früher haben die Leute scheinbar alles geglaubt, z. B. dass 1939 das militärisch kaum nennenswerte Polen das Land mit dem damals weltweit stärksten Militär (Deutschland) angegriffen hat.
Heutzutage weiß man natürlich, dass so etwas eine Propagandalüge der Nazis war.
Heute wird berichtet, dass wir künftig jährlich 225 Milliarden in unser Militär investieren sollen weil uns Putin sonst angreifen könnte.
Putin - der eine Armee hat die stark dezimiert wurde:
Jetzt könnte man denken, dass Putin in den Jahrzehnten vor dem Krieg massiv in das Militär investiert hat - aber auch das ist im Vergleich zu anderen Ländern kaum der Fall:
Selbst im Jahr 2024 hat Rußland gerade einmal 149 Milliarden USD in seine Armee investiert - und das obwohl diese in Kriegszeiten die höchste Priorität hat.
149 Milliarden sind nur ein Bruchteil dessen, was die USA im gleichen Jahr investierte, nämlich 997 Milliarden. Selbst Deutschland und Frankreich oder auch Deutschland und Großbritannien haben höhere Militärausgaben.
Wieso glaubt jemand, dass Deutschland jetzt noch mehr in seine Verteidigung investieren müßte?
Irgendwie lustig, dass du hier unabsichtlich ‚scheinbar‘ korrekt verwendet hast…
Seit 2010 war Russland jedes Jahr in den Top 5, neun Mal sogar in den Top 3. Ginge es rein nach der Wirtschaftsleistung, hätte Russland nicht mal in den Top 10 was zu suchen.
Da geht es weniger um das wollen sondern das können. Diese 149 Mrd. entsprechen 7,1% des GDP.
Genau das ist der Punkt: Putin hat nicht die Möglichkeit irgendeine nennenswerte Armee - und schon gar nicht das größte Militärbündnis der Welt - anzugreifen. Wieso soll Deutschland 225 Milliarden jährlich in die Verteidigung investieren wenn nirgends eine Gefahr zu sehen ist?
Aber die Russentechnik soll doch so grottenschlecht sein, sagt der britische Geheimdienst (dem ich im Übrigen seit der Brutkastengeschichte und Husseins Chemiewaffen nicht glaube).
Ok, manchmal sagen sie auch das Gegenteil…
Was genau ist denn Deiner Ansicht nach die ukrainische Armee? Eine harmlose Miliz? Und wie läuft der Krieg zwischen Russland und der Ukraine denn so seit - sagen wir mal - 12 Monaten? Hat die Ukraine als größte Armee Europas mit all der Hilfe aus dem Westen die russischen Aggressoren schon aus dem Land geworfen?
Offensichtlich ja nicht, was uns zu der Frage bringt, was da genau los ist. Die Sache ist relativ einfach: Russland verfügt über eine nahezu unerschöpfliches Reservoir an Soldaten und einen noch sehr reichlichen Vorrat an Altbeständen aus Sowjetzeiten hinsichtlich Panzer, Artillerie usw.
Hinzu kommt, dass die russische Führung kein Problem damit hat, täglich über 1000 Leute in völlig sinnlosen Fleischangriffen gegen die ukrainischen Stellungen anrennen zu lassen. Gelegentlich kommt so ein Todeskommando aufgrund der schieren Zahl an Menschen auch mal durch und schon ist das besetzte Territorium wieder ein paar Quadratkilometer größer geworden.
Von dieser Art der Kriegsführung glaube man im Westen, dass sie spätestens seit dem Koreakrieg vorbei ist und dementsprechend hat man die Armeen umgestaltet. Und stellt sich heraus, dass da im Osten Europas noch ein Regime übriggeblieben ist, dass einen Krieg wie im 1. und 2. Weltkrieg führen möchte und darauf sind wir hier halt nicht eingestellt.
Quantität besitzt eine eigene Qualität. Westliche Waffensysteme sind grundsätzlich teurer als russische und in der Regel auch technisch aufwändiger. Ich kenne niemanden, der den T-90M als dem Leo 2A8 überlegen ansehen würde. Aber für den Preis eines Leos bekommt man halt 5 T-90. Außerdem sind die großen russischen Rüstungsbetriebe wie z.B. Uralwagonsawod staatlich geführt, was den Preis weiter drückt.
Die militärische Leistungsfähigkeit Russlands lässt sich nicht in Dollar ausdrücken.
Wir investieren diese Menge weil zum einen unser Militär nur sehr begrenzt einsatzfähig ist und es z.b. 2019 nicht mal eine Heeresluftabwehr oder gar eine funktionierende Luftabwehr in Deutschland gab etc. geschweige denn Drohnen oder andere moderne Waffensysteme der andere Grund ist das wir seit Jahren nur sehr bedingt den NATO Anforderungen entsprechen geschweige denn verteidigungsfähig sind,
Diese absurde Summe hat auch damit zu tun das die USA kein verlässlicher Partner sind und seit Jahren andere Europäische Nationen darauf drängen das sich Deutschland endlich entsprechend seiner wirtschaftlichen Größe verhält und auch militärisch eine Führungsrolle in der NATO oder dem Sicherheitskonzept der EU übernimmt.
Diese Milliardensummen haben eher mit Trump und der Unbeständigkeit der USA als mit Putin zu tun.
ernsthaft???
Angreifen kann eine Atommacht quasi jeden.
Zudem haben sie genug Raketen, die jederzeit Mittel- und Osteuropäische Regionen erreichen können.
Zumindest im Vergleich zu den USA oder auch D, GB oder F ist die ukrainische Armee eben nicht gerade schlagkräftig.
Du hast doch erwähnt bei der deutschen Luftwaffe gewesen zu sein - dann dürfte Dir auch klar sein, dass ein einziges Kampfflugzeug nicht mit noch so vielen schlecht bewaffneten und noch schlechter ausgebildeten Soldaten ausgeglichen werden kann.
Das, was Du nun schreibst, hat mit dieser Frage bzw. diesen Fragen nichts zu tun. Zumal Du ja auch hättest weiterlesen können:
Vor dem Hintergrund ist auch diese Einlassung
völliger Nonsens. Wenn unten hunderttausend Infanteristen im Schutz einer dichten Flugabwehr gegen gesicherte Stellungen laufen, können dagegen auch die feinsten Kampfflugzeuge nicht viel machen und wie wir spätestens seit World War Z wissen, braucht man - wenn einem die Opferzahlen egal sind - nicht einmal Intelligenz oder Wahrnehmung, um auch die höchsten und besten Verteidigungslinien zu überwinden (siehe auch: Omaha Beach).
Wenn es also nur um die Qualität der Ausrüstung ginge, wäre der Krieg schon längst zugunsten der Ukraine ausgegangen, aber Russland lässt halt täglich mehr als 1000 Soldaten beim Anrennen gegen die ukrainischen Stellungen draufgehen und der Nachschub an T-54 Panzern aus den 50ern scheint derzeit auch noch nicht nachzulassen. Und wie ich bereits erklärte, sind halt auch die westlichen Armeen auf so ein Szenario genauso wenig vorbereitet wie auf die Überlastung der Flugabwehr durch hunderte von Billigdrohnen, weswegen man auch hier umplanen muss.
Exemplarisch sei auch der Taurus genannt, der gegen Hochwertziele eingesetzt werden sollte und man deswegen auch nur ein paar hundert zur Verfügung hat. Damit könnte man zwar Depots, Logistikeinrichtungen oder Kommandozentralen plattmachen, aber gegen Horden von Orcs und Drohnenschwärme helfen die Dinger halt nicht bzw. es wäre schon etwas übertrieben, wenn man einen Taurus im Wert von einer Million Euro für einen prähistorischen Panzer verschwenden würde.
Jetzt wirst Du wahrscheinlich darüber debattieren wollen wie „nennenswerte Armee“ definiert ist. Fakt ist aber, dass im Verhältnis zur deutschen Armee (und schon gar nicht im Verhältnis des Militärs aller EU-Länder) die ukrainische Armee keine besonders schlagkräftige Armee ist.
Rußland hat rund 145 Mio. Einwohner - wenn die Bevölkerungszahl eine so große Relevanz für die militärische Stärke eines Landes hätte müßte sich die ganze Welt vor Indien fürchten weil es eine rund zehnmal so große Bevölkerung wie Rußland hat.
Auch Brasilien, Pakistan, Indonesien und Nigeria haben mit über 200.000 Menschen nach Deiner Theorie eine enorme militärische Schlagkraft.
Vielleicht erkennst Du daran die Absurdität Deiner Theorie.
Nein, eigentlich nicht. Zumindest nicht mit Dir. Mal ganz davon abgesehen, dass der Begriff von Dir als erstes kam und es somit eigentlich Deine Pflicht wäre, ihn so weit zu spezifizieren, dass man damit gescheit arbeiten kann.
Das ist kein Fakt, sondern eine unbegründete Behauptung Deinerseits.
Deutschland muss sich genauso vor Indien fürchten, wie sich Thailand vor Russland fürchten muss. Fragt man jedoch Georgier oder Ukrainer nach deren Furcht vor Russland oder eben Pakistanis und Chinesen in Bezug auf Indien, wird man ganz andere Antworten erhalten.
Ich habe keine Theorie aufgestellt, sondern Du behauptest Dinge, die Du weder begründest noch spezifizierst und auf Gegenargumente gehst Du weder inhaltlich ein noch widerlegst Du sie. Stattdessen kommst Du hier mit einem Vergleich mit Indien an, der aus ganz vielen Gründen einfach absurd ist.
Die Bevölkerungsgröße ist ein Faktor, mindestens genauso wichtig ist aber die Bereitschaft der Bevölkerung, in den Krieg zu ziehen und die Bereitschaft der Regierung, einen wesentlichen Teil seiner Bevölkerung in den Tod zu schicken. Das Durchschnittsalter der gefallenen US Soldaten im Irakkrieg war beispielsweise 26 Jahre. Diese (hauptsächlich) Männer fehlen in der Demographie und die meisten westlichen Länder können sich hier keine großartigen Verluste leisten. Auch die Ukraine nicht, daher wurden bis vor zwei Jahren keine Männer unter 27 (das Alter wurde dann auf 25 gesenkt) eingezogen.
Russland ist das völlig egal:
Bevor der Monat zu Ende geht, wird Russland wahrscheinlich seinen millionste Opfer* seit dem Beginn der vollständigen Invasion der Ukraine im Februar 2022 zu beklagen haben, wenn man von der aktuellen Tendenz von etwa 1.000 getöteten oder verwundeten Soldaten pro Tag ausgeht.
[…]
Doch die Fähigkeit Russlands, diese Verluste wegzustecken und weiterhin Männer zu rekrutieren, die in sinnloses Gemetzel geschickt werden, sollte auch die europäischen NATO-Mitglieder nachdenklich stimmen: Wie können Demokratien, die den Wert des Einzelnen hochhalten, einen Gegner abschrecken, der so wenig Rücksicht auf das Leben seiner Soldaten nimmt, dass er sie Jahr für Jahr in einem zermürbenden Krieg opfert?
[…]
Das Verhältnis von Schwerverletzten zu Getöteten wird auf etwa vier zu eins geschätzt, was sowohl die Schwere der Verletzungen in der Ukraine als auch die geringe Priorität widerspiegelt, die Russland der medizinischen Evakuierung und der lebensrettenden sofortigen Behandlung in Feldlazaretten beimisst.
Sowohl der russischen Bevölkerung als auch der Regierung scheinen die hohen Verluste egal zu sein, was mitunter auch daran liegt, dass es sehr viele sehr arme Regionen gibt und die Aussicht auf (relativ) viel Geld hier eine große Motivation ist. Das dürfte in den wenigsten westlichen Ländern der Fall sein.
Russland kann auch materielle Verluste viel leichter wegstecken:
Seit Kriegsbeginn hat Russland fast 11.000 Panzer und fast 23.000 gepanzerte Infanteriefahrzeuge verloren.
Kein anderes Land der Welt könnte nach solchen Verlusten noch weiterkämpfen.
Das kann Russland auch nicht ewig denn die Reserven aus den Zeiten der UdSSR sind weitgehend aufgebraucht und bei dem Verschleiss den Russland hat werden sie sehr schnell auf massive Rüstungsimporte aus Nord Korea angewiesen sein , denn ich wage es zu bezweifeln das China Russland in größerem Umfang Panzerfahrzeuge liefert…
Russland hat das Problem das es von den militärischen Reserven der Sovjetunion lebt sind diese aufgebraucht wird es eng, genau wie bei einem einzigen erfolgreichen Luftschlag auf Uralwagonsawod was auch die russische Panik vor dem Taurus erklärt…
Mein Punkt ist, dass kein anderes Land so lange durchgehalten hätte wie Russland. Da wäre entweder der innenpolitische Druck zu groß geworden oder das Material wäre ausgegangen.
Die USA hatten in 20 Jahren Afghanistan 22.500 Verluste (davon 2500 Tote) und das war schon zu viel. Dinge, die für uns unvorstellbar sind, sind es für Putin eben nicht. Das darf man nicht ignorieren, wenn man darüber redet, was Putin machen könnte (oder nicht).
Das Hauptwerk liegt (nomen est omen) mitten im Ural. Bis zur Ukraine sind das ca. 1500 km Luftlinie und damit weit außerhalb der Reichweite einer Taurus.