Gründe (für oder) gegen Theologie als Wissenschaft

Hallo Leute,

ich bitte Euch um ein wenig Wissenschaftstheorie bezüglich einem Thema des hiesigen Brettes. Es nimmt mich wunder, was eigentlich die Gründe sind, warum Theologie, während sie von den einen selbstverständlich als Wissenschaft taxiert wird (dies ist mir zwar einigermassen klar, sie wird nämlich so geführt und man kann sie als solche auch studieren, hab’ mich selbst damit befasst, wie einige hier wissen)

derweil aber von anderen als total unwissenschaftlich verschrieen ist.

Ein Detail vorweg: Der Glaube kann es nicht sein, da er Prämisse ist. Prämissen haben alle Wissenschaften. Bezüglich Theologie ist lediglich der Glaube omnipräsent. Dies ändert aber an sich nichts am wissenschaftlichen Vorgehen, der Objektivierbarkeit der Wissensinhalte und der Tatsache, dass verarbeitbares Wissen da ist.

Ein Grund ist klar: Christen werden sie wohl akzeptieren, Atheisten eher verwerfen, aus nicht weiter erklärbarem aber doch ziemlich offenkundigem Motiv.

Was aber ist mit denen dazwischen? Ich kenne wohl einige Argumente
f ü r, aber keine stichhaltigen gegen Theologie als Wissenschaft.

Und @ Metapher: Keine Angst, Pius X. und ich diskutieren vorerst mal ein paar Tage nicht weiter hier mit.

Gruss
Mike

Moin,

wie kommst Du auf das dünne Brett, Theologie als Wissenschaft zu bezeichnen?
Sie geht von einer unumstößlichen Maxime aus (es gibt Gott) und ist somit voreingenommen (= unwissenschaftlich).

Gandalf

Hi

Abgesehen von der Voreingenommenheit erforscht Theologie etwas das NICHT DA ist.

Weder Gott, die richtige auslegung „seiner Gebote“ noch der Glauben an sich können „wissenschaftlich“ erforscht werden. Es geht nicht, weil sie nicht nachweisbar oder reproduzierbar sind.

Im Gegensatz dazu muss Nichtexistenz nicht bewiesen werden.

Theologie hat Unterdiziplinen die auf wissenschaftlichen Prinzipien beruhen, z.B. Exegese (aus der Philologie) oder Ethik (aus der Philosophie).

Aber Dogmatik? Ist ein Perpetuum Mobile wenn man glaubt, und wenn man nicht glaubt ist sie gar nichts.

Niemand, der nicht 100% Christ ist, kann erforschen was der christliche Gott ist, was die richtigen Gebote sind, was die richtigen Werte sind, darüber streiten die Christen sich untereinander auch schon genug.
Und niemand kann erforschen was ein „Christ“ „wirklich“ „glaubt“, weil Glauben am Ende doch individuell ist.

Theologie hat viele Aspekte die für Nichtchristen weder nachvollziehbar noch reproduzierbar sind. Es ist auch nicht wissenschaftlich mit „Nach dieser nicht existenten Entität ist das so“ zu argumentieren.

Ergo, wissenschaftliche Arbeitsweisen: Ja
Theologie als Wissenschaft: Nein.

Theologie ist die Lehre von Gott, die Lehre vom Glauben. Gott existiert faktisch gesehen erstmal nicht (sonst gäbe es keinen Glauben) und der Glaube in der Theologie ist nicht absolut und wird weder umfassend noch neutral behandelt.

lg
Kate, die jetzt auch schon einige Semester Theologie hinter sich hat

Hallo Mike.

ich bitte Euch um ein wenig Wissenschaftstheorie bezüglich
einem Thema des hiesigen Brettes. Es nimmt mich wunder, was
eigentlich die Gründe sind, warum Theologie, während sie von
den einen selbstverständlich als Wissenschaft taxiert wird
derweil aber von anderen als total unwissenschaftlich
verschrieen ist.

ein Beitrag dazu ist hier zu finden,
http://de.wikipedia.org/wiki/Wissenschaftstheorie_de…
in dem einige Aspekte so dargestellt werden, wie auch ich sie
nachvollziehen kann.
Es wäre mehr interessant zu erfahren, womit oder wie DU Theologie
als Wissenschaft sehen willst außerhalb von den Disziplinen deren
Wissenschaftlichkeit unbestritten und welche auch von der Theologie
genutzt werden.
Also nicht Andere herausfordern das zu sagen oder zu wiederholen
was schon X-mal dazu - auch hier am Brett - strittig eingebracht
wurde.
Gruß VIKTOR

wie kommst Du auf das dünne Brett, Theologie als Wissenschaft
zu bezeichnen?
Sie geht von einer unumstößlichen Maxime aus (es gibt Gott)
und ist somit voreingenommen (= unwissenschaftlich).

Naja, lieber Gandalf, das allein ist mir zuwenig.
Inwiefern unterscheidet sich das von der Soziologie, die zwingend an die Entität „Gesellschaft“ (schon mal eine gesehen oder berührt?) gebunden ist, oder von der Psychoanalyse, die zwingend an die Entität „Unbewusstes“ gebunden ist, usw.?
Man könnte das jetzt auch vollständig durchdeklinieren, dass jegliche Wissenschaft ihr konstitutives Objekt benötigt.

@ Kate: Was heißt da „die Erforschung von etwas, das NICHT DA ist“?

Die Entität „Gott“ ist in vielen Kulturen ohne jede Frage „da“, die Frage ist doch, WIE sie da ist.
Ob sie eine Halluzination ist, eine psychische Abwehrreaktion, eine soziale Institution usw.
Insofern wäre die Theologie halt ein realistisches (im Sinne des philosophischen Realismus) Programm, dieser Frage nachzugehen, also die Erforschung dessen, wie das Denken an und Sprechen über Gott NICHT reduziert werden kann auf Halluzination/Abwehr/Institution.
Ist ja nicht so, dass die Theologie als Wissenschaft solche Programme der Anthropologisierung der Theologie bei Feuerbach oder der Nihilisierung bei Nietzsche nicht selbst in sich einbeziehen hätte können.

_ ℂ Λ ℕ Ð I Ð € _

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Es gibt eine katholische Theologie. Aber keine katholische Physik.

Das genügt als Gegenargument.
Wissenschaft hat immer weltanschauungsneutral zu sein.

Grüße Bellawa.

Abgesehen von der Voreingenommenheit erforscht Theologie etwas
das NICHT DA ist.

Im Gegensatz dazu muss Nichtexistenz nicht bewiesen werden.

Dennoch wäre es töricht, Nichtbewiesenes als Tatsache zu behaupten. Oder ist Europa auch so lange nicht existent gewesen, bis man in Amerika dank Kolumbus endlich Kenntnis von uns erhielt?

Niemand, der nicht 100% Christ ist, kann erforschen was der
christliche Gott ist, was die richtigen Gebote sind, was die
richtigen Werte sind, …

lg
Kate, die jetzt auch schon einige Semester Theologie hinter
sich hat

In diesen Semestern sollte eigentlich aber auch bemerkt worden sein, daß es bei der wissenschaftlichen Forschung der Theologie um weit mehr als das Postulat von Glaubensannahmen geht.

Gruß, Martinus…

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Nicht immter, aber immer öfter
Daß auch andere Wissenschaften Postulate voraussetzen, die alleine dadurch, daß sie größere Anerkennung genießen (oder einfach weniger leidenschaftlich hinterfragt werden) streng genommen nicht minder unwissenschaftlich sind, wurde bereits dargelegt.

Gott ist nicht beweisbar. Aber daß es Menschen gibt, die an ihn glauben und aus Seelsorge, Gottesdiensten… Kraft ziehen können, die Atheisten nicht zugänglich ist, ist nachweisbar. Daß die Bibel Gottes Wort ist, ist nicht beweisbar. Aber daß es diese Schrift gibt, ist nachweisbar - ebenso andere Schriften aus dieser Zeit bzw. Schriften anderer Religionen. Und wo Theologie diese objektiv nachweisbaren Umstände untersucht, ist sie Wissenschaft. Gleiches gilt für die Forschung zu unterschiedlichen Gottesvorstellungen, die es ebenfalls nachweislich gibt (auch wenn wiederum die vorgestellten Gottheiten weder bewiesen noch widerlegt werden können) oder die Kirchengeschichte, die es ebenfalls objektiv gibt, da es die Kirche gibt und folglich auch eine Geschichte derselben gegeben sein muß.

Erst da, wo die Glaubenspostulate die Erkenntnisse der Forschung zurechtbiegen, ist das Feld der Wissenschaft verlassen. Es ist nicht das geglaubte (im Sinne von „nicht nachweisbare“) Wissen, das die Wissenschaftlichkeit der Theologie begründet, sonder dieser gewußte (im Sinne von „nachweislich bestehende“) Glaube.

Gruß, Martinus…

P.S. Wie wissenschaftlich ist eigentlich die Humanmedizin, die mitunter drei Hausärzte bei der Begutachtung ein und desselben Patiente zu drei verschiedenen Therapien kommen läßt - von ihrer wissenschaftlichen Hilflosigkeit anbetrachts der nachweisbaren aber leider wissenschaftlich unerklärlichen Wirkung „nicht schulmedizinischer“ Anwendungen wie z.B. der Homöopathie ganz abgesehen?

P.S. Wie wissenschaftlich ist eigentlich die Humanmedizin, die
mitunter drei Hausärzte bei der Begutachtung ein und desselben
Patiente zu drei verschiedenen Therapien kommen läßt - von
ihrer wissenschaftlichen Hilflosigkeit anbetrachts der
nachweisbaren aber leider wissenschaftlich unerklärlichen
Wirkung „nicht schulmedizinischer“ Anwendungen wie z.B. der
Homöopathie ganz abgesehen?

Hallo Martinus,
Medizin ist keine Wissenschaft. Darum spricht man auch von Heilkunst oder ärztlichem Handwerk. Das ist bei Wikipedia ganz gut beschrieben. Der erste Absatz http://de.wikipedia.org/wiki/Medizin und unter der Überschrift Spektrum der Medizin.
Grüße
Ulf

Hallo Ulf,

Medizin ist keine Wissenschaft. Darum spricht man auch von
Heilkunst oder ärztlichem Handwerk. Das ist bei Wikipedia ganz
gut beschrieben. Der erste Absatz
http://de.wikipedia.org/wiki/Medizin und unter der Überschrift
Spektrum der Medizin.

Eigentor !
Natürlich ist jede Disziplin welche forscht und reproduzierbare
Experimente demonstriert Wissenschaft, was hat Dich mit Deiner
Aussage da „geritten“ ?
Aus Deinem eben da angeführten LINK:
"Dennoch bildet die Medizin zusammen mit den Naturwissenschaften in der heutigen Wissenschaftslandschaft, insbesondere an Universitäten, einen Eckpfeiler der Forschung ".
Daß der Begriff „Medizin“ mehrfach besetzt ist, tut dem keinen Abruch.
(fast)Jeder weiß was gemeint ist.
Gruß VIKTOR

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Medizin ist keine Wissenschaft. Darum spricht man auch von
Heilkunst oder ärztlichem Handwerk. Das ist bei Wikipedia ganz
gut beschrieben. Der erste Absatz
http://de.wikipedia.org/wiki/Medizin und unter der Überschrift
Spektrum der Medizin.

Eigentor !
Natürlich ist jede Disziplin welche forscht und
reproduzierbare
Experimente demonstriert Wissenschaft, was hat Dich mit Deiner
Aussage da „geritten“ ?
Aus Deinem eben da angeführten LINK:
"Dennoch bildet die Medizin zusammen mit den
Naturwissenschaften in der heutigen Wissenschaftslandschaft,
insbesondere an Universitäten, einen Eckpfeiler der Forschung
".
Daß der Begriff „Medizin“ mehrfach besetzt ist, tut dem keinen
Abruch.
(fast)Jeder weiß was gemeint ist.

Hallo,
ich finde bei dem Wikipediatext keinen Widerspruch. Eventuell ist das für dich verständlicher: http://www.helmut-horten-stiftung.org/d/pdf/theoried…. Schau mal unter „Wesen der Medizin“!
Eventuell bekommen deine Worte „Eigentor“ und „was hat Dich mit Deiner
Aussage da ‚geritten’? eine neue Bedeutung.
Grüße
Ulf

Hallo,

Aus Deinem eben da angeführten LINK:
"Dennoch bildet die Medizin zusammen mit den
Naturwissenschaften in der heutigen Wissenschaftslandschaft,
insbesondere an Universitäten, einen Eckpfeiler der Forschung
".
Daß der Begriff „Medizin“ mehrfach besetzt ist, tut dem keinen
Abruch.

ich finde bei dem Wikipediatext keinen Widerspruch. Eventuell
ist das für dich verständlicher:
http://www.helmut-horten-stiftung.org/d/pdf/theoried….
Schau mal unter „Wesen der Medizin“!

genau. Wie Du oben lesen kannst - Begriff mehrfach besetzt.
Angewandte Medizin ist wohl selbst keine „Wissenschaft“ mehr sondern
ein Handwerk, eine Kunst, wie auch immer.
Auch der Automechaniker betätigt sich nicht wissenschaftlich
aber eventuell der Autobauer.
Es ging um „Medizin“ = Forschung. Das ist reine Wissenschaft.
Medizinische Doktorarbeiten sollten dies auch sein, obwohl ich
da auch manchmal Zweifel habe.
Und das „Lernen“ von Medizin ist prinzipiell nichts anderes wie
das Lernen von Physik.
Philosophischer Schnick-Schnack hin oder her.
Gruß VIKTOR

Moin

Naja, lieber Gandalf, das allein ist mir zuwenig.

aha.

Inwiefern unterscheidet sich das von der Soziologie, die
zwingend an die Entität „Gesellschaft“ (schon mal eine gesehen
oder berührt?) gebunden ist

wir leben in einer Gesellschaft. Das ist nun mal das Beziehungsgeflecht zwischen den Menschen und die Soziologie untersicht dies.
Bezogen auf Religion tut das die Religionswissenschaft, deren wissenschaftlichen Status ich nie angezweifelt habe.

, oder von der Psychoanalyse, die
zwingend an die Entität „Unbewusstes“ gebunden ist, usw.?

Man geht von einem Modell aus, ja und?
Was ist daran unwissenschaftlich?!

Die Entität „Gott“ ist in vielen Kulturen ohne jede Frage
„da“, die Frage ist doch, WIE sie da ist.

Falsch.
Es wird geglaubt , daß da etwas ist. Das ist schon ein Unterschied - oder?!

Einer meiner Profs bemerkte gerne, wenn man in Prüfungen mit ‚Ich glaube, daß ist soundso‘ antwortete:
‚Glauben können Sie in der Kirche‘

Gandalf

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Hi,
mit der Wissenschaft verhält es sich vergleichbar der Kunst, um ein der Freiheit unterliegendes Phänomen. Dinge werden zur Kunst respektive Wissenschaft erklärt, u.a. mit entsprechenden Etats versehen und hiernach zum gesellschaftlichen Faktor, wobei Theologie zu einer der ältesten, wenn nur zur ältesten Wissenschaft überhaupt gehört und dadurch bereits Wissenschaft war, als der WissenschaftsBegriff als solcher noch gar nicht geprägt war.
liebe Grüße
Christian

Hallo!

Inwiefern unterscheidet sich das von der Soziologie, die
zwingend an die Entität „Gesellschaft“ (schon mal eine gesehen
oder berührt?) gebunden ist

wir leben in einer Gesellschaft. Das ist nun mal das
Beziehungsgeflecht zwischen den Menschen und die Soziologie
untersicht dies.

Es geht darum, dass die ganze Soziologie steht und fällt mit der Annahme, es gäbe eine „Gesellschaft“. Diese Annahme ist keineswegs so unproblematisch, wie du hier andeutest, weil das weit über das noch einigermaßen fassbare „Beziehungsgeflecht zwischen den Menschen“ hinausgeht.

, oder von der Psychoanalyse, die
zwingend an die Entität „Unbewusstes“ gebunden ist, usw.?

Man geht von einem Modell aus, ja und?

Kein Psychoanalytiker würde das Unbewusste nur für ein „Modell“ halten. Es ist das Objekt der Psychoanalyse, und es ist keine Psychoanalyse denkbar ohne die Annahme des Unbewussten. Modelle dagegen sind austauschbar.

Was ist daran unwissenschaftlich?!

Nichts. Was ist aber an der Theologie wesentlich anders, die ebenfalls konstituiert wird durch ihr unersetzbares Objekt?

Die Entität „Gott“ ist in vielen Kulturen ohne jede Frage
„da“, die Frage ist doch, WIE sie da ist.

Falsch.
Es wird geglaubt , daß da etwas ist. Das ist schon ein
Unterschied - oder?!

In diesem Zusammenhang sehe ich erstmal keinen Unterschied. „Im Modus des Glaubens“ ist eine der gängigen Antworten auf die Frage nach dem WIE der Existenz Gottes.

Einer meiner Profs bemerkte gerne, wenn man in Prüfungen mit
‚Ich glaube, daß ist soundso‘ antwortete:
‚Glauben können Sie in der Kirche‘

das ist zwar -mäßig- lustig, beruht aber einfach nur auf der Polysemie des Wortes „Glauben“.

_ ℂ Λ ℕ Ð I Ð € _

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Hallo Candide!

Es geht darum, dass die ganze Soziologie steht und fällt mit
der Annahme, es gäbe eine „Gesellschaft“. Diese Annahme ist
keineswegs so unproblematisch, wie du hier andeutest, weil das
weit über das noch einigermaßen fassbare „Beziehungsgeflecht
zwischen den Menschen“ hinausgeht.

Aber immerhin ist sie im Gegensatz zu Gott beschreibbar.

Kein Psychoanalytiker würde das Unbewusste nur für ein
„Modell“ halten.

Und es gibt, wie du weißt, zahlreiche Kritiker,
die der Psychoanalyse die Wissenschaftlichkeit
ebenfalls absprechen.

So ganz schlau bin ich aus deinen Ausführungen
nicht geworden…

Gruß
Powenz

Moin,

Dinge werden zur
Kunst respektive Wissenschaft erklärt, u.a. mit entsprechenden
Etats versehen

nun ja, das zeugt von einem geharnischten Maß an Unkenntnis bzgl. Wissenschaftstheorie.

wobei Theologie zu einer der ältesten, wenn nur zur ältesten
Wissenschaft überhaupt gehört und dadurch bereits Wissenschaft
war, als der WissenschaftsBegriff als solcher noch gar nicht
geprägt war.

Dann ist Astrologie nach Deinem Verständnis also auch Wissenschaft?

Gandalf

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Hallo,

Wissenschaft hat immer weltanschauungsneutral zu sein.

Der Begriff der Weltanschauung ist nicht so ganz eindeutig besetzt. Wenn du Religion als Weltanschauung betrachtest, dann sollte dir bewusst sein, dass in einer so erweiterten Auffassung auch deine Aussage eine Weltanschauung beinhaltet. Es gibt danach gar keine Weltanschuungsneutralität.

Tatsächlich nehmen die angeblich weltanschaulich neutralen Wissenschaftszweige ihre grundlegenden Anschauungen der Welt oft nicht als weltanschauliche Prämissen wahr. Da ist die Theologie dann weiter.

Die Grundannahmen unterscheiden sich je nach Wissenschaftszweig. Das willst du aber ausschließlich der Theologie nicht zugestehen.

Außerdem habe ich den Verdacht du machst dir irgendwelche bunten Vorstellungen davon, was in der universitären Theologie so getrieben wird. Gemeinsames gottesbekennen ist da gar nicht gefragt.

Gruß
Werner

Wissenschaft hat immer weltanschauungsneutral zu sein.

Der Begriff der Weltanschauung ist nicht so ganz eindeutig
besetzt.

Bei manchen Dingen ist es schwierig, sie als Weltanschauung oder nicht zu klassifizieren. bei KATHOLISCH ist es aber recht einfach. :smile:

Wenn du Religion als Weltanschauung betrachtest, dann
sollte dir bewusst sein, dass in einer so erweiterten
Auffassung auch deine Aussage eine Weltanschauung beinhaltet.

Gehört Rabulistik zum Theologiestudium?

Es gibt danach gar keine Weltanschuungsneutralität.

Dann nenne es von mir aus BEKENNTNISNEUTRALITÄT. Es gibt keine katholische Physik und keine islamische Medizin und keine hinduistische Germanistik. Aber katholische Theologie.

Tatsächlich nehmen die angeblich weltanschaulich neutralen
Wissenschaftszweige ihre grundlegenden Anschauungen der Welt
oft nicht als weltanschauliche Prämissen wahr. Da ist die
Theologie dann weiter.

LOL

Die Grundannahmen unterscheiden sich je nach
Wissenschaftszweig. Das willst du aber ausschließlich der
Theologie nicht zugestehen.

Das gestehe ich auch der Astrologie und der Kabbalah NICHT zu.

Außerdem habe ich den Verdacht du machst dir irgendwelche
bunten Vorstellungen davon, was in der universitären Theologie
so getrieben wird.

Möglicherweise weiß ich darüber recht gut bescheid. Bitte keine Rückschlüsse auf meine Person schließen.

Grüße Bellawa.

Hallo Mike,

Ein Detail vorweg: Der Glaube kann es nicht sein, da er
Prämisse ist. Prämissen haben alle Wissenschaften. Bezüglich
Theologie ist lediglich der Glaube omnipräsent.

Das ist der Punkt, der Glaube wird zum modalen Operator,
man bewegt sich in doxastischer Logik, in einer
Tautologie. Das ganze fällt mit oder ohne Gott!
Wenn man den apriorischen Begriff „Gott“ aber fallen lässt
und wissenschaftlich-empirisch, synthetisch-aposteriorische
Urteile fällt, bricht das System zusammen. Man muss also
ersteinmal klarstellen, wie wissenschaftlich, z.B. bei den
Naturwissenschaften, gearbeitet wird und dann einen Vergleich zur Theologie herstellen.
Das kann diese nicht leisten ohne sich selbst aufzugeben.
Deshalb ist die Theologie an Universitäten auch vielen
Wissenschaftlern ein Dorn im Auge.

Aber mit diesem Schicksal steht die Theologie nicht
alleine da. Wenn du die Wissenschaft nicht über deinen
Glauben stellen willst, warum bist du dann so auf
diesen Nimbus der Wissenschaftlichkeit erpicht?

Gruß
Powenz