Hat nicht jeder Schwermetalle u.Viren im Körper?

Hallo,

ich versuche es mal knapp zusammenzufassen.
Ich komme mit der Aussage einer Heilpraktikerin nicht so ganz zurecht.
Also: Anhand einer Haaranalyse habe ich verschiedene Schwermetalle im Körper und auch Viren.
Schwermetalle brauchen 20-30 Jahre, bis sie aus dem Körper raus sind. Nun soll ich verschiedene Mittelchen einnehmen um sie auszuleiten. Hmm, dann sollen die Schwermetalle zwar noch da sein, aber wahrscheinlich weniger geworden sein … Ich wüßte nicht, woher ich die Schwermetalle überhaupt habe. Macht es Sinn, sie auszuleiten, wenn ich vielleicht sie ständig auf irgendeine Weise zu mir nehme??
Dann sollen Viren nachgewiesen worden sein. Welche konnte sie mir nicht sagen, mein Haar kam dann wohl in einen Pott mit 20 verschiedenen Viren und ich habe sozusagen mit „ja“ darauf reagiert. Also Treffer, nur wie viele Arten von Viren und welche konnte sie nicht sagen.
So weit wie ich weiß, hat jeder Mensch irgendwelche Schwermetalle im Körper, was man so im Laufe seines Lebens irgendwie zu sich genommen hat und so weit ich weiß, hat auch jeder Mensch irgendwelche Viren in sich, denn wir kommen alle tagtäglich mit irgendwelchen Viren in Kontakt …
Die Heilpraktiker sagt nein, es ist nicht „normal“ das ein Mensch schwermetallbelastet ist und Viren in sich hat.

WAS MEINT IHR DAZU?

VlG
(ich bin gespannt auf Eure Antworten!)

Hallo Penelope,

du hast berechtigte Zweifel an der Aussage, wenn sie genau so gemacht wurde. Es ist richtig, dass jeder (gesunde) Mensch Viren, Bakterien, Pilze, Schwermetalle und allerlei mehr im Körper hat. Bei den Viren kennt fast jeder das sogenannte Herpes-Virus. Immerhin sollen über 90% der Bevölkerung bereits dieses Virus in sich tragen (sogenannte Durchseuchung). Auch viele Bakterien benötigen wir für ein gesundes Leben. Zu denken ist da nur an die vielen unterschiedlichen Darmbakterien, oder die besonders für Frauen wichtige Scheidenbesiedlung mit Milchsäurebakterien u.a. Auch Pilze sind an vielen Stellen des Körpers nachweisbar, ohne dass es zu einer Krankheit kommen muss. Schwermetalle nehmen wir z.B. mit der Nahrung auf. Wie andere nicht erwünschte Stoffe lagern sie sich teilweise in den Körperzellen ab.
Bei all den genannten Stoffen kommt es tatsächlich auf die Menge und die Regenerationsfähigkeit des Individuums an. Bei Bakterien und Pilzen hängt liegt es z.B. an der gesunden Balance der verschiedenen Bakterienstämme untereinander, oder auch an der Verfügbarkeit von Nahrung für z.B. Pilze.
Viren halten wir praktisch nur im Schach, in dem unser Immunsystem die Menge durch eine „strategische Kriegsführung“ begrenzt. Medizinisch kann man ansonsten kaum etwas gegen Viren tun.

Aber nun zur therapeutischen Notwendigkeit einer Entgiftung. Wenn das Gleichgewicht gestört ist oder aber die Schwermetallbelastung zu hoch geworden ist(dann treten auch oft unspezifische Symptome auf wie Müdigkeit, Antriebsschwäche und vieles mehr), versuchen Heilpraktiker, durch eine Entgiftung oder Ausleitung die Organe des Patienten zu aktivieren und dadurch die Selbstreinigungskräfte zu unterstützen. Im Kampf gegen allzu viel Viren kann man versuchen, das körpereigene Immunsystem zu stärken. Die Methoden dazu sind sehr vielfältig. Eine Entgiftung vorher und begleitend dazu kann den Körper entlasten und dadurch im Kampf gegen Viren stärken.

Schade finde ich es, dass dir deine Heilpraktikerin unter Umständen keine für dich plausible Erklärung und damit ein nachvollziehbares Behandlungsmodell geben konnte. Hmmm!

In jedem Fall wünsche ich dir gute Besserung und viel Erfolg mit der Behandlung.

Hans-Jürgen Herzog