Grenzwerte für Baufeuchte

Hallo!

Nach Fertigstellung eines mehrgeschossigen Gebäudes werden in den Räumen ziemlich hohe Feuchtigkeitswerte gemessen. Ich wüsste gern, welche Grenzwerte für Baufeuchte zu akzeptieren sind, und stoße bei der Recherche auf unerwartete Schwierigkeiten.

Ich nehme an, dass man nicht eine bestimmte Zahl nennen kann, die immer und überall Gültigkeit beanspruchen darf. Aber irgendwie muss man doch ergründen können, welche Werte für einen konkreten Fall hinreichend sind, nämlich hinreichend für ein insoweit fachgerechtes Werk des Bauunternehmers. Die Detailarbeit mag einem Sachverständigen vorbehalten sein, aber Nährungswerte muss es doch geben.

Falls das irgendwie wichtig sein sollte: Letztlich will ich die rechtliche Lage klären. Das Rechtliche bereitet mir keine Schwierigkeiten. Ich nehme an, dass das, was technisch als richtig gilt, auch von der Rechtsprechung anerkannt wird.

Wer kann helfen?

Benvolio

Hallo Benvolio,

welche Baufeuchte meinst du?

Den Feuchtigkeitsgehalt der Luft oder des Mauerwerks oder des Putzes oder…

Man sollte beachten, dass die Baufeuchte je nach Bauweise unterschiedlich ist. Wurden die Steine nur verklebt oder vermauert, wurde jede Wand verputzt? Putz z.B. bringt viel Feuchtigkeit in den Bau (rechne mal für jede mittlere Wand round about gut einen Eimer Wasser, der in den Bau gebracht wird und dann verdunstet).
Letztlich hängt die Baufeuchte davon ab, wie der Bau gebaut wurde, die Feuchtigkeit ist zwangsläufig mehr oder weniger vorhanden und lässt sich nicht vermeiden.

Hier wurde schon darüber diskutiert:

/t/wieviel-prozent-baufeuchte-ist-ok/5696862

Gruss

Iru

Hallo

Nach Fertigstellung eines mehrgeschossigen Gebäudes werden in
den Räumen ziemlich hohe Feuchtigkeitswerte gemessen. Ich
wüsste gern, welche Grenzwerte für Baufeuchte zu akzeptieren
sind, und stoße bei der Recherche auf unerwartete
Schwierigkeiten.

Ich nehme an, dass man nicht eine bestimmte Zahl nennen kann,
die immer und überall Gültigkeit beanspruchen darf. Aber
irgendwie muss man doch ergründen können, welche Werte für
einen konkreten Fall hinreichend sind, nämlich hinreichend für
ein insoweit fachgerechtes Werk des Bauunternehmers. Die
Detailarbeit mag einem Sachverständigen vorbehalten sein, aber
Nährungswerte muss es doch geben.

Nein, es gibt nur Rechenwerte für Feuchtegehalte von Baustoffen insoweit, als diese für den Wärmeschutznachweis erforderlich sind. (Z. B. DIN EN ISO 10456:2010).

Daraus aber Honig im Sinne einer zugesicherten Eigenschaft betreffend die Raumluftfeuchte ziehen zu wollen, halte ich für aussichtslos. Um so mehr als, wie Irubis schon sagte, die Raumluftfeuchte einerseits von der Materialzusammensetzung des Gebäudes abhängt, zweitens von dessen Alter (neue Gebäude müssen immer Baufeuchte loswerden, ein Prozess, der sich etwa bei Betondecken über Jahre hinzieht), drittens von der Jahreszeit (im Winter wird gezeizt, das mobilisiert Feuchte), viertens von der Diffusionsoffenheit nach außen (sonst wird die Feuchte nach innen entweichen), fünftens vom Nutzerverhalten (Lüftung beeinflusst die Bautrocknung positiv, besonders im Winter). Weitere ebenso außerhalb des Einflusses des Unternehmers liegende Gründe nicht ausgeschlossen. Bis hierhin ist also alles erwartungsgemäß.

Was bei dem Neubau hingegen zu fehlen scheint, ist die mechanische Zwangsbelüftungsanlage, mit der auftretende Luftfeuchte ständig abgeführt würde und ohne die ein Neubau heutzutage nicht gebrauchstauglich ist, zumindest nach meiner Bauingenieursmeinung. Eine klare Normforderung gibt es nämlich auch da nicht.

Aber brächte man das als Mangel durch, dann würde man (bei einer Nachrüstung) trotzdem weitgehend über Sowiesokosten sprechen…

Gruß
smalbop

welche Baufeuchte meinst du?

Ich meine die Feuchtigkeit, die nach Fertigstellung noch vorhanden ist.

Den Feuchtigkeitsgehalt der Luft oder des Mauerwerks oder des
Putzes oder…

Das Messgerät befand sich an der Wand. Ich denke aber, dass es die Feuchtigkeit der Luft gemessen hat. Unterstellen wir das einfach mal.

Man sollte beachten, dass die Baufeuchte je nach Bauweise
unterschiedlich ist.

Eben, und darum wird man auch unterschiedliche Maßstäbe dafür ansetzen müssen, ab welchem Wert von einem Werkmangel auszugehen ist.

Wurden die Steine nur verklebt oder
vermauert, wurde jede Wand verputzt? Putz z.B. bringt viel
Feuchtigkeit in den Bau (rechne mal für jede mittlere Wand
round about gut einen Eimer Wasser, der in den Bau gebracht
wird und dann verdunstet).
Letztlich hängt die Baufeuchte davon ab, wie der Bau gebaut
wurde, die Feuchtigkeit ist zwangsläufig mehr oder weniger
vorhanden und lässt sich nicht vermeiden.

Genau, aber ich würde gern ermitteln, ob in diesem konkreten Fall ansatzweise eine Antwort auf die Frage möglich ist, welche Werte zu dulden sind, wo also, andersrum gesprochen, der Sachmangel beginnt.

Vielen Dank für deine Ausführungen.

Hallo,

Das Messgerät befand sich an der Wand. Ich denke aber, dass es
die Feuchtigkeit der Luft gemessen hat. Unterstellen wir das
einfach mal.

hmmm… dann ist die Feuchtigkeit aber relativ, sie hängt von der Lufttemperatur ab.

Genau, aber ich würde gern ermitteln, ob in diesem konkreten
Fall ansatzweise eine Antwort auf die Frage möglich ist,
welche Werte zu dulden sind, wo also, andersrum gesprochen,
der Sachmangel beginnt.

leider weiss ich keine Grenzwerte. Zu hohe Feuchtigkeit kann aber auch ein Indiz für fehlende Belüftung sein.

Gruss

iru