Helm?

Hallo,

Du stellst ganz schön Vermutung an, lieferst selbst keinen
wissenschaftlichen Beleg.

die statistischen Untersuchungen (vgl. etwa [1], [2]) sollten hinreichend bekannt sein. Meine Aussage war ja eben auch genau, dass es keinen Beleg gibt.

Dagegen hat der OP Gründe für seine Vernunftentscheidung genannt, welche mir nicht bekannt sind. Daher hatte ich um Quellen gebeten.

Ein Helm ist natürlich! an der richtigen Position eine
Schutzwirkung zu entfalten - nämlich exakt zwischen Hindernis
und Kopf.

Gehst du im gewöhnlichen Straßenverkehr über den Lenker, triffst du typischerweise mit dem Kinn auf - dort werden handelsübliche Radhelme nicht getragen.

Sobald man die Augen schließt, kann man sich mit den Händen
nicht mehr abfangen.

Seltsame Theorie.

Einen Helm zu tragen bedeutet Risikominimierung tödlicher und
schwerster Verletzungen!

Dann müsste doch mit ansteigender Helmtragequote die Quote der schweren Kopfverletzungen sinken.

Nicht zum Spaß tragen Motorradfahrer oder Rennradfahrer immer
einen Helm.

Das sind andere Situationen und im Falle von Motorradfahrern auch andere Helme.

Bei Alltagsradlern kommt hinzu, dass du durch Radhelm-Propaganda oder gar eine Radhelmpflicht regelmäßig nicht erreichst, dass die Leute Helme tragen, sondern nur, dass sie auf das Fahrradfahren und damit dessen enormen positiven Wirkungen verzichten. Dadurch bringst du wahrscheinlich weit mehr Menschen um, als Radhelme je retten können.

Auch die vorliegende Studie stützt eine dringende
Empfehlung zur Benutzung eines Schutzhelmes beim
Fahrradfahren:

Die Quelle (vermutlich [3]) verzichtet allerdings - wie üblich - auf eine Begründung dieser Behauptung, stimmts?

Zu welcher Empfehlung käme der Autor wohl, wenn er Fußgänger oder Autofahrer in der gleichen Weise untersuchen würde?

83 Prozent der tödlich Unfallfolgen hätten durch das Tragen
eines Helmes verhindert werden können!

Warum hat es dann in Australien nicht funktioniert?

Wer (k)einen Helm trägt, ist daran selbst schuld, aber er soll
um Gottes Willen nicht anderen erzählen, sie würden sich affig
verhalten, wenn sie einen tragen!

Das habe ich nie behauptet. Ich habe mich lediglich dagegen gestellt, dass hier Panik vor dem Radfahren verbreitet wird.

[1] Dorothy L Robinson: Radhelmpflichten - Fakten, Zahlen und Konsequenzen. http://www.adfc-bw.de/texte/helm/helm.htm
[2] Bernd Sluka: Helmnutzung und Unfälle. http://bernd.sluka.de/, Mitte
[3] Stefan Friedrich Kanduth: Einflüsse auf Verletzungsmuster und Verletzungsschwere beim tödlich verlaufenen Fahrradunfall.


PHvL

1 Like

Hallo!

Ein Helm ist natürlich! an der richtigen Position eine
Schutzwirkung zu entfalten - nämlich exakt zwischen Hindernis
und Kopf.

Gehst du im gewöhnlichen Straßenverkehr über den Lenker,
triffst du typischerweise mit dem Kinn auf - dort werden
handelsübliche Radhelme nicht getragen.

Das ist Deine Vermutung und vorstellen könnte ich mir das auch, aber darum ging es mir nicht. Das war von mir wohl zu flapsig ausgedrückt.
Der Helm verhindert in vielen Fällen den tödlichen verlauf von Unfällen aufgrund verhinderter Schwere Kopfverletzungen. Aber auch nur dann.
Also tödlich verlaufende Fahrradunfälle geschehen aufgrund der Kopfverletzungen, zumeist im Unfallhergang mit Autos.

Das hat mit anderweitigen Verletzungen, wie Kinnverletzungen nichts zu tun und auch nicht mit der Wahrscheinlichkeit von Unfällen oder Unfallarten.

Sobald man die Augen schließt, kann man sich mit den Händen
nicht mehr abfangen.

Seltsame Theorie.

Kannst Du auch sagen, warum sie seltsam sei?
Dass jemand instinktiv die Hände ausstreckt, wenn er fällt, ist klar. Es ging mir ums abfangen als bewusste und gesteuerte Handlung.
Meine Erfahrung findet das gar nicht seltsam. Ich weiß ja nicht, wieviele Radkilometer Du so im Jahr schrubbst, aber bei meinen Radkollegen käme gar keiner auf die Idee, das zu bezweifeln. Vielleicht reden wir aneinander vorbei, aber wenn ich wegrutsche, ist es besser zu schauen, wohin man rutscht. Nehmen wir mal ein Umfallen z.B. an einer Ampel, weil man aus der Bindung nicht herauskommt. Das dürfte wohl jedem Radfahrer mit Bindung mal passiert sein. Mir ist es dabei mal passiert, dass mir mein Rad zuviel Wert war und ich es am Aufschlagen etwas hindern wollte. Wie bescheuert. Folge war, dass ich mit Hüfte, Ellenbogen und Hinterkopf (mit Helm) auf die Steine knallte. Die Radtour war gelaufen, ich konnte kaum noch gehen und hatte starke Schmerzen. Daher meinte ich, dass man die Augen beim Sturz aufhalten sollte, um sich abzufangen. Jemand, der dabei die Augen vor Angst schließt, wird sicher auch instinktiv etwas machen aber meine Theorie ist eben, dass er sich nicht vernünftig dabei abfängt.
Das so als ein Beispiel, was ich meinte.

Einen Helm zu tragen bedeutet Risikominimierung tödlicher und
schwerster Verletzungen!

Dann müsste doch mit ansteigender Helmtragequote die Quote der
schweren Kopfverletzungen sinken.

Ja unter sonst gleichen Bedingungen.

Bei Alltagsradlern kommt hinzu, dass du durch
Radhelm-Propaganda oder gar eine Radhelmpflicht regelmäßig
nicht erreichst, dass die Leute Helme tragen, sondern nur,
dass sie auf das Fahrradfahren und damit dessen enormen
positiven Wirkungen verzichten. Dadurch bringst du
wahrscheinlich weit mehr Menschen um, als Radhelme je retten
können.

Radhelm-Propaganda? Ich habe keine Propaganda empfunden. Es hat auch niemand eine Tragepflicht gefordert.
Radfahren kann, wenn überhaupt, nur ein Teil einer gesunden Lebensweise sein und man genauso gesund leben kann, wenn man niemals mit dem Rad gefahren ist. Was ist das denn für eine Gerede von Menschen umbringen, weil sie nicht Radfahren? Sportler sind die schöneren Leichen, hat mir mal jemand gesagt. So halte ich es auch. Ich mache es, weil es mir Spaß macht.

Auch die vorliegende Studie stützt eine dringende
Empfehlung zur Benutzung eines Schutzhelmes beim
Fahrradfahren:

Die Quelle (vermutlich [3]) verzichtet allerdings - wie üblich

  • auf eine Begründung dieser Behauptung, stimmts?

Nein, Sie verzichten nicht auf die Begründung.

Zu welcher Empfehlung käme der Autor wohl, wenn er Fußgänger
oder Autofahrer in der gleichen Weise untersuchen würde?

Rate mal mit Rosenthal :smile:. Du meinst, er würde bei allen einen Helm fordern?
Eben nicht, weil er die typischen Verletzungen für Radfahrer vorher ermittelt hat. Die könnten bei anderen Verkehrsteilnehmern anders liegen.

83 Prozent der tödlichen Unfallfolgen hätten durch das Tragen
eines Helmes verhindert werden können!

Warum hat es dann in Australien nicht funktioniert?

Das hat es sicherlich. Studie 1 kann keinen statistischen Zusammenhang feststellen, weil andere Einflussgrößen die Gesamtzahl der Unfälle und der Unfallfolgen massiv verringert haben. Es wurde von anderen Einflussgrößen nicht abstrahiert und daher fällt der Helm als Ursache nicht mehr auf.

Eine Helmpflicht bedeutet natürlich keine vernünftige Verkehrspolitik, weil er erstens die Zahl der Unfälle nicht senken kann, weil er zweitens nur bei einem kleinen Bruchteil von Unfällen überhaupt zum wirksamen Einsatz kommt und weil er drittens Kopfverletzungen auch nur bis zu einer gewissen Aufprallschwere wirksam genug vermindern kann.
Dem gegenüber steht, dass mit Helm viel weniger Menschen radeln würden, was an sich Schade wäre, finde ich. Die Studie ist aber schon etwas älter. Heute gibt es Helme, die eine sehr gute Belüftung ermöglichen. Wenn ich da noch an die frühere Kopfsauna denke. Da mussten erst die Profis die Helmpflicht bekommen, bevor so etwas entwickelt wurde.

Zitat der Studie 1:„Die Tatsache, daß wenig oder kein offensichtlicher Effekt in den Krankenhausdaten sichtbar ist, bedeutet nicht, daß Radfahrer, die sich entschließen, leichtgewichtige, bequeme und gut sitzende Helme zu tragen, keinen Nutzen daraus ziehen[…]“

Wer (k)einen Helm trägt, ist daran selbst schuld, aber er soll
um Gottes Willen nicht anderen erzählen, sie würden sich affig
verhalten, wenn sie einen tragen!

Das habe ich nie behauptet. Ich habe mich lediglich dagegen
gestellt, dass hier Panik vor dem Radfahren verbreitet wird.

Ich kann nicht erkennen, dass jemand Panik gemacht hätte. Es waren einige Einzelfälle und ich könnte auch so einen erzählen.
Aber gut, dass Du das nochmal klarstellst. Radfahren ist schön und entspannt, finde ich.

[1] Dorothy L Robinson: Radhelmpflichten - Fakten,
Zahlen und Konsequenzen
.
http://www.adfc-bw.de/texte/helm/helm.htm
[2] Bernd Sluka: Helmnutzung und Unfälle.
http://bernd.sluka.de/, Mitte

Das ist sehr interessant. Danke für die Links!
Die Studien scheinen sich wirklich zu widersprechen, wobei bei 1 und 2 insgesamt die Anzahl der tödlichen Unfälle abgenommen hat. Der Autor gibt dafür „Ausgangssperre“ im weitesten Sinn als Begründung an.

Wenn der Arzt von 83 Prozent Verhinderung tödlichen Ausgangs spricht, dann kann er nur von seinen eingelieferten Fällen ausgehen.

Es muss doch eine Erklärung für den Unterschied geben? Die Arztstudie erscheint mir logisch und richtig, während die Australien Studie auch richtig ist. Nur leider abstrahiert sie nicht von anderen Maßnahmen.
Es scheint tatsächlich so zu sein, dass ein Radhelm nur in wenigen Unfallfällen wirksam geschützt hätte.
Hast Du eine Erklärung für diesen Widerspruch?


PHvL

Schönen Gruß, ingo

Hallo Philipp,

nein, du aber offenbar.

Ich habe einen konkreten Fall dargelegt, den Du nun mal nicht widerlegen kannst. Aber Du versuchst es.

Gut: du hast eine Theorie: Fahrradhelme verhindern schwere
Kopfverletzungen oder mildern sie wenigstens stark ab.

Du gibst vor, Physiker zu sein. Dann sollte Dir das Prinzip bekannt sein, daß ein Helm, der sich zerlegt, Energie absorbiert. Diese Energie steht nicht mehr zur Verfügung, meinen Schädel zu zerdeppern.
Ziemlich konkret das ganze und nicht widerlegbar.
Du hängst Dich immer auf einen Spezielfall auf (‚Du gehst über den Lenker‘) und stellst ihn als Normalfall dar.
In den Unfällen die ich bisher hatte (und das waren mittlerweile mehrere) bin ich! nie über den Lenker gegangen.
Entweder in einer Kurve ausgerutscht und auf die Seite geknallt, da wirkt ein Helm sehr gut, oder in einem Kreisverkehr auf Eis ausgerutscht (wieder auf die Seite gefallen) und einige kleinere Sachen mehr.

Die Daten lassen aber keine
solche Veränderung erkennen.

Wie viele Radfahrer tragen Helm?
10 % ?
Eher weniger. Damit läßt sich Deine Vermutung nicht be- oder widerlegen.

Ich sehe die enorm schädlichen Wirkungen, die
Radhelm-Propaganda hat. Ich möchte nicht, dass hier der
gleiche Mist passiert wie etwa in Australien.

Ich sehe, daß ich einen Unfall hatte, wo mir mein Helm eine schwerere Verletzung erspart hat. Das kannst Du nicht wegdiskutieren, auch wenn Du Dich auf den Kopf stellst und mit den Beinen wackelst. Und ich habe genug unfallmedizinische Erfahrungen um solche Sachen einzuschätzen.

Derjenige, der hier statt sachlicher Argumente
Horrorgeschichten verbreitet bist du.

Ich verbreite keine Horrorgeschichten, ich habe einen konkreten Fall dargestellt!

stellst du Radfahren als hochgefährlich dar, was schlicht
falsch ist.

Also wer wird hier unsachlich?!
Ich habe nie behauptet, das Radfahren hochgefährlich sei (oder wenn, dann bitte wo). Das unterstellst Du mir hier, wohl weil Deine Argumentationsrundlage eher dünn ist.
Mir reicht es, daß mir mein Helm einmal geholfen hat.

Zudem; wenn Helme in bestimmten Fällen nicht helfen, was unbestritten ist, kannst Du trotzdem nicht wegdiskutieren, daß es viele Fälle gibt, wo er hilft und ich verstehe nicht, warum Du das so vehement bestreitest.

Gandalf

Hallo,

Grüß Gott,

ja und jetzt?

Für Helm, gegen Helmpflicht
Hi zusammen!

Welche Art von Diskussion führen wir hier eigentlich?

Egal, mein Beitrag dazu: Ich trage aus verschiedenen Gründen (ich schätze z.B. auch den Sonnenschutz dadurch) eigentlich gern einen (guten, passenden) Helm, halte auch mein Kind dazu an.

Ja, die positiven Seiten des Radfahrens überwiegen die Risiken. Das heißt doch aber nicht, dass ich die Risiken nicht weiter vermindern kann und darf.

Wenn jemand keinen tragen mag - von mir aus.

Wehren würde ich mich gegen eine Helmpflicht, weil ich meine, das muss jeder selber wissen und weil ich auch grundsätzlich denke, man sollte froh über jeden sein, der sich aufs Rad schwingt, egal ob mit oder ohne Helm. Das sollte man nicht weiter erschweren. Hin und wieder habe ich auch keinen Bock auf Helm (wenn ich ihn dann irgendwo den ganzen Tag rumtragen müsste, z.B.) , dann möchte ich nicht dazu gezwungen werden einen aufzusetzen.

Und um hier noch eine persönliche Erfahrung beizusteuern: Ich habe meine Vater mal unsanft absteigen sehen. Er hatte zum Glück einen Helm auf, damals noch einen aus so ner Art Styropor. Der war nach dem Sturz überm Ohr 2-3cm abgeschliffen auf dem Asphalt. Dem Ohr und darunterliegenden Kopf wäre das sicher nicht gut bekommen. Dem gebrochenen Schlüsselbein hat der Helm natürlich nicht geholfen…

Grüsse
kernig

Hallo!

Sobald man die Augen schließt, kann man sich mit den Händen
nicht mehr abfangen.

Seltsame Theorie.

Kannst Du auch sagen, warum sie seltsam sei?
Dass jemand instinktiv die Hände ausstreckt, wenn er fällt,
ist klar.

Ist das so? Fahr mal probeweise mit einem Motorradhelm Fahrrad und sage ehrlich, ob Du den selben Instinkt noch spürst.

… Das dürfte wohl jedem Radfahrer
mit Bindung mal passiert sein. Mir ist es dabei mal passiert,
dass mir mein Rad zuviel Wert war und ich es am Aufschlagen
etwas hindern wollte. Wie bescheuert. Folge war, dass ich mit
Hüfte, Ellenbogen und Hinterkopf (mit Helm) auf die Steine
knallte. Die Radtour war gelaufen, ich konnte kaum noch gehen
und hatte starke Schmerzen.

Genau dass passiert eher mit einem Helm. Und dass ist dann nichtmal Reflex, da ja viel langsamer.

Radhelm-Propaganda? Ich habe keine Propaganda empfunden. Es
hat auch niemand eine Tragepflicht gefordert.

So wie niemand die Absicht hatte, eine Mauer zu bauen :wink: nein, im Ernst, der Gruppendruck ist bereits da, der Gesetzgeber wird früher oder später handeln. Bis dahin sollte man m.E. dann schon auch mal eine belastbare Studie finden, die positive Effekte belegt.

Wenn der Arzt von 83 Prozent Verhinderung tödlichen Ausgangs
spricht, dann kann er nur von seinen eingelieferten Fällen
ausgehen.

Bei uns ging die Polizei mit dem Beispiel einer 16-jährigen, die irgendwie beim Sturz in eine Treppe fiel auf Helmfang bei den Kleinen. Sie war irgendwie Querschnittsgelähmt und hatte noch ein paar Blessuren, und nur, weil sie keinen Helm hatte!(??)

Btw., für Rennradfahrer wäre eine Helmpflicht m.E. u.U. sogar gerechtfertigt, da hier eine eindeutige Gruppe mit evt. erhöhtem Gefährdungspotential das unter sich (incl. Versicherungen etc.) ausmachen soll.

Gruß
achim

Hallo Gandalf,

kannst Du trotzdem den Unfallverlauf kurz beschreiben, also wie, warum und wo Du mit dem Kopf aufgeknallt bist? also, Bordstein oder flach / vorne, hinten, seite am Kopf?

Gruß
Achim

Hallo Achim,

also
wie, warum und wo Du mit dem Kopf aufgeknallt bist? also,
Bordstein oder flach / vorne, hinten, seite am Kopf?

wenn man von oben auf den Schädel schaut und die Stirn 12 Uhr sein soll, war die Aufschlagstelle etwa auf halb Acht.
Flach auf die Straße (Asphalt).
Die Windböe hat mich seitlich erwischt und ich bin seitlich hingeknallt; so schnell, daß ich mich noch nicht mal habe abschlagen können (fallen kann ich (eigentlich), weil ich einige Jahre eine Kampfkunst praktiziert habe).

Die Hinterseite des Helms war zerbrochen bzw. abgebrochen und das hat mir wohl schlimmeres erspart.

Gandalf

herr kernig!

weißt du was das kostet, einen überheblichen Mensch nach einem Unfall (ohne Helm) wieder aufzupäppeln. Soviel Steuern zahlt er niemals im Leben. Die Versicherungen haben schon darauf reagiert. Mein Neffe hat seine Zukunft verspielt sitzt sei vierzehn Jahren im Rollstuhl.
Daher kann man von den Mitbürgern verlangen, sich selbst zu schützen. Die Stimmenjägerei der Politiker, kommt nur daher, dass die Stimme
eines Unvernünftigen gleich viel wert ist, wie die jenigen der gescheiten. Jesus war noch so galant, dass er den zehn klugen zehn unkluge gegenüberstellt. heutzutage wäre das verhältnis 10 zu hundert.
salü
peter S

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,

Der Helm verhindert in vielen Fällen den tödlichen verlauf von
Unfällen aufgrund verhinderter Schwere Kopfverletzungen.

das ist eben nicht so klar, wie du das behauptest. Vgl. etwa [4]: „Noch weniger lässt sich eine statistische Wirksamkeit des Helmtragens auf Kopfverletzungen nachweisen; im Gegenteil ist die statistische Wirkungslosigkeit des Helmtragens beim Radfahren international belegt.“

Aber auch nur dann.

Genau das kann das Problem sein: der Radhelm erscheint nicht unmittelbar vor dem Aufschlag des Kopfes ebendort, sondern ist bereits vorher vorhanden und gut sichtbar. Wenn durch Risikokompensation (Radfahrer fährt riskanter, weil er ja geschützt ist; Autofahrer überholt knapper, da der behelmte Radfahrer ja offensichtlich nicht so schutzbedürftig ist) oder andere Auswirkungen (Behinderung durch den Helm) mehr Unfälle passieren, ist der Gewinn schnell wieder zunichte gemacht.

Das hat mit anderweitigen Verletzungen, wie Kinnverletzungen
nichts zu tun und auch nicht mit der Wahrscheinlichkeit von
Unfällen oder Unfallarten.

Ziel sollte es sein, dass so wenige Radfahrer (bzw. Menschen) wie irgendmöglich sterben oder verletzt werden. Dazu gibt es wesentlich effizientere Maßnahmen, als Radhelme - (Alkoholkontrollen, Geschwindigkeitskontrollen, Aufhebung der Rad-weg-Benutzungspflicht und damit Fahrbahnbenutzung, ausreichende Beleuchtung, …).

Einen Helm zu tragen bedeutet Risikominimierung tödlicher und
schwerster Verletzungen!

Dann müsste doch mit ansteigender Helmtragequote die Quote der
schweren Kopfverletzungen sinken.

Ja unter sonst gleichen Bedingungen.

Eben.

Radhelm-Propaganda?

Wenn hier - vielleicht nicht direkt von dir - ausführlich über die schrecklichen und dramatischen Folgen von schweren Kopfverletzungen (die teilweise nicht einmal entfernt etwas mit Radfahrern zu tun haben) doziert wird, um daraus eine Begründung für das Helmtragen abzuleiten, so ist das Propaganda.

Es hat auch niemand eine Tragepflicht gefordert.

Die negativen Folgen einer Tragepflicht entstehen bereits durch die „Vorbildfunktion“. Noch werden Richter zurückgepfiffen ([4]), wenn sie eine Helmpflicht durch die Hintertür etablieren wollen, aber wenn die Angst weiter geschürt wird, gelingt das vielleicht nicht mehr.

Was ist das denn für eine Gerede von Menschen umbringen, weil
sie nicht Radfahren?

Weil sie durch die Propaganda soviel Angst davor haben, dass sie nicht mit dem Rad zur Arbeit fahren, wobei sie ganz „ungewollt“ quasi aus Versehen Sport treiben würden, den sie sonst nie getrieben hätten.

Sportler sind die schöneren Leichen, hat mir mal jemand
gesagt.

Es geht nicht um die kleine Gruppe von Sportradlern, sondern um die große Gruppe von Alltagsradlern.

Die Quelle (vermutlich [3]) verzichtet allerdings - wie üblich

  • auf eine Begründung dieser Behauptung, stimmts?

Nein, Sie verzichten nicht auf die Begründung.

Ich habe keine Begründung gefunden. Auf alle Fälle keine, die den Helm für Radfahrer gegenüber Helmen für Fußgängern und Kraftfahrzeuginsassen abhebt. Oder eine, die die negativen Folgen gegenüber den positiven abwägt.

Zu welcher Empfehlung käme der Autor wohl, wenn er Fußgänger
oder Autofahrer in der gleichen Weise untersuchen würde?

Rate mal mit Rosenthal :smile:. Du meinst, er würde bei allen einen
Helm fordern?

Er käme zwangsläufig auch zu dem Schluss, dass bestimmte Arten von Schutzkeidung für Fußgänger die beobachteten Verletzungen verhindert oder abgemildert hätten.

Eben nicht, weil er die typischen Verletzungen für Radfahrer
vorher ermittelt hat. Die könnten bei anderen
Verkehrsteilnehmern anders liegen.

Z.B. mehr schwere Kopfverletzungen bei Fußgängern.

83 Prozent der tödlichen Unfallfolgen hätten durch das Tragen
eines Helmes verhindert werden können!

Warum hat es dann in Australien nicht funktioniert?

Das hat es sicherlich.

Wie das?

Studie 1 kann keinen statistischen Zusammenhang feststellen, weil
andere Einflussgrößen die Gesamtzahl der Unfälle und der Unfallfolgen
massiv verringert haben.

Umgekehrt sind Studien, welche etwa die obduzierten Unfallopfer untersuchen, sehr problematisch, da es sich eben um sehr kleine Stichproben handelt, die einen erheblichen Bias haben können.

Maßnahmen, die tatsächlich so hohe Schutzwirkungen entfalten, sind eben auch in der Gesamtzahl erkennbar.

[4] Dietmar Kettler: Kein Mitverschulden wegen nicht getragenen Fahrradhelms. NZV 2007 Heft 1, 38f


PHvL

Versuch: Fazit
Hallo,
zunächst einmal vielen Dank, dass Du Deine zunächst einsame Position so sachlich weiterhin vorträgst. Ich finde, Du hast sehr gute Argumente gebracht.

Ich möchte mal ein Fazit versuchen:

  1. Eine Studie scheint zu belegen, dass (im Einzelfall) das Tragen eines Helmes für den Verunfallten nützlich gewesen wäre, wie es auch hier dargestellte Fälle zeigen.

  2. Zwei Studien scheinen zu belegen, dass das allgemeine Tragen von Helmen für Radfahrer keine signifikant positive Wirkung weder auf die Verletztenzahlen noch Todeszahlen haben. Dies scheint sowohl für Kinder bis 16 Jahre, als auch für eine allgemeine Tragepflicht zu gelten.

  3. Eine Studie zeigt, dass die Einführung einer Helmpflicht zu einem deutlichen Absinken der Radfahrerzahl geführt hat (, was aus mehreren Gründen als nicht wünschenswert angesehen werden dürfte.)

  4. Diese Studie zeigt auch, dass im Gegensatz zur Helmpflicht, andere verkehrspolitische Maßnahmen (Alkoholkontrollen, Zusammenführung Rad/Autoverkehr, Tempo-30-Zonen, Geschwindigkeitskontrollen) zu einem signifikanten Rückgang an Unfallzahlen inkl. Verletztenzahlen und Todeszahlen führten.

  5. Diskutabel ist daher, ob nicht gar die Einführung oder Befürwortung einer Helmtragepflicht, wenn schon nicht zu einem signifikant positiven Effekt, so evtl. zu einem negativen Effekt führen könnte.

Als Gründe könnten dafür gelten,

  • dass von anderen, wirksameren verkehrspolitischen Maßnahmen abgelenkt wird,
  • dass die Fahrradlobby in Deutschland ohnehin schon einen schweren Stand im Vergleich zur Autolobby hat, obwohl sie aus ökonomischen, sozialen und gesundheitlichen Gründen große Vorteile aufzuweisen hat,
  • dass u.U. durch das Tragen eines Helmes eine zu hohe und falsch angenommene Schutzwirkung auf andere Verkehrsteilnehmer (Autofahrer) und auf die Radfahrer selbst symbolisiert wird, was zu risikoreicherem Verhalten führen könnte,
  • dass am falschen Ende mit dem Schutz des schwächeren Verkehrsteilnehmers begonnen wird, nämlich nicht bei der Ursache, sondern bei Einzelfallfolgen,
  • dass also im Endeffekt selbst das freiwillige Tragen eines Helmes zum Eigenschutz letztlich zu einem höheren Unfallrisiko führen könnte, als auch dazu,
  • dass eine letztlich unwirksame oder negativ wirksame Helmtragepflicht leichter eingeführt werden könnte.
    Natürlich könnte auch ein Argument sein,
  • dass eine Helmtragepflicht in die selbstbestimmte Freiheit des Menschen zu sehr eingreift, ihm einen wesentlichen Teil des Radeln nimmt, nämlich das Gefühl von „Freiheit“, Luft, Interaktion mit der Umwelt, Entspannung u.ä. subjektive Gründe.

Als Grund für das (freiwillige) Tragen eines Helmes könnte angebracht werden,

  • dass er im Einzelfall für den Verunfallten eine Kopfverletzung abmildern könnte,
  • dass er in risikoreichen Spezialfällen mit anderer Schutzkleidung (Handschuhe, auffällige Kleidung, spezielle Sportschuhe) zusammen getragen wird, also im Radsportbereich, wo die Unfallgefahr höher liegt. (Dazu will ich anmerken, dass im Radsport die Gefahr schwerwiegender Verletzungen außerordentlich gering ist. Es gibt hauptsächlich Hautabschürfungen und Prellungen, durch das Rutschen auf dem Asphalt, aber selten Brüche, Sehnen- oder Knieverletzungen. Typisch ist das Aufschürfen von Becken/Oberschenkel, Händen (leicht) und Schulter, danach Schürfungen von Knien, Ellenbogen und Knöchel, weit danach Schlüsselbeinbrüche, Kopfverletzungen, Oberschenkelhalsbrüche. Die Schwere der Verletzung hängt sehr davon ab, ob ein ungepolstertes Hindernis im Fallweg ist.)

Ist das so d’accord?

(Ich bitte, meinen letzten Kommentar in Klammern dabei mal unbeachtet zu lassen. Ich musste nur eine Lanze für den Radsport brechen :wink: )

Viele Grüße, Ingo

Hallo

Gestern gabs in der Cafetria unserer Uni Erbseneintopf.Wahlweise mit oder ohne Bockwurst.
Der Dackel unserer Nachbarin hat Junge bekommen.
Vielleicht wirds nächste Woche wärmer.

Für alle die jetzt meinen das gehört nicht zum Thema. Stimmt.
Aber bei PHvL ist jedes weitere Wort zum Thema wie Perlen vor die Säue werfen.

Gruß redhair

Hallo,

  1. Eine Studie scheint zu belegen, dass (im Einzelfall) das
    Tragen eines Helmes für den Verunfallten nützlich gewesen
    wäre, wie es auch hier dargestellte Fälle zeigen.

das ist mit Sicherheit nicht nur eine und es gibt möglicherweise auch besser geeignete als [3], die aber allesamt erhebliche Probleme zeigen, insbesondere was die Stichprobenauswahl angeht.

Es ist auch keine Frage, dass es Unfälle gibt, bei denen der Radhelm geschützt hätte und möglicherweise sogar Leben gerettet hätte. Das bedeutet aber noch nicht, dass unterm Strich ein positiver Effekt herauskommt oder dass dieser positive Effekt den Aufwand wert ist.

  1. Zwei Studien scheinen zu belegen, dass das allgemeine
    Tragen von Helmen für Radfahrer keine signifikant positive
    Wirkung weder auf die Verletztenzahlen noch Todeszahlen haben.

Das sind definitiv weit mehr als zwei - allein [4] nennt drei, von denen ich allerdings nur den Abstract bekomme.

  1. Eine Studie zeigt, dass die Einführung einer Helmpflicht zu
    einem deutlichen Absinken der Radfahrerzahl geführt hat

Auch das sind mehrere Studien.

Dazu will ich anmerken, dass im Radsport die Gefahr
schwerwiegender Verletzungen außerordentlich gering ist.

Das ist allgemein beim Radfahren der Fall.

Soweit ich mich erinnere ist der Radhelm nur bei Downhill-Rennen relativ unstrittig.


PHvL

Hallo,

nein, du aber offenbar.

Ich habe einen konkreten Fall dargelegt, den Du nun mal nicht
widerlegen kannst. Aber Du versuchst es.

aus dem Einzelfall eine allgemeine Aussage abzuleiten, ist mindestens gewagt.

Gut: du hast eine Theorie: Fahrradhelme verhindern schwere
Kopfverletzungen oder mildern sie wenigstens stark ab.

Du gibst vor, Physiker zu sein. Dann sollte Dir das Prinzip
bekannt sein, daß ein Helm, der sich zerlegt, Energie
absorbiert. Diese Energie steht nicht mehr zur Verfügung,
meinen Schädel zu zerdeppern.

Dieser Allgemeinplatz reicht leider nicht aus, deine Theorie zu stützen.

Ziemlich konkret das ganze und nicht widerlegbar.

Es begründet aber leider nicht, dass Fahrradhelme schwere Kopfverletzungen verhindern oder zumindest so stark abmildern, dass das Unfallopfer etwa überlebt o.ä.

  1. ist weniger nicht notwendigerweise wenig und
  2. ignorierst du, dass die Unfallrate ja beeinflusst werden kann.

In den Unfällen die ich bisher hatte (und das waren
mittlerweile mehrere) bin ich! nie über den Lenker gegangen.
Entweder in einer Kurve ausgerutscht und auf die Seite
geknallt, da wirkt ein Helm sehr gut, oder in einem
Kreisverkehr auf Eis ausgerutscht (wieder auf die Seite
gefallen) und einige kleinere Sachen mehr.

Das klingt alles nicht nach Situationen in denen ein Helm schwere Kopfverletzungen verhindern könnte, da sie ohne ihn ja auch nicht passieren.

Die Daten lassen aber keine
solche Veränderung erkennen.

Wie viele Radfahrer tragen Helm?

Das kommt auf das Land an - bis zu über 90%.

10 % ?
Eher weniger.

Eher mehr.

Damit läßt sich Deine Vermutung nicht be- oder widerlegen.

Doch. Alle entsprechenden internationalen Studien ergeben genau dies: das Tragen von Radhelmen führt nicht zu einer Absenkung der tödlichen oder schweren Unfälle. Am berühmtesten ist die Studie der Radhelmbefürworter Scuffham und Langley (1997), die ihren Augen nicht glauben konnten und es deshalb mehrfach geprüft haben.

Derjenige, der hier statt sachlicher Argumente
Horrorgeschichten verbreitet bist du.

Ich verbreite keine Horrorgeschichten, ich habe einen
konkreten Fall dargestellt!

Du hast einen konkreten Fall dargestellt, der eine extreme Ausnahme darstellt.

stellst du Radfahren als hochgefährlich dar, was schlicht
falsch ist.

Also wer wird hier unsachlich?!

Du empfiehlst einen Radhelm und nicht allgemein im Verkehr immer einen Helm zu tragen. Daraus schließe ich, dass du Radfahren in Bezug auf schwere Kopfverletzungen als wesentlich gefährlicher ansiehst als etwa Zu-Fuß-Gehen.

Mir reicht es, daß mir mein Helm einmal geholfen hat.

Ich möchte niemandem verbieten, einen Helm zu tragen. Ich halte es allerdings ob der wissenschaftlichen Untersuchungen zu dem Thema für unverantwortlich, anderen gegenüber zu behaupten, dass dies eine sachlich begründete und vollkommen rationale Entscheidung sei.

Zudem; wenn Helme in bestimmten Fällen nicht helfen, was
unbestritten ist, kannst Du trotzdem nicht wegdiskutieren, daß
es viele Fälle gibt, wo er hilft und ich verstehe nicht, warum
Du das so vehement bestreitest.

Die Daten belegen, dass es nicht viele sind.


PHvL

Wie bitte???
Hi auch!
Ich habe denn Sinn deines Beitrages nicht verstanden, den Ton allerdings fand ich ziemlich daneben.

herr kernig!

Auch das, ein Irrtum Deinerseits.

Daher kann man von den Mitbürgern verlangen, sich selbst zu
schützen. Die Stimmenjägerei der Politiker, kommt nur daher,
dass die Stimme
eines Unvernünftigen gleich viel wert ist, wie die jenigen der
gescheiten. Jesus war noch so galant, dass er den zehn klugen
zehn unkluge gegenüberstellt. heutzutage wäre das verhältnis
10 zu hundert.

??? Sehr konfus, das alles.

Grüsse
kernig

Amen

1 Like

Ich meine, ein Helm sollte Pflicht werden.

H.

Ich meine, ein Helm sollte Pflicht werden.

…und wer muss den einen Helm dann tragen? Frau Merkel?
Ich jedenfalls nicht.

Ali N.

2 Like

Verzeih Frau Kernig

Habe wohl im charakter geirrt. Hier macht man keine Postings, sondern fachgerechte Antworten.

gruß
peter s

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im mtb-sport allgemein gibts bei jeder renn-veranstaltung helmpflicht, bei vielen (wenn nicht allen) vereinen auch im vereinstraining. das ist also bei weitem nicht auf den dh-rennsport begrenzt. ich nehme auch privat niemanden mit auf tour, der keinen helm trägt. ich kenne aber auch keinen helmverweigernden biker.

im straßenrennsport gibts die helmpflicht zumindest bei den protour-rennen, soweit ich das weiß. da gibts dann nur die ausnahme der bergankunft, wo der helm am letzten anstieg abgesetzt werden kann.

grüße
crazyeddie

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]