Gründe (für oder) gegen Theologie als Wissenschaft

wie kommst Du auf das dünne Brett, Theologie als Wissenschaft
zu bezeichnen?
Sie geht von einer unumstößlichen Maxime aus (es gibt Gott)
und ist somit voreingenommen (= unwissenschaftlich).

Naja, lieber Gandalf, das allein ist mir zuwenig.
Inwiefern unterscheidet sich das von der Soziologie, die zwingend an die Entität „Gesellschaft“ (schon mal eine gesehen oder berührt?) gebunden ist, oder von der Psychoanalyse, die zwingend an die Entität „Unbewusstes“ gebunden ist, usw.?
Man könnte das jetzt auch vollständig durchdeklinieren, dass jegliche Wissenschaft ihr konstitutives Objekt benötigt.

@ Kate: Was heißt da „die Erforschung von etwas, das NICHT DA ist“?

Die Entität „Gott“ ist in vielen Kulturen ohne jede Frage „da“, die Frage ist doch, WIE sie da ist.
Ob sie eine Halluzination ist, eine psychische Abwehrreaktion, eine soziale Institution usw.
Insofern wäre die Theologie halt ein realistisches (im Sinne des philosophischen Realismus) Programm, dieser Frage nachzugehen, also die Erforschung dessen, wie das Denken an und Sprechen über Gott NICHT reduziert werden kann auf Halluzination/Abwehr/Institution.
Ist ja nicht so, dass die Theologie als Wissenschaft solche Programme der Anthropologisierung der Theologie bei Feuerbach oder der Nihilisierung bei Nietzsche nicht selbst in sich einbeziehen hätte können.

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