Hallo,
Daß auch andere Wissenschaften Postulate voraussetzen,
gib mal Beipiele an, damit wir wissen, was du meist.
Anderfalls halte ich das nur für eine Behauptung.
die alleine dadurch, daß sie größere Anerkennung genießen
Religion genießt in sehr breiten Kreisen der Weltbevölkerung aller
höchste Anerkennung. Das ist aber rein gar kein Kriterium, sondern
nur stupide Verschwörungstheorie.
(oder einfach weniger leidenschaftlich hinterfragt werden) streng
genommen nicht minder unwissenschaftlich sind, wurde bereits dargelegt.
In welcher Form? Wo?
Gott ist nicht beweisbar. Aber daß es Menschen gibt, die an
ihn glauben und aus Seelsorge, Gottesdiensten… Kraft ziehen
können, die Atheisten nicht zugänglich ist, ist nachweisbar.
Das sind psychologisch ganz normal erklärbare Effekte, die auch
wissenschaftlich untersucht werden können.
Daß die Bibel Gottes Wort ist, ist nicht beweisbar. Aber daß
es diese Schrift gibt, ist nachweisbar - ebenso andere
Schriften aus dieser Zeit bzw. Schriften anderer Religionen.
Ja, und Geschichte findet auch immer statt, egal ob mit oder ohne Gott
und soziale Beziehungen sind natürlich von Weltanschauungen und auch
Religionen abhängig. Deshalb darf sich Wissenschaft sowohl mit
Geschichte, also auch mit Einfluß und wirken von Religion befassen.
Die Bibel ist auch nur von Menschen erdacht, und deshalb kann man
sehr viele Inhalte ganz konkrten geschichtlichen Umständen zuordnen.
Und wo Theologie diese objektiv nachweisbaren Umstände
untersucht, ist sie Wissenschaft.
Ja, bloß dass es dann eigentlich keine reine Theologie mehr ist,
sondern eben Psychologie oder Geschichtsforschung oder Soziologie.
Kein Frage, Theologen sind von allem ein bischen.
Die Theologie selbst wird deshalb aber leider nicht zur Wissenschaft,
denn ihre Basis ist irrational.
Gleiches gilt für die Forschung zu unterschiedlichen Gottesvorstellungen,
Siehe oben, kann alles behandelt werden, aber Theologie tut
das eher nicht (außer um die eigene Lehre zu stützen).
Wenn es aber gegen di eigene Lehre geht, ist es aus mit Objektivität.
die es ebenfalls nachweislich gibt (auch wenn wiederum die
vorgestellten Gottheiten weder bewiesen noch widerlegt werden
können) oder die Kirchengeschichte, die es ebenfalls objektiv
gibt, da es die Kirche gibt und folglich auch eine Geschichte
derselben gegeben sein muß.
Deshalb ist das unter Religionswissenschaft, Soziologie, Psychologie
und Geschichte alles gut aufgehoben.
Erst da, wo die Glaubenspostulate die Erkenntnisse der
Forschung zurecht biegen, ist das Feld der Wissenschaft verlassen.
Eben.
Es ist nicht das geglaubte (im Sinne von „nicht
nachweisbare“) Wissen, das die Wissenschaftlichkeit der
Theologie begründet, sonder dieser gewußte (im Sinne von
„nachweislich bestehende“) Glaube.
Nur dass es genau nicht die Aufgabe von Theologie ist, die sozialen
Aspekte und die geschichtliche Wirkung von Religion zu erforschen,
sonder eben genau auf dem Postulat „Gott existert“ eine komplette Lehre
aufzubauen, ohne je die Wahrhaftigkeit des Postulats zu hinterfragen.
P.S. Wie wissenschaftlich ist eigentlich die Humanmedizin, die
mitunter drei Hausärzte bei der Begutachtung ein und desselben
Patiente zu drei verschiedenen Therapien kommen läßt - von
ihrer wissenschaftlichen Hilflosigkeit anbetrachts der
nachweisbaren aber leider wissenschaftlich unerklärlichen
Wirkung „nicht schulmedizinischer“ Anwendungen wie z.B. der
Homöopathie ganz abgesehen?
Wissenschaft hieß noch nie, das jemand per Def. recht hat.
Es werden in vielen Fällen nur Symptome gedeutet und in bekannte
Schemata eingeordnet. Wenn sich aber heraus stellt, dass bestimmte
Modelle falsch sind und beobachtete Effekte andere Ursachen als
vermutet haben, dann wird das Modell angepasst und die falsche Lehre
aufgegeben (nicht immer sofort, aber früher oder später doch immer).
Andernfalls gäbe es keinen Fortschritt. Das aber die Humanmedizin ganz
gewaltige Fortschritte in den letzten ca. 150 Jahren gemacht hat, ist
wohl ganz unzweifelhaft, oder?
Zur Homöopathie: Das sehe ich ganz einfach. Jeder vernünftige Mediziner
weiß, das es da keine klinische Wirkung gibt, aber Psychologie hat auch
noch was zu sagen und wenn der Patient etwas glauben will…
und sich damit auch noch Geld verdienen läßt …
Plazeboeffekt und Autosuggestion sind sehr wohl bekannte Effekte und
wirken durchaus in sehr starkem Maße. Wo ist also das Problem?
Gruß Uwi