Hartz IV und die Ossies

Ist eigentlich schon einmal jemanden aufgefallen, das die Demonstrationen gegen Hartz IV in erster Linie in den neuen Bundesländern stattfinden? Die Bundesländer, in die „wir“ Jahr für Jahr Milliarden pumpen, bisher ohne großen Erfolg. Und bitte fragt doch mal wahllos einen dieser Demonstranten, wofür oder wogegen sie eigentlichen demonstrieren bzw. was sich hinter Hartz IV eigentlich verbirgt? Da werden einem nur tumbe Parolen entgegen geschmettert, die mit der Sache an sich gar nichts zu tun haben, oder man wird gleich mit Schlägen bedroht. Ja, so ist es mir gegangen, als ich zufällig in Leipzig (war beruflich dort) einer Menschenmenge vor meinem Hotel begegnete. Ich hatte einen anstrengenden Arbeitstag hinter mir und warf der pöbelnden Menge einfach mal entgegen, ob sie wüßten, was Hartz IV überhaupt ist und ob sie nichts Besseres zu tun hätten als zu pöbeln?!
Na ja, diese Leute bieten zumindest eine gute Basis für PDS und NPD!

Am besten wäre allerdings, Honecker reaktivieren, die Mauer wieder aufbauen, und die Uhr auf 1989 zurückdrehen!!! Dann können sich die Leutchen im Osteb wieder wohlfühlen.

Am besten wäre allerdings, Honecker reaktivieren, die Mauer
wieder aufbauen, und die Uhr auf 1989 zurückdrehen!!! Dann
können sich die Leutchen im Osteb wieder wohlfühlen.

Nunu. Und dann lachen wir uns darüber kaputt, wie der Westen alleine pleite geht :smile:

hallo teaser,

  1. stimmt das nicht: es wird auch anderwo demonstriert.
  2. hat das seine Gründe: in den jungen bundesländern herrswcht die größte Arbeitslosigkeit (besonders MekVopo). Wenn wir hier im westen 25 % AL hätten, wäre hier die Kacke am dampfen!
    Dass die Ossis mehr Angst davor haben ist vollverständlich!
    Außerdem ist Hartz IV mit der heißen Nadel gestrickt. Bei weitem nicht durchdacht. Damit sortiere ich keine Arbeitsunwilligen aus.
    Würden wir weniger Eurofighter und Panzer ordern, hätten wir weniger Probleme.
    Grüße
    Raimund

Hallo,

Würden wir weniger Eurofighter und Panzer ordern, hätten wir
weniger Probleme.

Wohl kaum. Der Rüstungssektor ist ein nicht zu unterschätzender Sektor und Deutschlands Waffenexport ist recht groß.

Hallo Leute

Aus einem für mich nicht nachvollziehbaren Grund benötigen einige Mitbewohner der deutschen Landen immer wieder ein paar Minuten Nachhilfeunterricht in jüngster Geschichte:

Die Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten wurde von der Mehrheit ihrer Bürger gewünscht und vollzogen.

Die Bürger des Ostens glaubten für diese Hochzeit eine gute Mitgift, nämlich eine zum Teil hocheffektive Industrie und Wissenschaft mitzubringen. Zumindest waren die Neckermannkunden und die Unternehmen der BRD die Hauptabnehmer der verschiedensten Erzeugnisse. Das da z.B. waren: Werkzeug- und Sondermaschinen, Eisenbahnwagons, Hochseeschiffe aller Art, Fernseher, Lebensmittel… die Liste würde kein Ende nehmen.

Nach der Wende kam allerdings ein sehr böses Erwachen, insbesonder östlich der Elbe. Unter Führung der CDU mit Kohl an der Spitze und mit Hilfe ihrer Treuhandanstalt (Chefin Birgit Breuel) wurde eine Wirtschaftspolitik verwirklicht, die nicht im Geringsten etwas mit menschlicher Vernunft zu tun hatte. Da wurde diese bestehende industrielle Infrastruktur für eine symbolische Mark an ihre Konkurenz im Westen verkauft. Diese forderten dann vom deutschen Staat, der EU und von jedem Wessi in Form des Solibeitrages Subventionen, um diese Industrie restlos am Boden zu zerstampfen und abzuwürgen.

Ich will es mal so sagen:
1995 hatten die die Deutschen im Osten noch weniger Industrie, als 1954 nach Bezahlung der Reparationskosten an die SU. Dabei hatte die sowjetische Militäradministration immer drauf geachtet, das die Einwohner der DDR genügend Arbeit hatten. Darin liegt ein wesentlicher Unterschied begründet, der selbst heute noch in den Köpfen der Ossis steckt.

Diese Politik der CDU wurde von der Führung der SPD (mit einigen Ausnahmen) mit getragen und dann, nach dem der Osten auf Grund der großen Endteuschung Kohl abgewählt hatte, von dieser Partei weitergeführt. Die Wahlversprechen der SPD können nun auch ad Acta gelegt werden und waren nur darauf gerichtet, den Wahlsieg zu erringen. Die versprochene Arbeit und damit den Wohlstand hat diese Partei auch nicht gebracht. So wanderten viele Ossis nach dem Westen aus und trugen damit die Arbeitslosigkeit dorthin. Ich zähle mich auch zu diesen Menschen.

Wären diese ca. 20% Bewohner des Ostens dort geblieben, könnten wir vermudlich in diesem Gebiet Deutschlands die doppelte Anzahl an Arbeitslosen zählen. Eine Katastrophe … die euch Kritikern der Ossis vor Augen geführt werden muß.

Hartz IV soll nun den Status eines Billiglohnlandes im Osten betonieren, um wieder die fehlende Industrie anzusiedeln. Damit wären die Menschen zwischen Erzgebirge und Ostsee das Armenhaus Deutschlands. Diese Menschen würden innerhalb der EU auf dem untersten Niveau leben.

Das haben 89’er nicht gewollt. Davon distanzieren sich selbst die Wortführer der runden Tische und stellen sich an die Spitze des Widerstandes gegen eine solche Politik der deutschen Sozialdemokratie (Vorschlag für das Unwort 2004). Dabei ist Hartz IV nur der Anlass, welcher diesen stinkenden Topf einer deutschen Wirtschaftspolitik umgeschüttet hat. Er ist schon, glaubt es mir.

90% der Arbeitslosen im Osten wollen wieder arbeiten. Jede gegenteilige Äusserung ist eine Diffamierung und Beschimpfung dieser Opfer der Wiedervereinigung. Und genau so verstehen sie sich und genau dagegen sind sie montags wieder auf der Strasse.

Ich hoffe wenigstens ein paar westliche Köpfe zum Nachdenken angeregt zu haben.

der Hinterwäldler

Und da wunderst Du dich über eine derartige Reaktion? Du unterstellst ihnen faktisch Unwissenheit, bezeichnest sie als Pöbel und versuchst dieses mit einem angeblich hartem Arbeitstag zu entschuldigen?

Ist Dir vielleicht mal aufgefallen, dass die Arbeitsmarktsituation i. d. Z. stehende Existenzängste im Osten weit aus bedrohlicher sind als im Westen?

Du findest diese Leute eine gute Basis für PDS und NPD? Wo reihst Du dich denn ein, einer der sozial schwächer gestellte Mitmenschen, seiner eigenen Kultur, verhöhnt und als Pöbel bezeichnet? Auch das ist aus meiner Sicht eine Volksverhetzung bzw. Diskriminierung oder ist es das laß mich raten! „christdemokratisch sozialgerechte liberale umweltbewusste Denken“ alla CDU/CSU SPD FDP und Grüne?

Ist Dir mal aufgefallen das über Jahre - Westdeutsche Unternehmen -Subventionen in Milliardenhöhen (lange vor der Wende) für die Schaffung weiterer und neuer Arbeitsplätze erhalten haben; diese jedoch in den Schatullen der Finanzjongleure verschwunden sind und massiver Stellenabbau betrieben wurde bzw. weiterhin betrieben wird?

Ist Dir mal aufgefallen das die „Westdeutsche Versicherungswirtschaft“
nach dem Mauerfall den Osten überrollt hat und massenhaft Menschen über den Tisch gezogen hat, teilweise gar in den Ruin getrieben hat, da der damalige Ostdeutsche keine Kenntnis über die Schlechtigkeit deutscher Westkapitalisten besaß?

Du sprichst von erfolglosen Milliardeninvestitionen für den Osten?
Wer hat diese Gelder denn bekommen? Es waren mal wieder die sogenannten und hochdotierten (ich lach mich scheckig) „Westdeutschen Topmanager“!

Wer ist denn Schuld an der aktuellen Misere bei VW? Selbstverständlich der kleine Fließbandarbeiter, welcher die phantastischen Illusionen und Hirngespinnste der ach so fähigen „Westdeutschen Topmanager“ umsetzen musste. Genau!, weg mit dem dummen und unfähigen Fließbandarbeiter vor allem wenn der noch aus dem Osten kommt und in den ach so tollen Westen übergesiedelt ist, ein Hoch auf Hartz und Konsorten.

Wie sieht es aus lieber Mitwessi(gehe davon aus, das Du genau wie ich im Westen geboren und aufgewachsen bist und auch einer ordentlichen Tätigkeit nachgehst oder bist Du ein gebürtiger Ossi der sich nicht outen möchte?) bauen wir eine neue Mauer, diese noch fünf Meter höher und erklären den ehemals vereinten Osten zu unserem neuen Staatsfeind Nr. 1? Und danach? Bauen wir dann Ghettos für Rentner, pflegebedürftige und behinderte Menschen und überlassen sie ihrem Schicksal, da sie ja keine Werte schaffen und uns dem Wessi eh nur auf der Tasche liegen?

Es tut mir leid wenn meine Ausführung etwas polemisch vor allem aber aggressiv herüberkommen sollte, es ist Sonntag und ich habe schon einen bisher harten Arbeitstag hinter mir, der leider noch kein Ende gefunden hat.

Gruß
strangerone

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Dann

können sich die Leutchen im Osteb wieder wohlfühlen.

Hallo!
Die von H.4. betroffenen würden sich da zumindest teilweise bestimmt wohler fühlen.
Und noch mal:
Das sind keine faulen Schweine, die einfach mehr Geld wollen.
Ich mag es auch nicht, wenn hier immer gerechnet wird, wie viel Geld diese Leute noch bekommen, und das ganze Wohngeld usw…
Ohne Arbeitsplatz wird man zum Außenseiter der Gesellschaft,
nur weil man früher vielleicht den falschen Beruf gelernt hat oder im falschen Betrieb gearbeitet hat. Oder eben in einer ungünstigen Region lebt.
Die Demonstranten sind nicht alles Säufer oder Gammler,
das sind die Verlierer der Einheit Deutschlands, aber trotzdem normale Menschen.

Und wie es nun weitergehen soll, weiß sicher niemand so richtig,
aber so wie es jetzt ist kann es nicht bleiben.
Wollen wir nur hoffen, dass es bei Eiern und Tomaten bleibt, und dass nicht ein neuer Hitler oder Stalin aufersteht.

Grüße, Steffen !

Habe mir die Sprüche auf den Transparenten auch mal angeschaut. Neben dem Sozialabbau-Hammer steht auch viel Kacke auf den Transparenten die mit Hartz IV nichts zu tun hat. So zum Beispiel: „Kein Sex mit Nazis“ und „Freheit für Öcalan“.

@Hinterwäldler,

gebe die Hoffnung nie auf, bedenke jedoch eine zu missbilligende Tugend, zuzurechnen einem Großteil, der Westdeutschen (wie ich dieses Wort als auch sein Gegenüber hasse);

„Keine Ahnung von der Thematik, noch nie im Osten aufgetaucht geschweigedenn sich mit einem ehemaligen DDR-Bürger unterhalten bzw. diskutiert aber ganz weit die Schn… aufreissen.“ Es ist und bleibt erbärmlich.

Da sieht man einmal wieder wozu die Propagander der vier großen deutschen Parteien fähig ist.

Vielleicht noch eine kleine Nachhilfe für die Neunmalklugen unter uns. Das die DDR keine Baumittel wie z. B. Holz, Stahl, Stein, Mörtel, Beton oder Teer zur Aufrechterhaltung, Sanierung und Ausbau der Objekte und Infrastruktur besaß, lag nicht daran, dass die Bürger der DDR faul und arbeitsunwillig waren, es lag daran das des Nachts die Züge vor den u. a. Walzwerken hielten, vollgepackt wurden und tief im Osten sprich Russland verschwanden, ohne dafür Gegenleistungen zu erbringen, bis auf natürlich die Bevölkerung als Produktionsvieh zu behandeln und an der Arbeit zu halten.

Gruß
strangerone

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nur weil man früher vielleicht den falschen Beruf gelernt hat
oder im falschen Betrieb gearbeitet hat. Oder eben in einer
ungünstigen Region lebt.

Und was ist Deine Erwartung? Daß der Staat Dir einen sicheren Job für Deine Qualifikation an Deinem Wohnort zur Verfügung stellt?

Ohne Arbeitsplatz wird man zum Außenseiter der Gesellschaft

Wenn alle anderen auch keine Arbeit haben ist man ein ganz normaler Teil der Gesellschaft

nur weil man früher vielleicht den falschen Beruf gelernt

Ich frage mich bei vielen Geisteswissenschaftlichen Studiengängen: „Leute was wollt ihr damit anfangen?“

Soll der Staat für sowas aufkommen?

MfG

Nun,
der Staat kann das nicht, vielleicht eine ABM-Stelle.
Von den mittleren DDR-Betrieben ist auch fast nichts mehr übrig, neues wurde auch kaum geschaffen. Das einzige was noch gut läuft sind die landwirtschaftlichen Grossbetriebe, weil das genossenschaftliches Eigentum war, konnte die Treuhand das nicht verkaufen. (und nicht plattgemacht werden).
Ich habe glücklicherweise im „richtigen“ Betrieb gearbeitet,
bin auch noch dort.
Allerdings mache ich auch schon lange nicht mehr das, was ich mal gelernt habe und richtig gut kann. (und was ich gerne weiterhin arbeiten würde)

Den Arbeitslosen werden ja Umschulungen angeboten, Weiterbildungsmassnahmen usw.
Viele würden auch nochmal einen völlig neuen Beruf erlernen.
Aber da hier viel zu wenig Arbeitsplätze vorhanden sind hilft das auch nichts.
Nach meiner Meinung hilft hier nur ein Niedriglohngebiet (haben wir schon zum Teil), und Exportorientierte Wirtschaft. Innlandsnachfrage regional ist nicht sinnvoll. Wenn wir uns alle gegenseitig die Haare schneiden und die Wohnungen malern ist auch nichts geschaffen.

Grüße, Steffen !

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Und da wunderst Du dich über eine derartige Reaktion? Du
unterstellst ihnen faktisch Unwissenheit, bezeichnest sie als
Pöbel und versuchst dieses mit einem angeblich hartem
Arbeitstag zu entschuldigen?

Bei den nachstehend geschilderten Szenen brauchst Du Dich über „Pöbel“ nicht wundern.

Dresden – Deutschlands wilder Osten – nicht nur für Kanzler Gerhard Schröder, der mit Eiern und Steinen beworfen wurde, ist er derzeit ein gefährliches Pflaster: Auch SPD-Chef Franz Müntefering erlebte im sächsischen Pirna, wie beim Umgang von Bürgern mit Politikern die Hemmschwellen bedrohlich sinken.

In einer vertraulichen Runde beim Kanzler berichtete Müntefering diese Woche empört von seinem Besuch in Pirna am Dienstagabend.

Bei einem Rundgang durch die Stadt mit dem sächsischen Spitzenkandidaten Thomas Jurka brüllte ein junger Mann mit Baseballkappe den SPD-Chef immer wieder aggressiv und lautstark an.

Der Mann ging sogar auf den Parteichef los, versuchte, eine Schlägerei zu provozieren! Nur die stoische Ruhe des Sauerländers verhinderte nach Angaben seiner Begleiter die Eskalation.

Der aggressive Pöbler erhielt sogar Unterstützung von Passanten!

Aus dem Pulk hinter Müntefering und vom Straßenrand riefen Unbekannte „Arbeiterverräter“, „Vaterlandsverräter“, „Lügner“ und schlimmere Beschimpfungen.

Münteferings Bodyguards forderten nach BamS-Informationen über Funk mehrere Polizeiwagen und Polizisten mit Hunden an. Der SPD-Chef erwog zwischendurch sogar, seinen Besuch abzubrechen. Müntefering-Sprecher Lars Kühn, der die Attacken miterlebte, zu BamS: „Das war eine ziemlich heikle Situation.“

Günter Dietrich, SPD-Fraktionschef im Stadtrat von Pirna, ist in Sorge über den Zwischenfall: „Die politische Kultur in Deutschland verkommt. Chaoten reagieren sich einfach ab – ohne jedes Motiv und Maß.“

Der Kanzler warnte am Wochenende angesichts der Montagsdemos und der Proteste gegen Hartz IV vor einer neuerlichen Spaltung Deutschlands. „Wir sind ein Volk, wir gehören zusammen, und der Osten ist weiterhin auf die Solidarität des Westens angewiesen“, sagte Schröder in einem Interview mit der Zeitschrift „Super Illu“. Der Kanzler weiter: „Langfristig wird die Einsicht wachsen, dass die jetzt getroffenen Entscheidungen notwendig und richtig sind.“ Dann werde man auch wieder in einen „besseren Dialog“ kommen, „ohne Montagsdemos und Eierwürfe“.

Schröder und die anderen rot-grünen Spitzenpolitiker haben sich unterdessen darauf verständigt, die Hartz-IV-Reform im Osten trotz der Proteste zu verteidigen. Vizekanzler Joschka Fischer (Grüne) will bei einer der nächsten Montagsdemonstrationen in Leipzig auftreten. Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) hat bereits für den 6. September ein Gespräch in der Leipziger Nikolaikirche zugesagt. Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) mahnte: „Demokratie besteht aus Gesprächen und nicht aus Eierwerfen.“

Quelle: Bild (mea culpa)

Dresden – Deutschlands wilder Osten –

Das hier ist leider CDU Land, Helmut wurde hier in den siebenten Himmel gehoben und SPDer werden angemotzt. Das hat mit PDS nichts zu tun. Ausserdem sind die Sachsen ein eher unfreundliches und direktes Volk, Erich hätte hier auch beim Bad in der Menge eins vor den Latz bekommen.

Gruss Jan

Hallo Leute

Stranger_one hat dies formuliert:

Vielleicht noch eine kleine Nachhilfe für die Neunmalklugen
unter uns. Das die DDR keine Baumittel wie z. B. Holz, Stahl,
Stein, Mörtel, Beton oder Teer zur Aufrechterhaltung,
Sanierung und Ausbau der Objekte und Infrastruktur besaß, lag
nicht daran, dass die Bürger der DDR faul und arbeitsunwillig
waren, es lag daran das des Nachts die Züge vor den u. a.
Walzwerken hielten, vollgepackt wurden und tief im Osten
sprich Russland verschwanden, ohne dafür Gegenleistungen zu
erbringen, bis auf natürlich die Bevölkerung als
Produktionsvieh zu behandeln und an der Arbeit zu halten.

Sag mal, wo haste denn das her?
Ein wenig Sachlichkeit hätte ich schon erwartet. Also ich habe selbst gesehen, das diese LKW, welche den Kies aus Ottendorf-Okrilla und sogar das Kopfsteinpflaster aus Dresden weg fuhren, Kennzeichen aus der Bundesrepublik Deutschland hatten. Sollten die etwa? Ich würde es kaum glauben.

Auch konnte ich während meiner 1/2-jährigen Montagetätigkeit in Mukran beobachten, das zwar volle Züge aus Russland ankamen, jedoch zurück die Fähren meist leer waren. Sollten die Masseln und das Holz tatsächlich auf Umwegen wieder zurückgefahren worden sein. Anderseits konnte ich jedoch viele LKW im Freitaler Edelstahlwerk mit BRD-Kennzeichen beobachten. Die werden doch nicht etwa Edelstahl gebracht haben? Selbst in der Gärtnerei in Dresden Pillnitz waren ausschlieslich nur LKW aus Holland zu beobachten. Auch der Dresdener Schlachthof wurde regelmäßig von 40t-Kühlzügen frequentiert.

Präzisionswerkzeugmaschinen aus dem Heckert-Kombinat konnten sich die SU nur in Ausnahmen leisten, dafür verbürge ich mich. Dieses Kombinat hatte auf Grund der Nachfrage sogar die Vollmacht selbst die Lieferbedingungen und den Preis zu formulieren.

der Hinterwäldler

wird man kein gutes Wort am Westen finden.

Hallo,

ja wir pumpen aus dem Westen Milliarden in den Osten. Dies ist gewollt. Was wir im Westen wohl nie begreifen werden und können ist, dass die heutigen Generationen immer noch glauben, der Staat werde alles richten, man müsse nur die Hand aufhalten. Viele der bei der Zusammenlegung erst dreißig und vierzig Jährigen ist immer noch der Auffassung, dass der Sozialismus gut war, nur die SED in falsch gehandhabt hat. Solange man so denkt, muss man demonstrieren.

Gruss Günter

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Hallo Hinterwäldler,
diese Informationen habe ich von ehemaligen Mitarbeitern und dessen Familienangehörigen aus einem Stahl- und Walzwerk im Kreis Oranienburg (Hennigsdorf)

Selbst die Erfahrung konnte ich natürlich nicht machen, da ich nie in Ostdeutschland gelebt habe und ich dieses wohl auch zukünftig unterlassen werde.

Da wohl so einiges in der Vergangenheit, im Zusammenhang mit der DDR, verschleiert wurde kann ich Deine Aussage akzeptieren und sie für wahr befinden; demgegenüber habe ich allerdings keinen Grund an der Aussage von zukünftigen Verwandten und dessen Freunden zu zweifeln.

Das auch die damalige BRD ein sogenanntes Raubrittertum an der DDR betrieben hat kann ich mir sehr gut vorstellen.

Gruß
strangerone

hiho :smile:

Das auch die damalige BRD ein sogenanntes Raubrittertum an der
DDR betrieben hat kann ich mir sehr gut vorstellen.

Die DDR brauchte Devisen. Sie waren im Ausland hochverschuldet
und benötigten diese einerseits um Kredite zu bedienen und
andererseits, um notwendige Importe zu bezahlen. Raubrittertum
ist bestimmt nicht die richtige Bezeichnung.

grüße, rené