Grundsteuer im Vorfeld ermitteln lassen?

Hallo zusammen,
Wir planen ein Haus zu bauen in einem Neubaugebiet unserer Gemeinde. Um einmal die zukünftigen Nebenkosten zu überschlagen wollte ich mal gucken wie hoch unsere zukünftige Grundsteuer wäre. Tja nur leider ist das ja eine kaum lösbare Rechnenaufgabe weil da so viele verschiedene Faktoren mit rein spielen gerade bei dem Einheitswert. Darf/ muss unser zuständiges Finanzamt uns nun Auskunft geben über die Grundsteuer? Ein Grundstück ist vorhanden sowie die Größe unseres Hauses. Oder hat jemand eine andere Idee wie man sich die Steuer im Vorfeld errechnen lassen kann?

Du hast vielleicht gehört die (alte)Grundsteuer ist verfassungswidrig und wird gerade jetzt neu beschlossen nach einem neuen Maßstab.
Noch ist es kein Gesetz, also kann auch noch niemand anfangen zu rechnen.

MfG
duck313

Hallo!

Die Grundsteuer ist ein Peanuts-Betrag, den schätzt man grob (als Anteil bei „Sonstiges“).

Wenn eure Finanzierung jedoch so eng gestrickt ist, dass die Belastung mit Grundsteuer eine Rolle spielt, dann solltet ihr nicht bauen, denn dann werdet ihr ohnehin scheitern.

Schöne Grüße!

Und dazu kommt, dass der gefundene Kompromiss den Ländern die Möglichkeit einräumt, eigene Regelungen zu treffen. D.h. bis für dein Bundesland klar ist, was da künftig fällig sein wird, kann es noch eine Weile dauern.

Ich schließe mich allerdings auch der anderen Antwort an: Wenn man sich über die Grundsteuer (auch wenn die jetzt etwas höher als bislang für das konkrete Objekt ausfallen sollte), ernste Gedanken machen muss, dann sollte man besser Mieter bleiben, und weiterhin ruhig schlafen, anstatt sich mit einer schon im Best Case auf Kante stehenden Finanzierung eine Immobilie ans Bein zu binden, und dann bei jedem kaputten Haushaltsgerät und jeder anderen banalen kleinere Katastrophe gleich das große „P“ in den Augen zu haben. So etwas macht krank und zerstört Beziehungen!

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Hallo, nachdem was ich so gelesen habe, wie die Grundsteuer reformiert werden soll, wird es leider nicht bei einem Peanut Betrag bleiben.

Im Vergleich zum Hauspreis schon!


Da mal nachlesen. Da steht auch drin was sich, warum zum 1.1.2020 ändert und ein Beispiel wieviel Grundsteuer für ein 1000 qm Grundstück mit Enfamilienhaus in Berli zur Zeit fällig ist. ramses90

Hallo,
wenn da schon so ein aehnliches Haus steht, koenntest Du Nachbarschaft pflegen und mal nach der Einschaetzung des Nachbarn fuer Euer Haus fragen. Dann wird es genauer als 200 bis 300 Euro im Jahr.

Erkundige Dich, was Nachbarn mit vergleichbaren Objekten zahlen. Verdopple den Betrag (so schlimm wird es kaum kommen), aber wenn Dich der so ermittelte Betrag graue Haare bekommen lässt, dann Finger weg vom Eigenheim! Die Frage ist nicht, ob das subjektiv für Dich Peanuts sind, sondern ob es objektiv betrachtet für Leute Peanuts sind, die ansonsten finanziell in einer Situation sind, in der man eine Immobilie mit gutem Gewissen erwerben/bauen kann.

Hallo, leider steht in dem Neubaugebiet noch kein haus. Wurde erst letztes Jahr erschlossen. Vg

… wenn ich dem Glauben schenken KÖNNTE - wer weiß, was da u.U. rauskommt

Hier vor allem aber im Vergleich zu den übrigen laufenden Betriebskosten: Jede einzelne Position davon (nun ja, vielleicht mit Ausnahme der Blitzableiterwartung) ist höher als die Grundsteuer.

Schöne Grüße

MM

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Rechne 150 Euro im Quartal. Sofern es sich nicht gerade um ein Anwesen mit 20.000 Quadratmeter Grundstück und 500 qm Wohnfläche im Zentrum von München handelt, sind es schlimmstenfalls 100 Euro mehr oder vielleicht auch 100 Euro weniger. Nichts, womit man ernsthaft kalkulieren müßte.

Gruß
C.

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So etwas gibt’s mitten in München? :smiley:

Julia86 schrieb: „Um einmal die zukünftigen Nebenkosten zu überschlagen

„zu überschlagen“ heißt hier doch nicht, dass sich deswegen jemand ernste Gedanken über die Immobilienanschaffung machen muss.

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Klar, das ist Christians Wochenendhäuschen in München.

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Vielleicht hättest du genauer lesen sollen. Dann wärst du drauf gekommen, dass das jedes Bundesland anders festlegen können soll. Und deine Anfrage dementsprechend völlig sinnfrei ist, weil niemand weiß, welches dein Bundesland denn ist - geschweige denn, wie dieses Bundesland dereinst mal die Regelung trifft. Und ganz abgesehen davon legt jede Gemeinde auch noch im einzelnen fest, wie hoch die Grundsteuer erhoben wird (Hebesatz).

Nimm im Kinderzimmer den billigeren Teppichboden, dann hast du das erste Jahr raus. Bei allen weiteren Fragen hilft der Kaffeesatz.

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Eigentlich benutze ich es immer nur, wenn das Wochenende auf einen Vollmond fällt. Ansonsten fliege ich am Wochenende meistens nach Oslo oder Luanda. Da lebt und wohnt es sich ja auch recht günstig.

Dann ließ Dir bitte noch mal die Ausgangsfrage durch, wie exakt dort eine Bestimmung gewünscht ist. Wenn jemand diese Exaktheit vorab für seine Finanzplanung braucht, dann machen sich hier einige Leute durchaus berechtigt Sorgen. Wenn man einen Immobilienerwerb in Angriff nimmt, dann sollte man sich klar sein, dass man jeden Monat diverse Hunderter „locker“ haben muss, um dabei ruhig schlafen zu können, und dann kann es einem egal sein, ob die Grundsteuer Pi*Daumen mehr oder weniger genau passt, weil die Bandbreite, um die es da geht im „Grundrauschen“ untergeht. Daher auch mein anderer Tipp einfach mal Vergleichswerte verdoppeln, um noch etwas Puffer zu haben. Wenn es dann kneift, besser die Finger weg von der eigenen Immobilie! Denn es gibt genug andere Faktoren, die ganz, ganz anders über die Zeit ins Geld gehen können und werden, als ausgerechnet die Grundsteuer. Schau Dir nur mal die langfristige Entwicklung der Zinsen an. Hurra, aktuell wird einem das Geld nachgeschmissen. Aber was, wenn am Ende der Zinsbindung dann ganz andere Zinsen aufgerufen werden? Was, wenn da nach Jahren (man hat es längst vergessen, dass das Thema noch offen war) plötzlich Anliegerbeiträge für den endlich durchgeführten Straßenausbau fällig werden, …

Es geht doch nicht darum, jemand mit einer solchen Aussage zu ärgern, oder ihn abzuwerten, weil er sich keine eigene Immobilie leisten kann. Es geht vielmehr darum, dass es endlos viele Beispiele dafür gibt (tauchen auch hier regelmäßig auf), dass sich Menschen den Lebenstraum von der eigenen Immobilie an allen Ecken und Kanten im Sinne eines Best Case schönrechnen, und dann sehr schnell feststellen, dass der Lebenstraum zum Albtraum wird, weil sich das reale Leben nicht so einfach mit Schönrechnerei betrügen lässt, und dann aus der Sicht eines mit hinreichenden Finanzen ausgestatteten Häuslebauers „unbedeutende Kleinigkeiten“ dazu führen, dass man die gewohnte und als bislang angemessen betrachtete Lebensführung aufgeben muss, nur um die Immobilie zu halten (wenn das denn reicht).

Und da wir beim Häuslebauer regelmäßig von jungen Familien sprechen, bedeutet dies dann, dass man als Familie die wertvollsten Jahre mit den Kindern nur für eine oftmals dann ebenfalls auf Preis getrimmte und nicht mal als Erbe taugende Nissenhütte opfert, weil eben kein Geld mehr für Urlaub, angemessene Geschenke und durchschnittliche Vergnügungen da ist, und eine kaputte Waschmaschine oder die kaputte Familienkutsche nur noch langfristig ersetzt werden können.

Und da die Erkenntnis, dass die Sache doch nicht aufgeht, mit jedem Tag teurer wird, kann man jedem, der wirklich ins Rechnen kommt, nur dringend raten, sich sehr genau zu überlegen, ob man dann nicht lieber auf die eigene Immobilie (zumindest noch gewisse Zeit, bis mehr Eigenkapital vorhanden ist) verzichtet.

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Wenn man von einer Mietwohnung auf ein Haus umsattelt, kommen ganz unabhängig davon, ob man seine alte Einrichtung weiter verwenden kann, ganz erhebliche Einmalinvestitionen und laufende Ausgaben auf den Neueigentümer zu. Lampen und Vorhänge, Rasenmäher und andere Gartengeräte … schon das macht alles ein mehrfaches von dem aus, was an Grundsteuer in einem Jahr zu zahlen ist. Die Leute übersehen auch gerne, daß alles, was der Vermieter bisher zahlte, von einem selbst zu tragen ist. Und nicht zuletzt reden wir hier von einem Neubau. Streitigkeiten mit dem Bauträger sind die Regel und die können auch schnell teuer werden, wenn man erst einmal in Vorleistung treten muß, weil der Bauträger sich querstellt. Wenn es da auf ein paar hundert Euro im Jahr ankommt, damit es einem die Finanzplanung nicht zerhaut, kalkuliert in jedem Falle zu eng.

Und zum Thema Finanzierung: die Grundstückspreise sind hoch und die Zinsen sind niedrig. Bzw. die Grundstückspreise sind hoch, weil die Zinsen niedrig sind. Das verführt dazu, wenig Tilgung zu leisten, damit die Annuität niedrig bleibt. Das hat zur Folge, daß die ersparten Zinsen ebenfalls gering ausfallen und man am Ende der Zinsbindung. Wenn man nach zehn Jahren erst 15 oder 20% der ursprünglichen Schuld getilgt hat und die Zinsen bis dahin nicht unwesentlich gestiegen sind, hat man das ganz erhebliche und realistische Risiko, daß der ausstehende Kreditbetrag den Wert der Immobilie übersteigt, was die Anschlußfinanzierung verteuert oder ganz unmöglich macht.

All das sind Dinge, die eigentlich zu bedenken sind, aber viele verfallen im Lichte der niedrigen Zinsen der Euphorie, sich nun endlich eine Immobilie leisten zu können, die die Finanzlage aber gar nicht hergibt. Wir haben neulich eine Immobilie eines Verwandten verkauft und viele der Interessenten haben Preise geboten, die völlig aus der Welt waren, aber dennoch wäre die Finanzierung am Ende immer noch billiger gewesen als die Miete für eine vergleichbare Wohnung.

Kurz gesagt: der Markt ist in Flammen und wird befeuert von denen, die sich eigentlich gar keine Immobilie leisten können, weil ihnen die finanziellen Spielräume fehlen. Da werden Finanzierungen auf Kante genäht, was nichts anderes heißt, als daß sie bei der kleinsten Spannung reißen. Beim Neubau ist es sicherlich nicht das Dach, was in den ersten zehn Jahren erneuert werden muß, aber Waschmaschine, Auto oder auch die kleinen, sich aber sumierenden Ausgaben für die Klamotten und Möbel der Kinder müssen geleistet werden. Auf ein paar hundert Euro im Jahr genau kalkulieren zu wollen spricht nicht dafür, daß das ganze Vorhaben sinnvoll und finanzierbar ist.

Gruß
C.

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