Werte Wer-weiss-was(s)er!
Ich habe eine spekulative Frage zur Hallenhandball-Historie.
In den Zwanzigerjahren gingen Hallenhandballspiele 2:1 und 5:4 aus. In den Siebzigern waren 20:19 und 17:17 typische Endstände. Heute 31:27, bisweilen erzielen sogar beide Teams über 40 Tore.
Das hängt mit der Zunahme der Schnelligkeit (Tempo-Steigerung) zusammen. Dafür verantwortlich sind z.B. die Zeitspiel-Regel („Passives Spiel“) und die „Schnelle Mitte“, aber auch das bewegungsreiche Spiel. Und ich schätze mal, die meisten Tore werden aus der Bewegung des Angreifers in den Kreis hinein erzielt.
Ich nehme an, die Kreisregel gibt es von Anfang an. Kann es sein, dass die Leute zur frühen Hallenhandballzeit, wenn damals irgendjemand das heutige Spielsystem mit viel Bewegung, schnellem Passspiel und Würfen aus dem Luftraum über dem Kreis erfunden hätte, dies nicht hätten gelten lassen, d.h. als „Werfer stand im Kreis“ bezeichnet hätten, weil man nicht hätte erkennen können (was heute durch die Zeitlupe zu sehen ist), dass der Ball ganz kurz vor dem Aufkommen des Fußes im Kreis die Hand verlassen hat.
Kürzer formuliert: Angenommen ein heutiger Trainer macht eine Zeitreise und bringt einem damaligen Team die moderne Spielweise bei. Würde das Team plötzlich haushoch gewinnen oder würde man ständig vermeintliche Kreis-Verstöße pfeifen?
(Selbst wenn die beschriebenen Torwürfe nicht anerkannt werden würden, würde ein modern trainiertes Team trotzdem hoch gewinnen, schon allein wegen der Technik und Fitness, das ist klar. Es geht mir nur darum, ob man damals auf keine Weise den Kreis betreten durfte oder ob niemand auf die Idee gekommen ist, dass man vor dem Fuß-Aufsetzen werfen kann, oder ob das immer abgepfiffen wurde. Irgendwas muss ja dafür verantwortlich sein, dass es kaum Tore gab.)
Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit, für eventuelle Antworten bedanke ich mich später extra.
Stoy de Vlinder