Tough Shit
Zuallererst: In deinen Schilderungen kommt rüber, dass du sehr Ich-bezogen bist und sicherlich gern die Zügel prinzipiell in der Hand hältst… aber das tut eigentlich erstmal Nichts zu dieser Sache…
Ihr lauft gerade sehenden Auges einer finanziellen Katastrophe entgegen, die zuallerserst DICH vernichten wird!
In der geschilderten Einkommenskonstellation sieht es wohl so aus, dass du das Kind nicht nehmen kannst, da dein Einkommen nach Vollzeit klingt.
Wenn deine Frau es geschickt anstellt, werden dir im Trennungsfall gerade mal knapp 1.000 bleiben… den Rest wirst du als Ehegatten- und Kindesunterhalt abdrücken müssen. Und Tilgungsraten an Banken interessieren in so einem Fall keinen Scheidungsrichter!
Also geht es hier nun um Schadensminimierung für die kürzere Zukunft:
Wie du schon richtig sagst: Wenn sie auszieht, dann muss ihre Wohnung finanziert und es muss ein angemessener Unterhalt bezahlt werden.
Wenn du ausziehst, dann ist das kostenmässig schon mal sehr wahrscheinlich günstiger, denn deine bescheidenen Erwartungen hast du ja geschildert - ein Bleibe für eine Frau mit Kleinkind wird deutlich teurer!
Im Idealfall findet ihr wieder zusammen… was ich kaum glaube, das gibt es nichtmal in Trashmovies…
Also kommt dann die Trennung: Dann hast du nicht nur das Problem der erheblichen Unterhaltsverpflichtung, sondern auch noch den Grundbucheintrag. Mal angenommen, er läuft 50/50 , dann gibt es ein weiteres erhebliches Problem mit der Weiterfinanzierung, die du gar nicht mehr stemmen kannst, und sie in ihrer momentanen Situation auch nicht - das Haus wird also zwangsversteigert, nach Abzug aller Kosten incl. Vorfaelligkeistentschädigung an die Bank darfst du ihr dann die Hälfte des kleinen Trinkgeldes geben. Über weiter Aufteilung von Zugewinn will ich jetzt nicht spekulieren…
Und jetzt schliesst sich der Kreis zu deiner Ich-Bezogenheit:
Du hast wahrscheinlich längst erkannt, dass du in diese sehr unangenehme Situation kommen wirst - die Frage nach einer zukünftigen Wohnsituation ist völlig oberflächlich und geht völlig am wahren Problem vorbei.
Ihr habt euch geliebt, vertraut, Dinge gemeinsam geplant.
Diese Fähigkeiten müsst ihr wieder ausgraben, um der gemeinsamen Lebensphase ein würdiges Ende bereiten zu können. Du musst also offen mit ihr reden, emotionslos - soweit es möglich ist - deine Loserposition darstellen und sie BITTEN, diese schrecklichen geschilderten Szenarien nicht eintreten zu lassen.
Das wird aber ( vielleicht ) nur gelingen, wenn du von deiner Alphatierchen-Rolle loslässt und sie als gleichwertigen Menschen, der eigene Ideen zum Leben hat, behandelst!
Bitte schön!