Hallo,
da hätt’ ich eine Laienfrage dazu:
d.h. anstatt die Macht über die Autobahnen bei „der Politik“
(=> dem Volk als Souverän) zu lassen, soll die Macht lieber
an einzelne Privatleute gegeben werden? warum?
sinngemäß postulierte der Film folgende interessante These:
In Deutschland wird der Straßenbau zum einen „kaputtreguliert“, es dauert bis zu 30 Jahre (!) von der Planung bis zur Fertigstellung einer Straße. Der bürokratische Aufwand ist viiiiiiel zu umfangreich, zu teuer, und wenn der Bau beginnen soll haben sich die Planungsvorraussetzungen womöglich längst verändert, weil die Verkehrssituation nicht mehr dieselbe ist wie vor 30 Jahren bei der Planung.
Zum anderen werden die durch den Kraftverkehr eingenommenen Gelder, also KFZ-Steuer, Steuer auf Benzin usw. nur zu einem Bruchteil in den Straßenbau investiert, sondern dienen dazu anderweitige Finanzlöcher zu stopfen.
Dementsprechend wird hier mit riesigem Aufwand, viel zu teuer und sinnlos Ewigkeiten geplant, um dann stückchenweise mit dem jeweiligen jährlichen Haushaltsbudget ein neues Teilstück einer Strecke zu bauen. Es geht aber nicht wirklich vorran…
In anderen Ländern, sei es Japan, Italien oder Frankreich, werden Autobahnen und U-Bahnen von privaten Betreiberfirmen betrieben. Sie betrachten die Autofahrer als Kunden, nicht als Melkkühe. Der Autofahrer zahlt eine Gebühr/Maut für die Benutzung der Straße, dafür bekommt er ein gut ausgebautes und wirtschaftlich betriebenes Straßennetz zur Verfügung gestellt. Dort wo es sich lohnt - weil viel Verkehr herrscht - bauen die Betreibergesellschaften ihre Straßen breit aus damit die Kunden komfortabel weiterkommen. Es gibt elektronische Anzeigetafeln an den Autobahnen, die minütlich aktualisiert vor Straus warnen, einem mitteilen wie lang der Stau und die Wartezeit ist, und die alternative Strecken empfehlen.
Der Verkehrsfluß läuft so viel reibungsloser und komfortabler für die Kunden.
Noch dazu kommt daß die Betreibergesellschaften gewinnbringend arbeiten. Es sind also keine Zuschußbetriebe, die nur Minus machen und Subventionen kassieren, sondern im Gegenteil: die Betreiber erzielen Gewinne, die sie in ein komfortables Straßennetz re-investieren und noch dazu Zinsgewinne und Steuereinnahmen erwirtschaften.
Dort wird das Straßensystem nicht von unfähigen, machtgeilen, entscheidungswütigen Politikern kaputtreguliert, sondern ganz schlicht und einfach dem Bedarf der Kunden angepaßt - und alle sind zufrieden.
Insofern wäre ein schöner Wunschtraum - den man aber hier wohl nicht verwirklicht bekommt, obwohl es viele Vorteile hätte - KFZ-Steuer und die hohen Mineralölsteuern abzuschaffen oder zumindest radikal zu senken und stattdessen eine Maut einzuführen, bei der man eben für die Nutzung der Straßen zahlt. Für den Autofahrer wäre das nur eine Veränderung des Bezahlungs-Modus, es hätte aber ganz viele Vorteile weil das ganze Verkehrssystem besser und kundenfreundlicher finanziert werden könnte.
Die Experten sind sich einig daß es sehr gut funktionieren würde, aber das kriegt hier im Bürokraten-Land D ja niemand hin.
Gruß,
MecFleih