Hanuka

Hallo,
ich wollte wissen, ob in diesen Tage das hanuka-fest gefeiert wird.
Was macht man? Grüß man die Leute zu diesem Fest? Schickt man Karten? Ich würde es gern wissen, da ich 2 gute judische Freunde habe.
Danke,
A.

BS"D

Hallo Ana.

ich wollte wissen, ob in diesen Tage das hanuka-fest gefeiert
wird.

Ja, noch. Es hat letzten Dienstag abend angefangen und geht noch bis zum kommenden Dienstag (acht Tage).

Was macht man?

Wir errinnern uns an die Wunder zu Chanuka, dieses ist vor allem der Sieg über die Griechen zur damaligen Zeit und wie uns hierbei G’tt geholfen hat. Hierzu zünden wir jede Nacht Kerzen an einem Leuchter (Chanukia) an und verbringen hierbei eine halbe Stunde. Ansonsten wird auch noch im Gebet ein Einschub gemacht, welcher uns an die Wunder erinnern lässt.

Daneben gibt es zahlreiche moderne „Tradition“.

Grüß man die Leute zu diesem Fest?

Eigentlich grüsst man sich die Tage nicht anders als sonst, nur manchmal erzähnt man auch im Gruss die Zeit.

Schickt man Karten?

Wie oben schon erwähnt gibt es neuere Traditionen zu denen auch das Versenden von Karten gehöhrt.

Ich würde es gern wissen, da ich 2 gute judische Freunde habe.

Warum fragst du sie dann nicht einfach selbst, wie sie Chanuka feiern?

Gruss,
Eli

Das Licht des Hanuka
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Schlomli, Eli.

Möchte nicht übertrieben „gegenstandsuntersucherisch“ wirken, doch ein klein wenig möcht’ ich die Deutung (gebe zu, es ist die geläufigere…) einschränken, ein militärischer Sieg (den man ja als Befreiung vom aufgezwungenen Götzendienst erlebte) würde gefeiert.

Nach meinem Verständnis (natürlich nicht aus meinem Mehlsack direkt stammend…) wird in erster Linie das Wunder des Lichtes gefeiert: Im endlich von den Götzen-Simulakren wiederbefreiten Tempel versucht man die „Ordnung der Dinge“ wiederherzustellen. Die Priester besichtigen das Lager auf der Suche nach dem gewidmeten reinen Öl, um erneut den inneren Tempel in der Nacht erstrahlen zu lassen, entdecken aber mit Entsetzen, daß die „Fremden“ aus Haß die Djaren vollständig zerstört haben.

Bei aller Bemühung, einen nicht verunreinigten winzigen Rest zusammenzukratzen, kann man nicht mehr zusammenbringen als für eine kleine Lampe für eine halbe Stunde circa. Als die Priester daran gehen, sie anzuzünden, bleibt merkwürdigerweise ein Minirestchen übrig! Als man mit jenem für kurz doch noch eine zweite Lampe anzuzünden versucht, bleibt wieder ein mysteriöses Restchen übrig, mit dem eine dritte, eine vierte… alle Lampen anzündet…, bis der Tempel in seinem feierlichem vollem Glanz erstrahlt, die ganze Nacht hindurch, ohne Unterlaß… Die Nation erschaudert und feiert mit Inbrunst das Wunder des Wiedereinzugs des Lichtes: nicht die Waffen, ja nicht einmal das Öl bringen das Licht! Eine Parabel wird erzählt, über die belohnte Reinheit des Herzens eines kleinen schlichten Priesters, der die Hoffnung nicht aufgeben wollte, nicht aufgeben konnte; aus den Scherben einzelne Tropfen zu retten versuchte, im „wissenden“ Glauben an die Kostbarkeit alles Kleinen und Winzigen und Sinnvollen gegen die erschlagend imponierende Macht der Dunkelheit, gegen alle Ohnmacht.

Acht volle Nächte erstrahlt der Tempel, bis die Lampen, eine nach der anderen, doch nachgeben und das Leben des Lichtes loslassen.

Eine der tröstlichsten „Geschichten“ aus meiner auch sonst an tröstlichen „Geschichten“ reichen Kindheit auf einem kleinen untergehenden Kontinent.

Leider hat die Vereinfachung durch die Traditionen im Laufe der Jahrhunderte bei den am Fenster für ALLE Menschen zum Trost und zur Hilfe brennenden Lichter zuerst eine Lampe (Kerze), dann in der zweiten Nacht zwei Lampen (Kerzen) und so weiter zunehmend bis zu den acht Kerzen der letzten Nacht in Umkehr der Ursprungsparabel werden lassen, was zwar eine schöne poetische Ermutigung der verängstigten „in die Welt geworfene“ Kreatur darstellt, die ursprüngliche Erzählung jedoch etwas verändert.

Zu der Ursprungsfrage wäre anzumerken, daß je nach kulturreligiösem Hintergrund die Kinder beschenkt werden, meines Wissens aber nur durch Juden und „Kooptierte“, das heißt in enger Freundschaft mit den Juden verkehrende Nicht-Juden.

Die Sitte übrigens des „Weihnukka“, auf die vielleicht die Ursprungsfrage hinzielte, das heißt die synkretistische Verschmelzungstendenz mit dem heidnischen und christlichen Weihnachten, die einige Generationen lang en vogue war, und jetzt leicht nachläßt, war schon immer Gegenstand von Kontroversen, welche zum Teil seinerzeit sogar in meiner eigenen Seele stattfanden.

Möge uns das Wunder des Lichtes und der Hoffnung uns alle zum besseren wandeln.

abifiz

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Hallo Eli,
danke fr deine antwort.

Ich würde es gern wissen, da ich 2 gute judische Freunde habe.

Warum fragst du sie dann nicht einfach selbst, wie sie Chanuka
feiern?

Ja, du hast recht, aber ich wollte sie nicht fragen und dann gleich danach ihnen sagen „Ah, dann Fröliche Chanukka“.
Ich werde sie danach fragen, wie sie gefeiert heben. Ich habe gelesen, dass Kinder spielen, und dass man Pfandkuchen isst. Aber ich weiss nicht, ob das mit dem Pfandkuchen nur in deutshcland ist. Oder generell, ob die Bräuche regional sind. Weihnachten, ZB, wird in jedes Land anders gefeiert, aber eiene Karte ist überall Gültig
Sie wohnen nicht hier,
Gruß
A.

Hallo abifiz,
Danke für diene Antwort!
Ja, das mit dem Wunder und der 2. Tempel und die Seleukiden, und Judas Makkabeus, war mir klar. Nur, ich wollte wsissen, was die Leute heutzutage machen.

BS"D

Hallo Abifiz,

wir feiern aber eben gerade nicht dieses „Lichtwunder“, auch wenn es heutzutage oft so reduziert wird. Dieses Lichtwunder stellt doch noch einmal deutlich klar, dass der Sieg über die Griechen im Einklang und alleine mit Hilfe der Himmel errungen wurde. Dieses siehst du auch im ‚al hanisim‘ (Einschub im Gebet an Chanuka) wo wird ja an die Wunder erinnern und hier eben über den Sieg der Griechen. Das Lichtwunder wird hier hingegen an keiner Stelle erwähnt.

Acht volle Nächte erstrahlt der Tempel, bis die Lampen, eine
nach der anderen, doch nachgeben und das Leben des Lichtes
loslassen.

Deine Version ist nur eine der vschiedenen Ansichten wie der eine Krug Öl nun für die achte Tage ausreichte, die benötigt werden, damit die Kohanim wieder rein werden und dann neues Öl produzieren können. Die Version dass das öl nur für eine Lampe und hier nur für eine halbe Stunde reichte ist mir dabei neu. Vor allem da hier ja nicht irgendwelches öl zu verwenden ist, sondern nur Reines und dieses kann es hier nur in versiegelten Töpfen gegeben haben.

Leider hat die Vereinfachung durch die Traditionen im Laufe
der Jahrhunderte bei den am Fenster für ALLE
Menschen
zum Trost und zur Hilfe brennenden Lichter
zuerst eine Lampe (Kerze), dann in der zweiten Nacht zwei
Lampen (Kerzen) und so weiter zunehmend bis zu den acht Kerzen
der letzten Nacht in Umkehr der Ursprungsparabel werden
lassen, was zwar eine schöne poetische Ermutigung der
verängstigten „in die Welt geworfene“ Kreatur darstellt, die
ursprüngliche Erzählung jedoch etwas verändert.

Wie schon gesagt, es gibt hier verschiedene Ansichten, wie nun das Wunder genau passierte und auch wie hier Chanukia zu zünden ist, gab es verschiedene Meinungen zwischen den Schulen von Schamei und Hillel, wobei wir hier heute nach Hillel gehen, der immer ein Licht mehr gezündet wissen wollte, damit es zum Himmel hinführt.

Ansonsten ist der Brauch die Chanukia ins Fenster zu stellen, neueren Ursprungst, da diese eigentlich draussen vor die Tür gestellt werden soll, wie es heute an manchen Orten wieder praktiziert wird: Erst später wurde festgelegt aus Sicherheitsgründen die Chanukia nach Innen zu holen.

Zu der Ursprungsfrage wäre anzumerken, daß je nach
kulturreligiösem Hintergrund die Kinder beschenkt werden,
meines Wissens aber nur durch Juden und „Kooptierte“,
das heißt in enger Freundschaft mit den Juden verkehrende
Nicht-Juden.

Ja und je nach Kultur handelt es sich dabei auch nur um Kleinigkeiten, wie Schokolade, Drendel oder etwas „Chanuka-Geld“.

welche zum Teil seinerzeit sogar in meiner
eigenen Seele stattfanden.

Wobei es ja auch mehr als amüsant ist, dass nun ausgerechnet Chanuka genommen wird, um es als jüdisches Fest für die Assimilation umzuwidmen. Kein jüdisches Fest steht hier ja so gegen jede Assimilation.

Gruss,
Eli

BS"D

Hallo Ana.

Ich werde sie danach fragen, wie sie gefeiert heben. Ich habe
gelesen, dass Kinder spielen, und dass man Pfandkuchen isst.

Ja, vor allem Kartoffelpfannekuchen (Reibekuchen) wie auch sonst Speisen die a) in Öl gebacken werden (wegen dem Ölwunder) oder b) milchig sind (wegen der Geschichte mit Jehudith)

Aber ich weiss nicht, ob das mit dem Pfandkuchen nur in
deutshcland ist. Oder generell, ob die Bräuche regional sind.

Die Bräuche im Judentum sind eher gruppenspezifisch als regional und meistens auch Bräuche aus der Familie (ob die Chanukia z. b. nun im Fenster oder in der Tür steht, ob Kerzen oder Öl verwendet wird etc.).

Gerade auch die Frage mit Karten oder Geschenken unterscheidet sich fast allein gruppenspefisch. So gibt es in haredischen Familien keine Karten und nur einfache Geschenke für die Kinder wie Schokolade, Drendel etc. In Reform-Familien kann es hingegen sein, dass es mehr einem modernen Weihnachten entspricht sogar mit Baum etc. wo dann Grusskarten üblicher sind ebenso wie grosszügige Geschenke für alle.

Weihnachten, ZB, wird in jedes Land anders gefeiert, aber
eiene Karte ist überall Gültig

Auch wenn es unter Juden nicht üblich ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass es viele Juden gibt, die sich nicht über eine nette Karte zu einem Feiertag freuen.

Gruss,
Eli

.

Schlomli, Eli.

Die Sitte übrigens des „Weihnukka“, auf die vielleicht
die Ursprungsfrage hinzielte, das heißt die synkretistische
Verschmelzungstendenz mit dem heidnischen und christlichen
Weihnachten, die einige Generationen lang en vogue war, und
jetzt leicht nachläßt, war schon immer Gegenstand von
Kontroversen, welche zum Teil seinerzeit sogar in meiner
eigenen Seele stattfanden.

Möge uns das Wunder des Lichtes und der Hoffnung uns alle zum
besseren wandeln.

abifiz

.

servus abifiz,

wie meinst du mit der Verschmelzung von heidnischen und christlichen Weihnachten. Ich betrachte die Juden nicht als Heiden. Dass man aus den Namen Nukka Weihnachten gemacht hat, ist mir neu, aber sympathischer, als die Übernahme eines heidnischen Festes mit dem röm. Sonnengottes.

Ganz nebenbei bemerkt, der Vertrag der MAKKABÄER mit Rom geht nachhinein in Ordnung. Mit diesem Vertrag erwirkten die Juden im römischen Reich viele Sonderregelungen, so brauchten sie nicht der Armee dienen. Nur die Zeloten und Tirus hielten sich nicht daran , das führte zur Tragödie.

Gruß

Peter S