Herzlichen Glückwunsch IGM

Schon die Forderung nach der 35 h Woche war völlig daneben. 35
h Woche heißt vielerorts nur eins. Die gleiche Arbeit in
weniger Zeit machen. Schon heute klagen viele Ingenieure über
zu wenig Arbeitszeit. Ich kenne Leute, die kommen auf über 120
Überstunden im Jahr, ohne Chance, diese jemals abbummeln zu
können oder dafür einen Ausgleich zu erwarten.

Wurde die 35 h Woche denn nur zum Wohle der weniger arbeiten wollenden Arbeitnehmer eingeführt oder eher, um mehr Arbeitsplätze zu schaffen? Das habe ich jedenfalls immer gehofft und frage mich aber auch, warum sich der Arbeitsmarkt trotz der 35 h Woche nicht verbessert hat.

Waren wir früher mit der 40 h Woche vielleicht unglücklicher?
Tun 8h pro Tag weh?

Nein, das glaube ich nicht. Mein Arbeitstag ist noch viel länger (und die meisten Stunden davon, z. B. die die ich mit der Erziehung meiner Kinder verbringe) werden nicht mal bezahlt. Trotzdem bin ich glücklich.

Gruß,

Claudia

Hallo nochmal,

ungerecht? ich weiss nicht, vielleicht bin ich einer von
wenigen, aber bei solchen diskussionen, denke ich immer
globaler und schaue, wie toll es uns wirtschaftlich und
gesellschaftlich geht im verhaeltnis zum rest der welt. in
anderen laendern wird 50 und mehr stunden geschuftet, da gibts
kein TV und auto, die wohnstaetten sind mangelhaft und
trotzdem haben diese menschen auch irgendwie ihre glücklichen
momente im leben. glück ist in der westlichen zivilisation zu
sehr mit wohlstand gleichgesetzt!

ich zitiere dann gerne mal Friedhelm Busch, Moderator bei n-tv: „Wir leiden und leiden…auf dem höchsten Niveau der Welt.“

Besser und kürzer kann ich es auch nicht formulieren.

Gruß
Christian

metnalitätsproblem?
[…]

Das heisst
im Klartext, dass zu der vertraglich vereinbarten
Wochenarbeitszeit von i.d.R. 39 Stunden defintiv pro Woche gut
und gerne 30 hinzukommen und dies durch den Arbeitgeber auch
vorausgesetzt und oft gewünscht wird. Nur: der Arbeitnehmer
bekommt jede einzelne Überstunde bezahlt. Mal so 35 oder 36
Stunden am Stück arbeiten ist keine Seltenheit (ich habs
durch), aber ich bekomme dafür gutes Geld. Dies ist in vielen
Wirschaftzweigen hier so.

[…]

hi reiko,

das könnte sich wie gesagt kaum ein dt. bürger vorstellen… oder? ich meine, ich würde auch am samstag arbeiten, wenn natuerlich mehr geld bei rausspringt. aber hier ist alles noch zu „verbohrt“. mama macht um 18 uhr abendessen, ab 20 uhr ist fernsehen angesagt, dazwischen noch der haushalt etc. da bleibt dem normalen dt. keine zeit! wochendarbeit kommt für die meisten dieser menschen auch nicht in frage, warum sei mir auch ein rätsel…

hmmm. auf jeden fall macht österreich was anders und das ist richtig, denn das was deutschland macht ist auch anders aber eben falsch!!!

gruss vom

showbee

Hallo Show,

ich sehe das fast ebendso. Ein Österreicher, wie z.B. viele meiner Kollegen haben kein Problem, ein paar Stunden dranzuhängen oder am WE in die Firma zu tigern, um die Arbeit zu erledigen. Ich habe mich zum Anfang beim Würgen ertappt, als es hiess, „Mensch Reiko, bleib da, wir haben soviel Arbeit“. Du hast Recht mit der Mentalität, die ist hier in Sachen Arbeit anders, zumindest bei den Einheimischen.

Aber in Ö läuft es offenbar generell wirtschaftlich anders (von den üblichen Dingen wie Firmenkonkurse und so mal abgesehen, die kann die beste Wirtschaftslage nicht verhindern), vielleicht ist eine einzelnes grosse Gewerkschaft doch nicht so verkehrt, wie ich ursprünglich annahm? (hier gibts nämlich nur eine).

Nun, bis denn
Reiko

Da kann man doch nur gratulieren. Da melden sich 5000
Langzeitsarbeitslose bei VW, um dort 42h die Woche zu arbeiten
und was macht IGM? Eine grandiose Entscheidung, in der Zeit
der Hochkonjunktur und wenigen Arbeitslose ein sinnvoller
Schritt; das Arbeitsmodell ablehnen.

Die IGM vertritt ja nicht die Interessen der Arbeitslosen sondern die ihrer Mitglieder - und denen gegenüber lässt sich diese Form von Lohndumping vermutlich nicht vermitteln.
Wäre das Angebot angenommen werden hätte das sicherlich juristische Konsequenzen gehabt.
Ich bin sicherlich kein Experte für Tarfirecht, erinnere mich aber, dass vor wenigen Jahren die Firma Viessmann, um Entlassungen zu verhindern, mit den Betriebsräten der Firma 2 Stunden Mehrarbeit vereinbart hatten, ohne Lohnausgleich. Da gabs dann direkt wieder Gezeter.

Ist ja auch irgendwie logisch. Weniger Arbeit für Arbeitende
schafft mehr Arbeit für Arbeitslose!

Ich klapier das nicht. Deutschland ist von den
Industrieländern das Schlußlicht und was fordert diese
Gewerkschaft? Mehr Lohn für weniger Arbeit.Hoffentlich lagern
die Firmen immer mehr Arbeit ins Ausland aus, daß auch mal
diesem blinden Zwickel endlich mal die Augen geöffnet werden.

Gewerkschaften sind der Wirtschaft Tod

Ich verstehe den Fokus auf solche Projekte nicht. Täglich machen überall in Deutschland Dutzende (Hunderte?) BEtriebe zu, die 5 oder 10 Mitarbeiter beschäftigen - für die interessiert sich kein Schwein!

Grüsse

Das liegt auch zum großen Teil im Bewußtsein. In D. geht man arbeiten, damit es einem selbst sehr gut geht, ohne Rücksicht auf die Firma. In anderen Ländern ist das nicht so.

Viele schreien, wenn sie 40 h arbeiten müssen, aber am Wochenende schuften sie dann an ihrem Gartenhäuschen bis zu 16 h, und das, ohne Lohn dafür zu bekommen. Da zeigt sich die Arbeitsmoral der Deutschen im grellsten Licht.

Das Bewußtsein ändert sich ja auch von unten nach oben. Ich kenne Professoren, die ab und zu mal eine Nacht in der Uni verbringen, weil sie von ihrem Projekt nicht loslassen können.

Vieleicht sollten wir uns auch etwas von Japan abschauen, vieleicht nicht ganz so graß: erst die Firma, dann die Familie, dann die eigene Person.

Wie hißt es doch in Deutschland? Erst das Auto, dann das eigene Wohlbefinden, dann der Fernseher, dann die Familie, dann eine Weile nichts, und dann die Firma.

Lieg ich da falsch?

etwas off topic
dazu fällt mir nur ein song von ton steine scherben ein.

„sklavenhaendler“

ist zwar schon von 1970, scheinbar leben aber noch viele dt. mit der mentalität, oder?

der show…

"Sklavenhändler, hast du Arbeit für mich?
Sklavenhändler, ich tu alles für dich!
Sklavenhändler, hast du Arbeit für mich?
Sklavenhändler, ich tu alles für dich!

Ich verkauf dir meine Hände, ich verkauf dir meinen Kopf.
Ich versprech dir, nicht viel zu denken, und ich schau dir nicht in deinen Topf.
Für mich bist du der Engel, der uns Armen Arbeit gibt.
Ohne dich wär ich verhungert, ich bin froh, daß es dich gibt.

Sklavenhändler, hast du Arbeit für mich?
Sklavenhändler, ich tu alles für dich!
Sklavenhändler, geh zum Telefon.
Hörst du nicht, es klingelt schon.

Und wenn ich sieben fuffzich verdiene, geb ich dir drei fuffzich ab.
Ich brauch nur was zu essen und vielleicht ein bißchen Schnaps.
Ich brauch überhaupt nicht viel Geld, denn ich bin ein schlechter Mensch.
Ich hab mein ganzes Leben nichts gelernt, außer daß man besser die Fresse hält.

Sklavenhändler, hast du Arbeit für mich?
Sklavenhändler, ich tu alles für dich!
Sklavenhändler, hast du Arbeit für mich?
Sklavenhändler, ich tu alles für dich!"

Hallo!

Nachdem ich die ganze Diskussion fleißig durchgearbeitet habe, frage ich mich, wie es nun überhaupt in Deutschland mit der Arbeitspolitik weitergehen soll?

Muss man tatsächlich einsehen, dass die Senkung der Wochenarbeitszeit auf schließlich 35 h ein Fehler war?
Und hat sie vielleicht auch zu unserer heutigen Arbeitslosigkeit beigetragen?

Sollte man die Arbeitszeit vielleicht generell wieder erhöhen, um die Kosten der Unternehmen zu senken, damit diese wieder mehr inverstieren und weitere Arbeitskräfte eingestellt werden können?

Stimmt diese Kausalkette, oder habe ich schon wieder etwas falsch verstanden?

Liebe Grüße

Claudia

Da muß ich zustimmen. Ich denke, man kann i.a. sagen, mehr Arbeit schafft mehr Arbeit. Es wurde hier irgendwo mal das Argument gebracht, daß Frankreich und Italien? auch unter 40 h arbeiten. Ironie des Schicksals?, eben kam in den Nachrichten, daß diese Länder zusammen mit Deutschland schwere wirtschaftliche Probleme haben. Ein Zufall?

etwas abweichend:
Da stand in irgendeiner Zeitung, daß Boing 18.000 Arbeiter entlassen hat. Ein betroffener Arbeiter wurde dazu befragt. Sein Kommentar: „Das passiert ab und zu. Boing stellt ja nicht zum Spaß Arbeitnehmer aus. Wenn es denen wieder besser geht, werden sie natürlich auf die entlassen Arbeitskräfte zurückgreifen“

In Amerika existiert das Bewußtsein, daß auch mal länger gearbeitet wird und auch mal die Löhne zurückgehen können. Ein Unding in D., da spielen die Gewerkschaften nicht mit. Lieber lassen sie eine Firma „verrecken“ und gefährden dadurch Arbeitsplätze, als in ihren Forderungen nachzugeben. Hoffen wir, daß sich da bald was ändert.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

genau …
hey, du schreibst mir aus der seele!

Viele schreien, wenn sie 40 h arbeiten müssen, aber am
Wochenende schuften sie dann an ihrem Gartenhäuschen bis zu 16
h, und das, ohne Lohn dafür zu bekommen. Da zeigt sich die
Arbeitsmoral der Deutschen im grellsten Licht.

das kenne ich von vielen (kollegen auch!). die arbeit ist eher nur mittel zum zweck, naemlich geldbeschaffung, sonst nichts. manche gehen sogar der arbeit nach ohne ein bischen freude!

[…]

Wie hißt es doch in Deutschland? Erst das Auto, dann das
eigene Wohlbefinden, dann der Fernseher, dann die Familie,
dann eine Weile nichts, und dann die Firma.

Lieg ich da falsch?

nein, wobei ich fernseher, einbauküche, laube und ledercouch noch VOR wohlbefinden setzen würde :wink:

der

showbee

tja, das projekt 5000 x 5000 haetten sie mal ruhig mit dem
arbeitsamt und schröder machen muessen. der erklärt doch eh
jeden schwachfug zur chefsache. haetten sie doch sagen sollen,
wir schaffen 5000 arbeitsplätze zu 5000 brutto, wenn das
arbeitsamt für 24 monate 50% des arbeitgeberanteils an der SV
traegt, dann wäre eine 42h woche bestimmt kein problem gewesen
… oder?

Sicher nicht, aber das hätten dann viele Unternehmen zum Anlaß genommen sich ihren Arbeitgeberanteil vom Arbeitsamt belassen zu lassen. Natürlich hätte man die Garantie gehabt, dass es nur um 5000 Arbeisplätze ging, wäre das kein Problem gewesen. Aber die Garantie gab es nicht. Im Gegenteil, das wäre zu einem Präsedenzfall geworden.

der sich fragt, ob diese 5000 arbeitslose nun weiter
arbeitslos sind und sauer sind auf die IG metall?!

Davon gehe ich aus. Aber was besagt das? Hätte die IGM zugestimmt und wäre aufgrund des damaligen Nachgebens bei der nächsten Tarifverhandlung von VW über den Tisch gezogen worden (eben wegen Präsedenzfall), was meinst Du wieviel dann auf die IGM sauer gewesen wären?

Hallo Beth,

da ich Demokrat genug bin auch andere Meinungen stehen zu lassen, wollte ich eigentlich nicht mehr Antworten.
Allerdings will ich Dir aus meinem Umfeld zur 35 Stunden Woche eine Tatsachengeschichte erzählen.

Wiso glaubst du, daß man mit weniger Arbeit mehr schaffen
kann? Frag die Ingenieure, dei heute schon mehr als 8 h pro
Tag arbeiten. Frag die Unternehmer, die heute schon mehr als
12 h pro Tag arbeiten. Das sind die Leute, die wirklich was
erreichen.

Ich weiß nicht, wie man sich das denkt: Immer kürzere
Arbeitszeiten bei immer mehr Lohn?

Ich arbeite in einem Verpackungsbetrieb, die zuständige Gewerkschaft war die IG Medien. 1985 war in unserem Betrieb eine Planung heraus eine 40 Personen umfassende Abteilung um 5 Arbeitsplätze zu reduzieren. Aus dem einfachen Grund, die Produktivität war gestiegen. Im Jahr 1985 hat die IG Medien allerdings den ersten Schritt zur Arbeitszeitverkürzung durchgesetzt. Die Arbeitsplätze konnten nicht reduziert werden.
Dieses Erlebnis hat mich nunmal geprägt.

Und das ist meiner Meinung nach das hüpfende Komma, die Produktivität von Industriearbeitsplätzen steigt. Immer weniger Menschen produzieren immer mehr. Deshalb glaube ich, das die Arbeit geteilt werden muß.
Ich bestreite nicht, das es Arbeitsplätze gibt, bei denen selbst 24 Stunden zu wenig sind.
Wie gesagt, ich akzeptiere andere Meinungen, aber meine Meinung ist, wir brauchen andere Modelle Arbeit aufzuteilen.

Grüße,
Michael

Arbeitszeiten und innovatives Management
Moinmoin Beth:smile:,

Vielleicht für die Gewerkschaften unmöglich, aber frag doch
mal die 5000 Arbeitslose, die sich jetzt ihres Jobs beraubt
sehen. Wenn ich nur von Sozialhilfe oder Arbeitslosenhilfe
lebe, dann greife ich doch nach jedem Strohhalm, um aus diesem
Sumpf wieder rauszukommen. Und 5000 DM ist eine Menge Geld.

Das ist halt wieder diese Krux, dass die Gewerkschaften eine Interessenvertretung der Arbeitnehmr ist, die Arbeit hat! Solche Angebote auszuschlagen, heißt den Lohn der Arbeitnehmer zu schützen. Was das für Arbeitslose bedeutet, ist in dem Zusammenhang für die IGM nicht so wichtig. *seufz*

Frankreich verlegt? Eine Rückkehr zu höheren Arbeitszeiten ist
nichts als ein Schritt zurück in die Steinzeit.

Wiso glaubst du, daß man mit weniger Arbeit mehr schaffen
kann? Frag die Ingenieure, dei heute schon mehr als 8 h pro
Tag arbeiten. Frag die Unternehmer, die heute schon mehr als
12 h pro Tag arbeiten. Das sind die Leute, die wirklich was
erreichen.

Hier vertrete ich eine andere Meinung: Es geht doch um Effizienz! Nicht nur um bloße Arbeitszeit. Ein Manager, der ständig 12 h arbeitet, hat da sicher auch die hunderdste sinnlose Besprechungen etc. eingerechnet. (Übrigends sind deutsche Manager die arbeitssamsten und behaupten lt. 72 Stunden pro Woche zu schuften. In anderen Ländern kommen auch sehr erfolgreiche Manager mit weniger Arbeitszeit aus. Das heißt nicht, dass sie fauler wären. Ständig so viel zu arbeiten ist zudem wirklich ungesund. )

Aber: M.E. nach geht es weniger um ein wieviel, sondern um ein wann und wie? bei der Arbeitszeit. Je flexibler ich das gestalten kann, desto motivierter sind die Arbeitnehmer.

Es gibt eine Menge intelligenter und flexibler Arbeitszeitmodell, die weder eine ständige 48 Stunden Woche bedeuten noch eine 35 Stunden Woche.

Das japanische Modell: erst die Firma, dann der Rest ist ja nun übrigends auch eher wenig erfolgreich. Die japanischen Management-Methoden waren mal eine zeitlang ganz hip, man hat aber mittlerweile gemerkt, dass sie absolut nicht das Gelbe vo Ei sind.

Ich lese relativ viel aus beruflichen Gründen über innovativee Managmentkonzepte und innovative Arbeitsgestaltung und habe hier sowohl mit Arbeitgeber- als auch Arbeitneherseite (Betriebsräten, TBS= gerwerkschaftliche Unternehmensberatung)geredet:

ein paar Anmerkungen:

  1. Firmen mit einer kooperativen Unternehmenskultur sind produktiver und die Mitarbeiter motivierter.
  2. Unsere Betriebsratskultur ist nicht abschreckend für ausländische Investoren.
  3. Nur wenige Unternehmen, KMUs vor allem (kleinere und mittlere Unternehmen), haben auch nur ansatzweise innovative Organisations- und Managementkonzepte umgesetzt. Und das obwohl es sich immer rechnet! Für beide! Das zeigen alle Firmen, die es bereits umgesetzt haben.
  4. Konzernstrukturen und Entscheidungen schaden oft dem kleinen Betrieb vor Ort. Ich vermute, das gilt ähnlich für Gewerkschaftsentscheidungen, deshalb wäre ich persönlich auch für die Möglichkeit betriebsinterne Tarife und Arbeitszeitmodelle einzuführen.
  5. Immer mehr Firmen kommen auf den Trichter, dass neue Lohnmodelle und mehr Verantwortung für die eigene Arbeit motivierend sein können - wenn man es richtig macht. Cafeteria-Lohnmodelle: d.h. der Arbeitnehmer wählt aus verschiedenen Komponenten (Grundgehalt+Erfolgsbeteiligung+Erfahrungslohn) sein gewünschtes Modell ist für beide Seiten ein spannende Sache, scheitert aber oft noch an den Gewerkschaften und an Unternehmensführungen, die nicht weit genug denken.

Das kann ich noch ne Weile so fortsetzen.

Mein Fazit: Unflexibel sind oft beide Seiten:smile:, wo man zu einer guten Kooperationskultur gekommen ist, verdienen beide mehr.

beste Grüße,

barbara

Hallo Beth,
wenn du hier schon einen solchen Artikel schreibst, dann nenn doch bitte alle Fakten. Diese Neubeschäftigten hätten alle länger, ohne Weihnachtsgeld, ohne Urlaubsgeld und ohne Zeitzuschläge arbeiten müssen, als der Rest der VW-Beschäftigten.
Wär dies durchgekommen, dann hätten wir ein 2 Klassen System bei VW, idesle Vorausetzungen für Neid und Missgunst.
Wenn es soviel Arbeit gibt, warum werden dann Beschäftigte, die noch mit Zeitarbeitsvertäge ausgestattet sind, nicht endlich zu unbefristeten Übernahmen??

Gewerkschaften sind der Garant für sozialen Frieden

Gruß Mic

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Neuste Meldung: 5000mal5000 ist nicht tot!
also dürfen wir gespannt sein, wie es letztendlich ausgeht:

http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,…

Gruss,

barbara

5000 x 12 = 60.000 DM im Jahr, mach mehr als 3000 DN Netto pro Monat für einen ledigen. Überleg mal, wieviele das selbst mit Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld erhalten. Läßt man dies weg und zahlt den Leuten gleich mehr, verringert sich enorm der Verwaltungsaufwand und somit zusätzliche Kosten.

Also, alles wohl durchdacht.

ganz so einfach wars nun nicht.

5000 x 12 = 60.000 DM im Jahr, mach mehr als 3000 DN Netto pro
Monat für einen ledigen.

5000 DM brutto sind etwas weniger als 3000,–DM netto- so der Ledige in der Kirche ist:smile:

Überleg mal, wieviele das selbst mit
Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld erhalten.

Noja, das kommt aber auch auf die Qualifikation an. Vergleichbar qualifizierte Arbeitnehmer in der gleichen Branche bekommen normalerweise mehr. Weshlab sich ja auch die IG Metall gesträubt hatte. Aber wir werden ja sehen, ob es morgen schon eine betriebsinterne Regelung geben wird.

Läßt man dies weg und
zahlt den Leuten gleich mehr, verringert sich enorm der
Verwaltungsaufwand und somit zusätzliche Kosten.
Also, alles wohl durchdacht.

*hüstel* So stimmt’s aber nicht:

ich zitiere aus einem manager magazin- Artikel:

>------------Zitat------------Das Unternehmen habe am Montag eine Wert schöpfende Arbeitszeit von 35 Stunden in der Woche angeboten plus 7,5 Stunden für Qualifizierungszwecke. Das Grundentgelt hätte 4500 Mark plus 500 Mark Vergütung für die Qualifizierungszeiten betragen.

Hinzu wäre ein Leistungsbonus bei Erreichen der Gewinnschwelle und ein weiterer bei Erreichen der Renditeziele gezahlt worden.
Volkswagen hatte erst in der vergangenen Woche angeboten, die Wochenarbeitszeit auf bis zu 42,5 Stunden festzulegen und sich damit von der ursprünglichen Forderung von bis zu 48 Stunden verabschiedet."

>------------Zitat Ende--------

Gewerkschaften sind der Garant für sozialen Frieden

Grüße
Michael

Lohn vs. Programmatik!

Ich klapier das nicht. Deutschland ist von den
Industrieländern das Schlußlicht und was fordert diese
Gewerkschaft? Mehr Lohn für weniger Arbeit.

An einer gewissen Stelle muss ein Schnitt gemacht werden, sonst wird der Lohndrückerei, der Beschneidung von Arbeitnehmerrechten und die Beseitigung von Tarifverträgen überhaupt kein Einhalt geboten. Natürlich versuchen die Arbeitgeber alles, um diese Ziele zu erreichen, bedeutet doch ein Weniger an Lohn ein Mehr an Gewinn. Ich persönlich frage mich, weshalb VW überhaupt seit einem Jahr mit der Gewerkschaft diskutiert, den den Minivan im Inland oder doch im Ausland zu produzieren. Ansonsten zeigt sich man sich auch nicht so zögernd, Produktionen ins Ausland zu verlegen. Und an ein Mitfühlen des VW-Vorstandes mit den armen, deutschen Arbeitslosen glaubt ja wohl keiner, und bei mehr 1,7 Mio. DM Tantiemen p.a. (monatlich über 145.000 DM; mehr als Zweifache dessen, was diese 5000er-Arbeiter jährlich verdienen würden) des Vorstandsvorsitzenden Ferdinand Piëch sollte man einmal überlegen, wo man mit dem Sparen ansetzt.
   Allerdings lassen sich die Gewerkschaften schon seit Jahren über den Tisch ziehen; es geht ja kaum noch um Lohnerhöhungen, um etwa einen Ausgleich für Steuer-/Gebührenerhöhungen und Inflation zu erreichen, sondern nur noch um Arbeitsplatzerhaltung. (Etwa durch Nullrunden.) Zynisch könnte man auch sagen, dass die Gewerkschaften sich „vehemement“ für die Arbeitenden einsetzen - für die anderen, die Arbeitslosen, sind sie ja nicht mehr zuständig.
   Deutschland geht es nicht schlecht, aber die Arbeitgeber malen die Situation natürlich stets in den schwärzesten Farben, denn dadurch lässt sich am besten Existenzangst und damit Lohndruck erzeugen. (Und auch solche Beiträge wie Deinen, nebenbei angemerkt.) Eine Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 16.03.1999:

Die Zahl der steuerlichen „Vermögensmillionäre“ und ihr Gesamtvermögen ist innerhalb von zehn Jahren um fast drei Viertel (+ 74,2 % bzw. + 73,6 %) gestiegen. Vermögensteuer wurde mehr als doppelt soviel (+ 133,5 %) festgesetzt.
(Quelle: http://www.statistik-bund.de/presse/deutsch/pm1999/p…)

Hierbei darf nicht vergessen werden, dass Millionäre nicht gerne Millionäre sind - zumindest nicht vor der Steuer. Und so wissen sie ihre Einkünfte dank der Steuerberater am Fiskus vorbei zum Beispiel ins Ausland zu schleusen. Dadurch geht so viel Geld der Volksgemeinschaft verloren, dass zwangsläufig Mittel fehlen, die wiederum die „normalsterbliche“ Bevölkerung hereinholen soll, indem sie den Gürtel schnallt. Weitere Zahlen, die veranschaulichen, wohin das Geld geht:

Die Einkünfte der Steuerpflichtigen mit positivem Einkommen beliefen sich im Jahr 1995 auf 1,65 Bill. DM; dies entspricht durchschnittlichen Einkünften von 59 600 DM je Steuerpflichtigen (Alleinstehende/-er oder Ehepaar). Mehr als die Hälfte der Steuerpflichtigen (52,5 %) erzielte unterdurchschnittliche Einkünfte (bis unter 50 000 DM); ihr Anteil am Gesamtbetrag der Einkünfte betrug 23,7 %. Über ein Drittel (35,2 %) verbuchte mittlere Einkommen (50 000 bis unter 100 000 DM) und war mit 41,3 % am Gesamtbetrag der Einkünfte beteiligt. Bei den Einkünften zwischen 100 000 und 250 000 DM belief sich der Anteil der Steuerpflichtigen auf 11,3 %, ihr Anteil am Gesamtbetrag der Einkünfte auf 25,5 %. Bei den hohen Einkommen (ab 250 000 DM) vereinigte 1,0 % der Steuerpflichtigen einen Anteil von 9,6 % der Einkünfte auf sich.
(Quelle: http://www.statistik-bund.de/presse/deutsch/pm2000/p…)

Als Literatur empfehle ich nach wie vor „Wasserprediger und Weintrinker“:

Beck, Dorothee / Meine, Hartmut:
Wasserprediger und Weintrinker
Wie Reichtum vertuscht und Armut verdrängt wird
(Steidl Göttingen) I.S.B.N. 3-88243-600-X; Broschiert; 19,80 DM

(Quelle: http://www.buchhandel.de [Stichwort: „wasserprediger“], derzeit nicht bei Amazon aufgeführt.)

Aber wenn man nicht betroffen ist oder sich nicht betroffen fühlt, gereicht der Gedankensprung zum blossen Hüpfer. Die Arbeitgeber werden mit Befriedigung sehen, wie uneins die Noch-Arbeitenden und die Arbeitslosen sind. Das gilt auch für das 5000x5000-Modell, dass einmal mehr früher hart erkämpfte Zugeständnisse an die Arbeitgeber ins Gegenteil verkehren soll.

hi mm,

Deutschland geht es nicht schlecht, aber die Arbeitgeber
malen die Situation natürlich stets in den schwärzesten
Farben, denn dadurch lässt sich am besten Existenzangst und
damit Lohndruck erzeugen.

ohhooo, woher nimmst du diese weisheit? du wohnst sicherlich in hessen, ba-wü oder bayern… oder? ich meine, deutschland geht es vergleichsweise zum schnitt der welt nicht schlecht, da befinden wir uns sicherlich in den oberen 10%, aber lassen wir mal die vergleiche. die arbeitslosigkeit belastet nicht nur die arbeitslosen selber (seelisch und finanziell), sondern auch den rest der familie besonders (verwandte, kinder) sowie indirekt den rest der gesellschaft (diejenigen, die die haelfte von den 6,5% arbeitslosenversicherung tragen muessen!). abgesehen davon, das diese „umschichtung“ nicht mehr lange gut gehen kann, wie auch die rentenversicherung.

zum anderen aspekt deines postings: gewinnverteilung und tantiemen an vorstaende!

ich sehe es immernoch so: wer was leistet soll auch adäquat entlohnt werden. es hört sich immer so „lustig“ an, wenn man liest Allianz & co. machen 1 Mrd. DM gewinn p.a. … da wird einem suggeriert, das das geld in den taschen weniger landet. nun überlegen wir mal weiter, das geld wird bei den sogen. blue chips in deutschland zu grossen teilen ausgeschüttet. sicher kommen auch ausschuettungen an andere kapitalgesellschaften vor, diese werden dann aber quasi indirekt ausgeschüttet. immer wieder landen diese gewinne bei den risikokapitalgebern. das ist zu befürworten.

zu bedenken ist auch, das arbeitnehmer viel wirtschaftlicher arbeiten, wenn sie an den gewinn der unternehmung beteiligt sind. das gibt doch zu denken, oder? man kann es auch anderesherum sagen: arbeitnehmer, die nicht am erfolg der unternehmung beteiligt sind, arbeiten schlechter als diese.

das dazu …

Die Zahl der steuerlichen „Vermögensmillionäre“ und ihr
Gesamtvermögen ist innerhalb von zehn Jahren um fast drei
Viertel (+ 74,2 % bzw. + 73,6 %) gestiegen. Vermögensteuer
wurde mehr als doppelt soviel (+ 133,5 %) festgesetzt.

(Quelle:
http://www.statistik-bund.de/presse/deutsch/pm1999/p…)

Hierbei darf nicht vergessen werden, dass Millionäre nicht
gerne Millionäre sind - zumindest nicht vor der Steuer. Und so
wissen sie ihre Einkünfte dank der Steuerberater am Fiskus
vorbei zum Beispiel ins Ausland zu schleusen.

ohhh. welch BILDzeitungsargument. anders herum war es! durch die vermögensteuer würden statistisch mehr stpfl. zu millionären als es gab (dank der abenteuerlichen bewertungsvorschriften von betriebsvermögen z.b.)!
das an allem übel natuerlich die steuerberater schuld sind … ach, dazu sag ich nichts!

Dadurch geht so
viel Geld der Volksgemeinschaft verloren, dass zwangsläufig
Mittel fehlen, die wiederum die „normalsterbliche“ Bevölkerung
hereinholen soll, indem sie den Gürtel schnallt.

??? steht der gang zum steuerberater nur den millionären offen? sind steuerberater kriminell? nein, sie legen die gesetze weitestgehend zum wohle des mandanten aus und „boxen“ das auch durch so gut es geht. das kann natuerlich auch der normal arbeitnehmer. komm nun nicht mit „der kann es sich nicht leisten“, der StB wird nach gebührenverodnung bezahlt, was bei hohen einkünften hohe rechnung zu tage bringt und bei niedrigen eben kleine …

Weitere
Zahlen, die veranschaulichen, wohin das Geld geht:

Die Einkünfte der Steuerpflichtigen mit positivem Einkommen
beliefen sich im Jahr 1995 auf 1,65 Bill. DM; dies entspricht
durchschnittlichen Einkünften von 59 600 DM je
Steuerpflichtigen (Alleinstehende/-er oder Ehepaar). Mehr als
die Hälfte der Steuerpflichtigen (52,5 %) erzielte
unterdurchschnittliche Einkünfte (bis unter 50 000 DM); ihr
Anteil am Gesamtbetrag der Einkünfte betrug 23,7 %. Über ein
Drittel (35,2 %) verbuchte mittlere Einkommen (50 000 bis
unter 100 000 DM) und war mit 41,3 % am Gesamtbetrag der
Einkünfte beteiligt. Bei den Einkünften zwischen 100 000 und
250 000 DM belief sich der Anteil der Steuerpflichtigen auf
11,3 %, ihr Anteil am Gesamtbetrag der Einkünfte auf 25,5 %.
Bei den hohen Einkommen (ab 250 000 DM) vereinigte 1,0 % der
Steuerpflichtigen einen Anteil von 9,6 % der Einkünfte auf
sich.

(Quelle:
http://www.statistik-bund.de/presse/deutsch/pm2000/p…)

also doch nicht alles einkunftsmillionäre … nur 1,0% der stpfl. verdiehnen mehr als 250.000 DM!

[…] zu den literaturempfehlungen kann ich nichts sagen

Aber wenn man nicht betroffen ist oder sich nicht betroffen
fühlt, gereicht der Gedankensprung zum blossen Hüpfer. Die
Arbeitgeber werden mit Befriedigung sehen, wie uneins die
Noch-Arbeitenden und die Arbeitslosen sind. Das gilt auch für
das 5000x5000-Modell, dass einmal mehr früher hart erkämpfte
Zugeständnisse an die Arbeitgeber ins Gegenteil verkehren
soll.

meines wissen nach, war aber der betriebsrat auch für das modell, oder?

gruss

showbee