Hallo Klaus,
das Problem ist, daß Fahrrad-Dynamos eine sehr unterschiedliche Spannung (und eine hohe Welligkeit) je nach Fahrgeschwindigkeit, Reibung/Schlupf an der Felge etc. erzeugen.
Da die 6 V Wechselspannng (!) die so ein Dynamo nominal erzeugt schon recht grenzwertig ist für eine Ladeschaltung, braucht es eine recht solide Pufferung durch Elkos.
Leider gibt es ja für existente Handies keine Norm für Ladestecker und Ladestrom etc. Die meisten Handies verlassen sich beim Ladestrom aber nicht auf die externe Quelle, sondern regeln diesen intern.
Schraub mal eines der vielen billigen KFZ-Ladegeräte auf und Du wirst sehen, daß da weder High-Tech noch exotische Bauteile drin stecken sondern eben 0-8-15-Bauteile wie vor 30 Jahren auch schon erhältlich…
Du müsstest nur einen Gleichrichter, d.h. 4 Dioden, z.B. 1N4148 in Brückenschaltung und einen Elko ca 1000µF/16V vor eine solche Schaltung setzen und gegebenenfalls einen vorhandenen Eingangspannungsteiler auf die niedrigere Spannung des Dynamos anpassen.
Aber Vorsicht: Lithium-Akkus dürfen keinesfalls mit einer höheren Spannung als der Ladeend-Spannung verbunden werden (meist 4.2V bei 3.7V nominal) ansonsten gehen diese thermisch durch, dh. EXPLODIEREN!
Ab diesem Jahr wird als Ladebuchse die USB-Norm eingeführt, dann ist auch die Ladespannung normiert auf 5V (ohne Stromregelung,aber mit Kurzschlussstrombegrenzung auf 500mA).
Eine solche USB-Ladeschaltung lässt sich mit den oben angegebenen Bauteilen und zusätzlich einem 7805-Spannungsregler einfachst aufbauen (plus ein paar Entstörkondensatoren 0,1µF Folie oder keramisch, siehe Datenblatt zum 7805). Auch dieser Regler ist Standard, seit 30 Jahren erhältlich…
Wie viele Handies sich „parallel“ laden lassen kann ich nicht abschätzen, vermute aber mal, daß selbst bei Tagesbetrieb, d.h. Dynamo nur für Ladeschaltung nicht für Licht am Fahrrad sich kaum mehr als ein Handy wird zuverlässig laden lassen.
(man kann aber an einem Fahrrad bis zu 4 Dynamos installieren…)
Es gibt übrigens seit Langem Notfall-Taschenlampen, Radios etc mit Handkurbel, die intern meist über ein Getriebe und Schwungrad einen Fahrraddynamo oder kleinen Permanentmagnetmotor als Generator enthalten. Diese haben den Vorteil, daß man nicht aufs Fahrrad steigen muss, um das Handy zu laden, sondern nur mit einer Hand kurbeln oder drücken muss… (was zwar auch anstrengend, aber auf die Dauer einer Handyladung von ca. 2-3 Std. dann wohl doch eher erträglcih ist, es sei denn, man fährt eh schon Rad…) ;o)
Wenn Du die Schaltung ohne eigene Ideen einfach abkupfern willst, dann nimm doch einfach ein Notfall-Ladegerät (batteriebetrieben, z.B. von O2 mit 4 AAA-ZEllen), zeichne dessen Elektronik ab und schalte Gleichrichter, Elko und die beiden Weiteren Kondensatoren davor, statt des 7805 dann einen 7806… Dann hast Du auf jeden FAll die Sicherheit, daß die Schaltung sicherheitserprobt ist…
PS: ich glaube durchaus, daß es in Entwicklungsländern Ingenieure gibt, die solche Schaltungen umsetzen könnten, auch ohne Abkupfervorlage.
Vielleicht ist die Idee nur nicht so gut angekommen, wie von Dir vermutet?
schöne Grüße,
Rob