Grußformel Intersexuelle

Ist es nicht Diskriminierung, wenn eine Gruppe „divers“ von (geschäftlichen) gesellschaftlichen Gepflogenheiten ausgeschlossen wird?

Mich würde deine persönliche Begründung der „Angebrachtheit“ weniger interessieren, aber die allgemeine und deine Begründung für die fehlende Konsequenz.

awM

Klar, zugespitzt zitiert, aber ich hab ja den Link auf den Artikel gesetzt, welcher wiederum den Link auf den Originaltext setzt, auf den er sich bezieht … da ist nichts verschwiegen.

Um es klar zu sagen: der eigentlich Gag ist aber der, zu verlangen, dass „bins for used period products“ in Bubentoiletten aufgestellt werden. Und dieser Gag stammt nicht von mir.

Gruß
F.

Das würde ich gar nicht unterschreiben.
Es dürfte außer Zweifel stehen, dass Sprachen und Sprechregeln starken Einfluss auf unser Denken und Erleben haben. Normalerweise nehmen wir den aber apperzeptiv halt nicht wahr.

Zum Beispiel habe ich soeben, anlässlich des Jahrestags, im Netz einen Artikel über die „Rotarmistinnen" gelesen, die in Stalingrad die deutsche Wehrmacht besiegt haben. Ich wusste, dass es nicht wenige Frauen in der Roten Armee gab, aber diese Schreibweise hat mich angeregt, ein bisschen nachzugoogeln, ob es auch in der Wehrmacht Frauen an der Ostfront gab.
Da wäre ich nicht hingekommen, wenn bei "Rotarmist
innen“ nicht expressis verbis Frauen repräsentiert worden wären, so dass ich da drübergestolpert bin. Über „Rotarmisten“ hätte ich an der Stelle einfach drübergelesen.

Das ist nur ein ganz kleines, an sich unbedeutendes Beispiel, aber der Einfluss von Sprache auf das Denken besteht eben gerade in einer Aneinanderreihung kleiner, an sich unbedeutender Dinge.

Und genau darum verfehlt diese lächerliche Sprach-Politik mit ihrer Hypergründlichkeit und Selbstgerechtigkeit den Kern der Sache total und wird zur eigenen Karikatur oder zum hohlen Gestus in genau dem Sinn, den du nennst:

Gruß
F.

RICHTIG!

…aber leider werden sich die Weltverbesserer durchsetzen.
Aber was bin ich dann: Elektrotechnikmeister /-in -> Elektrotechnikmeist…?
oder Chirurg / -in -> Chirurgwas?

oder wird alles durch „das“ ersetzt?
„das Chirurg“
„das Elektromeist“
„das Pilot“

Fragen über Fragen die geklärt werden müssen, damit die Welt von Morgen frei von Plastikmüll, Rassenhass und Weltverbessernden ist.

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Hi,

Das ist aber kein gag. Ein transmann vor Beginn der hormonbehandlung braucht den, wenn die Pubertät begonnen hat. Und wenn er sich entschließt, zwar als Mann zu leben und Hormone zu nehmen, sich aber nicht operieren zu lassen, dann rennt er sein ganzes Leben lang mit einer nach unten geöffneten, schleimhautbefüllten körperöffnung herum. Damit das hygienisch abläuft, sind slipeinlagen erfunden worden. Und die gehören in die Mülleimer.
Die Mülleimer kann man übrigens für jeglichen Müll verwenden: Kaugummis, bonbonpapier, spickzettel, benutzte Taschentücher, …

Die Franzi

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Hallo,

das hab ich mich jetzt auch gefragt: was denn an Mülleimern für Hygieneprodukte so anders sein soll. Ja, sie haben einen Deckel. Und ja, sie stehen in den Kabinen, d.h. man braucht ein paar mehr davon. Und damit hat es sich und man braucht kein solches Fass über sowas aufzumachen. Hier übertreibt nur die Berichterstattung. Denen, die einen solchen Mülleimer tatsächlich für Hygieneprodukte benutzen, ist wahrscheinlich diese ganze übertriebene Aufmerksamkeit zu viel.

Grüße
Siboniwe

Hallo,

ja, natürlich, aber wie kommt eine Schulleitung auf diese Idee? Doch nur durch ein gesellschaftliches Klima der Angst, irgendeiner Minderheit (und das bezieht sich nicht nur auf das knapp 1 Promille der Gesellschaft, auf den das Geschlecht „divers“ anzuwenden ist, sondern auch auf religiöse, staatliche und andere Minderheiten) nicht gerecht zu werden und dadurch in irgendeiner Form öffentliche Klassenkeile zu kassieren.

Gruß
C.

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Alles nachvollziehbar, aber deshalb sollen allen Ernstes auf Grundschul-Jungstoiletten Eimer für gebrauchte Menstruationsprodukte aufgestellt werden?

Und das ist halt keine Übertreibung des Artikels (der zugegebermaßen den „Erlass“ lächerlicher darstellt als er ist).

Gruß
F.

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Hi,

Solche Mülleimer sind zumindest an Schulen gewöhnliche Mülleimer. Plastik oder Metall mit Deckel, mülltüte drin, fertig. Und man schmeißt Müll rein. Nachdem mein Arbeitsplatz eine Schule ist, kann ich mir ein Dutzendangenehme Nebeneffekt von mehr Mülleimern vorstellen.

Die Franzi

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Hi,

Ja sicher. Sehr viel in Schulen geschieht aus dieser Angst. Aber in der überwiegenden Mehrheit der Fälle nimmt es nicht solche Ausmaße an.

Die Franzi

Das denke ich auch, dass die Eimer schließlich als gewöhnliche Mülleimer verwendet werden, und Mülleimer immer gut da sind.
Aber das macht ja nicht ungeschehen, dass sie „bins for used period products“ aufzustellen fordern.

Gruß
F.

Moin,

damit hast du natürlich total recht. Ich glaub dieses Unwort war damals eine Erfindung von AStA-Leuten. Es klingt nicht nur aus der Retorte sondern es löst auch das sprachliche Problem gar nicht. Denn wie muss man jetzt formulieren, zB so:
„Die Studierende oder der Studierende kann…“
„Die Toiletten für die weiblichen Studierenden befinden sich links, die für die männlichen Studierenden rechts“
Aber Hauptsache alles auf den Kopf gestellt…

Wenn mir jemand sagt „Stell dir mal einen Hörsaal mit vielen Studenten vor“ - dann habe ich in meinem Kopf einen Saal voller junger Leute. Jungs und Mädels.

Eben. Weil die Unterscheidung nach Geschlechtern in den meisten Fällen völlig irrelevant ist braucht man sie auch nicht gesondert nennen. Die einzig verbindende Eigenschaft die man hier sprachlich ausdrücken will ist, dass die alle studieren. Dafür reicht ein Wort: Student. Alle gemeint. Frauen, Männer, Leute ohne, mit undefinierter, mit multipler Geschlechtsidentifikation, Roboter, künstliche Intelligenzen. Alle sind gemeint. Fertig. Alles andere ist Quatsch.

Dass bei Gruppen früher Maskulin auch alle Frauen umfasste, war doch eine Regel, die einfach nur die Sprache kurz gehalten hat. Die weibliche Form wird halt immer noch durch Anhängen von -in und -innen gebildet.

Ja und wie lautet die explizite Form für Männer? Na? Die gibt es gar nicht und das macht das Ganze vollends abstrus mit dieser Genderzwangssprache. Sage ich nämlich zB. „die Autofahrer müssen sich morgen auf Eisglätte einstellen“ ist für die meisten Hörer völlig klar, dass ich alle Auto fahrenden Menschen meine und eben NICHT explizit nur die männlichen.

Ein anderer Name ändert nichts an der Einstellung im Kopf.

Aber er macht Texte und das Zuhören unnötig schwer. Normale Leute die man eh gut versteht reden ja so auch meist nicht. Aber gerade dort, wo es eh kompliziert wird, bei Politikerreden, bei förmlichen Texten wie in Gesetzen usw macht es alles noch mal eine Spur schwieriger.

Aber ist ist halt gerade „in“ den Leuten Neusprech auf’s Auge zu drücken… Drum wird das gemacht :frowning:

VG
J~

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Moin,

in den meisten Fällen spielt das Geschlecht einer Person keine Rolle. Man geht zum Arzt oder zum Frisör. Der Schaffner knipst die Fahrkarte ab und der Lehrer bringt einem was bei. Geschlecht egal, aber hier muss dem Gendertrend folgend gefälligst alle Geschlechtlichkeit explit aufgeteilt werden.

Hier

auf dem öffentlichen Klo aber ist mal einer der wenigen Orte im gesellschaftlichen Leben, wo das Geschlecht nun tatsächlich noch mal eine Rolle spielt. Ich möchte nicht am Pissoir stehen während mir vorbei laufende Frauen auf den Schwanz gucken können.
Aber ausgerechnet hier soll das ganze Genderabsurdum auf den Kopf gestellt und Unisex-Toiletten eingeführt werden? Nee danke…

VG
J~

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Der Mensch männlichen oder weiblichen Geschlecht, sonst würde es auch heißen „die Menschin“

Genauso könnte ich mich immer aufregen wenn statt zB. „man kann das auch so machen“, dann „Frau kann das so machen“ verwendet wird.
Auch hier steht das man für beiderlei (oder alle möglichen:)) Geschlechter

Moin,

mag schon sein, dass ihr Lehrer dieses Neusprech schon verinnerlicht habt. „Normal“ oder Teil der Muttersprache ist es deswegen noch lange nicht.

„Na Karlchen“ fragte die Mutter, „was hat deine Lehrkraft denn heute zu deinen Hausaufgaben gesagt?“
Öh…

VG
J~

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ja, jetzt müssten neue Toiletten für die „Diversen“ kommen. oder dann doch besser Unisex-Tois.

Mülleimer stehen doch im Allgemeinen auch auf Herrentoiletten. Nur nicht in den Kabinen. Und eine Binde dann vor der Kabine in den Eimer zu werfene ist auch kein Problem.

Oder die Leute haben einfach irgendwann keine Lust mehr auf staatlich verordnetes Neusprech und entwickeln ihre Muttersprache einfach mal wieder selbst weiter und pfeifen auf Begriffe wie Nietenhose, Jahresendflügelfigur oder Winkelement :smile:

VG
J~

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Hier ein Beispiel aus der Politik für gendergerechte Begrüßung:

Hi,

Unisextoiletten hätten nur Kabinen, selbst wenn darin dann ein pissoir ist.
Und Lehrer, Fahrer, Student etc sind sehr wohl die Bezeichnungen für Männer, die dann gebraucht werden können, um Frauen zu bezeichnen. Hab grad keine Zeit zum googlen, aber Stichworte wären Pragmatik, Semantik, Germanistik, Geschlecht und Gender.

Die Franzi

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