'Große Amphore für Wasser' - Nomen?

burgenländische Plutzer (den
es bis zu 25 Liter gibt) ist zwar ein Tongefäß für alle Arten
von Flüssigkeit - vorzüglich aber natürlich Wein :smile: - hat
aber, zum Unterschied von deinem „tinajón“ eine schmale
Öffnung.

Du meinst sicherlich eine „enge“ Öffnung. Das Attribut „eng“ bzw. „englumig“ erscheint mir im Zusammenhang mit einer runden Öffnung (statt einer rechteckigen oder schlitzartigen) eher geeignet als „schmal“.

.

Ich vermute mal, der scheidet also aus…streng, wie du bist…*lächel*

*ebenfallslächel* :smile:

.

Mich interessiert etwas anderes:

Mein Spanisch ist zwar äußerst bruchstückhaft, aber: Kann es
sein, dass „-ón“ ein augmentatives Suffix ist?

Ja, das ist so. :smile:

.

Und so nur im Spanischen vorkommt? Dann haben wir nämlich keine Entsprechung dafür, soweit ich weiß.

Für das augmentative Suffix brauchen wir in diesem Fall keine Entsprechung. Dein „Plutzer“ läßt mich hoffen.

Das erinnert mich an Plauze bzw. Plautze, das Wort hat wohl auch die Bedeutung „Kessel“. Immerhin!! :smile:

Vielen Dank! :smile:

LG, Uwe

Schon zum 2. Mal! Was soll solche Suggerierung von
Objektivität durch Vermeidung des Subjektivs („Ich
erachte…“)?

*räusper* mich richtig zu zitieren, wäre aber nicht sooo
schwierig gewesen.

Leutz, wieso vergebt Ihr für sowas auch noch Punkte?? Sie antwortet so, weil sie mich mißversteht (s. u.)!! *verzweifeltdreinschau* :smile:

1 Like

Servus, nochmal,

Für das augmentative Suffix brauchen wir in diesem Fall keine
Entsprechung. Dein „Plutzer“ läßt mich hoffen.

Ich weise nur darauf hin:smile:: der Plutzer ist, genau wie der Krug, die Amphore, der Kessel e.a. NICHT größendefiniert. Das heißt, auch da müßte man die Größe zusätzlich erläutern!

Aber „Plutzerón“ gefiele mir irgendwie…*lach*

lgj.

Hi,

nö, der discus is das flache Ding, dass man auf irgendwas erhabenes (Fässer, Schemel, … ) drauflegt, damit man dann darauf die Utensilien für ein FEstmahl zB abstellen kann. Bei uns sind das der Tisch und das Sportgerät (Diskus) geworden, dei den Engländern der Teller (isja auch flach). Warum nun der desk von discus (scheibe, Platte) entlehnt wurde und der table von tabula (Brett, Platte) … wir haben tabula als Tafel übernommen - das Ding in der Schule an der Wand, und der festlich gedeckte Tisch.
Straße kommt übrigens von stratum - Schicht, Lage.

die Franzi

Hi,

das Wort desk ist jünger als das Wort dish. Als desk entstand, hieß es im mittelalterlichen Latein bereits descus (1250), während 500 Jahre früher, als der dish entlehnt wurde, es im Lateinischen discus hiess. Siehe http://www.etymonline.com/index.php?search=dish&sear…

die Franzi

1 Like

Hi,

wir beiden Katzen sind uns da tatsächlich einig.
Die GEfäße, die durch tinajon bzw Krug bezeichnet werden, unterscheiden sich deutlich voneinander. DEswegen gibt es im Deutschen ja das Lehnwort Amphore: wir haben das Gefäß nicht, und erst, als wir es zu sehen bekamen, bestand die Notwendigkeit, es zu bezeichnen. Und da haben wir eben das Wort gleich mit importiert.

Mich hat das jetzt gejuckt mit tinajon und der Bedeutung, leo kannte nur tinaja, und a fiel es mir auf, dass mir die Endung -on irgendwie bekannt vorkam, und eine Mintue später hatte ich es raus: dieses -on ist ein Augmentativsuffix, mit Hilfe dessen man ausdrücken kann, dass die große Variante eines Begrifs gemeint ist. Also so, wie durch -chen imn Deutschen aus einer Maus ein kleines Mäuschen wird, wird im Spanischen durch -on aus einer tinaja (Amphore) eine große Amphore, ein tinajon.
Diese Möglichkeit haben wir im Deutsche nicht, wir müssen ein Adejektiv davorstellen. Großer Krug. Oder große Amphore.

die Franzi

1 Like

nö,

Wie bitte?? :wink:

.

der discus is das flache Ding, dass man auf irgendwas
erhabenes (Fässer, Schemel, … ) drauflegt,

Sic!! Flach, aber auch rund. Sonst ist es kein Diskus - und damit kein Tisch, sondern eine Tafel.

Gruß, Uwe

1 Like

Diskussion
Endlich dämmert mir jetzt auch, woher das Wort „Diskussion“ rührt: das Gespräch am Diskus! :smile:

Hi,

bitte was ist denn damit bewiesen? Die ollen Römer haben zum flachen Bestandteil ihres Essgelegenheitsbausatzes discus gesagt, und die Germanen haben das auf das Gesamtergebnis bezogen.
Natürlich heißt „discus“ nicht Tisch. discus ist nur das Wort, das unserem Tisch zugrundeliegt. Strenggenommen ist es ein pars pro toto, vgl. ein Dach über dem Kopf haben bedeutet ja, dass man eine Wohnung oder sogar ein Haus hat. Und um ein Pro-Kopf-Einkommen zu haben, kann man durchaus lebendige, ganze Menschen in seine Rechnung einbeziehen.

die Franzi

1 Like

spanische und andere Amphoren
Hallo Jenny,

etwas Herumgugeln hat bei mir den Eindruck hinterlassen, dass das Wort ‚tinajón‘ in der alten Welt tendenziell unüblich ist und eher in Mittelamerika benutzt wird. Um nicht zu sagen: Es scheint alldort ein beliebter Name für Restaurants zu sein.

Beste Grüße

=^…^=

Meinst Du eventuell eine Dolie?

Dolien sehen aus wie eine Amphore, sind aber etwa 1,5 bis 2 Meter groß.

Oder, noch größer ist eine Zisterne, allerdings ist die Form einer Zisterne nich immer der einer Dolie oder Amphore ähnlich.
Auch Gewölbewassertanks nennt man Zisterne.

Servus, Katzerl:smile:)

Um nicht zu sagen: Es
scheint alldort ein beliebter Name für Restaurants zu sein.

ja, den Eindruck hatte ich auch…und bin auch gleich bei der Beschreibung der leckeren Sachen hängengeblieben…*lach*

Ändert aber nix dran, dass das Wort im Sinne von „großer Tonkrug“ existiert - und es vermutlich nichts Vergleichbares im Deutschen gibt.

Lieben Gruß, jenny

Meinst Du eventuell eine Dolie?

Eventuell. Hab dieses Nomen allerdings noch nie gehört. Auch Google weiß nichts dazu.

Woher kennst Du es?

Dank und LG, Uwe

Meinst Du eventuell eine Dolie?

Servus, radiolaria,

mit Dolie oder Dolium liegst du ja sehr richtig - vertrackt ist nur, es ist auch kein so „echtes deutsches“ Wort:smile:)

http://images.google.at/imgres?imgurl=http://rubens2…

Lieben Gruß, jenny

Servus,

such mal mit Dolium…

lgj.

1 Like

Ich kenne Dolien aus meiner Kindheit. Wir waren mit meinen Eltern oft in der Türkei. Auf Ausgrabungstätten gab es oft diese großen Gefäße, wo wir als Kinder gerne den Kopf reinsteckten und laut gerufen haben, da dies so schön hallte.

Meine Eltern und alle anderen Erwachsenen sprachen von Dolien.
Dolien waren für uns große Tongefäße, in dennen früher Olivenöl oder Wasser gelagert wurden.
Ich kann mich entsinnen, daß auch meine Tante von Dolien sprach, als sie von einer Reise berichtete. Für mich ist der Begriff eher selten in Gebrauch, aber schon früh beigebracht worden.

(Ich glaube, daß sie im Türkischen auch Dolium genannt wurden, aber türkisch sprach nur mein Vater, deshalb bin ich mir nicht sicher.)

1 Like

mit Dolie oder Dolium liegst du ja sehr richtig - vertrackt
ist nur, es ist auch kein so „echtes deutsches“ Wort:smile:)

Huch, da bin ich ja wieder ganz baff. Dolie kenn ich schon von früh auf und meine Eltern und deren Familien benutzten das Wort für die großen Vorratsgefäße.

Habe mal in meinen Lexikas nachgeschaut und in der Tat nirgends zu finden.
Das wird aber Zeit, daß es mal Aufnahme findet.
Wiki kennt es auch nicht, nur im Englischen unter Dolium.

Habe aber noch das gefunden:
http://www.augustaraurica.ch/glossar/v/vorratshaltun…
http://www.daniels-wrackseite.de/Roemerschiff_Besmia…

Wir waren und sind also nicht die einzigen, die dieses Wort im deutschen Wortschatz beherbergen.

1 Like

Wenn man sich Mühe gibt, dann findet man schon oft den Begriff Dolie auf deutschen Internetseiten. Meist allerdings im Plural (Dolien).
Auf Seiten von Museen und in fachlichen Beiträgen.
Im Fachjargon werden diese Gefäße Dolien genannt.

Da ist tatsächlich noch eine Lücke in Wikipedia.

1 Like

Danke!
Damit ist nun meine Frage schon mal beantwortet. Hat jemand noch Synonyme für Dolie bzw. Dolium, möge er diese bitte hier kundtun! :smile:

Vielen Dank!

LG, Uwe

Selbst wenn Du mit den Füßen auf den Boden aufstampfst und
‚Ich will aber!‘ brüllst, wird es trotzdem noch lange kein
Wort für etwas geben, dass es in dieser unseren Kultur einfach
nicht gibt.

Siehe inzwischen oben: „Dolie“.

Merke: man sollte nie meinen, etwas gebe es nicht, nur weil es außerhalb der eigenen Sichtweite (bzw. jenseits des „eigenen Tellerrandes“) liegt…

Schon gar nicht sollte man versuchen, andere, die über den eigenen Tellerrand hinauszublicken getrachten, glauben zu machen, das, was sie zu erspähen suchen, könne es nicht geben.