Handy Persönlichkeitsrecht/Privatsphäre Schüler

Hallo zusammen,

mal angenommen, in einer Schule dürfen Handys in der Pause nur zur Kommunikation verwendet werden (bspw. eine Whatsapp-Nachricht an Eltern oder Freunde) nicht jedoch für Handyspiele. Um die Einhaltung dieser Regelung zu überprüfen, also festzustellen, ob ein Schüler gerade spielt oder eine Nachricht schreibt, muss eine Lehrkraft dem Schüler nun zwangsläufig „über die Schulter“ gucken, also auf das Handy schauen.

Ist dieses unaufgeforderte Schauen auf das Display des Handys eines Schülers durch eine Lehrkraft zulässig oder wird der Schüler in dem Moment unzulässig in seinen Persönlichkeitsrechten eingeschränkt?

Kennt jemand vielleicht sogar bereits bestehende Urteile, die man vergleichend heranziehen könnte?

Danke für’s Mitdenken!

P.s.: Es würde mich sehr freuen, wenn dies keine Diskussion über Sinn und Unsinn von Handy-Nutzung oder -Verboten in Schulen würde - das sollte an anderer Stelle diskutiert werden :wink:

Das muss er nicht. Das erkennt man an den Leistungen/Noten.

Auaha, so Gespräche mit dem Lehrkörper ist nicht so dein Ding?

Nun, du hast angefangen. Viel Spaß beim Lesen der folgenden Antworten.

Data

Seufz… Doch, Gespräche (auch mit Lehrkörpern) sind absolut mein Ding. Es geht hier aber um eine fiktivie rechtliche Fragestellung, für deren Einschätzung man nunmal Referenzurteile ganz gut gebrauchen kann…

Kennst Du eine Untersuchung, die eine direkte Korrelation zwischen der Art der Handynutzung und schulischer Leistung nachweist? Dann her damit!

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Finde ich bescheuert. Man kann doch nicht das Handy erlauben und Spiele verbieten. Vor allem in der Pause. Also mal unabhängig von der rechtlichen Grundlage finde ich, dass es einen Lehrer gar nichts angeht, was der Schüler in der Pause mit seinem Handy macht.

Wenn dein Chef in deiner Pause gucken würde, was du mit deinem Smartphone anstellst, würde doch jeder normale Mensch sagen: Das geht den überhaupt nichts an. Irgendwo muss es auch Grenzen geben.

Davon mal abgesehen. Wenn eine Lehrkraft kontrolliert, müsste sie ja permanent den Schülern über die Schulter gucken. Absoluter Humbug, ein solches Verbot

Das finde ich ja auch. Juristisch ist die gängige Einschätzung aber so, dass Schulen die Art der Handy-Nutzung einschränken dürfen: https://irights.info/artikel/faq-handys-schule-was-ist-erlaubt/24289#3
Begründen ließe sich das u.a. mit dem Erziehungsauftrag.

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Habe ich gerade weiter oben abgeschrieben: Absturtz bei einigen Spielen
(07.12.2016, 23:12 Uhr)
Noch Fragen?

Achso, und früher, als es noch keine Handies gab?

Denkst du im Ernst der Notendurchschnitt ist definiert über die Handynutzung?

Definiert sicherlich nicht, aber die schulischen Leistungen werden sehr wohl durch die Nutzung von Mobiltelefonen im Unterricht beeinflußt. Und wenn jemand in der Pause mit dem Ding herumdaddelt anstatt zu spielen, sich zu unterhalten oder die freien Minuten anderweitig als ausgerechnet mit sinnfreien Handyspielen zu nutzen, liegt die Vermutung wohl nicht ganz fern, daß er auch sonst öfter zum Mobiltelefon greift und somit weniger lernt, liest oder sich anderweitig mit Dingen befaßt, die zu Bildung im speziellen oder allgemeinen führen.

In unserer Grundschule wurden neulich übrigens Mobiltelefone und Multimediageräte aller (anderen) Art generell verboten. Ein Witz, daß so ein Verbot in einer Grundschule überhaupt (schon) notwendig ist.

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Hi,

wenn Du Dich mit mir darüber streiten willst, ob ich dir nun über die Schulter schauen durfte, um die Einhaltung des Verbots zu überprüfen, hast Du als erstes ein Gespräch mit dem Direktor an der Backe.
Zweitens brauch ich dazu nicht über die Schulter schauen. man muss nur lang genug gucken und das meiste vom Bildschirm sehen. Auch alte Menschen wie ich wissen, wie Whatsapp etc. aussehen, und wie im Gegensatz dazu ein Spiel ausschaut.

die Franzi

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Hi,

Chefs kontrollieren sehr wohl, was man womit in seiner Pause macht. Und Schüler sollen sich in der Pause auf die nächste Stunde vorbereiten (also Sachen rausholen) und vielleicht frühsücken. Manchmal muss man in der Zeit auch den Raum wechseln. Wenn sie dann stattdessen in der Ecke stehen und daddeln, komen sie zu spät oder sind unvorbereitet. Und das ist die einzige Pflicht eines Schülers: körperlich anwesend sein und so vorbereitet zu sein, dass sie am Unterricht teilnehmen können.

die Franzi

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Soviel zum Thema „Wunschdenken“.

Ganz ehrlich: Wenn ich als Lehrer meinen Unterricht zuhause ausreichend vorbereitet habe, ist es mir in der Pause total wichtig, etwas völlig anderes zu machen, zum Beispiel mit meinen Kollegen rumzublödeln.

Wenn ich auch noch in den Pausen nur Schule, Schule, Schule machen müsste, würde ich bald total durchdrehen.

Diese Art des Abschaltens halte ich auch für Schüler wichtig. Sicher ist es altersabhängig, was man erlaubt und verbietet, aber ab einem gewissen Alter sollten Schüler auch selbst die Verantwortung dafür übernehmen, wie sie sich in der Pause erholen.

Meine Erfahrung mit Berufsschülern ist die, dass man einfach gar nicht alles verbieten kann. Wenn ich mich bei den Fahrzeuglackierern oder Fleischern auf den Kampf einlassen wollte, denen ein Handy wegzunehmen, würde ich verlieren. Die weigern sich, sind körperlich stärker als ich, was soll ich da machen?„Och menno“ schreien?

Ich bin auch der Meinung, dass man ihnen das Handy in der Pause lassen sollte und sich nicht noch mehr Kontrolldruck auferlegen sollte. Die Arbeit eines Lehrers besteht inzwischen zu einem hohen Anteil aus lauter Kontrollaufgaben, die doch zu nichts führen.

Jedem seine Pause lassen, das halte ich für sinnvoll.

Gruß, Diva

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Nö. Die Pause ist zur Pause da. Deshalb heißt sie auch Pause. Bei uns wurde übrigens kontrolliert, ob in der Pause noch verbotenerweise Hausaufgaben gemacht wurden.

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Haus- Schulordnung?

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Irgendwie ist das hier eher ein Meinungsforum oder ein Forum für unbewiesene Pauschalvermutungen (bspw. zu Folgen von Handynutzung) geworden, als ein Expertenforum. Schade, das war mal anders. Ist eigentlich irgendwem aufgefallen, dass keine einzige der „Antworten“ tatsächlich Bezug auf den Kern der Frage nimmt?

Da es vielleicht noch andere stille Beobachter interessiert, hier die Auflösung, die ich an anderer Stelle erhalten habe:

Der Blick über die Schulter auf ein Handydisplay (eines Schülers) mag vielleicht als schlechter Umgangsstil zu bezeichnen sein, das ist aber der Verstoß des Schülers gegen die Regelung mindestens auch. Rechtswidrig ist allein der kontrollierende Blick aber nicht, sofern er nicht gezielt, regelmäßig und nachstellend erfolgt (das wäre dann § 238 StGB). Eine Verletzung des persönlichen Lebens- und Geheimbereichs (§§ 201-210 StGB) liegt nicht vor, da weder ein persönlicher Bereich aktiv verletzt wird (mehr oder minder öffentlicher Raum, einsehbares Display), noch ein Geheimnis offenbart wird. Auch ist sowohl die Einschränkung der Handynutzung als auch das Beharren auf Einhaltung der Regelung durch eine Lehrkraft durch eine entsprechende Schulordnung grundsätzlich legitim (Erläuterungen bspw.: https://irights.info/artikel/faq-handys-schule-was-ist-erlaubt/24289).

Anders sähe das bspw. aus, wenn die Lehrkraft die Herausgabe des Handys verlangen würde (darf sie, zumindest zeitlich befristet) und(!) dann Tasten oder Touchscreen bedienen würde, um die durch den Schüler erfolgte Nutzung zu überprüfen.

Da erkennt man das Problem unseres Schulsystems und warum wir trotz Millionen von zusätzlichen Geldern für das Bildungssystem beim Pisa Test immer schlechter werden.:wink: In anderen Ländern versucht man die neuen Medien (Handy, Laptop, Tablet) als Lehrmittel in den Unterricht ein zu binden. Das sogar mit Teils sehr großen Erfolg und hier versucht man weiter verzweifelt Handys und Co. aus zu sperren. Ich bin der Meinung das Pause einfach Pause ist! Wenn mir der Lehrer über die Schulter schaut während ich z.B. wie erlaubt WhatsApp Nachrichten schreibe, verletzt er in meinen Augen meine Privatsphäre da man zwangsläufig teile der Nachrichten sehen kann.

Hi Diva, einsamer_rufer,

Ich bin jetzt davon ausgegangen, dass der UP Schüler an einem Gymnasium ist und 16 - 18 ist. Ich habe nicht Sinn oder Unsinn dieser speziellen Regelung diskutiert- aber wenn sie so steht und mir ein Schüler mit Paragraphen kommt, reagiere ich wie beschrieben.
Außerdem bin ich davon ausgegangen, dass ihr mein Posting inklusive Klammern lest…

Die Franzi

Wenn mein Chef mir aber in meiner Pause versuchen würde zu verbieten irgend ein Spiel auf meinem Handy zu spielen oder meine Lieblingsserie beim essen an zu schauen, würde ich ihn vermutlich aus lachen und ihn fragen ob er mir meine Pausenzeiten in Zukunft bezahlen möchte?! Denn nur dann würde ich es akzeptieren das er mir in dieser Zeit etwas vorschreibt.

Hi,

Dein Chef hat aber die gegenüber keinen bildungs- und erziehungsauftrag. Der Lehrer gegenüber dem Schüler schon.

Die franzi