Danke!
.
Gruß
Ralf
Hallo Wolfgang,
völlig d’accord.
Zum Thema Geld sparen: Ich frage mich, ob irgendjemand die so genannte Arbeitsagentur vermissen würde, wenn es sie morgen nicht mehr geben würde. Ich persönlich kenne niemand, der je eine Stelle über die Agentur gefunden hätte, geschweige denn einen qualifizierten Mitarbeiter vermittelt bekommen hätte. Und ich hab noch so ein paar Kandidaten auf der Liste, die sich scheinbar hauptsächlich selbst verwalten. Aber in Anbetracht des gigantischen Beamtenanteils bei unseren Politikern sehe ich dort schwarz für die Einsicht in notwendige Flurbereinigungen. Diese können nicht ohne Staat denken - und haben mehr als oft vergessen, wer sie eigentlich finanziert - und wozu.
Spätestens seit ich in Berlin wohne, habe ich auch gelernt, dass eine höhere Beamtenquote pro Einwohner keineswegs dazu führt, dass es mehr Leute gibt, die sich um das Wohl der Bürger kümmern *gg*. Ganz im Gegenteil. In erster Linie jammern sich hier alle zu Tode, wie schlecht es Berlin finanziell geht und das früher alles besser war. (acha, Stichwort Inneffizienz: ich erinnere mich noch, wie Anfang der 90er meine Mutter in das Amt in unserem Dorf ging, um einen speziellen Müllsack zu kaufen (wenn die Müll-Tonne nicht reichte, weil man mal ausgemistet hatte oder so, konnte man sich zusätzliche spezielle Säcke kaufen, nur diese wurden auch abgeholt - allein unsere Müllbeseitigung in Deutschland ist sowieso ein Thema für sich) und sie dort wieder weggeschickt wurde, weil diese Säcke nur donnerstags zwischen 11-12h00 verkauft wurden. Kein Witz! )
Weniger Staat heißt also nicht weniger Komfort für den Bürger, sondern effizientere Arbeitsprozesse und mehr Geld für wichtigere Dinge als Beamtengehälter für Beamte, die in erster Linie sich selbst verwalten.
Grüßli,
Barbara
Die Rentenkasen waren bis 89 nahezu sorgenfrei, dann kamen die
Probleme dere, die zwar erhalten aber nie einzahlten.
-
Die Wiedervereinigung kann nur dann eine Belastung für die Rentenkassen gewesen sein, wenn sich dadurch die Nettoauszahlung der Rentenkassen erhöhte, denn die Rentenkasse lebt von der Hand in den Mund und nicht davon, was mal jemand vor 30 Jahren eingezahlt hat. Haben sich die Nettoeinzahlungen erhöht?
-
Die Weidervereinigung war vor deshalb ein Problem, weil durch sie die Arbeitslosigkeit in die Höhe schoß.
-
Vor 89 war die Rentenkasse nicht „sorgenfrei“, sondern nur genauso blind wie die letzten 25 Jahre vorher. Das Problem der Veränderung der Alterstruktur.
Gruß,
Christian
Es gibt ja typische Behauptungen, warum unsere Rentenkassen
kranken. Einige davon halte ich für falsch:
- Es gibt zu viele Rentner/ zu wenig junge Menschen.
Entscheident ist der Anteil der Menschen im Erwerbsfähigen
Alter. Der liegt in Deutschland über 60% (genaue Zahlen habe
ich nicht im Kopfe). Zwischen 60 und 70% ist normal in
Wohlfahrtsstaaten, sollte daher reichen.
Deutschland 65%, sonst deutlich über 70%. Spannender ist aber die Betrachtung der „rentennahen“ Erwerbstätigkeit: Deutschland 48%, sonst > 55%.
Neben der sich ändernden Altersstruktur liegt hier nämlich im Gegentum das Hauptproblem: Zu kurze Lebensarbeitszeit, verursacht durch zu späten Berufsein- und zu frühen Berufsaustritt. Ersteres wäre vielleicht gar nicht mal so das Problem, aber wir schicken reihenweise Menschen mit hohen Bruoo- und Nettogehältern in den Ruhestand, d.h. sie entfallen als gute Beitragszahler und erhalten relativ hohe Renten.
Danach ist es eine Verteilungsaufgabe, ob man mehr Renten
ausbezahlt (also auch Binnennachfrage stärkt),
„Binnennachfrage“ wird allmählich zu einem Reizwort für mich. Das Geld wird bei den Beitragszahlern eingesammelt (fehlt also für Nachfrage), durchwandert anschließend einen Verwaltungsapparat (erzeugt durch Gehaltszahlungen an Verwalter (Bundesangestellte) Binnennachfrage) und wird anschließend ausgezahlt. Wie verändert sich dabei genau insgesamt die Binnennachfrage?
Per se ist Zuwanderung nicht schlecht, sollten die Zuwanderer
schon Berufsfähig, aber nicht sehr alt sein, ist sie sogar
sehr positiv. Finanziell schlecht sind hingegen Zuwanderer die
schon verrentet sind, oder kurz davor. Das haben wir überhaupt
bei den Spätaussiedlern.
Haben wir nicht. Die Spätaussiedler zahlen netto in die Rentenkasse ein.
Die entscheidenden Faktoren sind a. die Fremdleistungen in der
Rentenkasse
2003 machten die reinen Rentenleistungen 88,8 % vom Auszahlungsvolumen aus, die Krankenversicherungsausgaben 6,2%, Rehabilatationsleistungen 2,1% die Verwaltungskosten 1,7% und die restlichen Posten liegen unter 1%. Welche Fremdleistungen sind bitte das Riesenproblem?
Arbeitslosigkeit. Gut 10% der Arbeitsbevölkerung zahlt nicht
in die Rentenkasse, weil sie arbeitslos sind.
Das Hauptproblem ist, daß in Deutschland überhaupt nur etwas mehr als die Hälfte der Bevölkerung erwerbstätig ist. Der Rest ist arbeitlos, in Ausbildung oder in Rente.
Ist private Vorsorge eine Lösung? Das Umlageverfahren heißt
natürlich auch die Finanzierung auf die folgende Generation
abzuschieben. Eine Umstellung auf Kapitaldeckung heißt
hingegen Doppelbelastung für die Arbeitsbevölkerung. Ist eine
Umstellung jetzt sinnvoll/notwendig? Weiter stellt sich die
Frage, warum das privat gemacht werden soll. Was ist hier an
privatisierung sinnvoll?
Seit Jahren vertrete ich die Ansicht, daß das Rentensystem langfristig auf Kapitalanlage umgestellt werden muß. Das geht logischerweise nicht in 5, 10 oder 15 Jahre, aber über 30 Jahre - also eine Generation - wäre das machbar. Dummerweise haben wir schon seit meinen derartigen Überlegungen 15 Jahre verpennt und wenn man die ersten Warner gehört hätte, hätten wir die Übergangsphase schon seit 10 Jahren hinter uns.
Da ich keine grundsätzliche Änderung der Einstellung bei Politik und Gesellschaft erkennen kann, gehe ich davon aus, daß wir einfach gemütlich warten, bis der Laden hochgeht.
Ich melde mich dann von Aruba wieder.
Gruß,
Christian
Hallo,
Das Problem mit den Ostdeutscehn, das hätte man damals
mitbedenken müssen und könnte es jetz noch überdenken.
Vielleicht wäre es auch ein Ansatzpunkt, dass Ostdeutsche
einen höheren Beitrag zahlen müssen und so die Verantwortung
übernehmen dass sie eben 40 Jahre nicht eingezahlt haben…
Es ist vollkommen wurscht, ob die 40 oder 100 Jahre nicht eingezahlt haben. Die Reserven der Rentenkasse belaufen sich so oder so praktisch auf null. Waren zu irgendeinem Zeitpunkt die Einzahlungen höher als die Auszahlungen, wurde der Beitrag gesenkt. Das ganze System ist nicht darauf ausgelegt, Reserven anzulegen. Ob die Rentenkasse durch den Beitritt Ostdeutschlands be- oder entlastet worden ist, ergibt sich allein aus der Antwort auf die Frage, ob Ostdeutschland ab dem 1.7.1990 mehr Beiträge zahlte als Rentenzahlungen erhielt.
Gruß,
Christian
Hallo Christian,
Das Problem der
Veränderung der Alterstruktur.
das ist auch nicht das eigentliche Problem. Das eigentliche Problem ist, dass man diese Tatsache ignorierte. Anfang der achtziger Jahre ging ich in die Mittelstufe. In Sachkunde war diese Problematik ein Thema. Und jetzt wird es von der Politik so dargestellt, als ob man gerade darauf gestoßen sei, wahrscheinlich um dem Vorwurf der Untätigkeit zu entgehen.
Gruß
Johannes
Hallo Christian,
ich habe so wenig eine Idee, wie es funktionieren kann, wie jeder wohl, der/die nur auf öffentliche Infos angewiesen ist. Trotzdem darf ich mich provokativ äussern - es ist das Recht der Jugend - wir taten es auch - sich überspitzt zu äussern.
Was wir benötigen ist eine Reorganisation aller Sozialsysteme und des Steuerrechts. Wir benötigen eine Angleichung an die Mehrwertsteuer auf mindestens zwei Prozentpunkte. Ansonsten müssen aus meiner Sicht alle lieb gewonnenen Subventionen gestrichen werden. In der Medizin muss die Vorsorge vor allem unterstützt werden. Der Einzelne muss wieder lernen sich selbst - soweit er es kann - zu entwicklen. Der Staat muss sich auf die wesentlichen Funktionen zurückziehen. Die Bürokratie muss abgebaut werden. Wir benötigen - auch ein Grund warum ich irgend wann dem Staat Adieu gesagt habe - das Risiko der Freien Wirtschaft einging, einen Behördenapparat wo der Einzelne entscheiden darf. Wobei - als ich zum Staat ging, wurde ich mitleidig belächelt, weil ich beim Staat in einer ähnlichen Position wie in der freien Wirtschaft rd. 150 DM seinerzeit weniger pro Monat hatte. Als ich später dann mehr hatte im Monat als man in der freien Wirtschaft verdient hat, waren dieselben, die mich belächelt haben, vor Neid rot.
Wir als Bürger haben wohl kaum große Chance das System zu ändern, solange uns die Politik nicht wahrheitsgemäss erklärt, wo, was und wie von Fachpersonal berechnet in der Zukunft kommt.
Ich weiss, das wird Dich nicht üebrzeugen und auch nicht zufrieden stellen. Ich kann zu diesem Thema nur meine subjektive Meinung äussern.
Gruss Günter
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
Hallo Günther!
Leider gibt es zu wenig :Menschen, die gegen die :systematische
Entsolidarisierung unserer :Gesellschaft angehen(können).
Im Moment habe ich ein Verständnisproblem. Wo fehlt es an Solidarisierung?
Solange sich die :Gesellschaftteile gegenseitig :aufeinender hetzen lassen…
Wer hetzt welche Gesellschaftsteile aufeinander?
reiben sich diejenigen, die :davon profitieren -
Industrie und Großfinanz - :feixend die Hände.
Welchen Nutzen haben Industrie und Großfinanz von z. B. Massenarbeitslosigkeit?
Kannst Du Dir vorstellen, daß jedem Gewerbetreibenden kaufkräftige Kunden deutlich lieber sind als Leute, die nur das Nötigste kaufen können? Kannst Du Dir vorstellen, daß es überhaupt keine Nutznießer von Massenarbeitslosigkeit gibt? Kannst Du Dir vorstellen, daß qualifiziertes Personal trotz Massenarbeitslosigkeit immer rarer und teurer wird? Kannst Du Dir vorstellen, daß die Massenarbeitslosigkeit in erster Linie ein Bildungs- und Ausbildungsproblem sowie eine Frage fehlenden Unternehmertums ist? Beamte schaffen keine Arbeitsplätze, nur Unternehmer sorgen für Arbeitsplätze! Wir haben zu wenig Arbeitsplätze, also brauchen wir mehr Unternehmer, die neue Produkte für neue Bedürfnisse vermarkten und produzieren.
Wann merken wir endlich, dass :der Kuchen groß genug ist.
ie Aufteilung stimmt nur :seit längerem nicht mehr.
Was Du sagst, ist so furchtbar allgemein. Wie soll die Aufteilung genau vonstatten gehen und was soll anders aufgeteilt werden? Willst Du Substanz besteuern und damit noch mehr Produktionen verlagern? Willst Du Unternehmen vergesellschaften und hoffen, daß beamtete Apparatschicks wirtschaftlich sinnvoll mit Geld umgehen? Willst Du Gewinn höher besteuern und damit das oft zu geringe Eigenkapital vieler Unternehmen weiter schwächen und Investitionen erschweren oder gleich anderweitig stattfinden lassen?
Gruß
Wolfgang
Wir als Bürger haben wohl kaum große Chance das System zu
ändern, solange uns die Politik nicht wahrheitsgemäss erklärt,
wo, was und wie von Fachpersonal berechnet in der Zukunft
kommt.Ich weiss, das wird Dich nicht üebrzeugen und auch nicht
zufrieden stellen. Ich kann zu diesem Thema nur meine
subjektive Meinung äussern.Gruss Günter
Gut gebrüllt !
ich denke wenn man sagen würde bis 2003 oder auch 4 erhalten alle rentner ihre volle rente. die nachfolgenden 5 jahre verzichten auf 3% z.b. die nächsten 5 jahre auf 6% usw. (oder ähnliche %sätze.)
das würde reichen. und jeder kann dann pers. vorsorge treiben ohne das die „alten“ ungebührlich geschröpft werden.
die nach diesem zeitpunkt in die rente einsteigenden (also ab cir. 2000) werden angehalten private vorsorge zu treiben.
alles andere ist nichts weiter als mundraub.
t.
Hallo Günter,
Was wir benötigen ist eine Reorganisation aller Sozialsysteme
und des Steuerrechts. Wir benötigen eine Angleichung an die
Mehrwertsteuer auf mindestens zwei Prozentpunkte. Ansonsten
müssen aus meiner Sicht alle lieb gewonnenen Subventionen
gestrichen werden. In der Medizin muss die Vorsorge vor allem
unterstützt werden. Der Einzelne muss wieder lernen sich
selbst - soweit er es kann - zu entwicklen. Der Staat muss
sich auf die wesentlichen Funktionen zurückziehen. Die
Bürokratie muss abgebaut werden.
ich habe keinen grund, Dir in irgendeinem Punkt zu widersprechen, nur finde ich in Deinen Ausführungen keinen Ansatz zur Lösung des Rentenproblems.
Gruß,
Christian
ich denke wenn man sagen würde bis 2003 oder auch 4 erhalten
alle rentner ihre volle rente. die nachfolgenden 5 jahre
verzichten auf 3% z.b. die nächsten 5 jahre auf 6% usw. (oder
ähnliche %sätze.)
Was glaubst Du wohl, wieviel man abzweigen müßte, um innerhalb von fünf Jahren soviel anzulegen, um von da an für den Rest seines Lebens 3 % Einkommensverlust auszugleichen? Vor allem: Wie sollte ein Rentner das bewerkstelligen? Und erst recht: Wie sollte ein heute 65 Jahre alter Mensch soviel beiseitelegen, daß er 3% in fünf Jahren, 6% in zehn Jahren, 9% in 15 Jahren usw. ausgleichen kann?
So funktioniert das nicht.
Gruß,
Christian
Die eine Gruppe kriegt erst ab 1.7. Geld (vorher alles Steuer, etc.)
die andere schon am 1.1. ohne dafür ein Finger zu bewegen…Wobei die eine „Gruppe“ immer noch ein Vielfaches von dem
bekommt,
womit ein Sozialhilfeempfänger sein Leben bestreiten muß! Wer
tatsächlich 50 % Steuern bezahlt, dem bleibt mehr als „ein
Butterbrot“, das kannst du glauben!
Du kannst aber auch glauben, daß jemand, der 50% seines Einkommens abdrückt, sich genau überlegt, ob er in diesem Land noch gut aufgehoben ist. Meinst Du, es macht einen Unterschied, ob jemand von Essen oder Venlo nach Düsseldorf pendelt?
Deine ViKa entnehme ich, dass du noch in der Ausbildung bist
Immerhin steht da überhaupt etwas.
Gruß,
Christian
Hallo Johannes,
bereits bei EInführung des Umlageverfahrens durch Adenauer wurde dieser gewarnt.
Lehrbücher der Versicherungsmathematik aus den 50er Jahren berechnen genau, unter welchen Bedingungen ein Umlageverfahren funktioniert und unter welchen nicht. Es sind also wirklich alles alte Hüte, über die hier gerdet wird.
Liebe Grüße,
Max
Leider gibt es zu wenig :Menschen, die gegen die :systematische
Entsolidarisierung unserer :Gesellschaft angehen(können).Im Moment habe ich ein Verständnisproblem. Wo fehlt es an
Solidarisierung?
Hallo Wolfgang,
zum Beispiel ein durchgeknallter FDPler, der meint seiner Partei was Gutes zu tun, indem er den Rentnern ihren wohlverdienten Lebensabend streitig macht,
z.B. Vertreter der Arbeitnehmerschaft, die den Arbeitern einreden, jeder der Sozialhilfe bezieht, sei ein Sozialschmarotzer,
z.B. Arbeitgeber-Boss Braun, der die Industrie öffentlich auffordert, doch nach Osten (Polen,Slovakei)zu gehen, um billiger zu produzieren.
Solange sich die :Gesellschaftteile gegenseitig :aufeinender hetzen lassen…
Wer hetzt welche Gesellschaftsteile aufeinander?
Alt gegen Jung, Arm gegen Reich, Arbeitsplatzinhaber gegen Arbeitslose,
Rentenbezieher gegen Rentenzahler, Kinderlose gegen Kinderreiche, wieviele Beispiele willst du?
reiben sich diejenigen, die :davon profitieren -
Industrie und Großfinanz - :feixend die Hände.Welchen Nutzen haben Industrie und Großfinanz von z. B.
Massenarbeitslosigkeit?
Ist das nicht klar? Bis zu einem gewissen Maß hat sie sehr wohl was davon! Die Verknappung der Arbeitsplätze führt zum Run auf die Selben, und damit zu einer Senkung der Löhne, und dies, ohne dass dann neue Arbeitsplätze entstehen, was ständig versprochen wird, wenn „Die Lohnkosten gesenkt werden“.
Kannst Du Dir vorstellen, daß jedem Gewerbetreibenden
kaufkräftige Kunden deutlich lieber sind als Leute, die nur
das Nötigste kaufen können? Kannst Du Dir vorstellen, daß es
überhaupt keine Nutznießer von Massenarbeitslosigkeit gibt?
1= Ja.
2= Nein. Wie gesagt: Ein wunderbares Druckmittel!
Kannst Du Dir vorstellen, daß qualifiziertes Personal trotz
Massenarbeitslosigkeit immer rarer und teurer wird? Kannst Du
Dir vorstellen, daß die Massenarbeitslosigkeit in erster Linie
ein Bildungs- und Ausbildungsproblem sowie eine Frage
fehlenden Unternehmertums ist? Beamte schaffen keine
Arbeitsplätze, nur Unternehmer sorgen für Arbeitsplätze!
Also, das ist MIR jetzt zu allgemein! Deine Kampfsemantik ist mir zu abgenudelt!
Wir haben zu wenig Arbeitsplätze,
…die mit einem zum Leben ausreichenden Entgelt bezahlt werden. Soweit richtig!
also brauchen wir mehr
Unternehmer, die neue Produkte für neue Bedürfnisse
vermarkten und produzieren.
(HaHa, das mit den „Neuen Bedürfnissen“ ist lustig!)
Da liegt schon eines der Hauptprobleme. Die Industrie braucht im Großen und Ganzen überhaupt keine neuen Arbeitsplätze. Die kann nämlich wunderbar mit den im Moment angebotenen Arbeitsplätzen produzieren. Tendenz ist eher noch der Abbau.
Sie stellt dann aber plötzlich fest, dass die Binnennachfrage schrumpft.
Welch Wunder!
Kaum dreht man die Einkommensschraube immer fester und beteiligt immer weniger Menschen am Produktionsprozess, schon sparen die Leute und kaufen den Konsumschrott nicht mehr. Wie unfair!!!
Wann merken wir endlich, dass :der Kuchen groß genug ist.
ie Aufteilung stimmt nur :seit längerem nicht mehr.
Was Du sagst, ist so furchtbar allgemein. Wie soll die
Aufteilung genau vonstatten gehen und was soll anders
aufgeteilt werden? Willst Du Substanz besteuern und damit noch
mehr Produktionen verlagern? Willst Du Unternehmen
vergesellschaften und hoffen, daß beamtete Apparatschicks
wirtschaftlich sinnvoll mit Geld umgehen? Willst Du Gewinn
höher besteuern und damit das oft zu geringe Eigenkapital
vieler Unternehmen weiter schwächen und Investitionen
erschweren oder gleich anderweitig stattfinden lassen?
Was erwartest du von mir? Ein Regierungs-und Steuerkonzept??
Fest steht: Bruttosozialprodukt stimmt - Verteilung stimmt nicht mehr.
So ist es leider. Welche Schlüsse ziehst du denn daraus?
Grüße
Günther
Hallo Max,
und das ist der Grund, warum ich mich nicht motivieren kann, hier irgendeine Problemlösung zu unterstützen. Ich kann die Argumentation von Wolfgang Dreyer und Christian (exc) nachvollziehen und ich befürworte das alles in der Sache. Aber ich persönlich lehne es ab, nach jahrzehntelanger Untätigkeit der Politik einen Beitrag zur Lösung dieser Probleme beizutragen. Das praktische an dem System ist aber, dass das niemanden Interessiert: per Gesetz wird mein Beitrag eingefordert. Nur mein Interesse kann niemand erzwingen
Gruß
Johannes
geht doch!
Hallo,
Deutschland 65%, sonst deutlich über 70%. Spannender ist aber
die Betrachtung der „rentennahen“ Erwerbstätigkeit:
Deutschland 48%, sonst > 55%.
In Österreich liegt sie bei 67%, in Deutschland sogar bei 67,5%, Schweiz 66%, EU-15 64%. Japan, USA, Schweden liegen aber soweit ich weiß über 70%.
Letzteres habe ich vergessen. Natürlich ist die Frühverrentung und die langen Ausbildungszeit ein massives Problem. Aber auch hier habe ich andere Zahlen. Erwerbstätigkeitsquote 55-64 Jahre: D 36,8%, OECD 48,4%, Schweiz 67,1%, aber auch Belgien 25,2%, Österreich 27,4%, oder Italien 18,6%.
Nach meinen Zahlen (die natürlich nicht richtig sein müssen) liegt Deutschland im Mittelfeld und nicht am Ende.
„Binnennachfrage“ wird allmählich zu einem Reizwort für mich.
Das Geld wird bei den Beitragszahlern eingesammelt (fehlt also
für Nachfrage), durchwandert anschließend einen
Verwaltungsapparat (erzeugt durch Gehaltszahlungen an
Verwalter (Bundesangestellte) Binnennachfrage) und wird
anschließend ausgezahlt. Wie verändert sich dabei genau
insgesamt die Binnennachfrage?
Ups, Denkfehler bei mir. Sorry, war Schwachsinn.
Haben wir nicht. Die Spätaussiedler zahlen netto in die
Rentenkasse ein.
Da bin ich wohl einem Klischee aufgesessen, ich habe gerade nachgeforscht. Die Altersstruktur ist deutlich jünger, als bei unserer Bevölkerung. Auch hier hast du recht.
2003 machten die reinen Rentenleistungen 88,8 % vom
Auszahlungsvolumen aus, die Krankenversicherungsausgaben 6,2%,
Rehabilitationsleistungen 2,1% die Verwaltungskosten 1,7% und
die restlichen Posten liegen unter 1%. Welche Fremdleistungen
sind bitte das Riesenproblem?
Fremdleistungen bilden (je nach Definition) ca. 34% der Ausgaben, wobei knapp 15% nicht durch den Bund gedeckt werden. Das sind vor allem soziale Ausgleichsmaßnahmen, die in einer „normalen“ Versicherung nichts verloren haben. Hier geht es um Kriegsfolgelasten, Familienlastenausgleich, Ausbildungszeitanrechnungen, aber auch zu geringe Abschläge bei Frühverrentung.
Hier ist ein ganz guter Link dazu:
http://www.vdr.de/internet/vdr/infopool.nsf/($URLRef…
Seit Jahren vertrete ich die Ansicht, daß das Rentensystem
langfristig auf Kapitalanlage umgestellt werden muß. Das geht
logischerweise nicht in 5, 10 oder 15 Jahre, aber über 30
Jahre - also eine Generation - wäre das machbar. Dummerweise
haben wir schon seit meinen derartigen Überlegungen 15 Jahre
verpennt und wenn man die ersten Warner gehört hätte, hätten
wir die Übergangsphase schon seit 10 Jahren hinter uns.
Warum? Wenn es keine demographischen Katastrophen gibt (Der Baby-Boom waren nur ne kleine. Bisher sieht es so aus, als sei die Zeit 2020-2030 der Knackpunkt. Danach wird es wieder besser.), dann funktioniert das System doch ganz gut.
Sollte deiner Meinung nach Kapitaldeckung dann privat, oder staatlich laufen?
Da ich keine grundsätzliche Änderung der Einstellung bei
Politik und Gesellschaft erkennen kann, gehe ich davon aus,
daß wir einfach gemütlich warten, bis der Laden hochgeht.
Na ja, hältst du Riester, Anhebung der Lebensarbeitszeit, Altersteilzeitregelungen etc. für so wenig? Es geht halt in der Politik immer alles etwas langsamer.
Ich melde mich dann von Aruba wieder.
Und wo zur Hölle ist das?
Gruß,
Christian
Auch viele Grüße,
Hannes
Hallo,
Was glaubst Du wohl, wieviel man abzweigen müßte, um innerhalb
von fünf Jahren soviel anzulegen, um von da an für den Rest
seines Lebens 3 % Einkommensverlust auszugleichen? Vor allem:
Wie sollte ein Rentner das bewerkstelligen? Und erst recht:
Wie sollte ein heute 65 Jahre alter Mensch soviel
beiseitelegen, daß er 3% in fünf Jahren, 6% in zehn Jahren, 9%
in 15 Jahren usw. ausgleichen kann?
ich glaube T. meint das anders: je jünger jemand ist, desto weniger Rente kann er erwarten, desto mehr muss er selbst vorsorgen. Aber dieser jemand muss natürlich wissen, was er an Rente überhaupt erwarten kann. Das Stichwort ist hier Planungssicherheit, und die ist nicht gegeben.
Gruß
Johannes
Hallo Christian,
Deutschland 65%, sonst deutlich über 70%. Spannender ist aber
die Betrachtung der „rentennahen“ Erwerbstätigkeit:
Deutschland 48%, sonst > 55%.Neben der sich ändernden Altersstruktur liegt hier nämlich im
Gegentum das Hauptproblem: Zu kurze Lebensarbeitszeit,
verursacht durch zu späten Berufsein- und zu frühen
Berufsaustritt. Ersteres wäre vielleicht gar nicht mal so das
Problem, aber wir schicken reihenweise Menschen mit hohen
Bruoo- und Nettogehältern in den Ruhestand, d.h. sie entfallen
als gute Beitragszahler und erhalten relativ hohe Renten.
Warum? Weil für die keine Arbeit mehr da ist! Davon, daß der Eine länger arbeitet, wird die Arbeit doch nicht mehr! Das verändert auch die Wettbewerbssituation nicht! Das kann bestenfalls geändert werden, wenn die Lohnkosten sinken. Einkommenskürzungen also.
Danach ist es eine Verteilungsaufgabe, ob man mehr Renten
ausbezahlt (also auch Binnennachfrage stärkt),„Binnennachfrage“ wird allmählich zu einem Reizwort für mich.
*g* ich werde das Wort vermeiden, … wenn’s auch schwer fällt.
Das Geld wird bei den Beitragszahlern eingesammelt (fehlt also
für Nachfrage), durchwandert anschließend einen
Verwaltungsapparat (erzeugt durch Gehaltszahlungen an
Verwalter (Bundesangestellte) Binnennachfrage) und wird
anschließend ausgezahlt. Wie verändert sich dabei genau
insgesamt die Binnennachfrage?
OK, da kann ich Dir nur wieder mal Recht geben. Das würde nur anders gehen. … Die Deutsche Bank erinnert sich, wo das geld her kommt, nämlich aus der Industrie, wo sie Großaktionär ist und erhöht da zu Lasten ihrer Rendite die Löhne. … es ist logisch, daß bei der Industrie kaum Gewinne anfallen, wenn die gebündelt und gezielt die Deutsche Bank verzeichnet. Dann können die Unternehmer jammern und Löhne senken, um an den Aktien der Deutschen Bank noch mehr zu verdienen. … (sieh, meine linke Tasche ist leer, aus der wirst Du bezahlt. … steckt alles in der Rechten!
Seit Jahren vertrete ich die Ansicht, daß das Rentensystem
langfristig auf Kapitalanlage umgestellt werden muß. Das geht
logischerweise nicht in 5, 10 oder 15 Jahre, aber über 30
Jahre - also eine Generation - wäre das machbar. Dummerweise
haben wir schon seit meinen derartigen Überlegungen 15 Jahre
verpennt und wenn man die ersten Warner gehört hätte, hätten
wir die Übergangsphase schon seit 10 Jahren hinter uns.
Ja, die Rentenkassen hätten Kapital anhäufen müssen. Das hätte unter Schmidt schon anfangen müssen. Das kann ich noch nicht mal Kohl in die Schuhe schieben, obwohl der das zusammen mit Blümchen hätte korrigieren können.
Da ich keine grundsätzliche Änderung der Einstellung bei
Politik und Gesellschaft erkennen kann, gehe ich davon aus,
daß wir einfach gemütlich warten, bis der Laden hochgeht.
Da sind wir einer Meinung, auch wenn ich das Problem an anderer Stelle sehe. Die Industrie wird Leute entlassen und Löhne senken und sich gleichzeitig über zurückgehende Umsätze wundern, bis es zu spät ist.
… Ich habe nicht ‚Binnenkaufkraft‘ gesagt!!!
Ich melde mich dann von Aruba wieder.
Ich dann aus den Slums. Aber bestimmt nicht bettelnd! ich glaube nicht, daß ‚Reichtum‘ in ein paar Jahren in Deutschland noch Spaß macht. … Wie kann man nur so dumm sein. …
Gruß, Rainer
Hallo Hannes.
Deutschland 65%, sonst deutlich über 70%. Spannender ist aber
die Betrachtung der „rentennahen“ Erwerbstätigkeit:
Deutschland 48%, sonst > 55%.In Österreich liegt sie bei 67%, in Deutschland sogar bei
67,5%, Schweiz 66%, EU-15 64%. Japan, USA, Schweden liegen
aber soweit ich weiß über 70%.
Letzteres habe ich vergessen. Natürlich ist die Frühverrentung
und die langen Ausbildungszeit ein massives Problem. Aber auch
hier habe ich andere Zahlen. Erwerbstätigkeitsquote 55-64
Und von nichts anderem sprach ich, als ich „rentennah“ schrieb.
Jahre: D 36,8%, OECD 48,4%, Schweiz 67,1%, aber auch Belgien
25,2%, Österreich 27,4%, oder Italien 18,6%.
In Belgien werden m.W. nur Vollzeittätigkeiten gezählt und Italien liegt die Quote der berufstätigen Frauen > 50 Jahren so ziemlich genau bei 0.
Hier ist ein ganz guter Link dazu:
http://www.vdr.de/internet/vdr/infopool.nsf/($URLRef…
Endlich spielt mal jemand mit, der auch ein bißchen recherchiert. Dennoch muß ich leider widersprechen. In dem Artikel werden die Leistungen des Bundes betrachtet, die direkt zurechenbar auf versicherungsfremde Leistungen gezahlt werden. Der Bundeszuschuß für die Rentenversicherung liegt inzwischen bei insgesamt rd. 80 Mrd. Euro und reicht damit dicke aus, um die versicherungsfremden Leistungen zu decken. Ob der Zuschuß dafür nun gedacht ist, spielt keine Rolle.
Jahre - also eine Generation - wäre das machbar. Dummerweise
haben wir schon seit meinen derartigen Überlegungen 15 Jahre
verpennt und wenn man die ersten Warner gehört hätte, hätten
wir die Übergangsphase schon seit 10 Jahren hinter uns.Warum? Wenn es keine demographischen Katastrophen gibt (Der
Baby-Boom waren nur ne kleine. Bisher sieht es so aus, als sei
die Zeit 2020-2030 der Knackpunkt. Danach wird es wieder
besser.), dann funktioniert das System doch ganz gut.
Es gibt immer wieder demographische Schwankungen und dagegen hat ein Umlagesystem keine Chance, insbesondere dann nicht, wenn es mit Reserven nahe null gefahren wird. Hinzu kommt, daß es gar nicht mal demographische Störungen sein müssen. Einfach wirtschaftliche Schwächephasen gibt es immer wieder und die haben einen sehr interessanten Effekt: Es gibt weniger Beitragszahler und mehr Rentenempfänger, daraus folgen höhere Beiträge und somit eine weitere Schwächung der Wirtschaft. Von einer rückläufigen Binnennachfrage muß man da gar nicht erst anfangen *g*
Aber das Umlageverfahren hat noch einen weiteren Nachteil gegenüber einem Anlageverfahren. Letzteres stellt nämlich automatisch über die langjährige Verzinsung mindestens (!) einen Inflationsausgleich sicher. Beim heutigen Rentensystem konnte bisher jeder Leistungsempfänger froh sein, wenn er seine eingezahlten Beiträge wenigstens inflationsbereinigt wieder rausbekam, eine tatsächliche (Netto)Verzinsung ist unvorstellbar.
Sollte deiner Meinung nach Kapitaldeckung dann privat, oder
staatlich laufen?
Privat mit staatlich vorgegebenen Modalitäten.
Da ich keine grundsätzliche Änderung der Einstellung bei
Politik und Gesellschaft erkennen kann, gehe ich davon aus,
daß wir einfach gemütlich warten, bis der Laden hochgeht.Na ja, hältst du Riester, Anhebung der Lebensarbeitszeit,
Altersteilzeitregelungen etc. für so wenig? Es geht halt in
der Politik immer alles etwas langsamer.
Altersteilzeit habe ich nie verstanden. Da wird einer erfahrener Mitarbeiter in der Blüte seiner Jahre bei 50-70 % seines Bruttogehaltes unter teilweiser Sozialisierung der Kosten vor die Tür gesetzt, damit angeblich (!) ein junger Mitarbeiter, der von Tuten und Blasen keine Ahnung hat, den Job des älteren Mitarbeiters übernehmen kann. Das liest sich schon wie Schwachsinn und ergibt in der Praxis noch viel weniger Sinn.
Riester ist auch für den Eimer, denn kein geistig gesunder Mensch setzt sich über Stunden hin und versucht die Formulare zu entschlüsseln bzw. auszufüllen, um dann am Ende einen zweistelligen Betrag als Förderung zu kassieren. Kein Wunder, daß die ganze Veranstaltung im Sande verlaufen ist.
Und von einer Verlängerung der Lebensarbeitszeit ist nichts zu merken.
Ich melde mich dann von Aruba wieder.
Und wo zur Hölle ist das?
http://www.cia.gov/cia/publications/factbook/geos/aa…
Gruß,
Christian
auf zu den Lösungen!
Hallo Hannes.
Erstmal zu den Erwerbstätigkeitsquoten: Ich wollte eigentlich nur aufzeigen, dass es in Deutschland nicht schlechter ist, als in so manchen Nachbarländern (Österreich, Italien, meines Wissens auf Frankreich). In Deutschland (und in diesem Forum) gibt es die Tendenz sich zu Tode zu jammern. Das ist nicht angebracht und bringt uns nichts.
Hier ist ein ganz guter Link dazu:
http://www.vdr.de/internet/vdr/infopool.nsf/($URLRef…
Schrecklich! Nicht nur das mein Link nicht funktioniert, sondern ich hab auch noch veraltete Zahlen. Peinlich, peinlich.
Gut, das Problem dürften wir jetzt eingekreist haben. Das System ist anfällig für demographische und wirtschaftliche Fehlentwicklungen. Ersteres können wir nur wenig steuern, außer mit einer sinnvollen Einwanderungspolitik. Bei letzterem sollte uns nur interessieren, ob durch Veränderungen in der Rentenpolitik positive Effekte auf den Arbeitsmarkt zu erreichen sind.
Du machst gleich Nägel mit Köpfen und willst das gesamte Rentensystem umstellen. Das ist wohl der am weitesten reichende und langfristigste Lösungsansatz (hier bin ich beinahe verleitet Superlative zu verwenden, da es den Rahmen politischer Langfristigkeit wirklich sprengt). Wenn ihr einmal Anlageverfahren haben, dann kann uns Demographie wurscht sein. Und auch der negative Arbeitsmarkteffekt ist nicht mehr vorhanden.
Doch sehe ich da einige Probleme:
Korrigiere mich, wenn ich falsch liege, aber eine Umstellung ist doch erstmal eine Mehrbelastung. Also normaler Rentenbeitrag für das Umlageverfahren und gleichzeitig Anlageverfahren anfangen (wird ja derzeit als private Vorsorge praktiziert). Ich werde jetzt nicht das Wort mit B sagen, aber du weißt was ich meine
Wenn wir auch die wirtschaftliche Entwicklung nur schwer prognostizieren können, so ist die demographische relativ eindeutig. Wir werden 2020 bis 2040 von der demographischen Seite noch deutlich mehr unter Druck geraten, als wir heute sind (Erwerbstätigkeitsquote unter 50%). Wenn die wirtschaftliche Situation dann ähnlich schlecht ist, werden wir daran zu knabbern haben.
Doch wie viel Nutzen bringt eine heutige langsame Umstellung auf Anlageverfahren 2020? Wenn mich nicht alles täuscht dürfte der Effekt nicht riesig sein, oder? Natürlich gibt es immer eine Begründung jetzt gerade nicht anzufangen. Allerdings scheint mir im Blick auf die demographischen Entwicklung (das einzige was wir hier jedenfalls einigermaßen voraussagen können) ein Wechsel jetzt nicht als richtige Strategie.
Nun könnten noch andere Probleme bei Anlageverfahren auftreten. So hätte ich durchaus Bedenken, wenn meine Rente an der Börse angelegt ist. Die Renten müssten finanzkrisensicher angelegt sein. Auch stellt sich die Frage nach dem Pflichtcharakter. Eine private Vorsorge nach dem Motto „ich spare für die Rente, soviel ich will“ wäre eine sozialpolitische Katastrophe. Also Zwischenlösungen a la Mindestrente aus Umlageverfahren plus private freiwillige Vorsorge führen zur Altersarmut, die jetzt schon erschreckend hoch ist.
Ich bin der Meinung, dass mittelfristig die Herstellung der (gefühlten) Rentensicherheit ganz entscheidend ist. Die chaotischen Diskussionen rund um die Unfinanzierbarkeit des Rentensystems machen einen guten Teil der Verunsicherung der Bürger aus. Ein beachtlicher Teil jüngerer Menschen ist der Überzeugung selber wenig, oder gar keine Rente beziehen zu werden.
Da war ein Herr Blüm mit seinem gebetsmühlenartigem „Die Renten sind sicher“ (als könnte das irgendjemand vorhersehen) klüger.
Zur Sicherheit gehört auch dazu, dass wir versuchen die Versicherungsbeiträge, als auch die Rentenhöhe möglichst über Jahre hinweg garantieren zu können. Planungssicherheit ist für alle beteiligten wichtig. Wenn dazu eine Rentensenkung notwenig ist, dann würde ich vorschlagen (ganz im machiavellistischen Sinn) alle Senkungen auf einmal am Anfang der Legislaturperiode zu machen und dafür Rentensicherheit zu bieten.
Sollte deiner Meinung nach Kapitaldeckung dann privat, oder
staatlich laufen?Privat mit staatlich vorgegebenen Modalitäten.
Na ja, Privat hat ja auch so seien Nachteile. Die Verwaltungs- und Werbekosten zum Beispiel. Und da die Anlage relativ risikofrei sein muss, sehe ich kein Grund, warum das staatliche (oder teilstaatliche) das nicht erledigen sollten. Verlocken private nicht gerade zu höherem Risiko, da dadurch die Renditen besser ausfallen könnten?
Ich bin mir auch nicht sicher, ob das Glück bei der Versicherungsauswahl (und bei den meisten wird es wohl mehr Glück als Fachwissen sein) wirklich über die spätere Rentenhöhe mitentscheiden sollte.
Mit der Altersteilzeit ist das halt so ne Sache. Bleiben dadurch mehr länger im Job, wenn auch nur Teilzeit, oder fördert es eher noch die Frühverrentung auf Etappen?
Die USA hat das Problem mit einem Antidiskriminierungsgesetz gegenüber älteren Arbeitnehmern versucht zu lösen. Vielleicht wäre auch eine Idee ab einem gewissen Alter auf den Arbeitgeberanteil bei Arbeitslosengeld zu verzichten. Wenn sie nicht in Arbeit kommen, würden wir sie ja eh frühverrenten.
Und von einer Verlängerung der Lebensarbeitszeit ist nichts zu
merken.
Tja, die steht wirklich erst auf dem Papier.
Ich melde mich dann von Aruba wieder.
Hübsch! Hat ne Altersverteilung, wie bei uns in den 50ern. Das wird dir wie der Ort des Jungbrunnens vorkommen im vergleich zum vergreisenden Deutschland.
Viele Grüße,
Hannes