Heiztechnik: Erdwärme oder Luftwärme für KFW 55

Hallo,

wir bräuchten da mal expertenmeinungen. es ist so, dass wir gerad ein haus mit einem
kfw effizientswert von 55 bauen. dabei fällt uns die entscheidung schwer, für welche heiz-
technik wir uns entscheiden sollen. zuerst hatten wir uns für erdwärme entschieden, da wir
somit unabhängig von gaskosten etc. wären. wie man sicherlich weiß ist dafür erdwärme in der
anschaffung etwas teuer. jetzt meinte ein nachbar von uns das er mit luftwärme heizt und das
die selbe effizienz hätte wie erdwärme nur das es eben viel viel günstiger ist.
was ist denn jetzt effizient und eignet sich gut zum heizen? was hat vor- was nachteile?
bitte helft uns da bei der entscheidung.

freundliche grüße
daniel

Hallo,

schau mal hier, ob dass bei der Entscheidung hilft.

http://www.heizungsfinder.de/waermepumpe/luft-wasser…

Gruß

Brandy

Hallo,
achtet beim Vergleich unbedingt darauf, welche Temperatur beim Warmwasser angesetzt (und natürlich, welche gewünscht wird) wird, falls das auch mit der Anlage erwärmt werden soll.
Ebenso, welcher Strompreis in die Berechnung einfließt und beim örtlichen Versorger mal nachfragen, ob der auch stimmt.

Cu Rene

Hallo,

wir bräuchten da mal expertenmeinungen. es ist so, dass wir
gerad ein haus mit einem kfw effizientswert von 55 bauen.

Das ist schon mal eine gute Ausgangslage, denn wenn man sehr
wenig Heizwärme benötigt, ist es nicht mehr so wichtig,
welcher Art die Energieform ist, die man einsetzen will.

dabei fällt uns die entscheidung schwer, für welche heiz-
technik wir uns entscheiden sollen. zuerst hatten wir uns für
erdwärme entschieden, da wir somit unabhängig von gaskosten
etc. wären.

Liegt also Gas (Erdgas) an? Dann verstehe ich die Überlegungen
nicht.
Alle gängigen Wärmepumpen werden mit elektrischer Energie
betrieben und die Energiepreise von Gas, Öl, Elektro bis
hin zu Holz und Kohle hängen immer irgend wie zusammen.
Unabhängig bist du also wohl nie.
Bleibt also nur die Frage der Wirtschaftlichkeit und auch
der Ökologie.

Gas als Primärenergieträger ist derzeit immer noch eine gute
und saubere Lösung.

Wärmepumpen brauchen aber Strom, der im Mittel ca. 3mal
teurer ist, als Gas/Öl. Um gleiche Verbrauchskosten
zu erreichen, muß also die mittlere Jahresleistungszahl
mind. über 3 sein. Berücksichtigt man noch die
unterschiedlichen Anschaffungs- und Installationskosten,
so denke ich, Gas ist mit die komfortabelste und auch noch
recht wirtschaftliche Lösung.
Wärmepumpen bieten sich dann zuerst mal dort an, wo keine
Gasleitung vorm Haus liegt und man sich nicht mit einem
Öltank und jährlichen Öllieferungen herum ärgern will…

Bei Wärme pumpen kommen aber erhöhte Einmalaufwendungen.
Die Heizung muß von vornherein auf niedrigste Vorlauftemp.
konzipiert sein (Flächenheizungen, Fußbodenh.).

Bezüglich der Kostenverteilung ist es aber hier so,
wie es fast immer ist, am Anfang gibst du bei Erdwärme
deutlich mehr aus, aber dafür braucht die Luftwärmepumpe
mit Sicherheit mehr Strom.

Gerade in der Heizperiode Dez-Feb. fällt bis zu 60% des
Jahresbedarfs für Heizung an.
Wenn dann die Luftwärmepumpe aber nur noch eine Leistungszahl
von 1,5-2 erreicht, kannst du auch gleich elektrisch heizen,
und schonst dabei zumindest noch die Anlage.

Ob dies so ist, hängt stark von der Witterung ab. In Gegenden
mit warmen bis subtropischen Klima geht das noch recht gut.

Wo aber wochenlang durchgängig kräftig Frost ist, wird die
Luftwärmepumpe fast wirkungslos, weil die Temp.diff
von Außen zur Vorlauftemp. sehr hoch wird (über 50grd).

Bei Erdwärmepumpen muß man noch beachten, dass der Flächenbedarf recht hoch ist (großzügige Dimensionierung)
und man die Leitungen möglichst tief legen sollte.
Da gibt es viel Werbeverblödung, wo wieder besserem Wissen
das blaue vom Himmel gelogen wird und man dem Kunden
einreden will, dass man nur paar Meter Leitung unter
die Grasnarbe legen müßte und alles wäre gut.

wie man sicherlich weiß ist dafür erdwärme in der
anschaffung etwas teuer.

Je nach Gegebenheiten und Möglichkeiten für Eigenleistungen
ist das wohl eher erheblich teurer.

jetzt meinte ein nachbar von uns das
er mit luftwärme heizt und das
die selbe effizienz hätte wie erdwärme nur das es eben viel
viel günstiger ist.

Das scheint mir eine gängige Argumentation von Leuten,
die aus Überzeugung schwindeln und nie zugeben werden,
dass ihre Idee doch nicht so optimal war.
Natürlich habe sie das Argument der billigen Anschaffung
aber die Verbrauchskosten sind natürlich höher.
Bei insgesamt niedrigem Bedarf relativiert sich das aber.
(siehe oben)

6000kWh kosten als Elektroenergie mit Wärmepumpenstrom
für Luft-Wärmepumpe evtl. um 600-800€.
für Erdwärmepumpe ca. 400-500€
Mit Gas hätte man Verbrauchskosten um 450€ zuzüglich
Grundgebühr, jährliche Wartung des Brenners und Kosten
für Schornsteinfeger (gesamt auch um 600€)
Rein elektrisch geheizt wären es ca. über 1300€ ohne Nutzung
von Nachtstrom (das ist sowieso ein Auslaufmodel).

Du siehst, bei derzeitigen Energiepreisen keine großen
Differenzen, wenn der Bedarf niedrig ist .
Bei zukünftig möglicherweise progressiv ansteigenden Preisen
können die Effekte aber auch größer werden und man bezahlt
die Verbrauchskosten ja auch über Jahrzehnte.

was ist denn jetzt effizient und eignet sich gut zum heizen?
was hat vor- was nachteile?
bitte helft uns da bei der entscheidung.

Dazu müßte man mehr über die örtlichen Gegebenheiten wissen.
Man sollte sich aber nicht über die meist schwachsinnigen
Werbeversprechungen diverser Anbieter einlullen lassen.
Leider wird da teilweise extrem schamlos gelogen.

Statt über effiziente Heizung nachzudenken, sollte man aber
vorher alles Geld was man hat in die Vermeidung von
Energieverlusten stecken. Das spart auf Dauer am meisten.
Heizungen kann man später auch noch mal umstellen, aber
an der Bausubstanz wird sich in den nächsten Jahrzehnten
wohl niemand vergreifen.
Hat das Haus also schon ein System zur autom. Lüftung mit
Wärmerückgewinnung. Ist Brauchwassererwärmung über Solar
eingeplant. Ist die Wärmedämmung schon optimal bzw. max.?
Man muß auch nicht jetzt gleich alles komplett einbauen
lassen, aber zumindest sollte man die Voraussetzungen
für eine spätere Nachrüstung unbedingt vorsehen.

/t/rechnet-sich-waermepumpe/5856087/2
/t/heizung-erdwaermepumpe/5824162/10
/t/be-und-entlueftung-fertighaus/6040110/2
/t/verbrauch-luft-waermepumpe-kostet-ein-vermoegen/5…
Gruß Uwi

Hallo,

achtet beim Vergleich unbedingt darauf, welche Temperatur beim
Warmwasser angesetzt (und natürlich, welche gewünscht wird)
wird, falls das auch mit der Anlage erwärmt werden soll.
Ebenso, welcher Strompreis in die Berechnung einfließt und
beim örtlichen Versorger mal nachfragen, ob der auch stimmt.

Das sind IMHO Punkte, die nur den momentanen Zustand
geringfügig beeinflussen.

Differenz der aktuellen Stromkosten zwischen Anbietern kannst
du für die Prognose über die nächsten paar Jahrzehnte
reinweg vergessen. Auch die Temp. zw. 40-60°C ist marginal.

Wer weiß schon, ob wir in 20 Jahren 50Cent,2€ oder 10€ pro kWh
bezahlen müssen?
Je nachdem kann es sich irgendwann lohnen, für 20k€ eine
große Solaranlage nach zurüsten oder sonst irgend eine Maßnahme.
Derzeit muß man bei vernünftiger Ökonomie aber feststellen, dass sich einige 10 k€ Investition bei möglichen
Einsparpotential von paar hundert € pro Jahr
auf absehbare Zeit nicht lohnen.
Also immer gut rechnen.
Gruß Uwi

Hallo!

Vor 5 Jahren (siehe Archiv) beantworte ich eine ähnliche Frage. Den Beitrag hab ich an einigen Stellen angepasst, aber im Grundsatz gelten die alten Aussagen nach wie vor:

Für den Betrieb einer Wärmepumpe braucht man elektrischen Strom (auf mit Diesel oder Gas angetriebene Systeme gehe ich aus Gründen von Kosten, Lebensdauer und Wartungsaufwand nicht ein). Es wird also letztlich elektrischer Strom für Heizzwecke eingesetzt, was mit Abstand die teuerste Methode des Heizens ist. Man kann auch nicht dauernd auf den preiswerteren Nachtstrom ausweichen (der absehbar nicht mehr angeboten wird), man hat es vielmehr in weiten Zeiträumen mit dem Normaltarif von Haushaltsstrom zu tun, also rund 25 Cent/kWh. Mit Öl oder Gas heizt man derzeit für 8 - 9 Cent/kWh.

Soll heißen: Die Wärmepumpe braucht eine Leistungszahl > 3 (die in manchen Quellen benutzte Bezeichnung Wirkungsgrad finde ich in diesem Zusammenhang irreführend), um sich zu rechnen. Das und noch etwas mehr ist unter günstigen Standortbedingungen zu erreichen. Ob der Standort geeignet ist oder ob man Geldvernichtung betreibt, hängt vereinfacht gesagt davon ab, ob es auf dem Grundstück Grundwasser in wirtschaftlich sinnvoll erreichbarer Tiefe gibt und/oder ob der Boden Feuchtigkeit halten kann. Man kann (Genehmigung der unteren Wasserbehörde vorausgesetzt) Grundwasser entnehmen, ihm Wärme entziehen und das Wasser an anderer Stelle wieder in den Boden einleiten. Oder man verlegt Wärmetauscherrohre. Dafür braucht man eine Menge Platz und geeignete Bodenverhältnisse. In sandig trockenem Boden ist die für wirtschaftlichen Betrieb erforderliche Leistungszahl nicht zu schaffen.

Man kann natürlich einfach der Außenluft Wärme entziehen. Solche Luftwärmepumpen werden gelegentlich vollmundig angepriesen. Wenn man interessengeleitete Aussagen von physikalischen Sachverhalten trennt, bleibt nur hohles Werbegerede übrig. Oder das Gerede von Käufern, die um keinen Preis eingestehen mögen, dass sie sich schlecht informiert eine ungeeignete Technik andrehen ließen. Ich erspare Dir (und mir den Zeitaufwand), mathematisch zu zeigen, dass die Leistungszahl >3 bei von aus der Außenluft gespeisten Wärmepumpen nur dann erreicht wird, wenn es draußen warm genug ist, wenn also die Differenz zwischen Außenlufttemperatur und Vorlauftemperatur der Heizung möglichst klein ist. Das sind Temperaturverhältnisse, bei denen man statt Heizung mit einem Pullover auskäme. Bei niedrigen Außentemperaturen, wenn man unbedingt heizen muss, mutieren Luftwärmepumpen zur E-Heizung mit hohen Betriebskosten.

Manche Typenhausanbieter bieten Luftwärmepumpen gerne an. Wärmepumpe hört sich so schön ökologisch an. Ist es auch, aber nur mit der geeigneten Wärmequelle und da ist die Außenluft die in der Herstellung der Anlage billigste, jedoch hinsichtlich Betriebskosten inakzeptabel schlechte Variante. Dem Typenhausanbieter geht es ums Sparen, aber nicht von Betriebskosten (die er ja gar nicht tragen muss), sondern von Herstellkosten. Ein Schornstein wird gespart und die Luftwärmepumpe ist als Fertigaggregat günstig einzukaufen und schnell installiert.

Eigentlich ist bei sehr geringem Bedarf an Heizenergie sogar gegen eine schlichte E-Heizung nichts einzuwenden. Aber nicht in einem Kfw55-Haus, sondern in einem Passivhaus oder in einem Gebäude, das annähernd diesen Standard erreicht. Je geringer der Energiebedarf des Hauses, desto weniger rechnet sich aufwendige Heiztechnik und desto geringer wird die Rolle der Betriebskosten. Wer jährlich nur ein paar Hundert kWh braucht, sollte nicht Tausende € für Heiztechnik ausgeben, auch nicht für eine Wärmepumpe gleich welcher Bauart.

Eine Luftwärmepumpe würde ich für ein Haus in unseren Breiten grundsätzlich verwerfen. Die Betriebskosten einer Luftwärmepumpe lassen sich etwas senken, indem man die Außenluft in frostfrei verlegten Kanälen vorwärmt, was aber die Herstellkosten in die Höhe treibt. In Gegenden mit weniger strengen Wintern, z. B. im Mittelmeerraum, mögen Luftwärmepumpen in Ordnung sein, aber für hiesige Verhältnisse bieten sie keine wirtschaftlich sinnvolle Lösung. Statt dessen lieber ein noch besser isoliertes Haus wählen, dieses am Standort optimal ausrichten (also nicht unbedingt in Reih und Glied mit den Nachbarn) mit optimiertem Verhältnis von Volumen und Oberfläche, solare Energie nutzen und den geringen Restenergiebedarf mit einem Minimum an Technik notfalls per E-Heizung. Wenn es etwas mehr Aufwand sein darf, dann eine Warmwasser-Flächenheizung in Fußboden oder Wänden, gespeist von einem kleinen Pelletts- oder Gasbrenner. Dass ein heute geplantes Haus über eine automatische Belüftung mit Wärmerückgewinnung verfügt, ist hoffentlich ein Selbstgänger, der nicht erwähnt werden muss. Oder …?

Gruß
Wolfgang

Ich würde einfach mal sagen: Da tut sich nicht viel.
Deine Energiekosten sind mit einer Luft WP natürlich fast immer etwas höher.
Dafür fallen aber die nicht unerheblichen Kosten für den Kollektor/ die Bohrung weg( 8-14000 Euro je nach Leistung ) die natürlich auch finanziert werden müssen.

Benötigst du wenig Wärme werden sich diese Mehrkosten niemals finanziell rechnen.
Benötigst du viel Wärmeenergie rentiert sich die anfängliche Mehrausgabe recht schnell.
Die künftigen Energiepreise kann niemand vorhersehen, aber günstiger wird mit Sicherheit keine Energie.
Öl oder Gas ist im Neubaubereich eigentlich kaum noch üblich.(Gasanschluss, Öltankanlage, Schornstein, Grundgebühren, Wartungskosten usw.)

Ich habe mich auch in meinem Altbau vor 5 Jahren auch für eine Luft WP entschieden und es bis heute nicht bereut.

Günstiger als mit meiner Gasheizung vorher heize ich aber auch nicht.
Eine Sondenbohrung hätte sich in den nächsten 15 Jahren nicht amortisiert, und wer weiß womit ich dann heizen werde.

Bis zu Aussentemperaturen von 3°C heize ich extrem günstig.
Darunter wirds teurer als mit Erdwärme und genauso günstig wie mit Öl oder Gas.
Ab -7°C habe ich eine recht teure Heizung ( Ist aber nicht sehr oft im Jahr)
Ich hoffe einfach mal auf relativ warme Winter.

Gruß
Jürgen

Hallo,

bei einer LW-WP muß man mehrer Parameter mit einbeziehen
KFW 55 ist schon mal super
FBH ist bei einer WP praktisch schon zwingend
Stromversorger? Der örtliche Stromversorger sollte einen WP bzw. Heiztarif anbieten, der zum einen billiger ist als der „normale“ haushaltsstrom, zum anderen sollte der Heizstrom im allerbesten Fall 24h laufen.
Ausschliesslich Nachtstrom bedingt einen größeren Pufferspeicher.
Außerdem gibt es leider noch keine Vergleichsportale für Heizstrom.

Wir haben eine LW-WP und sind bis jetzt sehr zufrieden damit, haben aber auch einen örtlichen Stromversorger bei dem wir 24h am Tag WP-Strom für 15ct bekommen…

Grüße
miamei

moin,

haben aber auch einen örtlichen Stromversorger bei dem wir 24h
am Tag WP-Strom für 15ct bekommen…

der heisst wie?

Tom
neugierigfrag…