große Sorgen wegen des Eßverhaltens meines Sohnes

Na Du,

also unsere müssen im Normalfall schon aufessen wobei wir unsere Kinder kennen, die Portionen entsprechend zusammenstellen und auch darauf achten was sie über den Tag gegessen haben oder noch werden.

Unsere Jungs wachsen mit drei normalen Mahlzeiten (Frühstück, Mittag und Abendbrot) auf und selbstverständlich dürfen sie zwischendurch auch gerne mal Obst, Rohkost oder auch ein Joghurt. Dabei geht es nicht darum zu lernen, dass man den Teller aufessen muss sondern das sie lernen, gegessen wird zu den Mahlzeiten und keiner der Beiden tendiert zu Übergewicht oder falschen Essverhalten.

Ich würde das auch nicht auf jedes Kind zwingend anwenden denn alle sind verschieden aber bei uns sind die Mahlzeit nicht nur Nahrungsaufnahme sondern auch ein „Ereignis“ welches wir als Familie wahrnehmen, da wird erzählt, besprochen, geplant, etc, etc.

Viele Kinder die bei uns zu Besuch sind stochern im Essen, mögen unendlich viele Dinge nicht, können mit 10 Jahren nicht mit Messer und Gabel essen und haben im Prinzip bei Ihren Eltern damit erfolg, dass nur noch das gekocht wird es KIND so mag. Ist auch herrlich praktisch, es gibt kein Theater beim essen, keine Wertschätzung und ausgewogen schon mal gar nicht.

Mir wird bei diesen Kindern immer ganz anders. MCD und Co. gehen immer aber ein Essen aus Fleisch, Kartoffeln und Gemüse wird begutachtet als käme es vom Mars. Eben so wenn es mal Spagetti gibt auf den nicht nur Tomatensoße mit oder ohne Hack ist.

Versteh mich nicht falsch unsere essen auch nicht alles und schon gar nicht in maßlosen Mengen aber der Mix sollte glaube ich das Ziel der Erziehung sein und das nicht nur um sich gesund zu ernähren. Dass das mit arbeit verbunden ist bleibt dabei nicht aus, es ist zum Teil Zeitaufwendig, kostet nerven und beginnt nicht erst wenn das Essen auf dem Tisch steht. Es fängt beim gemeinsamen Einkaufen, über die Zubereitung an und ende mit dem Anrichten und essen :wink:

Naja groß geworden sind sie eh alle……

LG und ein schönes Wochenende
Me

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Hallo,

wir bringen unseren Kindern bei, dass sie auch andere Menschen nicht nach ihrem Äußeren beurteilen sollen, also warum sollen sie es beim Essen? Zumal ich mit dem Argument „gesunder Schutz vor gefährlicher Nahrung“ in diesem Zusammenhang gar nichts anfangen kann. Das Kind kann und darf darauf vertrauen, dass seine Eltern ihm nichts zum probieren anbieten werden, was für seine Gesundheit gefährlich wäre, und ganz objektiv wird dies auch grundsätzlich nicht der Fall sein.

Allerdings schafft es gerade heute Werbung ganz hervorragend Kindern schon sehr früh ein vollkommen falsches Idealbild von „gutem“ Essen nahe zu bringen, und daher ist es sogar wichtig, dass Kinder nicht nur die 1A gleichmäßig geformten Fischstäbchen aus der Werbung kennen lernen, sondern auch den echten Fisch mit Kopf und Flossen, und nicht nur die Fruchtpulpe aus dem Joghurt mit jeder Menge Zucker, Aroma und Farbe als Obst wahrnimmt, sondern auch den Apfel aus dem heimischen Garten mit Anstoßung und Wurmloch.

Und machen wir uns nichts vor: Das perfekt optisch ansprechende Essen aus dem Hochglanzmagazin hat nun mal mit der Realität am werktäglichen Familienmittagstisch nicht viel zu tun, und jeder normale heimische Koch, der mal auf traditionelle Hausmannskost zurückgreift, kann rein optisch damit natürlich nicht bestehen, auch wenn das Essen drei mal ehrlicher schmeckt und viel gesünder ist, als die uniforme TK-Ware. Oder um es mit einem Spitzenkoch aus Westfalen zu sagen: „Unsere traditionelle westfälische Küche schmeckt zwar wunderbar, sieht aber leider einfach sch… aus, und daher kann man sie leider in der gehobenen Gastronomie kaum einsetzen“.

Gruß vom Wiz

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Ansonsten, keine Extrawürste für alle möglichen Vorlieben, das
finde ich völlig ok. Ich finde nur, dass man es
berücksichtigen kann, dass Kinder oft keine gekochten und
gemischten Gemüse mögen,

Wer sagt das? Kinder, die von klein auf vielseitige Ernährung und keine Extrawürste präsentiert bekommen, entwickeln solche Extravaganzen nicht. Da kann dann auch das Lieblingsgericht einer 6-jährigen Ratatouille zu „gelbem Reis“ = Safranreis sein, mal mit oder ohne Fleischklops.

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Diese Regel kenne ich, die haben wohl mehrere Leute.
Aber ich verstehe eigentlich nicht, wieso denn alles probiert
werden muss.

Wieso muss ein Kind etwas probieren, was in seinen Augen
ekelhaft aussieht oder riecht? Dieses ‚zuerst dran riechen und
angucken und nur essen, wenn es appetitanregend ist‘ hat doch
eine natürliche Warnfunktion vor unbekömmlichem Essen. Wieso
soll das Kind sich diese sehr nützliche Warnfunktion
abtrainieren?

Weil das, was heutzutage als „Ekel“ kursiert rein gar nichts mehr mit dieser natürlichen Warnfunktion zu tun hat. Wenn Kinder von klein auf mit dieser Regel groß werden, dann entwickeln sie erst gar nicht diesen Ekel! Da gibt es Dinge, die weniger oder gar nicht gerne gegessen werden, auch Sachen, die unangenehm sind. Aber sie entwickeln keinen hysterischen Ekel. In unserem Freundeskreis sind überwiegend Eltern, die ihre Kinder so offen erzogen haben, restlos alle Kinder machen keine Probleme.

Probleme machen allerdings viele Klassenkameraden / -freunde, die grundsätzlich alles eklig finden, was sie nicht kennen und das auch sehr überzeugend zu artikulieren wissen.

Hallo Wiz,

auch wenn’s ein wenig off Topic wird, ich muss mal aus meinem Nähkästchen plaudern.

Zumal ich mit dem Argument „gesunder Schutz
vor gefährlicher Nahrung“ in diesem Zusammenhang gar nichts
anfangen kann. Das Kind kann und darf darauf vertrauen, dass
seine Eltern ihm nichts zum probieren anbieten werden, was für
seine Gesundheit gefährlich wäre, und ganz objektiv wird dies
auch grundsätzlich nicht der Fall sein.

Und um es vorneweg zu nehmen, ich unterstelle den Eltern, dass sie die Auswahl „besten Wissens und Gewissens“ treffen. Aber, ich erinnere mich an folgende Stiuationen aus meiner Kindheit:

  1. Erdbeeren an heilig Abend. Familientradition. Im Sommer werden einige wenige Gläser Erdbeeren zu Kompott verarbeitet, eines davon wird am heiligen Abend als Nachtisch verspeist.
    Nur: in diesem Jahr wollte Klein-Petzi diesen „wertvollen“ Nachtisch nicht anrühren. Klar, alles mögliche wurde mir (nicht ganz zu unrecht *g*) unterstellt: ich könne es nicht erwarten bis zur Bescherung, ich hätte mich an den anderen Weihnachtssüssigkeiten schon voll gefressen etc.
    Nur: am anderen Tag als man an den Resten gerochen hat, hat man festgestellt, dass die nach eine mir unbekannten Spritzmittel gestunken hätten. Offensichtlich hab ich das am heiligen Abend schon „gespürt“ - konnte das aber natürlich nicht formulieren.

  2. Krabben an der Nordsee. Da war ich schon ein motziger Teenie, und musste aber unbedingt die Krabben von diesem Stand haben. Jetzt. Sofort. Hab die dann auch irgendwann bekommen.
    Und kaum lagen die auf dem Tellerchen vor mir, konnte ich die nicht mehr essen. Die wurden dann in den Kühlschrank in der Ferienwohnung gebracht und am gleichen Abend (!) stanken die völlig verdorben. Auch hier habe ich was gemerkt, was meinen Eltern entgangen ist.

  3. Milch. Als Kind hat meine Mama immer wieder versucht mich mit Milch und Joghurt zu füttern, weil das ja soooo gesund sei. Nur: ich vertrage das nicht und hab das deswegen sehr hartnäckig verschmäht. Mit der Folge einer frustrierten Mama (die hat das ja im besten Glauben getan) und einem nach einiger Zeit endlich abheilenden Hautausschlag (der nämlich wohl durch die Milch verursacht war).

  4. die rohen Kartoffeln. Das ist eine Geschichte, die meinen Onkel betrifft, die ich also nur aus Erzählungen kenne. Aber er hat als Kind rohe Kartoffeln gefuttert. Und ich denke mal, dass Du schonmal rohe Kartoffeln probiert hast, das ist wirklich keine Gaumenfreude :smile: Aber es scheint so, dass er und sein Körper das in diesem Moment einfach „gebraucht“ haben.

Darum bin ich heftiger Verfechter der Theorie, dass sich ein (noch unverdorbener von „Lerneffekten“ wie „was auf den Tisch kommt wird gegessen“) Körper genau das holt was er braucht. Und wenn das nunmal Nudeln mit Tomatensauce und Nutellabrote sind, nun, dann isses so :wink: Bei mir hatten die geschilderten Erlebnisse mit Erdbeeren und Krabben den Effekt, dass ich diesen Instinkt „das tut mir (momentan) nicht gut“ ziemlich abtrainiert hatte und erst jetzt wieder mühsam antrainieren konnte. Denn natürlich ist es ungut, „unverdorbene“ Lebensmittel wegzuwerfen, bloss weil das Bauchgefühl sagt „is(s) nich“.

Achja, und zu Milch habe ich bis heute ein gespaltenes Verhältnis: machmal rühre ich wochenlang keine an und wenn ich doch mal eine trinken „muss“, spüre ich sofort die Auswirkungen. Und manchmal kann die Kuh gar nicht schnell genug gemolken werden, so schnell sauf ich das Zeug weg (und hab keine Probleme damit)

Allerdings schafft es gerade heute Werbung ganz hervorragend
Kindern schon sehr früh ein vollkommen falsches Idealbild von
„gutem“ Essen nahe zu bringen, und daher ist es sogar wichtig,
dass Kinder nicht nur die 1A gleichmäßig geformten
Fischstäbchen aus der Werbung kennen lernen, sondern auch den
echten Fisch mit Kopf und Flossen, und nicht nur die
Fruchtpulpe aus dem Joghurt mit jeder Menge Zucker, Aroma und
Farbe als Obst wahrnimmt, sondern auch den Apfel aus dem
heimischen Garten mit Anstoßung und Wurmloch.

Da bin ich voll einig mit Dir. Und auch ich bin grosser Verfechter der „alles wird probiert“-Theorie. Aber wenn’s dann nicht schmeckt (oder ekelig aussieht oder sich komisch im Mund anfühlt oder merkwürdig riecht) dann darf’s auch liegen bleiben. Aber gezeigt und vorgelebt muss es werden.

*wink*

Petzi

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Ansonsten, keine Extrawürste für alle möglichen Vorlieben, das
finde ich völlig ok. Ich finde nur, dass man es
berücksichtigen kann, dass Kinder oft keine gekochten und
gemischten Gemüse mögen,

Wer sagt das? Kinder, die von klein auf vielseitige Ernährung
und keine Extrawürste präsentiert bekommen, entwickeln solche
Extravaganzen nicht.

Sei froh, wenn Du nur Kinder ohne „Extravaganzen“ hast!

Ich habe zwei Kinder, die trotz gleichem und durchaus abwechslungsreichem Nahrungsangebot sehr unterschiedliche „Vorlieben“ entwickelt haben (z.B. einer mag kein rohes, einer kein gekochtes Gemüse…)

Beatrix

Ganz großer Beifall!
Ich kann dir nur zustimmen. Das arme Kind! Ich spreche da aus Erfahrung. Kinder müssen den Umgang mit Ernährung lernen und das können Sie nur wenn sie auch mal was ungesundes essen. Meine Mutter hat auch immer penibel auf gesunde Ernährung geachtet. Das Ende vom Lied war, dass ich als ich nicht mehr unter ihren Fittichen stand, mich nur noch von Pizza, Hamburger, Pommes und Schokolade ernährt hab. Ich hab alles nachgeholt. Mit Anfang 20 wurde ich immer Runder und ein Kreislauf aus Diäten, Jojoeffekt und Frustration entstand. Heute bin ich wieder normalgewichtig und ernähre mich „ausgewogen“. Das heißt ich nasche und gönne mir auch mal eine Pizza, aber in Maßen. Aber das musste ich erstmal lernen. Vielleicht schlägt die Mutter dem Sohn vor, dass wenn er seine Gemüsesuppe heute isst, es morgen mal Pannkuchen oder Pommis gibt. Zu den Pommis gibt es dann vieleicht noch einen Salat…

Hi auch!

Ich nicht. Ein Käsebrot ist doch auch nicht viel gesünder als
ein Nutellabrot, auf jeden Fall sind beide übertrieben fett.

Und Nutella enthält zusätzlich noch jede Menge Zucker…

Das nur nebenbei, aber ich bin auch vom Prinzip her gegen
solche Deals. Dann sowas führt nur dazu, dass das Kind mehr
isst, als es Hunger hat. Denn es ist ja nach dem Käsebrot
wahrscheinlich schon satt, und isst dann das Nutellabrot wohl
noch zusätzlich.

Da hast Du sicher recht.

Ich finde, man sollte Essen nicht belohnen.

Auch damit.
Aber das hier:

deswegen gibt es bei mir nie Nachspeisen. Die kommen wenn dann
irgendwann nachmittags.

Finde ich irgendwie schade, wenn auch sachlich richtig.

Wenn es einfach keine Nutellabrote gibt, dann kriegt das Kind
auch irgendwann Hunger auf was anderes. Wenn die Sache klar
ist, dass es keine Nutellabrote gibt, dann leidet das Kind
auch nicht drunter, wenn es keine essen kann.

Also jeden Genuß abschaffen, nur damit keiner mehr Lust auf Genuß hat? Natürlich übertrieben formuliert, nur um klar zu machen, wo mein Problem damit liegt.

Ein Problem ist
nur die ständige Anwesenheit von Nutella in der Speisekammer,
und das kann man ja ändern.

Ich muss da leider von mir ausgehen und auch ich möchte ab und an mal ein Nutellabrot. Wenn ich also mir so etwas nicht versage, finde ich es auch lebensfremd, meinem Kind sowas zu versagen. Aber ich würde versuchen, ihm ein Maß dafür beizubringen.

Grüße
kernig

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Eine wahre Geschichte zur Erklärung
Hallo!
Im Kindergarten haben die Kinder gemeinsam Zwiebelkuchen gebacken. Eins der Kinder aß den Zwiebelbelag und ließ den Boden liegen mit den Worten:„Aber die Zwiebeln mag ich nicht.“

Und das ist der Grund, warum ich mein Kind schon auch ermutige, mal dies und jenes zu probieren. Dabei kann man ja feststellen, ob die Vorstellung von „Mag ich nicht“ überhaupt noch mit der Realität übereinstimmt.

Wieso muss ein Kind etwas probieren, was in seinen Augen
ekelhaft aussieht oder riecht? Dieses ‚zuerst dran riechen und
angucken und nur essen, wenn es appetitanregend ist‘ hat doch
eine natürliche Warnfunktion vor unbekömmlichem Essen. Wieso
soll das Kind sich diese sehr nützliche Warnfunktion
abtrainieren?

Was ist denn in der heutigen Zeit daran noch nützlich? Niemand zwingt ein Kind vergammelte Sachen zu probieren, die meisten Kinder mögen ganz viele normale Dinge nicht und wie man oben sieht, wissen sie meist gar nicht warum überhaupt.

Es ist doch nicht schlimm, wenn das Kind manche Sachen eben
nicht isst oder auch gar nicht erst probiert bzw. eben
irgendwann später erst probiert.

Aaaalso: Wir haben hier den Sohn einer Bekannten, der hat sein Spektrum an akzeptierter Nahrung so weit eingeschränkt, dass die gesamte Umgebung mehr oder weniger darunter leidet. Die Mutter kocht ihm nur „nach der Nase“. Auf einem Zeltlager oder sowas (Schullandheim) isst er praktisch nichts von der normalen Küche. Das macht ihn ziemlich zum Außenseiter, das nur am Rande, so richtig beliebt ist er nirgends, hauptsächlich deswegen. Er isst z.B. nur weisse Gummibären… Eine auch nur halbwegs ausgewogene Ernährung ist bei dem Kind (das völlig gesund ist und keine allergien oder sowas gegen Lebensmittel hat) eigentlich nicht mehr möglich.

Und mit „später probieren“ ist nach meiner Erfahrung auch meist nichts, die Abneigung gegen manche Dinge nimmt mit dem Nicht-Essen (also völlig grundlos und nur in der Vorstellung) eher noch zu.

Grüße
kernig

hallo wiz,

aus deiner antwort ziehe ich die meisten schlüsse - danke…es kommt jeden tag „rohkost“ auf den tisch, da meine mädels und ich dieses auch so wollen…es kann sich ja nicht alles nur um unseren „kronprinzen“ drehen (nur weil er es nicht mag, gibt es das eben nicht) *g*

ich wollte auch keine derart kontroverse diskussion anregen, nur meine beiden mädchen essen super, alles durcheinander und (in meinen augen) auch in den „richtigen mengen“!

jemand hat gesagt, ich solle ruhe bewahren und keinen machtkampf entstehen lassen - aber ich habe doch schon ssoooo lange gewartet…

aber trotzdem danke für die wirklich große anteilnahme, es war auch sehr interessant zu sehen, was für verbindungen andere dazu so ziehen.

mit dankenden grüßen!!!

lamama

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Wenn meine Nichten oder Neffen bei uns mitessen, halte ich sie auch dazu an, die Teller leer zu essen.

Allerdings achte ich auch darauf (genau wie bei mir und meinem Mann), dass die Portionen die sie sich auftun / von uns bekommen nicht riesig sondern gut schaffbar sind.
Und wenn sie sich nachnehmen auch meist nur recht kleine Portionen weil „wenn ich noch Hunger habe ist ja noch was da, kann ich mir noch nachnehmen“

Damit fahre ich jetzt bei inzwischen 6 Nichten & Neffen in 7,5 Jahren gut.
Wir „mussten“ noch nie was wegschmeißen, die Teller waren immer ratzeputz leer gefegt und die Laune beim Essen ist gut.

Genauso verfahren übrigens auch die dazugehörigen Eltern & Großeltern.

Übergewichtig ist keines der Kinder, sie mögen auch lange nicht alles, aber irgendwie wird immer was leckeres gefunden.

Hai!

Ich behaupte jetzt nicht, dass das immer so ist, aber ‚den
Teller leer essen müssen‘ finde ich sehr problematisch.

Bei uns läuft es so die Kinder laden sich selbst auf den Teller und das
wird auch aufgegessen. Niemand hat ein Problem wenn 2 oder 3 mal
nachgenommen wird. Auch wenn nur Nudeln draufkommen, weil der Rest
nicht adäquat ist, ist das Sache der Kinder.

Ich hasse es selbst an Buffets wenn Leute riesige Berge von Essen auf
den Teller schaufeln und dann dreiviertel liegen lassen.

Der Plem

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Hallo Simsy,

und damit hast du auch Recht. Man erzieht sich so ein Ernährungsproblem, was auch von entsprechenden Stellen schon als Essstörung erkannt wurde, man trainiert das „Satt-Gefühl“ richtiggehend ab. Leider ist es ein alteingesessenes „Ritual“…

http://www.issgesund.at/gesundessen/ernaehrungstips/…

„…Der aid infodienst (Verbraucherschutz, Ernährung, Landwirtschaft e. V.) erklärt dazu: „Einer Kindergeneration, die den täglichen Spagat zwischen Nahrungsmittelüberfluss und Bewegungsarmut bewältigen muss, kann eine derartige Aufforderung mehr schaden als nutzen. Viel wichtiger ist es, dass Kinder eine flexible Kontrolle ihres Essverhaltens lernen und ihr gesundes Gespür für Hunger und Sättigung bewahren.“…“

und direkt vom aid

http://www.aid.de/presse/presseinfo_archiv.php?mode=…

mein Sohn muss seinen Teller nie leer essen. Meine Mutter sagte das einmal zu ihm, dass er nur dann aufstehen darf. Ich sagte ihr deutlich, dass Julian das nicht leer essen muss - wenn er satt sei, wäre das o.k. so. Inzwischen richtet sie sich auch bei meinen Geschwistern danach.

lg, Dany
die mit „Teller leer essen“ groß geworden ist - ich habe Übergewicht, musste mir mein Sättigungsgefühl mühsam wieder antrainieren. Die ganzen schönen vielen Beispiele, wieviele Kinder dennoch schlank sind, sind gut und schön - aber lasst die Kinder mal ins Teenager-Alter kommen, wo sie sich meist weniger bewegen, oder sobald sie in einen Bewegungsarmen Job eintreten - DANN beginnen die Probleme richtig!

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Hallo

dass Kinder oft keine gekochten und gemischten Gemüse mögen,

Wer sagt das?

In diesem Falle: Ich.
Ich hab das einfach schon bei vielen Kindern erlebt. Und ich habe es auch schon oft von anderen Eltern gehört.
Ich hab aber auch nicht geschrieben ‚immer‘, sondern ‚oft‘.

Ich finde das ok, wenn sie alles nur getrennt mögen. Ich denke, um einen Akkord genießen zu können, sollte man doch erst die einzelnen Töne richtig kennenlernen.

Viele Grüße

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Hi kernig

Aber das hier:

deswegen gibt es bei mir nie Nachspeisen. Die kommen wenn dann
irgendwann nachmittags.

Finde ich irgendwie schade, wenn auch sachlich richtig.

Ich finde das nicht schade, weil ich nach dem Essen - sofern es geschmeckt hat - immer erstmal satt bin und mich gut fühle.

Dieses Gefühl von Überfressensein nach dem Nachtisch mag ich gar nicht. Das hatte ich früher immer. Bei uns zu Hause gab es immer Nachspeise nach dem Essen, wie es so üblich ist.

Und eigentlich haben sich die Kinder nie ernsthaft darüber beschwert, ich kann mich jedenfalls nicht dran erinnern.

Also jeden Genuß abschaffen, nur damit keiner mehr Lust auf Genuß hat?

Es wird ja nicht jeder Genuss abgeschafft.
Bevor meine Kinder 3 waren, gab es überhaupt keinen Fabrik-Zucker bei uns im Haus, oder Erzeugnisse, die welchen enthielten. Da haben wir alle keinen Fabrikzucker gegessen. - Was meinst du, wie gut dann Birnen oder Äpfel schmecken, oder auch nur trockenes Schwarzbrot, auf dem man lange rumkaut. Diese Genüsse werden durch den Konsum von Fabrikzucker abgeschafft. Davon kriegt man nämlich ganz grobe und unsensible Geschmacksnerven.

Als die Kinder ins Kindergartenalter kamen, habe ich die Zuckerfreiheit natürlich aufgeben müssen.

Ein Problem ist nur die ständige Anwesenheit von Nutella in der Speisekammer,

Ich muss da leider von mir ausgehen und auch ich möchte ab und an mal ein Nutellabrot. Wenn ich also mir so etwas nicht versage, finde ich es auch lebensfremd, meinem Kind sowas zu versagen.

Das ist klar, ich meinte ja wirklich, dass Nutella nicht im Hause ist.
Das haben wir erst, seit die Kinder 17 sind ^^ Seitdem esse ich (leider) auch ab und zu Nutella, weil es echt schwierig ist, das Zeug nicht zu essen, wenn es da ist.

Viele Grüße Simsy

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Hallo !

Ich glaube auch, die Sorgen sind überflüssig. Vielleicht möchte der Knabe nur mal autonom sein, was seinen Geschmack angeht. Sicher ist er auch von Kumpels beeinflusst. Wenn er denn nun wirklich NUR noch Süßkram essen will, kann man es mit einem Deal versuchen nach dem Motto : Iß was du willst, nur 1 x am Tag mit mir zusammen was ich gekocht hab, oder so. Hört sich jedenfalls für mich so an, als wär die Mutter (sorry) evtl. auch in anderen Dingen etwas überbemutternd und es kommt eben der Tag, da wehren sich die Kids unbewusst dagegen. Gerne immer mit den Thmene, die den Eltern am meisten am Herzen liegen. Locker lassen wäre meine Empfehlung.
Viel Glück !

Hi,

Ich behaupte jetzt nicht, dass das immer so ist, aber ‚den
Teller leer essen müssen‘ finde ich sehr problematisch.

da gebe ich dir ausnahmsweise mal absolut recht. Das mache ja auch ich so - ich selber nehme mir auch mal zu viel, da werde ich zum einen den Teufel tun, alles aufzuessen, nur weil ich es genommen habe, zum anderen werd ich das dann auch nicht von meiner Tochter verlangen.

Wenn sie mal zu viel nimmt, kann ich darauf hinweisen und sie bitten, beim nächsten Mal erst einmal weniger zu nehmen. Oder direkt beim Auftun darauf hinweisen, dass sie bitte erst einmal weniger nimmt und dann später noch nach, wenn es nicht reicht.

Wobei das Auftun grad noch hypothetisch ist, ICH tue ihr noch auf, und dann werd ich erst recht nicht verlangen, dass sie aufisst.

Ansonsten, keine Extrawürste für alle möglichen Vorlieben, das
finde ich völlig ok.

Sehe ich auch so. Hier wird auch „gegessen, was auf den Tisch kommt“ - oder halt nix. Wobei „was auf den Tisch kommt“ bedeutet, dass es eine gewisse Auswahl gibt, von dem sie nicht alles mögen und essen muss. Und dass nicht grundsätzlich ich bestimme, was denn da auf den Tisch kommt, sondern sie vorher auch mal frage, was sie denn möchte.

Wenn sie aber abends auf Nutellabrot besteht und alles auf dem Tisch verschmäht - nö, dann gibt es nichts anderes. Ich brech mir aber auch keinen Zacken aus der Krone, wenn wir beim Essen sitzen und sie fragt, ob sie noch eine Banane oder ein Joghurt dazu haben kann, ihr das dann zu geben.

Ich glaube auch, wenn man zu viel Gewese ums Essen macht, schafft man sich erst die Probleme.

Gruß
Cess

Naja,

Ansonsten, keine Extrawürste für alle möglichen Vorlieben, das
finde ich völlig ok. Ich finde nur, dass man es
berücksichtigen kann, dass Kinder oft keine gekochten und
gemischten Gemüse mögen,

Wer sagt das?

Die Theorie hab ich auch schon gehört, kenne aber selber auch kein Kind, dass das so hält.

Kinder, die von klein auf vielseitige Ernährung
und keine Extrawürste präsentiert bekommen, entwickeln solche
Extravaganzen nicht.

Das halte ich aber auch für eine gewagte Theorie … Ich würd das lieber so formulieren, dass das Risiko, dass das passiert, so geringer ist. Aber nicht grundsätzlich, dass man das verhindern kann.

Übrigens: Von klein auf vielseitige Ernährung ist ja auch nicht ganz richtig. Wenn man mit der Beikost beginnt, soll man genau das NICHT machen, sondern immer nur ein neues Lebensmittel pro Woche einführen und darauf achten, die Breis NICHT zu vielseitig zu gestalten. Damit die Kinder die Chance haben, die einzelnen Lebensmittel kennen- und schmecken zu lernen und die Geschmacksknospen nicht „überfordert“ werden.

Und was genau verstehst du unter „Extrawürste“?

Gruß
Cess

Hi,

So Deals wie „Erst ein Käsebrot, dann eins mit Nutella“ halte
ich für legitim.

ich nicht. Damit „zwinge“ ich mein Kind, mehr zu essen, als es wollte, nur damit es bekommt, was es will. Und mache aus dem Essen gewisser Dinge eine Belohnung - auch darin sehe ich eine Gefahr.

Ich achte eher darauf, dass sie beispielsweise morgens nur ein halbes Nutellabrot oder ein Knäckebrot mit Nutella isst. Und wenn sie dann noch Hunger hat, gibt es was anderes. Damit kriegt sie das geliebte Nutella, aber ich beschränke die Menge.

Gruß
Cess

Hi,

Ich muss da leider von mir ausgehen und auch ich möchte ab und
an mal ein Nutellabrot. Wenn ich also mir so etwas nicht
versage, finde ich es auch lebensfremd, meinem Kind sowas zu
versagen. Aber ich würde versuchen, ihm ein Maß dafür
beizubringen.

sehe ich genau so. Lieber das Maß beibringen, als Dinge ganz zu versagen. Irgendwann kriegen sie es sonst woanders mit und wollen es dann erst recht. Und manchmal ist es doch auch schön, mal zu sündigen, machen wir ja auch gern.

Hier gibt es süßes Frühstück, seh ich kein Problem drin, mit dem erwähnten „kleinen“ Nutellabrot. Und Abendessen grundsätzlich deftig. Kenne ich von zuhause so, fand ich gut, zieh ich hier auch durch (Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel :smile:). Und Nachtisch: Gibts hier nicht immer, aber manchmal. So gibts keine grundsätzliche Erwartungshaltung. Wenn wir mit dem Hauptessen fertig sind, frage ich aber gerne mal, ob noch jemand ein Joghurt o.Ä. möchte. Es wird aber nicht generell mit eingeplant.

Gruß
Cess