Finde ich gut, dass hier sehr viele zumindestens denken, dass das mal in Angriff genommen werden sollte.

Eencockniedo

Naja…wenn noch einer mal sagt, dass wir kein Gottesstaat
wären und wir sekulare Demokratie andern unfreien Ländern
schenken müssen, weil es bei uns ja so toll klappt, der soll
einfach das Maul halten.

Ja nee, ist klar. Wir sind ein „Gottesstaat“. Weil wir keine 100%-ige Säkularsierung haben (deiner Meinung nach), sind wir gleich ein „Gottesstaat“.

Wir leben offiziell in einem Religionsstaat. Der Beweis ist
klar und es gibt noch mehr (Kirchensteuer), oder nicht?

Ich sehe keine Beweise. Wo genau hast du denn welche gebracht!?

Was meint Ihr!

Dass du ein bisschen übertreibst… Der Wunsch nach Gottes Segen ist ja nicht mal etwas Hochoffizielles; ein Eid z.B. kann in Deutschland immer ohne Gottesbezug geleistet werden. Wir haben außerdem einen ziemlich umfassenden Schutz der Religionsfreiheit in Art. 4 I, II GG; eines der wenigen Grundrechte, das (zumindest ausweislich des Wortlautes) gar nicht (und faktisch nur schwierig) eingeschränkt werden darf.

Kirchensteuer - na ja! Kirchensteuer zahlt, wer Mitglied der Kirche ist. Das ist historisch bedingt und ließe sich natürlich auch alles anders regeln. Wem damit geholfen wäre, weiß ich nicht. Kirchen sind Körperschaften des öffentlichen Rechts und nehmen teilweise hoheitliche Befugnisse war (jedenfalls im Bereich der Steuern und auch bei Friedhöfen). Hoheitliche Befugnisse nehmen auch TÜV-Sachbearbeiter wahr (wenn auch als Beliehene und nicht als Körperschaften des öffentlichen Rechts) und dein Bezirksschornsteinfeger.

Irgendwie alles reichlich unspektakulär.

Levay

Das ist aber gar nicht so klar. Zumindestens ist es meiner
Meinung nach wert darüber nachzudenken, ob kirchliche
Organisationen verboten werden sollten oder nicht.

Nein, das ist es sicher nicht wert, darüber nachzudenken. Damit würdest du elemenatare Grundgedanken nicht nur unserer freiheitlichen Rechts-, sondern auch der pluralistischen Gesellschaftsordnung angreifne. Es gibt überhaupt gar keinen Grund, Kirchen zu verbieten. Abgesehen davon ist es nicht möglich.

Fundamental sind sie allesamt eine Gefahr für die Demokratie.

Da sehe ich jemanden, der die Kirchen verbieten möchte, ehrlich gesagt als den größeren Feind der Demokratie an.

Sie haben Strukturen und Machteinfluss, um religöse
Forderungen durchzusetzen, die unter anderem gegen jede
wissenschaftliche Erkenntnis sind.

Beispiel? Und bitte nicht in Amerika, sondern hier bei uns…? Na?? Na???

Religionsfreiheit wäre immer noch gewährleistet. Genauso kann
man individuell sich als Monarchist fühlen. Eine Partei, die
jedoch versucht die Demokratie abzuschaffen würde ebenfalls
verboten.

Die Kirche versucht das aber nicht.

Levay

Entschuldige mal, was DEINE Bekannte unter „Gottesstaat“ verstehen, ist doch nun wirklich Wurscht.

Nur weil DU eine nicht gebräuchliche Definition von Gottesstaat verwendest, müssen wir uns jetzt alle danach richten?

Wenn ich zu Äpfeln Bananen sage, ist das genau dasselbe.

Levay

Ich wußte gar nicht, dass hier auch verschiedene Zeitebenen
verbunden werden im Forum. Christliches Abendland. Hihi.

Hihi. Was mag denn das nur heißen? Abendland ist eine Bezeichnung für Europa.

Levay

Weil der Gott der anderen Religionen anders heißt?

Öh… weißt du eigentlich, wie der christliche Gott heißt? Wenn ich sage: „So wahr mir Gott helfe“, dann sage ich den Namen doch gar nicht. Gott ist eine Bezeichnung, kein Name! Und übrigens: Ein Jude sagt dazu auch nix anderes, und ein Moslem nur manchmal.

Levay

Hallo!

Das ist aber gar nicht so klar. Zumindestens ist es meiner
Meinung nach wert darüber nachzudenken, ob kirchliche
Organisationen verboten werden sollten oder nicht.

Das ist lächerlich!

Religionsfreiheit wäre immer noch gewährleistet.

Eben nicht, denn die Religionsfreiheit umfasst ja auch die Freiheit, sich mit anderen Gläubigen zu einer Gemeinschaft zusammenzuschließen. Nicht nur der einzelne ist Träger der Religionsfreiheit, sondern auch die Kirchen.

Finde ich gut, dass hier sehr viele zumindestens denken, dass
das mal in Angriff genommen werden sollte.

Aber sicher nicht auf dem von Dir beschriebenen Weg. Ich meine mit dem Überdenken sicherlich nicht die Religionsfreiheit, oder auch den Gottesbezug in der Präambel, sondern im wesentlichen die Finanzierung der Kirchen, die ich so als zu weitgehend vom Staat mitgetragen sehe.

Frank

Hallo!

Wenn ich zu Äpfeln Bananen sage, ist das genau dasselbe.

Wenn’s zwei so sehen :smile: falsa demonstratio non nocet…

Frank

Hallo

Ja nee, ist klar. Wir sind ein „Gottesstaat“. Weil wir keine
100%-ige Säkularsierung haben (deiner Meinung nach), sind wir
gleich ein „Gottesstaat“.

Also, dass wir keine 100% Säkularisierung haben ist ja wohl klar.

Die meisten lesen hier nur und denken nicht nach.

Wir bezeichnen doch nicht nur den „Iran“ als Gottesstaat, obwohl es der einzige ist, der sich offiziell so nennen würde (ausser dem Vatikan). Als Gottesstaat wird auch normalerweise ein Land bezeichnet in dem Religion (Islam) eine große Rolle im öffentlichen Leben spielt und auch bei der Gesetzgebung!

Meine Übertreibung geht dahin, dass ich klar machen will, dass wir bei anderen Ländern, die nicht christlicher Tradition sind, schnell übertreiben und ich Euch gern mal vor Augen führen will, dass diese Länder durchaus die Berechtigung hätten ebenso zu übertreiben.

In meiner Argumentation wird natürlich auch deutlich, dass ich gegen jede Verpflechtung von Religion und Staat oder sonstwas bin.

Wenn ein Politiker deutlich macht, dass er Christ ist, dann muss ich leider davon ausgehen, dass er eben doch die Bibel aufschlägt um darüber nachzudenken, ob ein Gesetz dass er einführen will oder nicht, christlich ist oder nicht.

Wäre er sonst Christ?

Das Argument kam schon, dass doch deutsche Christen das alles locker sehen. Meine Meinung dazu ist, dass viele sich einfach nur aus politischem Opportunismus Christ nennen (die meisten).

Wir sind schon lange kein christliches Land mehr. Dem sollten auch die Politiker mal langsam Rechnung tragen.

Eencockniedo

Moin moin,

Das Brauchst Du ja nicht, die ist schon geschrieben. Und da
steht, dass sich das Deutsche Volk in seiner Verantwortung vor
Gott das folgende Grundgesetz gegeben hat - ist also eine
Erklärung des damaligen Verfassungsgebers. Es verlangt ja
keiner von Dir, das zu unterschreiben und heute würde so etwas
vielleicht auch gar nicht mehr in eine Verfassungs
reingeschrieben. Und wenn schon - es hat doch überhaupt keine
Auswirkungen auf irgendwas.

Wenn es keine Auswirkung hat, dann bitte sofort streichen.
Verträge/Gesetzestexte sollten so einfach wie möglich
gehalten werden.
Ich „unterschreibe“ das Grundgesetz jeden Tag dadurch, daß ich
mich an selbiges halte. Ich bin kein Naturrebell der jeden Tag
die Gesetzeslage neu definiert. Ich bin froh über unser Grundgesetz
und die Folgen die es für mein Leben hat. Dennoch gibt es hier
und da Punkte…
Man beachte darüberhinaus die Diskussion um die europäische
Verfassung und den Gottesbezug. Ist also keineswegs so, daß
dieser Punkt irrelevant wäre.

man sich die Änderung sparen. Wieso beschwert man sich über
Dinge, die KEINERLEI Wirkung entfalten?

Ich sehe es erstens als nicht richtig an, daß der Wortlaut der
Präambel so ohne Wirkung und deiner Meinung nach so
unwichtig ist. Zweitens, wenn es denn tatsächlich keinerlei
Wirkung entfaltet wäre es doch um so sinnvoller, den
unnützen Text zu löschen.

In wie weit muß ich mir das vorstellen, wenn die Passage „Im
Bewußtsein
seiner Verantwortung vor Gott…“ als Auslegungshilfe genutzt
werden
soll?

Daraus lässt sich zum Beispiel in Verbindung mit anderen
Regelungen schließen, dass die Bundesrepublik kein
laizistischer Staat ist.

Zum Beispiel. Aber auch, daß wir uns auf einen Gott beziehen,
und nicht auf Buddha, auf die vier Winde oder ähnliches. So
trivial und bedeutungslos wie du tust, ist dieser Satz nicht.

Wie gesagt, in einem Vertragswerk/Gesetz hat Gott nichts zu
suchen.

Dann meinst Du also, dass die Religionsfreiheit dann auch
gleich aus der Verfassungs gestrichen werden kann, weil
Religionen in einer Verfassung nichts zu suchen hat?

Bitte lies meine Aussage nochmal genau durch. Und dann deine
Replik. Wo bitte habe ich gesagt, die Religionen haben im
Grundgesetz nichts verloren?
Du müßtest mir konsequenter Weise sogar zustimmen, den Gottesbezug
aus der Präambel zu streichen, da du selber (sofern ich das richtig
interpretiere) für gleichberechtigte Religionsausübung einstehst.
Und dann kann ich es nicht verstehen, wie eine Religion bzw. Religions-
richtung explizit hervorgehoben wird.

Grüße, René

Hallo

Nein, das ist es sicher nicht wert, darüber nachzudenken.
Damit würdest du elemenatare Grundgedanken nicht nur unserer
freiheitlichen Rechts-, sondern auch der pluralistischen
Gesellschaftsordnung angreifen.

Verstehe das Argument nicht. Oder besser gesagt, demnach sollten alle Organisationen erlaubt werden.

Es gibt überhaupt gar keinen
Grund, Kirchen zu verbieten. Abgesehen davon ist es nicht
möglich.

Alles ist möglich. Sogar Bretter die sich vorm Kopf befinden, entfernen.

Fundamental sind sie allesamt eine Gefahr für die Demokratie.

Da sehe ich jemanden, der die Kirchen verbieten möchte,
ehrlich gesagt als den größeren Feind der Demokratie an.

Das Argument verstehe ich auch nicht. Was hat den die christliche Kirche getan, um Demokratie einzuführen oder zu fördern.

Sie haben Strukturen und Machteinfluss, um religöse
Forderungen durchzusetzen, die unter anderem gegen jede
wissenschaftliche Erkenntnis sind.

Beispiel? Und bitte nicht in Amerika, sondern hier bei uns…?
Na?? Na???

Also da gibt es eine Theokratie…Vatikan. Dessen Oberboss, Papst, ist der Oberboss von allen Katholiken, auch in Deutschland.

-> Priesteramt von Frauen VERBOTEN
verstößt zwar gegen Gleichheitsgrundsatz, aber die KIRCHE ist ja wichtiger (einflussreicher, Macht)

-> Priesteramt für Homosexuelle

Die Protestanten mögen weniger gegen die allgemeinen Gesetze verstossen, aber bei denen stellt sich eh die Frage, weshalb sie überhaupt noch existieren.

Religionsfreiheit wäre immer noch gewährleistet. Genauso kann
man individuell sich als Monarchist fühlen. Eine Partei, die
jedoch versucht die Demokratie abzuschaffen würde ebenfalls
verboten.

Die Kirche versucht das aber nicht.

Wie schon an anderer Stelle gesagt. Die Kirche ist sicher so zufrieden mit der Situation, wie sie ist.

Hauptsache die Kohle spruddelt und man hat seine Hände überall mit drin.

Eencockniedo

Hallo!

Verstehe das Argument nicht. Oder besser gesagt, demnach
sollten alle Organisationen erlaubt werden.

Da verstehe ich wiederum Deine Aussage nicht.

Alles ist möglich. Sogar Bretter die sich vorm Kopf befinden,
entfernen.

Tatsächlich. Wenn Du meinst, Kirchen gehörten Verboten, ist dass die Meinung, die Du haben darfst. Aber dann musst Du auch einsehen, dass Du mit dieser Meinung relativ allein sein wirst. Du kannst natürlich eine Versammlung anmelden und das dann kundtun, dafür sind ja die Grundrechte da. Und vielleicht findest Du jemanden, der genauso denkt wie Du, dann hast Du schon zwei und das reicht für eine Versammlung, weil das Versammlungsrecht auch vor dem letzten Freund nicht halt macht. Es ist das Recht der Minderheit, zu versuchen, einmal zur Mehrheit zu werden. Nur momentan sieht es so aus, dass ungefähr 70 % der Deutschen in der evangelischen oder katholischen Kirche sind und ich mir nicht vorstellen kann, dass die alle einfach nur zu faul sind, um auszutreten. Du kannst also Deine Meinung gern haben, dass die Kirchen verboten werden sollten, nur brauchst Du erstens nicht auf Verständnis hoffen, weil es dafür keinen einzigen vernünftigen Grund gibt und zweitens brauchst Du eigentlich auch nicht darauf zu warten, dass sich Deine Ansicht irgendwann einmal durchsetzen wird.

Das Argument verstehe ich auch nicht. Was hat den die
christliche Kirche getan, um Demokratie einzuführen oder zu
fördern.

Nichts, aber das Menschen ihren Glauben ausleben dürfen, wo sie Lust dazu haben, das ist das Wesensmerkmal einer modernen Demokratie. Genauso, wie es zur Demokratie gehört, dass Du Deine ignoranten Ansichten äußern darfst wo Du magst.

-> Priesteramt von Frauen VERBOTEN
-> Priesteramt für Homosexuelle

ecclesia semper reformanda est - keiner hat behauptet, dass die Ansichten der Kirchen, insbesondere der katholischen Kirche, umfassend auf Akzeptanz zu stoßen haben! Und was die protestantischen Kirchen angeht, so kann ich Dir sehr wohl sagen, dass die ihre Daseinsberechtigung haben, genauso wie alle anderen Kirchen auch. Und da geht es nicht um Christentum light und selektive Wahrnehmung…

Frank

Hallo Timekiller,
so kannst du es nicht sagen, dass alle Ossis Atheisten sind. Auch wenn man keiner bestimmten Kirche angehört, hat man, ich zumindest, einen christlichen Glauben. Sicher sind viele der 40- bis 50-jährigen
Atheisten. Aber du kannst denen das nicht zum Vorwurf machen. Hinterfrag doch einfach einmal, warum das so ist. Vor der Wende waren in den Kirchen - egal ob evangelisch oder katholisch - viele Stasi-Spitzel involviert. Du wusstest doch gar nicht, zu wem du Vertrauen haben kannst/sollst. Trotzdem habe ich mir meinen Glauben an Gott erhalten und arbeite seit vielen Jahren in einer katholischen Einrichtung.
lieben Gruß von
Powermaria

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo!

Wenn ein Politiker deutlich macht, dass er Christ ist,

Und dennoch gewählt wird, dann sollte man erkennen, dass das in Deutschland kein Problem für irgendwen darstellt…

frank