Hallo,
Ihr habt sicher in den Medien erfahren, dass die Haftpflichtsätze u.A. für freischaffende Hebammen stark angehoben werden sollen.
So stark, dass es bald keine freiberuflichen Hebammen mehr geben wird.
Da ich meine beiden Kinder Zuhause mit Hebamme bekommen habe und das ausgesprochen gut fand (also nein, ich fand Gebähren nicht schön, überhaupt nicht, aber im Krankenhaus wäre es der doppelte Horror und Schmerz gewesen. Zuhause hatte ich zumindest meine Ruhe), fände ich es wirklich schade, wenn der Beruf ausstirbt.
Kann mir auch nicht vorstellen, dass die Forderungen der Haftpflichtversicherer eine reale Kostengrundlage haben.
Kommt mir ähnlich überzogen und sinnlos vor, wie die neuen Gebühren der Gema für Diskos.
Schließlich wird jede Hebamme vor einer Haus- oder Geburtshausgeburt sämtliche Risiken und die Wege zum nächsten Krankenhaus checken. Die 10 Minuten, die man in die nächste Notaufnahme braucht, dauert es im Krankenhaus bei als risikolos eingestuften Geburten meist auch, bis jemand reagiert - je nach Krankenhaus weniger oder auch mehr.
Die Vorstellung, dass hierzulande niemand mehr Zuhause gebähren kann und die freien Hebammen verschwinden, gefällt mir gar nicht.
Wie sehen andere Mütter aber auch Hebammen das?
(übrigens: ich bin absolut für Gleichberechtigung, aber Antworten von Männern, die nicht Hebamme sind, machen hier wenig Sinn. Werdende Väter wünschen sich immer Rundumversorgung, müssen aber nicht stundenlang Schmerzen unter Kontrolle halten, was Ruhe und Konzentration nötig macht. Daher bedenkt liebe Männer: ihr könnt eine Geburt bestenfalls so gut beurteilen, wie eure Frauen einen weiblichen Striptease, also ganz anders bis garnicht. Wenn ihr es trotzdem versuchen wollt, stellt Euch vor, mit totaler Migräne in einem hellen, sehr unruhigen Krankenhaus zu liegen und bevormundet zu werden).
Gruß, Paran