Hallo, ich, 35 Jahre alt, männlich, habe folgendes Problem:
Vor ca. einem halben Jahr, bei einem Sektempfang passierte es: Beim Anstoßen begann meine Hand zu zittern, ich konnte das Glas nicht zum Munde führen. Gleichzeitig bekam ich Herzrasen und es machte sich ein Gefühl breit, als müsste ich in Ohnmacht fallen.
Einige Tage später wollte ich in einer kantinenartigen Einrichtung zu Mittag essen, was ich zuvor schon dutzende Male dort gerne tat. Aber schon während ich mit dem vollen Teller an den Tisch ging, machte sich ein Beklommenheitsgefühl breit. Als ich Messer und Gabel in der Hand hielt, begannen beide Hände wieder zu zittern, auch die anderen Symptome wie oben beschrieben, kehrten wieder (erst nach einigen Minuten wurde es besser).
Ich denke, in beiden Fällen handelte es sich wohl um Panikattacken, oder?
Mittlerweile traue ich mich in kein Restaurant/Café mehr. Jede Situation, in Anwesenheit Anderer zu essen oder aus Glas oder Tasse zu trinken, vermeide ich seitdem, gewissermaßen aus „Angst vor der Angst“, es könnte wieder passieren.
Aus Plastikflaschen zu trinken, ist dagegen nicht problematisch. Wenn ich allein und unbeobachtet bin, bereitet mir Essen und Trinken überhaupt keine Probleme!
Keine Probleme habe ich mit Schreiben unter Beobachtung (in der Bank, bei Paketannahme u.ä.). Auch das Bezahlen an der Supermarktkasse ist unproblematisch (erwähne das deshalb, da auch solche Situationen häufig als „Klassiker“ der Angstattacken gelten).
Was Alkohol angeht, bin ich zwar nicht gerade Abstinenzler, trinke aber in der Woche eher wenig (ein bis zwei Feierabendbier, wenn überhaupt), nur am Wochenende mehr. Habe aber einen ziemlich hohen Ruhepuls (ca. 90 bis 100/Min.). Überhaupt verspüre ich zur Zeit eine innere Unruhe & Nervosität. Des öfteren verspüre ich in meinen Händen ein Gefühl der Klammheit, manchmal auch ein Kribbeln (letzteres v.a. nach Genuss von Cola).
Ich nehme regelmäßig Johanniskraut und Baldrian, ohne nennenswerte Besserung. Beruflich stehe ich unter einem gewissen Stress (zuletzt einige Jobwechsel).
Ich habe – was wohl ein Fehler ist – bisher keinen Arzt aufgesucht. Auch mit Freunden/Bekannten darüber zu reden, dazu fehlte mir der Mut. Ich leide sehr unter dieser Situation.
Weiß jemand Rat? Oder geht es jemandem ähnlich?
Zu welchem Arzt müsste ich gehen, erst mal zum Allgemeinmediziner, zum Neurologen oder zum Psychotherapeuten?
Danke im Voraus.