Ich könnte jetzt aufgrund Seehofers beiläufiger Aussage an seinem 69. Geburtstag den Wunsch artikulieren, Seehofer möge in seinem Amt so alt wie Methusalem werden. Aber bleiben wir mal bei den Fakten:
Das war nur der Beginn eines Artikels in der SZ. Bis hierhin werden Fakten genannt. Der gesamte Rest ist kübelweise Dreck auf Seehofer.
Dabei weiß man nicht, weshalb sich der Mann wirklich umgebracht hat. Hat es tatsächlich mit seiner Abschiebung zu tun? Haben wir nicht genug Selbstmorde unter nicht vor Abschiebung gefährdeten Menschen (es sollen mehr als 10.000 in Deutschland pro Jahr sein), dass man nicht auch einen sonstigen Grund vermuten kann? Warum hat der Afghane, wenn eine Abschiebung für ihn so schlimm war, mehrere Straftaten in Deutschland begangen?
Vor allem aber: Warum hört man aus den Kreisen, die bei jedem Mord durch einen Flüchtling reflexartig mahnen, die Tat dürfe nicht politisch instrumentalisiert werden, nun plötzlich unmittelbar Verbindungen zum Amt des Innenministers?
Ich finde den mutmaßlichen Freitod des Abgeschobenen traurig, wie jeden anderen Suizid. Aber die Abschiebung war genau richtig, im Gegenteil, jemand, der hier Straftaten begeht, gehört für mich immer außer Landes geschafft. Jetzt aus dem Selbstmord ein Politikum zu machen - dafür gibt es keinen Grund. Es ist für mich reine Hetze.
Das glaube ich dir nicht. Wenn du ehrlich bist, musst du zugeben, dass dir der Mensch völlig schnurzpiepegal ist - Hauptsache ein Ausländer weniger in Deutschland.
Das kannst du ruhig schreiben, es wird mich nicht aus der Ruhe bringen. Auf deine Provokationen lasse ich mich eh nicht ein, denn dann hättest du nur dein Ziel erreicht.
Was mir tatsächlich egal ist, dazu stehe ich. Das ist der herbeigeschriebene Zusammenhang mit der Abschiebung des Mannes. Und das ist auch Seehofers Bemerkung, die mehr ein verunglückter Scherz war und bei der Seehofer auch nichts von der späteren Handlung einer einzelnen Person wissen konnte, die mehr als genug Gründe für ihre Abschiebung geliefert hatte.
Wenn man sich nun auch noch dafür entschuldigen muss, dass wenigstens in ein paar Fällen geltendes Recht angewandt wird und Menschen aus dem Land X nicht in ihrem Wunschland landen, sondern in ihrem angestammten Heimatland, dann ist das durchaus bedenklich.
Gut, es geht um „Anstand“.
Da stellt sich mir die Frage, wer diesen verloren hat. Ein Minister, der geltendes Gesetz umsetzt, oder ein kleiner, unbedeutender Schreiberling. Unglaublich sowas.
Doch, das wollte sie bezwecken. Ich hatte ihr vorher in einem anderen Thread eine - zugegebenermaßen durchaus pointierte - Antwort gegeben und das hat sie wohl geärgert.
Das ist leider alles etwas zu billig von euch. Lass’ mich raten: Der mutmaßliche Suizid hat in euch die Hoffnung geweckt, jetzt könne man Seehofer mal so richtig eins auswischen. Diese Fragen aber
machen euch einen Strich durch die Rechnung. Schlechte Verlierer…
Warum unterstützt ihr eigentlich nicht das Vorhaben, mehr abzuschieben, anstatt es wild zu torpedieren?
ist bereits mit seinem „Witz“ weit über die Grenzen dessen hinausgaloppiert, was einem Staatsmann - oder auch nur einem Normalbürger - würdig ist. Der „Witz“ war zynisch und menschenverachtend und zeigt mehr als deutlich, was für eine verrohte Geisteshaltung dahinter steckt - und zwar ganz unabhängig von dem Selbstmord. Dass sich einer der Menschen, über deren Abschiebung in eines der unsichersten Länder der Welt er sich so gefreut hat, sich auch noch das Leben genommen hat, ist nur das ranzige Sahnehäubchen.
Entweder war der erst 23 Jahre junge Mensch, der bereits seit acht Jahren in Deutschland gelebt hatte, bereits hier in Deutschland selbstmordgefährdet - dann war die Abschiebung nicht richtig.
Oder er fand sich in Afghanistan in einer Situation wieder, die so schrecklich für ihn war, dass ihm der Tod besser erschien - dann war die Abschiebung nicht richtig.
Ach ja, und weder auf Diebstahl noch auf Körperverletzung - Delikte, die auch viele junge edeldeutsche Männer begehen - steht in Deutschland die Todesstrafe.
Warum? Wenn du schon selbst annimmst, er habe in Deutschland selbstmordgefährdet sein können, dann sagt allein schon der Begriff, dass er sich auch in Deutschland das Leben hätte nehmen können. Wie gesagt, 10.000 andere tun das leider auch, ohne dass man (sogar gesetzmäßige) Handlungen des Staates nachher als Grund dafür heranzieht. Manche Häftlinge hängen sich zum Beispiel auf. Ich habe nie gehört, dass man wegen dieser Gefahr Knastverschonung für die Haft antretende Personen fordert.
In dieser Situation befinden sich aber auch Afghanen wieder. Was soll jemand aus der brasilianischen Favela sagen oder ein mexikanischer Student, dessen Kommilitonen entführt werden? Bei dir konzentriert sich immer alles allein auf die Maßnahme des deutschen Staates. Als ob unser Staat jede Misere auf diese Welt kompensieren müsse.
Jeder, der solche Straftaten begeht, sollte wissen, dass ihn das Aufnahmeland unter diesen Bedingungen nicht haben will. Du selbst betonst doch immer, dass viele Flüchtlinge keine Kriminelle seien. Stimmt ja auch. Und nun gilt plötzlich der Grundsatz der Eigenverantwortung nicht mehr?
Suizidgefährdete dürfen nicht abgeschoben werden. Sollte sich herausstellen, dass bereits vor der Abschiebung bekannt war, dass er an Depressionen erkrankt war, handelt es sich bei der Abschiebung um ein Behördenversagen.