Hartz IV = Arbeitsplatzkiller?

Ein berliner Spediteur weist nach, dass die 1 € -Jobs evtl. Arbeitsplätze vernichten, also die Zahl der AL erhöht.
Quelle: http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/berlin/4…

Das ist wohl nicht der Sinn von 1-€-Jobs.

Grüße
Raimund

Richtig, Raimund,

aber ich denke, das zweite, das in diesem Artikel angesprochen wird, ist wohl auch das tatsächlich Maßgebende - eben die Möglichkeit, über Hartz IV und damit jetzt in dieser Gesellschaft fest etablierter neuer „sozialer“ bzw. materieller Standards (!) mittel - bis langfristig massiven Druck auf die allgemeine Lohnstruktur ausüben zu können! Da sich hierzulande niemals wirklich eine nachfrageorientierte Marktwirtschaftsphilosophie hat durchsetzen können, ist dies eine logische Konsequenz - und bedeutet, daß sich so manch einer, welcher sich von Hartz IV gar nicht betroffen fühlt ( - solche Leute scheint es ja nach wie vor zu geben -), bzgl. des Inhaltes seiner Lohntüte in absehbarer Zeit wohl noch gewaltig wundern wird.

Grüße - Thomas

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Hi,

letztlich handelt es sich bei den 1€- Jobs um völkerrechtswidrige Zwangsarbeit - zumindest ist eine diesbezgliche Klage beim EuGH anhängig.

Ansonsten hat der Spediteur recht. Ich kenne z.B. ein Krankenhaus, wo man 1€- Beschäftigte zum Umbetten der Patienten vor und nach der OP nutzt - sonst müsste man dazu Pfleger zu mehrfachen Stundensätzen einsetzen.

Ist halt so - jeder mögliche Missbrauch wird auch von einigen ausgenutzt.

A.

hallo Andreas,
…und so wird es vermutlich in den altenheimen sein!

  1. Pflegerstellen (Fachpersonal) wird gestrichen und Hilfskräfte für 1 Euro werden eingestellt.
  2. die Qualität der Pflege ist nebensächlich.
    Ergebnis: die AL-Quote steigt weiter.
    Grüße
    Raimund

Ein berliner Spediteur weist nach, dass die 1 € -Jobs evtl.
Arbeitsplätze vernichten, also die Zahl der AL erhöht.

Hallo Raimund,

ohne den Artikel zu lesen, wie will jemand etwas nachweisen, was vielleicht passieren wird? Entweder er weisr es nach, dass es passiert oder es bleibt Spekulation.

Hi,

letztlich handelt es sich bei den 1€- Jobs um
völkerrechtswidrige Zwangsarbeit - zumindest ist eine
diesbezgliche Klage beim EuGH anhängig.

Ich habe bisher nochnie gelesen, dass jemand gezwungen wird. Auch ist noch kein Fall bekannt, wo jemand gezwungen wurde.

Ein berliner Spediteur weist nach, dass die 1 € -Jobs evtl.
Arbeitsplätze vernichten, also die Zahl der AL erhöht.
Quelle:
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/berlin/4…

Das ist wohl nicht der Sinn von 1-€-Jobs.

Grüße

Hallo Raimund,

dazu bedarf es keines Beweises. Wer die Chance hat, dass er einen Vollbeschäftigten entlässt oder nicht einstellt und dafür beschäftigt er für 400 € eine Kraft stundenweise, weshalb soll er Einstellungen vornehmen ? Selbst die Kommunen greifen zu diesen Mitteln. Und die Arbeitnehmer werden doch mit der Hartz-IV-Regel gerade in den EURO-Job getrieben und die Arbeitsplätze vernichtet.

Weshalb soll ein Grossmarkt Vollbeschäftige einstellen, wenn er die Spitzen des Einkaufs mit Ein-Euro-Jobs regeln kann und dazu noch einiges an Sozialversicherungsbeiträgen spart, die er bei der Vollkraft hätte.

Gruss Günter

er hat es selbst erlebt. o.w.T.
.

hallo Günter,
die 1-€ Jobs werden nicht an die Wirtschaft vergeben. Nur vom öff. Dienst oder in sozialem Bereich.
also wie hier: als billige Arbeitskräfte um beim Umzug zu helfen und die Arbeitsplätze der prof. Packer zu ersetzen (vernichten).
Metro und Mercedes bekommen keine 1-€-Arbeiter.
(m.Wissens)

Grüße
Raimund

Der weg zeigt ganz klar in Richtung „Sklaverei“.
HartzIV ist nur das moderne Wort dafür - so wie Recyclingpark für die Müllhalde.
Beriets 1993 hatte ich die düstere Vision unserer Zukunft, doch stieß auf taube Ohren. Es ist ja nicht nur Hartz IV, sondern auch die bevorstehende totale Überwachung „Big Brother is waching you“
wer kennt einen Ausweg? ich leider nicht.
Grüße
Richy

Hausarbeit = Arbeitsplatzkiller ?
Liebe Gemeinde,

ich gestehe, ich habe am Wochenende dazu beigetragen, Arbeitsplätze zu vernichten.

Ich habe selbst stundenlang geputzt, gekocht, gepacken, Hund spazieren geführt, Kind gehütet und Musik gehört.

Wenn ich dafür hauptberufliche Raumpfleger, Köche, Bäcker, Kindermädchen, ein Orchester etc. angestellt hätte, oh Mann, was hätte ich da für Arbeitsplätze schaffen können.

Hilfe, ich fühl mich so schlecht.
Marion

Hi!

Ein berliner Spediteur weist nach, dass die 1 € -Jobs evtl.
Arbeitsplätze vernichten, also die Zahl der AL erhöht.
Quelle:
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/berlin/4…

Das ist wohl nicht der Sinn von 1-€-Jobs.

Doch, ist es.

Problem Nr.1:
Unsere Arbeitsplätze sind zu teuer. Also müssen die teuren Arbeitsplätze ausgetauscht werden gegen billige Arbeitsplätze.
Dies geschieht
a) durch Verlagerung ins Billig-Ausland (was derzeit reichlich deutsche Firmen machen)
b) durch Vergabe von Aufträgen an in Deutschland tätige ausländische Firmen, die in D Leute gemäß den Konditionen ihrer Heimatländer beschäftigen dürfen (EU-Richtlinie)
c) Austausch teurer Leute durch extrem billige und zeitlich begrenzt tätige Mitarbeiter (Hartz-IV-Ein-Euro-Jobs)

Diese drei Möglichkeiten sind heute legitim. Man könnte aber auch schlicht die Gehälter der Arbeitnehmer halbieren (noch spricht die Tarifregelung dagegen, aber der Tag wird kommen).

Grüße
Heinrich

Hallo Steven,

ohne den Artikel zu lesen, wie will jemand etwas nachweisen,
was vielleicht passieren wird? Entweder er weisr es nach, dass
es passiert oder es bleibt Spekulation.

Du hättest Doch lesen sollen, da wird beschrieben, was bereits passiert ist. Keine Theorie, keine Spekulation.

Gruß, Rainer

Hallo Günter,

Weshalb soll ein Grossmarkt Vollbeschäftige einstellen, wenn
er die Spitzen des Einkaufs mit Ein-Euro-Jobs regeln kann …

kann er nicht. 1-Euro-Jobs sind den Gemeinden und Sozalverbänden vorbehalten. Er kann aber Stundenweise Leute beschäftigen und wird selbst für 3 Euro welche finden. So weit weg ist das nicht, damit hast Du Recht.
Der wesentliche Unterschied liegt darin, daß die 1-Euro-Jobs ‚verordnet‘ werden und sich die Betroffenen kaum wehren können. Die Leute beim Großmarkt machen das freiwillig.

Gruß, Rainer

Dann heißt es aber nicht, dass eventuell Arbeitsplätze vernichtet werden, sondern dass er den beweis dafür hat.

Der weg zeigt ganz klar in Richtung „Sklaverei“.

Sklaverei wäre, wenn man ihnen gar kein Geld geben würde.

Hallo,

Du hättest Doch lesen sollen, da wird beschrieben, was bereits
passiert ist. Keine Theorie, keine Spekulation.

gemeinnützige ARbeit ist ein dehnbarer Begriff. Würden hier prof. Möbelpacker eingestellt werden, würde doch die Gemeinschaft mehr bezahlen. So kann man argumentieren, dass dies im rechten Sinne wäre.

Trotzdemm dürfen natürlich auch Behörden dies nicht ausnutzen. der Gipfel wäre ein privater Kurierdienst oder ein Fahrer für die Beamten auf 1€-Basis.

Hallo Steven,

Du hättest Doch lesen sollen, da wird beschrieben, was bereits
passiert ist. Keine Theorie, keine Spekulation.

gemeinnützige ARbeit ist ein dehnbarer Begriff. Würden hier
prof. Möbelpacker eingestellt werden, würde doch die
Gemeinschaft mehr bezahlen. So kann man argumentieren, dass
dies im rechten Sinne wäre.

Trotzdemm dürfen natürlich auch Behörden dies nicht ausnutzen.
der Gipfel wäre ein privater Kurierdienst oder ein Fahrer für
die Beamten auf 1€-Basis.

Ja, Zustimmung. Ich hatte keine Wertung abgegeben.

Das Problem ist, daß Mißbrauch möglich ist und damit auch wahrscheinlich. Ich halte die 1-Euro-Jobs immer noch für keine gute Idee.
Darüber hinaus behaupte ich immer noch, daß jeder Job auch von regulär bezahlten Kräften gemacht würde, wenn die Stellen nur angeboten würden. Es gibt keinen Grund, Leute zu zwingen, Arbeiten zu erledigen, die mit ihrer Qualifikation nichts zu tun haben.
Es bringt einfach nichts, den Buchalter im Stadtpark Gärtnerarbeiten machen zu lassen, den Gärtner als Möbelpacker einzusetzen und den Möbelpacker Akten sortieren zu lassen. Genau zu solchem Unfug werden die 1-Euro-Jobs aber führen.

Gruß, Rainer

Hallo Heinrich!

Austausch teurer Leute durch :extrem billige und zeitlich
begrenzt tätige Mitarbeiter

Bitte sei mit einem Beispiel behilflich. Könnte z. B. Deine Tätigkeit von einem für kurze Zeit eingestellten Mitarbeiter ohne Vor- und Sachkenntnis erledigt werden? Wäre ein vom Amt zugewiesener Langzeitarbeitsloser, der zuletzt in jungen Jahren einen Gabelhubwagen bediente, vielleicht als Zahnarzt, Entwickler am Labortisch oder Maurer einsetzbar? Vielleicht als Kindergärtner oder Gymnasiallehrer? Nicht? Na, dann aber bestimmt als Pastor oder Buchhalter?

Was für seltsame Bilder vom Arbeitsleben werden hier verbreitet!? Das Hauptproblem besteht im Fehlen geeigneter Arbeitsplätze für Menschen mit geringer Qualifikation. Sogar geschenkt können die meisten Unternehmen mit schlecht oder überhaupt nicht ausgebildeten Leuten nichts anfangen. Diese Aussage wird auch nicht durch anders gelagerte Einzelfälle falsch.

Gut ausgebildete Köpfe werden gebraucht, ein Heer Hilfswilliger ist dafür kein Ersatz.

Im übrigen besteht der Kern von Hartz IV in der Zusammenlegung der früher parallel laufenden Unterstützungssysteme Sozialhilfe und Arbeitslosenhilfe. Diese Maßnahme hat abgesehen von langfristig erhofften Einsparungen in der Verwaltung keinerlei Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Die geschmähten 1-€-Jobs sind dem gemeinnützigen Bereich vorbehalten, wobei diese Praxis in einzelnen Gemeinden schon seit vielen Jahren üblich ist. Die Möglichkeit, arbeitsfähige Hilfeempfänger zu Diensten innerhalb ihrer Gemeinde heranzuziehen, gabs nämlich schon immer. Allerdings war besonderes Engagement seitens der Gemeinde erforderlich. Es mußte nämlich jemanden geben, dem es nicht völlig egal war, wo das Geld der Gemeinde ohne Gegenleistung verschwand. Es ist nun mal leichter, Steuergeld nach Vorschrift zu verteilen, statt sich Gedanken zu machen. So gibt es u. a. in der Gemeinde Henstedt-Ulzburg in Schleswig-Holstein schon seit Jahren keine Sozialhilfe mehr, die von Arbeitsfähigen auf dem heimischen Sofa zu genießen ist. Die Veränderung besteht nun darin, daß sich gefälligst in allen Gemeinden jemand Gedanken machen soll, wie arbeitsfähige Hilfeempfänger innerhalb der Gemeinde einsetzbar sind. Davon haben alle etwas. Die Gemeinde kann Arbeiten erledigen lassen, für die sonst das Geld fehlte und die Hilfeempfänger vergammeln nicht. Letzteres ist nämlich zum Problem geworden. Viele Menschen sind einem geregelten Tagesablauf entwöhnt, mit einfachsten Verrichtungen überfordert und unabhängig von der Lage des Arbeitsmarktes unvermittelbar.

Ich halte das gesamte Paket Hartz IV für rundherum vernünftig. Mag sein, daß es Schwächen gibt, mag auch sein, daß es Einzelfälle des Mißbrauchs gibt. Solche Sachen müssen eben abgestellt werden. Es gibt jedenfalls nicht den geringsten Anlaß für die verbreitete Aufregung.

Gruß
Wolfgang

Der weg zeigt ganz klar in Richtung „Sklaverei“.

Sklaverei wäre, wenn man ihnen gar kein Geld geben würde.

Und zur Arbeit zwingen würde. Insgesamt also zwei Punkte, die dagegen sprechen, daß es sich um Sklaverei handelt.

Gruß,
Christian