Grußformel Intersexuelle

Wie ihr sicher alle mitgekriegt habt, muss nun in Stellenanzeigen ein drittes Geschlecht, meistens „d“ wie divers angegeben werden. Auch verbannt zum Beispiel die Stadt Hannover geschlechterungerechte Sprache soweit wie möglich, zum Beispiel „Lehrende“ statt „Lehrer“.

Wie aber sieht dies mit der allgemeinen höflichen Grußformel „Sehr geehrte Damen und Herren,“ aus? Darf man diese in der Zukunft noch benutzen? Oder sollte man sie ersetzen? Zum Beispiel:

Sehr geehrte Damen, Herren und Andersgeschlechtliche
Sehr geehrte Damen, Herren und Diverse
Sehr geehrte Personen jeglichen Geschlechts
Sehr geehrte Menschen (wobei ist ja auch „der“ Mensch…)

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Hallo (sic),
wie wär’s damit, auf die direkte Anrede zu verzichten und mit „Guten Tag“ zu beginnen, wenn man den Adressaten nicht persönlich kennt?

Grüße
Siboniwe

Moin,

meist benutze ich „Moin“ als Anrede, weil dies im Norden verbreitet und angesehen ist. Im internationalen, förmlichen Schriftverkehr (also alles an südlich der Elbe) finde ich ist „Guten Tag“ aber kein Ersatz für „SgDH“.

VG
j~

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Das ist, finde ich persönlich, ein gutes Beispiel dafür, dass man es auch übertreiben kann und die alte Formel „Sehr geehrte Damen und Herren“ halt ich in jedem geschäftlichen Fall für angebracht.

Die NTV-Nachrichten retten sich mit folgender Begrüßung:
" Ihre NTV-Nachrichten. Schön, dass Sie dabei sind ".
Damit ist deine Frage elegant umgangen.
Obwohl ich einen Doppelnachnamen trage, werde ich meistens mit dem einfachen Nachnamen meiner Tochter angesprochen.
Im normalen Alltag ist mir das zu lausig, die Leute zu korrigieren, aber bei wichtigen Schriftwechseln lege ich schon Wert auf den korrekten Namen.
Darum könnte ich mir vorstellen, dass Diverse es ähnlich lässig sehen.
Mao

Haut auch nicht immer hin: „Ein Lehrender/eine Lehrende/ein… diverser…? begleitete die Klasse“.
Besser wäre Neutrum. Also entweder -chen, oder etwas respektvoller z.B: „Lebewesen“. „Ein Lehrlebewesen begleitete die Klasse“. Damit kann doch jeder zufrieden sein - zumindest solange, bis KI Einzug in die Schulen hält… :confused:

Ganz schlecht.

Natürlich nicht! :scream:

Natürlich! So wie’s z.B. da steht:

„Für die Bürger werden die Änderungen unter anderem in der Korrespondenz mit der Stadt sichtbar. Künftig sollen sie nicht mehr mit „Herr“ und „Frau“, sondern mit Vor- und Nachnamen angeredet werden. Auch die Formulierung „Sehr geehrte Damen und Herren“ gehört laut der Empfehlung der Vergangenheit an. Wenn möglich, soll sie durch andere Anreden wie „Guten Tag“ oder „Liebe Gäste“ ersetzt werden. Eine Ausnahme könne aber gemacht werden, wenn dies in bestimmten Kontexten „(zurzeit noch) unangemessen“ sei.“

Allemal ein besserer Ansatz als dieses unsägliche „Gendersternchen“, das ein paar opportunistische Sprachwissenschaftler für legitim halten, das aber „divers“ nun überhaupt nicht berücksichtigt und auch sonst problematisch ist.
Aber wie dem auch sei: (Rechtlich) bindend ist erstmal gar nix davon.

Gruß,

Kannitverstan

Schon Spencer pflegte sein Publikum mit
„Hallo, Leute von A bis Z, von Eins bis Hundert, von Norden bis Süden, von Osten bis Westen, da bin ich wieder, euer lieber, guter, alter Spencer!“
zu begrüßen.

Du könntest es ja mal mit „Sehr geehrte Damen bis Herren“ versuchen.

*wink

Noch nicht. Aber bis jetzt ist mir noch nicht besseres untergekommen, was mit Bezug auf die Geschlechtsinklusion nicht lächerlich wirkt. Aber ich bin offen gegenüber anderen Vorschlägen.

Und was uns heute noch ungewohnt vorkommt, wird bald Standard werden. Dann wird es zwar immer noch welche geben, die sich standhaft weigern werden, sich irgendwie weiterzubewegen und auf ihr figuratives Zigeunerschnitzel nicht verzichten wollen. Und irgendwann werden die aussterben.

Grüße
Siboniwe

Manche finden diese Anrede, „Guten Tag“ zu unhöflich.

Eine Professorin aus meinem Studium hatte zum Beispiel auf ihrer Website eine Anleitung, wie man sie anzuschreiben hat, alles was nicht diesen Anforderungen entsprach, wurde einfach gelöscht. Es sollte zum Beispiel mit „Sehr geehrte Frau Prof. Dr. …“ beginnen.

Vielleicht gibt es auch Menschen, die sich anonym angesprochen bei einem frechen „Guten Tag“ beleidigt fühlen :joy:

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Vielleicht gibt es auch Professorinnen mit dem Islam der Erbse. Als Student (=Abhängiger) würdeuch das bedienen mir meine Teil dazu denken.

Im Moment ist das eben alles noch nicht festgetackert. Wird schon irgendwann irgendwie kommen.

Grüße Siboniwe

Aber ansonsten war sie gesund und wirkte normal?
Sch

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Einfach "Liebe Leute benutzen. Da dürfte das ungeschlecht egal sein.
Sch

Sorry, sorry, eben erst sehe ich was die Rechtschreibkorrektur da gemacht hat.

Nein keine, bitte keine Religionsdiskussion!!

Das sollte heißen: „mit einem an der Erbse“!!

:blush: Siboniwe

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Oder Deutschland implodiert, weil die kritische Masse an Irrsinn überschritten ist. Das erscheint mir derzeit das wahrscheinlichste Szenario zu sein.

Grux
C.

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Das ist ja noch gar nix :wink:

Schüler ab acht Jahren sollen demnach beigebracht bekommen, dass Menschen jeden Geschlechts menstruieren können …
Außerdem sollen ab sofort auch in den Jungstoiletten Mülleimer für benutzte Binden und Tampons aufgestellt werden.

Gruß
F.

Hi,

das mit der Grundschule habe ich auch gelesen. Aber hier ist es nicht der Staat, der übertreibt, sondern halt eine Schulleitung (ein alter, etablierter Begriff, der geschlechterneutral ist).

die Franzi

Hi,

da sind des Gags wegen von Dir bzw. im Originaltext wichtige Infos verschwiegen/falsch dargestellt worden. Ein Transmann ist als biiologische Frau geboren worden. Vor dem Beginn der Einnahme von Hormonen und auf jeden Fall vor der Operation (sofern eine gewollt ist), die die Gebärmutter und Eierstöcke entfernt, wird in entsprechendem Alter eine Menstruation einsetzen, kurz nach dem Beginn des Wachstums der Brüste. Und da ist es schonm richtig, dass Kinder auch über sowas informiert werden, und eben auch auf Jungsklos ein Mülleimer steht.

die Franzi

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Hi,

„Eine Lehrkraft begleitete die Klasse.“ Üblicher Sprachgebrauch bereits vor über 15 Jahren bei mir im Referendariat.

die Franzi

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Hallo,

ich möchte das Thema generell aufgreifen.

Der Frauentag in Berlin, die Frauenquoten oder dieses „Sehr geehrte Damen und Herren“ stellen, wenn man es genau betrachtet, Distanzierung und Zurückweisungen dar, es sind Abgrenzungen und gleichzeitig Diskriminierungsversuche. Daher wäre eine Erweiterung der Grußformel lediglich eine weitere Distanzierung.

Ein erklärendes Beispiel:
Unisex-Toiletten generell anstelle einer dritten Toilette, dieses sprachlich mehr oder wenig als minderwertig bezeichnete und bewertete „divers“ hinsichtlich Benutzung beinhaltend. Zuhause geht das mit den Toiletten doch auch.
Es liegt einiges im Argen in der öffentlichen Betrachtung. Unter dem Deckmantel des „Schutzes von Minderheiten“ wird eine separate Toilette eingerichtet und zugewiesen.

Ein neutrales entspanntes Hallo oder Guten Tag würde genügen.

awM

Mal ne Frage dazu:

Was wollen „die“ eigentlich?
Empfinden die eine sprachliche Regelung tatsächlich als wichtig?

Ich könnte mir denken, dass entsprechende Regeln den „Normalos“ mächtig auf den Senkel gehen.
Bei mir ist das der Fall.

Wenn mir jemand sagt „Stell dir mal einen Hörsaal mit vielen Studenten vor“ - dann habe ich in meinem Kopf einen Saal voller junger Leute. Jungs und Mädels. Dass ich jetzt „Studierende“ sagen soll, ist für mich Quark.
Dass bei Gruppen früher Maskulin auch alle Frauen umfasste, war doch eine Regel, die einfach nur die Sprache kurz gehalten hat. Die weibliche Form wird halt immer noch durch Anhängen von -in und -innen gebildet.

Ein anderer Name ändert nichts an der Einstellung im Kopf.

Im Gegenteil, durch korrekte Ansprache kann man sehr schön ganz offiziell super-gleichberechtigend und tolerant sein, auch wenn man niemals eine Frau in einer Führungspostion unterstützen würde und Transgender nur deshalb zum Vorstellungsgespräch einladen würde, damit man was zu lachen hat.

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