Hi shenadoah,
Spätestens dann, wenn Wünsche hinzukommen, ist es nur sehr schwer, wenn überhaupt noch möglich diesen Filter auszuschalten.
Es kann aber doch nicht erklärtes Ziel sein,diesen Filter auszuschalten.
Abgesehen davon,dass es völlig unmöglich ist.
Wie kommst du nur darauf?
Damit würdest du deine soziale Lernfähigkeit unterbinden,und dich selbst quasi ent-individualisieren wollen.
Hier ist dein Beispiel mit dem Heiratsschwindler interessant,
Fragt man den ob er es ernst meint mit seinen Liebesbekundungen wird er kaum mit „Nein“ antworten,
denn ich käme überhaupt nicht auf die Idee,einem (potentiellen) Partner so eine Frage zu stellen.
Würde die Frage dennoch auftauchen,dann hätte ich ja bereits eine Intuition ,dass dieser Mensch vielleicht doch nicht so vertrauenswürdig ist.
Diese Intuition kann in seinem Verhalten begründet liegen, oder in entsprechenden Erfahrungen von mir.
Und beides wird normalerweise schon unbewusst in die Beurteilung eines anderen Menschen einfließen,und das ist auch richtig so.
Genauso kann es aber passieren,dass jemand einem anderen aufgrund eigener schlechter Erfahrungen Unrecht tut,oder aus Gründen von Einsamkeit oder Wunschdenken sämtliche Warnsignale mißachtet bzw. nicht wahrnimmt.
Niemand ist 100%ig davor geschützt, auf Betrüger herein zu fallen oder selbst ungerecht zu sein.
Manchmal betrügt man sich lieber selbst, als etwas
unangenehmen entgegen zu sehen.
Ja,das ist manchmal so 
Eigentlich muss es doch eine Möglichkeit geben, diesen Filter so weit wie möglich zu reduzieren.
Wie gesagt,empfinde ich das in einem normalen sozialen Kontext als überhaupt keine Option.
Außer jemand erkennt bei sich selbst z.B.,dass er durch Negativerfahrungen zu übermäßiger Misstrauenshaltung neigt.
Aber auch da hilft vielleicht schon die bewusste Selbstbeobachtung,die ja nur stattfinden kann,wenn derjenige sich nicht schon vorher auf eine objektive Sicherheitsposition
zurück zu ziehen versucht.
Was meinst du, wie man das in einer Kommunikationssituation schaffen kann? Viellicht mit „Analyse“ der Körpersprache?
Oh je 
Das ist sicher ein interessantes Gebiet,aber auch gefährliches Fahrwasser.
Solche Analysen anzuwenden,mag vielleicht in sehr speziellen Zusammenhängen sinnvoll sein.
Die-teils angeborenen,teils erlernten-Fähigkeiten,Mimik und Gestik zu lesen,nutzen Menschen ja permanent unbewusst.
Unfehlbar sind sie deshalb auch nicht,sonst gäbe es keine Irrtümer mehr.
Aber in privaten Kommunikationen solche Analysen bewusst anzuwenden,hat doch-für den dergestalt analysierten-einen ausgesprochen gruseligen Beigeschmack.
Viele Grüße aus dem Kommunikationsnirvana 
Heidi