Hallo Rainer,
Neben der sich ändernden Altersstruktur liegt hier nämlich im
Gegentum das Hauptproblem: Zu kurze Lebensarbeitszeit,
verursacht durch zu späten Berufsein- und zu frühen
Berufsaustritt. Ersteres wäre vielleicht gar nicht mal so das
Problem, aber wir schicken reihenweise Menschen mit hohen
Bruoo- und Nettogehältern in den Ruhestand, d.h. sie entfallen
als gute Beitragszahler und erhalten relativ hohe Renten.Warum? Weil für die keine Arbeit mehr da ist!
was für ein Diskussionseinstieg; da kann man fast schon wieder aufhören. Aber gut: Nehmen wir eine Stelle, die mit monatlich 1.500 Euro dotiert ist. Damit kommen wir auf einen Stundensatz von ungefähr 8,50 Euro Arbeitnehmerbrutto. Dieser Arbeitnehmer kostet den Arbeitgeber - ohne Verwaltungskosten - rd. 1.800 Euro. Damit wären wir dann bei 10,50 Arbeitgeberbrutto.
Tätigkeiten mit einer solchen Bezahlung sind selten in hochwertcshöpfenden Branchen zu finden, sondern da geht es meist um einfache Handarbeiten. Anders formuliert: Die Differenz zwischen dem, was der AN dem AG bringt und dem, was er kostet, ist relativ gering. Je geringer die Kosten sind, desto eher rechnet sich ein Arbeitnehmer.
Arbeit ist immer genug da, nur ist die Frage, ob jemand bereit ist, den aktuell gültigen Preis dafür zu bezahlen. Im Augenblick würde ich folgende Aufgaben gerne anderweitig vergeben: Tapezieren und streichen, umfangreiche Gärtnerarbeiten auf dem Balkon, wöchentliche Reinigung der Wohnung, Abringung einer neuen Lampe im Bad, Sichtung und Sortierung von rd. 1000 wissenschaftlichen Artikeln, Erstellung meiner Steuererklärung sowie Produktion eines Mittagessens nach Vorgabe und bei vorhandenen Zutaten.
Problem: Bei meinen Preisvorstellungen findet sich keiner, der das macht. Hinzu kommt, daß der Verwaltungsaufwand zu hoch ist. Sollte ich einen Mitarbeiter komplett beschäftigen wollen, müßte ich Steuer- und Sozialversicherungsgedöns erledigen. Hätte ich drei Mitarbeiter verschiedenen Geschlechts, müßte ich separate Toiletten einrichten, Aufenthaltsräume einrichten und trotzdem 12-18 Wochen im Jahr irgendwelchen Krempel selber erledigen (Krankheitszeiten außen vor gelassen). Außerdem käme alle paar Wochen die Berufsgenossenschaft vorbei, um zu prüfen, ob das Licht OK ist, die Fluchwege hinreichend markiert sind und keine frauenfeindlichen Sprüche in der Herrentoilette zu lesen sind.
Was ich damit sagen will: Die Arbeit ist da, nur ist sie so teuer und verwaltungsmäßig aufwendig, daß sie sich nicht in Form von freien Stellen am Arbeitsmarkt manifestiert.
Das Geld wird bei den Beitragszahlern eingesammelt (fehlt also
für Nachfrage), durchwandert anschließend einen
Verwaltungsapparat (erzeugt durch Gehaltszahlungen an
Verwalter (Bundesangestellte) Binnennachfrage) und wird
anschließend ausgezahlt. Wie verändert sich dabei genau
insgesamt die Binnennachfrage?OK, da kann ich Dir nur wieder mal Recht geben. Das würde nur
anders gehen. … Die Deutsche Bank erinnert sich, wo das geld
her kommt, nämlich aus der Industrie, wo sie Großaktionär ist
Ich glaube, da bist Du nicht ganz auf dem laufenden. Die DB hat in den vergangenen Jahren fast ihren ganzen industriellen Beteiligungsbestand verkauft. Übrig geblieben sind noch Klöckner Handel sowie Daimler, Linde, WMF und Deutz (jeweils rd. 10%).
anders gehen. … Die Deutsche Bank erinnert sich, wo das geld
her kommt, nämlich aus der Industrie, wo sie Großaktionär ist
und erhöht da zu Lasten ihrer Rendite die Löhne. …
Verstehe ich nicht. Was hat die DB mit Tarifverhandlungen zu tun?
ist logisch, daß bei der Industrie kaum Gewinne anfallen, wenn
die gebündelt und gezielt die Deutsche Bank verzeichnet.
Wenn der Gewinn der DB einen wesentlichen Teil des Gewinns der deutschen Volkswirtschaft ausmachen würde, sollten wir das Unternehmen Bundesrepublik Deutschland gleich zumachen.
Ich melde mich dann von Aruba wieder.
Ich dann aus den Slums. Aber bestimmt nicht bettelnd! ich
glaube nicht, daß ‚Reichtum‘ in ein paar Jahren in Deutschland
noch Spaß macht. … Wie kann man nur so dumm sein. …
Auf Aruba - da bin ich mir sicher - macht es auch ohne Reichtum Spaß und solange die Bude noch zu den Niederlanden gehört, gibt es auch mit der Ansiedlung kein Problem, solange man den örtlichen Sozialkassen nicht zur Last fällt.
Gruß,
Christian