Hände hoch

Ich sehe gerade einen Abenteuerfilm: Europäer im Urwald. Auf einmal kommen Eingeborene mit Speeren und die Europäer nehmen die Hände hoch. Aber ich vermute, die Eingeborenen verstehen diese Geste nicht. Oder ist „Hände hoch“ ein jahrtausende alte Geste für „sich ergeben“?
In anderen Filmen fallen Eingeborene auf die Knie und machen den Kopf Richtung Boden, dass scheint mir eher eine angemessene Unterwerfungsgeste zu sein.

Hi Martin!

„Hände hoch“ soll auch keine Unterwerfungsgeste sein!

Erhobene Hände zeigen, dass man keine Waffen in der Hand hat und auch nicht vorhat, irgendwelche am Körper positionierten Waffen zu greifen und zu nutzen.

Das versteht, glaube ich, schon jeder, dass man die leeren Hände zeigt und seinen Körper offen zeigt. Das sind in meinen Augen recht archaische Gesten des Nicht-Angreifen-Wollens.

Gruß, Diva

Hände oben heisst aber auch: ich ergebe mich. Es heisst nicht: ich habe keine Waffen und will mit der bloßen Faust kämpfen.

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Doch, genau das.

Es ist nicht ganz zufällig, dass Polizei im Wilden Westen den Anruf „Show me your hands!“ eher verwendet als „Hands up!“.

Unfug.

Was meinst Du: Wollen diese Buben „mit der Faust kämpfen“?

Schöne Grüße

MM

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Wenn du das so genau weißt, warum fragst du dann hier??

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Nicht zwingend. Bei einer überraschenden Gefangennahme in einem militärischen Konflikt kann ich, in Hoffnung auf Pardon, die Hände gehoben haben und trotzdem noch eine Sekundärwaffe am Koppel tragen. Natürlich werde ich nicht danach greifen, um sie abzulegen, da mein Gegenüber das gewiss missverstehen würde.
Gehobene Hände bedeuten, zumindest in sehr vielen Kulturen, ich stelle den Kampf ein. Über den aktuellen Status meiner Bewaffnung sagt das gar nichts.

Die NASA hielt die Geste der leeren Hand sogar für so universal, dass sie sie auf der Goldplatte der Pioneer 1 mitgaben. In der Hoffnung, dass andere intelligente Lebensformen sie evtl… erkennen würden.

Jetzt denken die natürlich, dass die Männchen hier friedfertig sind und die Weibchen nicht. :smile:

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Mit dem Hände-Hoch kann beides, auch gleichzeitig, verbunden sein: Die Unterwerfung/Entblößung und die friedliche Absicht. Es ergibt sich aus der jeweiligen Situation. Die dritte Variante ist, in beiden Verhaltensweisen zu täuschen, um auf eine Gelegenheit zu warten.

awM

Da kann man sehen, wie sich die Zeiten ändern: Heute würde man vermutlich zum Beleg der menschlichen Intelligenz und um selbige bei irgendwelchen anderen Wesen anzusprechen die schematische Darstellung einer Uzi mitgeben…

Schöne Grüße

MM

Dann müsste es doch eigentlich Kriegsbilder von 1600 geben, auf denen die Sieger Lanzen und Speere haben und die Verlierer die Hände hoch halten?

Servus,

erstens wurde die erste Kamera, die für Schnappschüsse geeignet war, in Gestalt der Leica erst 1925 auf den Markt gebracht, so dass man in Dreißigjährigen Krieg noch nicht von dieser Technik profitieren konnte. Auf den Schlachtenbildern der frühen Neuzeit sind, wie Du ja eigentlich weißt, andere Phasen und Szenen von Schlachten dargestellt.

Zweitens konnte vor ca. 1860 ein Soldat, der sich im Zuge einer Schlacht ergab, nicht ohne weiteres damit rechnen, am Leben gelassen zu werden. Daher war das beliebtere Mittel bei einer absehbaren Niederlage die Flucht.

Schöne Grüße

MM