Herzlichen Glückwunsch IGM

Da kann man doch nur gratulieren. Da melden sich 5000 Langzeitsarbeitslose bei VW, um dort 42h die Woche zu arbeiten und was macht IGM? Eine grandiose Entscheidung, in der Zeit der Hochkonjunktur und wenigen Arbeitslose ein sinnvoller Schritt; das Arbeitsmodell ablehnen.

Ist ja auch irgendwie logisch. Weniger Arbeit für Arbeitende schafft mehr Arbeit für Arbeitslose!

Ich klapier das nicht. Deutschland ist von den Industrieländern das Schlußlicht und was fordert diese Gewerkschaft? Mehr Lohn für weniger Arbeit.Hoffentlich lagern die Firmen immer mehr Arbeit ins Ausland aus, daß auch mal diesem blinden Zwickel endlich mal die Augen geöffnet werden.

Gewerkschaften sind der Wirtschaft Tod

Beth

Die Gewerkschaften und die Wirtschaftstheorie
Hallo Beth,

es handelt sich hier um ein typisches Beispiel der als theoretisches Konstrukt verschrienen Insider-Outsider-Problematik. Es werden in Deutschland von den allermeisten Gewerkschaften eben die Rechte derjenigen vertreten, die Arbeit haben (und auch den Gewerkschaftsbeitrag zahlen). Daß auch in der Arbeitswelt Angebot und Nachfrage regieren, wird gern außer acht gelassen. (Je teurer die Arbeitsleistung, desto eher Substitution durch Kapital(Maschinen)=weniger Arbeit=mehr Arbeitslose) Anstelle mit niedrigeren oder zumindest moderat steigenden Löhnen die Einstellung von Arbeitslosen zu unterstützen, wird mit höheren Löhnen die arbeitende Mitgliederschaft zufriedengestellt.

Allerdings zu verallgemeinern, daß Gewerkschaften des Teufels Werk sind, halte ich auch nicht für richtig. Wären im ausgehenden 19. Jh. die Interessen der Arbeiterschaft nicht kollektiv vertreten worden, hätten wir heute weiterhin die 60 Std.-Woche mit 5 Urlaubstagen. Muß nu auch nicht sein. Daß die Gewerkschaften etwas moderner werden könnten oder einfach nur mehr Anerkennung der wirtschaftlichen Zusammenhänge an den Tag legen könnten, wird aber auch von mir nicht bestritten.

Gruß
Christian

und möhnig rahne (oder so…)
hi,

jedenfalls weisst du, wen ich meine!
die fordert für ihre gewerkschaftsmitglieder (glaube verdi), kraeftige nachschläge in der naechsten lohnrunde, damit der reallohn wieder hergestellt ist, da die hohe inflation das geld nimmt.

hmm soweit… aber als knüller die begründung:

durch mehr lohn wird die konjunktur angekurbelt, was bei der sich momentanen anbahnenden rez… (das ort nimmt keiner in den mund, ich auch nicht!) nötig ist!

nun frag ich mich: kann man nur so eingleisig denken, oder ist es taktik? ich verstehe das nicht? nebenher sucht man wege und mittel, den steuerzahler die 2. stufe ökosteuer weniger bemerkbar zu machen (senkung arbeitslosenvers.saetze, rückgängigmachung 12,5% mindest.-KV-beitrag etc.)

ach, deutschland, wad soll aus diar werdn?

gruss

vom entzürnten showbee (wenn er an diese tatsachen denkt)

Recht hast Du, Beth

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi,
Es ist genügend Geld vorhanden. Das es wirtschaftlich in D. so mies voran geht, ist m.E. in der völlig unpassenden Lohnpolitik und in der Werbung begründet.

Einerseits wird durch ständuge Werbung von Banken und Versicherungen suggeriert, daß jederzeit ein schreckliches Unglück passieren kann und das man in diesem Fall auf jedenfall vorsorgen muß. Jede dritte Werbung behandelt das Thema Versicherung, Vorsorge, Rente. Das hemmt extrem die Kaufwut. Und in dieser miesen Zeit platzen dann die Gewerkschaften mit ihren völlig haltlosen Lohnforderungen. In D. ist es kaum durchsetzbar, daß auch die Löhne bei schlechter Wirtschaftslage auch mal zurückgehen können.

Auch die Gewerkschaft wird irgendwann mal aufwachen. Spätestens dann, wenn ihnen die Mitglieder ausgehen, weil diese durch Kurzzeitangestellte und Leihkräfte ersetzt werden. Noch nie hatten Leihfirmen solche Hochkonjunktur.

Das die Gewerkschaft historisch gesehen wichtig war und immer noch wichtig ist, ist unbestritten. Aber sie sollte mehr die Interessen der Arbeiter vertreten und neue Mitglieder nicht durch höhere Lohnforderungen kaufen.

Beth

Allerdings zu verallgemeinern, daß Gewerkschaften des Teufels
Werk sind, halte ich auch nicht für richtig. Wären im
ausgehenden 19. Jh. die Interessen der Arbeiterschaft nicht
kollektiv vertreten worden, hätten wir heute weiterhin die 60
Std.-Woche mit 5 Urlaubstagen. Muß nu auch nicht sein. Daß die
Gewerkschaften etwas moderner werden könnten oder einfach nur
mehr Anerkennung der wirtschaftlichen Zusammenhänge an den Tag
legen könnten, wird aber auch von mir nicht bestritten.

Schon die Forderung nach der 35 h Woche war völlig daneben. 35 h Woche heißt vielerorts nur eins. Die gleiche Arbeit in weniger Zeit machen. Schon heute klagen viele Ingenieure über zu wenig Arbeitszeit. Ich kenne Leute, die kommen auf über 120 Überstunden im Jahr, ohne Chance, diese jemals abbummeln zu können oder dafür einen Ausgleich zu erwarten.

Waren wir früher mit der 40 h Woche vielleicht unglücklicher? Tun 8h pro Tag weh?

Beth

Hallo,
ich bin sicher kein Freund der Gewerkschaft und von einer 40h Woche kann ich auch nur träumen und ich habe mich anfänglich genau so aufgeregt, nur beim genaueren hinsehen war klar, daß das nie durchgehen konnte und ich meine auch nicht sollte. Denn ursprünglich ging es um eine 48h Woche mit sechs Arbeitstagen, ohne Urlaubs- und Weihnachtsgeld ohne Schicht- und Überstunden-zuschläge. Die Lohnstückkosten sollten unter das slowenische Niveau gedrückt werden. Das die IG Metall dazu nein sagen wird stand vorher fest, denn sie ist Interessensvertreter von Beschäftigten und denen hätte sie nicht erklären können, warum sich die Arbeitsbedingungen ihrer Mitglieder in Zukunft derart verschlechtern werden. Sie hätte auch keine ernsthaften Tarifverhandlungen in Zukunft führen können, denn alle Unternehmer hätten selbstverständlich die gleichen Rahmenbedingungen eingefordert. Wieviel Mitglieder hätte die IG Metall mit einem Schlag verloren? Natürlich wieviel wird sie verlieren, wenn nicht mehr gefertigt wird, aber daran ist sie nicht „Schuld“.
danke bodo

Waren wir früher mit der 40 h Woche vielleicht unglücklicher?
Tun 8h pro Tag weh?

Also die 8 Stunden habe ich theoretisch auch noch. Im Augenblick sind es aber ohnehin eher 10. Die tun allerdings schon weh.

Grúß
Christian

Hi Beth!

Volle Zustimmung meinerseits.

Die Angst vor zuviel Arbeit (und das in der Beamtenbude VW!!!) ist allgegenwärtig!

Diese Entscheidung setzt Zeichen, auch für das Ausland.
Einerseits werden so noch weniger Investoren aus dem Ausland hier investieren, andererseits wird VW einen weiteren Standort ins Ausland verlegen.
Und das völlig zu Recht. Sie haben ein ordentliches Angebot vorgelegt, welches von dummdreisten Kommunistenfunktionären abgelehnt worden ist, ohne auch nur ein Wort der Würdigung des prinzipiellen Ansatzes auszusprechen.

Es ist nun für VW moralisch völlig legitim, den D1 im Ausland zu bauen und trotzdem wieterhin horrende Subventionen zu lkassieren.
Und der Gelackmeierte dabei ist mal wieder die deutschen Arbeitnehmer und Unternehmer, die diesen Mist bezahlen dürfen.

Herzlichen Glückwunsch, Deutschalnd, es ist wieder eine Bastion an Initiative gefallen auf dem Weg zum Kommunismus!

Grüße,

Mathias

Hallo Beth,

Du erweckst den Eindruck die IG Metall wäre eine Firma oder der Gleichen und der Koll. Zwickel wäre der Chef und hätte einfach entschieden wir brauchen keine Arbeitsplätze.

Gewerkschaften sind Zusammenschlüsse von Arbeitnehmern, um die erkämpften Arbeitsbedingungen für alle Arbeitnehmer zu halten und zu verbessern.
Funtionäre werden aus der Mitte der Mitglieder gewählt!
Der Koll. Zwickel hat nichts oder nur sehr wenig mit der Ablehnung des VW Angebots zu tun. Verhandelt hat eine Tarifkommision, die aus Arbeinehmern gewählt wird.

Was war das eigentlich für ein Angebot das VW da gemacht hat. Da sollten 48 Stunden gearbeitet werden, ohne Weihnachts,- und Urlaubsgeld mit der medienwirksamen Formel 5000,- für 5000,-.
Ein sollches Angebot anzunehmen ist für eine Gewerkschaft schlichtweg unmöglich, da dies weit unter den vorhandenen Tarifverträgen liegt.
Es hätte nicht nur Wirkungen für die restlichen VW Mitarbeiter, sondern auch für alle anderen Tarifverhandlungen, die die IG Metall in Zukunft führt. Es wäre einfach die Spirale nach unten in Bewegung gesetzt worden. Aber um in Zukunft auf Tarifrechte zu verzichten brauche ich keine Gewerkschaft. Das können Arbeitnehmer ganz alleine, wie man in unserer Gesellschaft sieht.

Wie sah eigentlich das Angebot der IG Metall aus. 35 Stunden Woche und während der Einführung 7 Stunden mehr. Während der Einführung unter Tariflohn.

Warum hat VW dieses Angebot ausgeschlagen. Weil VW nicht vorgehabt hat in Deutschland zu produzieren. Es war Tarifpolitik mit dem Wissen, das eine Gewerkschaft dieses vorgegebenen Arbeitsbedingungnen nicht annehmen kann, um Sie dann als schuldigen in die Ecke zu stellen.

Zur 35 Stunden Woche. Warum glaubt eigentlich jeder eine Verlängerung der Arbeitszeit wäre modern. In ganz Europa sinken die Arbeitszeiten und liegen schon lange nicht mehr bei 40 Stunden. In Frankreich und Italien sind, oder sollen die Arbeitszeiten auf 35 Stunden gesetzlich festgelegt werden. Warum hat Mercedes eigentlich ein Teil der Produktion nach Frankreich verlegt? Eine Rückkehr zu höheren Arbeitszeiten ist nichts als ein Schritt zurück in die Steinzeit.

Ich bin kein IG Metall Mitglied und habe auch keinen Grund die IG Metall zu verteidigen, aber ich bin Froh das die Koll. dieser Medieninzinierung widerstanden haben.

Mit Grüßen
Michael

Was war das eigentlich für ein Angebot das VW da gemacht hat.
Da sollten 48 Stunden gearbeitet werden, ohne Weihnachts,- und
Urlaubsgeld mit der medienwirksamen Formel 5000,- für 5000,-.
Ein sollches Angebot anzunehmen ist für eine Gewerkschaft
schlichtweg unmöglich, da dies weit unter den vorhandenen
Tarifverträgen liegt.

Vielleicht für die Gewerkschaften unmöglich, aber frag doch mal die 5000 Arbeitslose, die sich jetzt ihres Jobs beraubt sehen. Wenn ich nur von Sozialhilfe oder Arbeitslosenhilfe lebe, dann greife ich doch nach jedem Strohhalm, um aus diesem Sumpf wieder rauszukommen. Und 5000 DM ist eine Menge Geld.

Zur 35 Stunden Woche. Warum glaubt eigentlich jeder eine
Verlängerung der Arbeitszeit wäre modern. In ganz Europa
sinken die Arbeitszeiten und liegen schon lange nicht mehr bei
40 Stunden. In Frankreich und Italien sind, oder sollen die
Arbeitszeiten auf 35 Stunden gesetzlich festgelegt werden.
Warum hat Mercedes eigentlich ein Teil der Produktion nach
Frankreich verlegt? Eine Rückkehr zu höheren Arbeitszeiten ist
nichts als ein Schritt zurück in die Steinzeit.

Wiso glaubst du, daß man mit weniger Arbeit mehr schaffen kann? Frag die Ingenieure, dei heute schon mehr als 8 h pro Tag arbeiten. Frag die Unternehmer, die heute schon mehr als 12 h pro Tag arbeiten. Das sind die Leute, die wirklich was erreichen.

Ich weiß nicht, wie man sich das denkt: Immer kürzere Arbeitszeiten bei immer mehr Lohn?

Wir waren mal Weltspitze, aber das ist lange her. Diese Weltspitze haben wir uns bestimmt nicht mit Faulenzen und wenig Arbeit erreicht. Es ist nun mal so, wer etwas erreichen will. muß hart arbeiten.

Ich bin kein IG Metall Mitglied und habe auch keinen Grund die
IG Metall zu verteidigen, aber ich bin Froh das die Koll.
dieser Medieninzinierung widerstanden haben.

Die IG Metall vertritt nicht wirklich die Interessen der Arbeitnehmer, vielméhr die eigenen Interessen. Das hat man ja beim vorherigen IGM-Boss gesehen.

Ich bin froh, daß immer mehr Firmen ihre Produktion ins Ausland verlagern. 4 Mill. Arbeitslose sind wahrscheinlich immer noch zu wenig, um einigen Herren mal die Augen zu öffnen.

Beth

Hallo,
wem ist eigentlich geholfen, wenn die Produktionsanlagen mit 2x 12h pro Tag und das 6 Tage die Woche laufen? Es verdienen noch weniger Geld, die Überkapazitäten an Gütern und an Arbeitskraft würden noch schneller steigen und wir hätten viel kürzer Aufschwungfassen und wesentlich längere Kreisen.
Ist es das was wir wollen?
Danke bodo

Das stimmt nur zum Teil
Hallo Michael,

Deine Aussage zur IG Metall stimmt nur zum Teil. Die Gewerkschaft ist zwar ein Interessenvertreter der Arbeitnehmer aber auch gleichzeitig über die BGAG (Beteiligungsgesellschaft der Gewerkschaften AG) ein wesentlicher wirtschaftlicher Faktor in Deutschland. Zur BGAG gehören/gehörten bis vor kurzen als große Firmen BHW-Bausparkasse, BFG-Bank, Allgemeine Hypothekenbank, Allgemeine Deutsche Direktbank, Volksfürsorge, Bund-Verlag-Gruppe, BAUBECON - als ein Nachfolger der Neuen Heimat mit einer vielzahl von Tochterfirmen und Beteiligungen. Die IG Metall ist ein majorisierender Aktionär der BGAG. Die Gewerkschaften haben sich von der Interessenvertretung der Arbeitnehmer abgewendet und denken / handeln unternehmerisch profitorientiert im Geist eines Manchester-Kapitalismus auf den Rücken der Gewerkschaftsmitglieder und der Angestellten der Firmen in der BGAG. So viel zum Thema selbstlose und arbeitnehmerorientierte Gewerkschaften.

Christian (EX-Mitarbeiter in der BGAG-Gruppe)

Tip: WWW.BGAG.DE

warum soll ich mir einen VW, BMW… kaufen? Weil er deutsch ist und ich damit die deutsche Wirtschaft unterstütze?
nein, ich kaufe gleich das Auto, das im Ausland gebaut wurde und meinen Wünschen entspricht. Denn ob ich VW oder BMW oder… kaufe…ich finanziere doch damit immer einen Job im Ausland.
Abwanderung in sog. Billiglohnländer, das ist die richtige Methode um die NPD und ähnliche abzuwehren!
Grüße
Raimund

Diese Äußerung (Bezug ist Mathias) zeugt von erheblicher Kompetenz, mehr gibt’s dazu nicht zusagen. Immer weiter so, solange es die anderen trifft kann ich ja eine große Lippe riskieren, nur wenn’s mal an meine Mitverantwortung geht weis keiner worum´s sich dreht.

Dank bodo

hi,

also ich gehe 3 von 5 tagen arbeiten, die anderen 2 zur schule, in den 3 tagen habe ich rein theoret. 3 x 8h, aber auf 25-27 komme ich bestimmt immer, das liegt zum einen an der arbeit, die gemacht werden muss (fristendruck) und an den schlechtenbahnverbindungen. trotz alledem, kann ich nicht sagen, ich sei unglücklich. 10 h sind schon sehr happig, aber es kommen noch besser zeiten, oder? :wink:

gruss

showbee

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

hi bodo,

tja, das projekt 5000 x 5000 haetten sie mal ruhig mit dem arbeitsamt und schröder machen muessen. der erklärt doch eh jeden schwachfug zur chefsache. haetten sie doch sagen sollen, wir schaffen 5000 arbeitsplätze zu 5000 brutto, wenn das arbeitsamt für 24 monate 50% des arbeitgeberanteils an der SV traegt, dann wäre eine 42h woche bestimmt kein problem gewesen … oder?

der showbee,

der sich fragt, ob diese 5000 arbeitslose nun weiter arbeitslos sind und sauer sind auf die IG metall?!

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

hi,

Vielleicht für die Gewerkschaften unmöglich, aber frag doch
mal die 5000 Arbeitslose, die sich jetzt ihres Jobs beraubt
sehen. Wenn ich nur von Sozialhilfe oder Arbeitslosenhilfe
lebe, dann greife ich doch nach jedem Strohhalm, um aus diesem
Sumpf wieder rauszukommen. Und 5000 DM ist eine Menge Geld.

genau, das dachte ich mir auch beim thema!!!

Wiso glaubst du, daß man mit weniger Arbeit mehr schaffen
kann? Frag die Ingenieure, dei heute schon mehr als 8 h pro
Tag arbeiten. Frag die Unternehmer, die heute schon mehr als
12 h pro Tag arbeiten. Das sind die Leute, die wirklich was
erreichen.

genau, die mehrzahl der verantwortungsuebernehmenden haben mehr als 35h zu tun. das ist bestimmt auch empirisch nachzuweisen. wenn ich als normaler arbeiter aber früh um 7 nur an abends um 6 denke, dann ist es natuerlich das wichtigste auf der welt, sowenig wochenstunden wie möglich zu haben. wie gesagt, ich bin auch angestellter, jedoch weiss ich, was meine arbeit wert ist, das ich für das unternehmen und den chef arbeite und dadurch FÜR mein geld. denn was nuetzt mir eine woche mit 35h arbeit, wenn der chef dadurch weniger geld hat, weil die gleiche arbeit anfaellt (entweder mehr angestellte, oder weniger mandanten) —> mein eigener lohn ist in gefahr! scheinbar wird das in diesem land immer mehr ausseracht gelassen. sicherlich nachvollziehbar bei riesen firmenkonglomeraten, wo der AN gar nicht weiss, für wen er eigentlich arbeitet, aber traurig ist es!

Ich weiß nicht, wie man sich das denkt: Immer kürzere
Arbeitszeiten bei immer mehr Lohn?

ich wüsste hierzu auch keine gleichung, da kommt bei mir immer eine ungleichung raus!

Wir waren mal Weltspitze, aber das ist lange her. Diese
Weltspitze haben wir uns bestimmt nicht mit Faulenzen und
wenig Arbeit erreicht. Es ist nun mal so, wer etwas erreichen
will. muß hart arbeiten.

tja, aber der durchschnittlichen arbeitnehmerschaft geht es selbst in drohender rezessionsphase gut. habe heute ein paar kennzahlen gesehen. die lebenshaltungskosten eines 4 personenhaushaltes haben sie von 01/1995 bis 03/2001 um 16% verteuert (real, inflationsbereinigt!), im gleichen masse st der durchschnittliche westdt. bruttostundenlohn in der industrie aber auch um knapp 14,5% hochgegangen. nimmt man nun noch die paar steuererleichterungen, ist das eigentlich ausgeglichen.

ich bin immernoch der meinung: viel jammern bringt nicht immer viel.

klar ist alles teurer geworden, lebensmittel, sprit etc., aber sind es ungerechte preise? sicher da haengt der staat auch mit seinem steuerabschöpfungen dick mit drinn, aber ist das alles ungerecht? ich weiss nicht, vielleicht bin ich einer von wenigen, aber bei solchen diskussionen, denke ich immer globaler und schaue, wie toll es uns wirtschaftlich und gesellschaftlich geht im verhaeltnis zum rest der welt. in anderen laendern wird 50 und mehr stunden geschuftet, da gibts kein TV und auto, die wohnstaetten sind mangelhaft und trotzdem haben diese menschen auch irgendwie ihre glücklichen momente im leben. glück ist in der westlichen zivilisation zu sehr mit wohlstand gleichgesetzt!

das ist das primäre problem.

ich habe mal gelesen, der mensch ist ein komisches wesen, die rasante fahrt spürt er nicht, nur die beschleunigung oder verlangsamung der fahrt. und bei uns muss es halt immer schneller werden!!!

gruss vom bedrückten

showbee

Hi Showbee,

sagen, ich sei unglücklich. 10 h sind schon sehr happig, aber
es kommen noch besser zeiten, oder? :wink:

tja, Dein Optimismus in den Ohren unserer Kunden :wink: Morgen steht erstmal ein 16 Stunden-Tag an, weil wir abends noch eine Kundenveranstaltung haben, auf der meine Anwesenheit erwünscht ist. Zum Glück ist die in einer Lokalität gleich um die Ecke, so daß ich gleich von der Veranstaltung in den Kühlschrank fallen kann :smile: Nein im Ernst: Natürlich ist die Arbeitszeit bei den meisten Arbeitnehmern stark schwankend. Allein schon aus diesem Grund ist auch schon die Forderung der Gewerkschaften nahezu verwerflich, die Überstunden durch den Aufbau von Personal abzubauen. Von Oktober-Februar säße eine zusätzliche Arbeitskraft eben (fast) nur rum. Das macht kein Arbeitgeber mit. Mal ganz abgesehen davon, daß sich im Augenblick in unserer Branche ohnehin kein Personal finden läßt bzw. nur zu unbezahlbaren Preisen.

Ansonsten: Danke für Dein Mitgefühl.

Gruß
Christian

Hallö,

vorweg, ich bin kein Finanz- und Wirtschaftsexperte, aber in anderen Ländern Europas läuft das wesentlich anders, mit Vor- und Nachteilen für den Arbeitnehmer. In der Druckbranche in Austria beispielsweise gibt es keinen Kollektivvertrag (heisst, keine gewerkschaftlich gebunden Tarife). Das heisst im Klartext, dass zu der vertraglich vereinbarten Wochenarbeitszeit von i.d.R. 39 Stunden defintiv pro Woche gut und gerne 30 hinzukommen und dies durch den Arbeitgeber auch vorausgesetzt und oft gewünscht wird. Nur: der Arbeitnehmer bekommt jede einzelne Überstunde bezahlt. Mal so 35 oder 36 Stunden am Stück arbeiten ist keine Seltenheit (ich habs durch), aber ich bekomme dafür gutes Geld. Dies ist in vielen Wirschaftzweigen hier so. Dass dies nicht unbedingt negativ für den Arbeitsmarkt ist, sehe ich daran, dass trotz enormer Mehrstunden für den einzelnen Arbeitnehmer dennoch immer mehr Mitarbeiter eingestellt werden, um das Arbeitsaufkommen, sprich Auftragsvolumen überhaupt abarbeiten zu können.

Es gibt in Austria weit weniger Arbeitslose als Arbeitsplätze, oder besser, für die Fachbereiche keine Fachkräfte.

Meine Frage ist: Was macht Deutschland falsch? Oder vielleicht auch, was macht Österreich anders???

Fragt
Reiko