Hallo,
wir bräuchten da mal expertenmeinungen. es ist so, dass wir
gerad ein haus mit einem kfw effizientswert von 55 bauen.
Das ist schon mal eine gute Ausgangslage, denn wenn man sehr
wenig Heizwärme benötigt, ist es nicht mehr so wichtig,
welcher Art die Energieform ist, die man einsetzen will.
dabei fällt uns die entscheidung schwer, für welche heiz-
technik wir uns entscheiden sollen. zuerst hatten wir uns für
erdwärme entschieden, da wir somit unabhängig von gaskosten
etc. wären.
Liegt also Gas (Erdgas) an? Dann verstehe ich die Überlegungen
nicht.
Alle gängigen Wärmepumpen werden mit elektrischer Energie
betrieben und die Energiepreise von Gas, Öl, Elektro bis
hin zu Holz und Kohle hängen immer irgend wie zusammen.
Unabhängig bist du also wohl nie.
Bleibt also nur die Frage der Wirtschaftlichkeit und auch
der Ökologie.
Gas als Primärenergieträger ist derzeit immer noch eine gute
und saubere Lösung.
Wärmepumpen brauchen aber Strom, der im Mittel ca. 3mal
teurer ist, als Gas/Öl. Um gleiche Verbrauchskosten
zu erreichen, muß also die mittlere Jahresleistungszahl
mind. über 3 sein. Berücksichtigt man noch die
unterschiedlichen Anschaffungs- und Installationskosten,
so denke ich, Gas ist mit die komfortabelste und auch noch
recht wirtschaftliche Lösung.
Wärmepumpen bieten sich dann zuerst mal dort an, wo keine
Gasleitung vorm Haus liegt und man sich nicht mit einem
Öltank und jährlichen Öllieferungen herum ärgern will…
Bei Wärme pumpen kommen aber erhöhte Einmalaufwendungen.
Die Heizung muß von vornherein auf niedrigste Vorlauftemp.
konzipiert sein (Flächenheizungen, Fußbodenh.).
Bezüglich der Kostenverteilung ist es aber hier so,
wie es fast immer ist, am Anfang gibst du bei Erdwärme
deutlich mehr aus, aber dafür braucht die Luftwärmepumpe
mit Sicherheit mehr Strom.
Gerade in der Heizperiode Dez-Feb. fällt bis zu 60% des
Jahresbedarfs für Heizung an.
Wenn dann die Luftwärmepumpe aber nur noch eine Leistungszahl
von 1,5-2 erreicht, kannst du auch gleich elektrisch heizen,
und schonst dabei zumindest noch die Anlage.
Ob dies so ist, hängt stark von der Witterung ab. In Gegenden
mit warmen bis subtropischen Klima geht das noch recht gut.
Wo aber wochenlang durchgängig kräftig Frost ist, wird die
Luftwärmepumpe fast wirkungslos, weil die Temp.diff
von Außen zur Vorlauftemp. sehr hoch wird (über 50grd).
Bei Erdwärmepumpen muß man noch beachten, dass der Flächenbedarf recht hoch ist (großzügige Dimensionierung)
und man die Leitungen möglichst tief legen sollte.
Da gibt es viel Werbeverblödung, wo wieder besserem Wissen
das blaue vom Himmel gelogen wird und man dem Kunden
einreden will, dass man nur paar Meter Leitung unter
die Grasnarbe legen müßte und alles wäre gut.
wie man sicherlich weiß ist dafür erdwärme in der
anschaffung etwas teuer.
Je nach Gegebenheiten und Möglichkeiten für Eigenleistungen
ist das wohl eher erheblich teurer.
jetzt meinte ein nachbar von uns das
er mit luftwärme heizt und das
die selbe effizienz hätte wie erdwärme nur das es eben viel
viel günstiger ist.
Das scheint mir eine gängige Argumentation von Leuten,
die aus Überzeugung schwindeln und nie zugeben werden,
dass ihre Idee doch nicht so optimal war.
Natürlich habe sie das Argument der billigen Anschaffung
aber die Verbrauchskosten sind natürlich höher.
Bei insgesamt niedrigem Bedarf relativiert sich das aber.
(siehe oben)
6000kWh kosten als Elektroenergie mit Wärmepumpenstrom
für Luft-Wärmepumpe evtl. um 600-800€.
für Erdwärmepumpe ca. 400-500€
Mit Gas hätte man Verbrauchskosten um 450€ zuzüglich
Grundgebühr, jährliche Wartung des Brenners und Kosten
für Schornsteinfeger (gesamt auch um 600€)
Rein elektrisch geheizt wären es ca. über 1300€ ohne Nutzung
von Nachtstrom (das ist sowieso ein Auslaufmodel).
Du siehst, bei derzeitigen Energiepreisen keine großen
Differenzen, wenn der Bedarf niedrig ist .
Bei zukünftig möglicherweise progressiv ansteigenden Preisen
können die Effekte aber auch größer werden und man bezahlt
die Verbrauchskosten ja auch über Jahrzehnte.
was ist denn jetzt effizient und eignet sich gut zum heizen?
was hat vor- was nachteile?
bitte helft uns da bei der entscheidung.
Dazu müßte man mehr über die örtlichen Gegebenheiten wissen.
Man sollte sich aber nicht über die meist schwachsinnigen
Werbeversprechungen diverser Anbieter einlullen lassen.
Leider wird da teilweise extrem schamlos gelogen.
Statt über effiziente Heizung nachzudenken, sollte man aber
vorher alles Geld was man hat in die Vermeidung von
Energieverlusten stecken. Das spart auf Dauer am meisten.
Heizungen kann man später auch noch mal umstellen, aber
an der Bausubstanz wird sich in den nächsten Jahrzehnten
wohl niemand vergreifen.
Hat das Haus also schon ein System zur autom. Lüftung mit
Wärmerückgewinnung. Ist Brauchwassererwärmung über Solar
eingeplant. Ist die Wärmedämmung schon optimal bzw. max.?
Man muß auch nicht jetzt gleich alles komplett einbauen
lassen, aber zumindest sollte man die Voraussetzungen
für eine spätere Nachrüstung unbedingt vorsehen.
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Gruß Uwi