Immer wenn man glaubt, dass bestimmte Bevölkerungsgruppen nicht mehr tiefer sinken können, scheinen diese Anlauf zu nehmen um das Gegenteil zu beweisen:
„Nächster Terrorist ist geboren“, „wieder Inzucht“, „Hat die Frau Krebs? Oder warum trägt sie ein Kopftuch?“
Etliche Kommentare in den sozialen Medien waren voller Hass - und galten einem Baby. Dem Wiener Neujahrsbaby 2018, das am 1. Jänner um 0.47 Uhr in der Krankenanstalt Rudolfstiftung auf die Welt gekommen ist.
Rassismus gegen ein Neugeborenes ist für mich eine vollkommen neue Dimension, aber diesen Satz hört man im Zusammenhang mit rechter Hetze ja öfters. Ist es Zufall, dass rechte Parteien wie die AfD und FPÖ im Netz immer wieder mit grenzwertigen bzw. -überschreitenden Hasspostings auf sich aufmerksam machen? Oder nehmen sich diese besorgten Bürger einfach nur ‚ihre‘ Politiker zum Vorbild und sehen das Internet als Raum, in dem man seinem Hass (selbst gegen ein Baby) schranken- und konsequenzenlos freien Lauf lassen kann? Immerhin haben vieler dieser User unter ihrem echten Namen geschrieben.
Dass es von den Parteien so gewollt ist, ist ziemlich klar. Ich meinte eher, ob es Zufall ist, dass diese User ein ähnliches Verhalten an den Tag legen, oder ob sie sich diese Politiker zum Vorbild nehmen.
Die sozialen Netzwerke machen weltweit sichtbar, was früher eher räumlich beschränkt am Stammtisch hörbar war…
Und es beeinflusst die Menschen und die Gesellschaft. Dinge, die man ständig hört und liest, sieht man plötzlich als „normal“ an, die früher die Ausnahme und etwas „Schlechtes“ waren…
Der Flut dieser Auswürfe wird man nicht mehr Herr, so kann man sich selbst mit Klarnamen relativ sicher wähnen, im Fokus stehen ja doch eher die „Vorbilder“.
Die Vorbilder hinter solchen Netzkommentaren sind m.E. eher die allgegenwärtigen Blöd-Comedians. Irgendeine Pseudo-Lustigkeit ist bei solchen Kommentaren ja meistens dabei, funktioniert hier aber nicht nach dem alten Mechanismus „den Hass über den Witz artikulieren können“ (wie Freud das so genial analysiert hat), sondern ist eine ganz seltsame Mischung aus Witz und Hass, wo das eine in den Dienst des anderen tritt und sich gegenseitig aufschaukelt.°
Das eigentliche Problem ist aus meiner Sicht, dass Symbole wie hier das Kopftuch zum Trigger für diesen Mechanismen geworden sind - und zwar in den „normalen“ politischen Diskursen, nicht erst in solchen „Hetz-Diskursen“, die nur das oberste Epi-Phänomen sind.
Meine alte Rede: in Österreich ist der politische Diskurs seit 2016 weit mehr als in D entgleist und hat bestimmte Symbole (und entsprechend deren Träger) zum Abschuss freigegeben. Das wird sich so schnell auch nicht wieder einrenken.
Zu bekämpfen ist das m.E. nur im „normalen“ politischen Diskurs, nicht auf dieser epiphänomenalen Ebene der Hetz-Hass-Witz-Onlinediskurse.
° es gibt ja diese Politiker-Comedians die beides in einer Person vereinen: Beppe Grillo, Dieudonne, z.T. Trump usw.; sehr interessant aus meiner Sicht, dass dieser Typus aufgetaucht ist.
Ja, ganz toll. Wir verbreiten und unterstützen das noch.
Persönliche Anmerkung:
Deine … Agressivitäten die letzten Tage schaden IMHO diesem Forum erheblich, weil du absichtlich provozierst und Streit mit anderen Usern suchst. Unabhängig davon, dass du interne Kontakte und dadurch natürlich gewisse Bevorzugung genießen magst:
Vielleicht suchst du dir ein Forum.at und gut ist es.
Oder lässt deine Kindereien einfach sein.
Within hours of her birth, 47 minutes into 2018, little Asel had attracted the attention of her home city, Vienna, as the Austrian capital’s “New Year’s Baby.”But instead of good wishes from the citizens who read her birth announcement, splashed across Austrian newspapers on New Year’s Day, the little girl and her family were greeted with a wave of racism, disgust and hate.
Dazu muss man nur mal die Kommentare zu 25 vor libyen ertrunkenen Menschen lesen.
Die selben Leute, denen die westlich-christlichen Werte so wichtig sind, treten sie mit Füßen.
Häme, Hass und Empathielosigkeit: das hat mit Meinungsfreiheit nichts mehr zu tun. Beschämend.