Moien Pit, hallo Karin,
also zunächst schließe ich mich mal generell der Ansicht an, dass man sich Sprachkurse, Lehrbücher und Co. erst einmal selbst anschauen muss, bevor man sich dafür oder dagegen entscheidet.
Was nun diesen speziellen Arabischkurs angeht, bedarf es vielleicht der ein oder anderen zusätzlichen Anmerkung:
Er schrieb
Der Schriftsteller hat geschrieben.
[…]
Warum, bei Allah, fangen die mit der Vergangenheit an?
Das hat durchaus eine gewisse logische Berechtigung: Denn die Vergangenheitsform 3. Person sg. mask. ist die Grundform („Infinitiv“ kann man es nicht wirklich nennen) jedes Verbes und zeigt noch dazu am klarsten die (Dreier-)Wurzeln, aus denen sich die meisten arabischen Wörtern ableiten lassen. (Siehe dazu die Veranschaulichung, die ich vor ein paar Monaten mal geschrieben habe: /t/ordnung-der-lemmata-in-woerterbuechern/6111386/2
Es gibt kaum inhaltliche oder grammatische Zusammenhänge von
einer Lektion zur nächsten. Von Fremdsprachendidaktik haben
die Verfasser keine Ahnung.
Das haben, ehrlich gesagt, leider die allerwenigsten Arabischlehrer/-kurse, die ich bisher erlebt habe. Dazu ein kleines Anekdötchen zu Sinnhaftigkeit des Wortschatzes: Unser Fischer/Jastrow brachte uns seinerzeit auch „Die Waffen sind notwendig für den Krieg.“ lange vor „Kaffee“, „Tee“ und Co. bei… 
Doch mal im Ernst: Bei Aussagen wie „وَ [wa] „und“ bildet beim Sprechen mit dem nachfolgenden Wort eine Einheit. Dies gilt normalerweise auch für die Schreibung. Aus Gründen der Übersichtlichkeit schreiben wir es getrennt.“ muss ich dann doch an den sprachlichen und didaktischen Fähigkeiten der Autoren zweifeln. Denn das bedeutet in etwa so viel wie der Satz in einem Deutsch-Kurs: „Eigentlich schreibt man im deutschen substantive groß. Aus gründen der übersichtlichkeit schreiben wir sie aber klein.“
Es wird eine hausgemachte Lautschrift benutzt, die geradezu
hanebüchen ist. Die Lautschrift nach dem internationalen
phonetischen Alphabet (API/IPA) ist seit Jahrzehnten Standard
in allen seriösen Lehrwerken und Wörterbüchern
Diese Umschrift ist tatsächlich eine einzige Katastrophe. Ich musste dreimal hinschauen und erst die arabischen Wörter lesen, bevor ich in den kryptischen lateinischen Buchstaben deren annähernde Aussprache erahnen konnte. Wie man es mit dieser Umschrift schaffen will, komplexere Laute wie ص , ظ , غ o.ä. verständlich darzustellen, würde mich interessieren.
Was nun den PONS-Kurs angeht: Nachdem, was man davon online sehen kann, ist der Einstieg dort auch nicht unbedingt spannender, jedoch insoweit hilfreicher, als dass es dort eine klare Einführung in Alphabet und Aussprache gibt, wie sie m.E. unerlässlich ist, wenn man die Sprache richtig lernen will. Ideal ist die verwendete Umschrift zwar auch nicht, jedoch (wiederum m.E.) deutlich angenehmer zu lesen und besser zu verstehen.
Aber wie gesagt: Letzten Endes gilt: Die einzige Lösung, um den richtigen Kurs zu finden, ist nach wie vor die, sich verschiedene anzuschauen (ggf. auch auszuleihen) und zu schauen, welcher einem persönlich am besten zusagt.
Gruß,
Stefan
*der grundsätzlich jedem Anbieter misstraut, der Lernen ganz ohne Mühe verspricht*