Hier steht: unter 1086€ Einkommen im Monat als Single ohne Kind, ist man "arm"

Muss man von den 1086€ noch die Miete bezahlen oder geht der Betrag für Miete nochmal extra???

klar musst du noch die Miete bezahlen!

oder wärst du „arm“ wenn du 1000€uronen monatlich zum verballern hast?

Erschreckend find ich die Anzahl der Erwerbstätigen und Rentner :pensive:

Ok WOW.
Ich gehe Teilzeit arbeiten und bekomme aufstockend Hartz 4 und habe etwa 1200 - 1300 € im Monat… Ich bin Millionär.
Und trotzdem reicht das Geld nich. Miete sehr teuer.

Hallo,

wenn man erst mal mit so wenig Geld auskommen muss(te) und dafür vielleicht sogar 40h/Woche arbeiten geht, fühlt man die relative Armut und was sie bedeutet.

Grüße

1 Like

Das wird noch viel dramatischer, wenn die Agenda 2010 richtig greift, in dem Fall die Absenkung der Rente auf ca. 43% des letzten Einkommens. Im Moment sind es noch ca. 47%. Das wird gern mal vergessen und die Wenigsten wissen es (was ist eigentlich schlimmer?) Rechnet man dann noch den Kaufkraftverlust dazu, liegt in dieser Situation noch eine Menge Sprengkraft.
Kein großer Trost ist in dem Zusammenhang übrigens das neue Betriebsrentenstärkungsgesetz (das heißt tatsächlich so), das ab dem nächsten Jahr die Arbeitgeber verpflichtet, einen Zuschuss von mindestens 20€ zur betrieblichen Altersvorsorge zu leisten für AN, die bis 2.200€ brutto verdienen.

Soon

1 Like

Ich hatte es neulich mal ausgerechnet: die Zahl der relativ Armen steigt in wirtschaftlich guten Zeiten und sinkt in wirtschaftlich schlechten Zeiten. Wenn die Zahl der relativ Armen irgendetwas über die sozialen Verhältnisse in einem Land aussagen sollte, so müßte es genau anders herum sein. Schlußfolgerung (die ohnehin auf der Hand liegt): die relative Armut betrifft Menschen mit einem tendenziell konstanten Einkommen. Wenn das Einkommen des Restes der Bevölkerung steigt, so steigt also die relative Armut, weil Einkommensgrenze zur relativen Armut steigt.

Mit einer Argumentation auf derart wackligen Füßen schießt man ein Eigentor und erweist den wirklich Armen einen Bärendienst.

5 Like

Musst nur Teilzeit arbeiten und schwups bist du arm… selbst in sehr gut bezahlten Jobs. Das ist neben großen Familien schlicht die einzige Erklärung von „Erwerbsarmut“, dann mit Mindestlohn hast als Single schon mehr.

Rentner finde ich nicht erschreckend und einfach nur logisch. Immer spätere Erwerbseintritte, immer mehr Migranten die erst spät nach Deutschland gekommen sind und damit keine Rentenpunkte aufbauen konnten, unterbrochene Erwerbsbiographien nach der Wende und nach dem Strukturwandel. Hinzu kommt dann in Zukunft die demografische Entwicklung. Die einzige richtige Konsequenz „länger arbeiten“ lehnen die Deutschen ja ab.

Durch die viel viel viel längere Rentenbezugszeit und laufende Steigerungen hat sich die gezahlte Rente seit den 70ern fast verfünffacht, kaufkfaftbereinigt ist es heute immer noch mehr als das doppelte was ein Rentner kassiert. Und da beklagt man sich?

Der Nachaltigkeitsfaktor ist absolut sinnvoll. Eingeführt wurde dieser übrigens 1997 also weit vor der Agenda. Rot-Grün hat ihn zwischendurch wieder abgeschafft um ihn dann peinlich berührt wieder einzuführen. Was viel besseres hat das Rentensystem noch nicht erlebt.

Mit 40h hat man sogar mit Mindestlohn mehr.

Die Armutsquote ist dank Millionenfachem Zuzug von Armen in den letzten Jahren leicht gestiegen (man darf hierbei auch nicht vergessen dass heut doppelt so viele Leute wie früher studieren - die meisten Studenten sind statistisch arm) unter deutschen Arbeitnehmern ist die Armut deutlich zurück gegangen.

hi,

was schwebt dir denn bei einer Teilzeitstelle vor?
das muss ja zwangsweise damit enden, dass man wenig Geld hat.

grüße
lipi

Minimal mehr … aber dass es diverse Modelle gibt, um den Mindestlohn (erfolgreich) zu unterschreiten, ist Dir bekannt?!

Nee, wir brauchen darüber nicht diskutieren. Ich finde es eine nur eine Sauerei, dass in einem der reichsten Länder dieser Erde, mit einer so wahnsinnig hohen Produktivität und mit so einer immens hohen Steigerungsrate Rate des Reichtums wir überhaupt über Mindestlohn und relative Armut reden müssen.

… Chaoten-Gerhard sei dank …

„Wir müssen und wir haben unseren Arbeitsmarkt liberalisiert. Wir haben einen der besten Niedriglohnsektoren aufgebaut, den es in Europa gibt.“

soll er 2005 in Davos gesagt haben FR

Schönen Abend

5 Like

Dann solllte man vielleicht

  • Scheidungen verbieten (denn ein großer Anteil der „Armen“ ist alleinerziehend)
  • Keine Flüchtlinge mehr aufnehmen (die sind statistisch alle arm)
  • einen Zeitsprung zurück ans Ende des WK2 machen, Stalin töten und so verhindern dass der Sozialismus die DDR zerstört
  • China wieder sozialistisch und extrem arm machen mittels Zeitsprung in die 80er und so verhindern dass die ganze Dreckindustrie aus dem Pott abwandert
  • extrem hohen Zulassungsvoraussetzungen an Hochschulen einführen und so verhindern das so viele Leute studieren (Studenten sind meist arm)
  • allgemein keine Migration zulassen (54% der Hartzer)
  • arbeiten bis mindestens 75

Deine Meinung man müsse die Leute nur mit Geld vollmüllen wird die Armut nicht senken sondern drastisch steigen lassen.

Du bist nen witziges Kerlchen. Du hast weder verstanden, was ich meine, noch scheinst Du Ahnung von Volkswirtschaft oder Statistik zu haben …

Is aber nicht schlimm. Eine Meinung scheint heutzutage ohnehin wichtiger als Wissen.

Grüße

2 Like

Ich habe die Zahlen von 2005 bis 2017 noch einmal gegeneinander laufen lassen. Der Korrelationskoeffizient von Arbeitslosenquote und relativer Armutsquote liegt bei - 0,76. Was das bedeutet, muß ich ja wahrscheinlich nicht erklären.

Umso mehr lohnt es sich, sich über die Ursache von relativer Armut Gedanken zu machen.

Ganz vorne: allgemein steigende Einkommen. Aufgrund der systematisch blödsinnigen Berechnungsmethode der relativen Armut ist die Hauptursache für den flächendeckenden Anstieg relativer Armut ein allgemeines Einkommenswachstum.

Bei den individuellen Gründen sind im wesentlichen zu nennen: zu niedrige Rente (insbesondere im Osten), Arbeitslosigkeit, Scheidung und natürlich fehlende berufliche Qualifikation (ob nun Migrant oder nicht). Natürlich war Cambos Darstellung überspitzt, aber am Ende nicht allein deshalb falsch.

Natürlich überspitzt aber die Ursachen liegen einfach recht klar auf der Hand. Immer mehr Rentner, starke Armutszuwanderung, immer mehr Alleinerziehende, steigende Einkommen, immer mehr Studenten, strukturschwache Gebiete.

Darüber braucht man ja nicht zu diskutieren.

Dagegen kann man was machen, aber diese Maßnahme dürften keinem linken Gefallen. Grenzen dicht, längere Lebensarbeitszeit, Sanktionen auch für Alleinerziehende, starke Zulassungsbeschränkung ab Hochschulen,…

Mit höheren Sozialleistungen treibt man noch deutlich mehr Menschen in Armut. Die frühere Arbeitslosenhilfe war ein riesiger Fehler.

Es ist aus meiner Sicht völliger Unsinn, bei der negativen Änderung eines Vergleichswertes die Schuld auf den Vergleich an sich zu schieben. Ja, dass sich der Anteil der Menschen mit „relativer Armut“ vergrößert, liegt daran, dass der statistische Wert des mittleren Einkommens steigt. Aber es liegt auch daran, dass die unteren Einkommen nicht im selben (prozentualen) Maße steigen und so die Zahl derer, die so ein geringes Einkommen bekommen damit automatisch größer wird. Simple Mathematik.

Jetzt einfach die Bemessungsgrenze zu ändern, zum Beispiel auf 40% vom mittleren Einkommen, würde zwar die Statistik verbessern - die Anzahl der Betroffenen wäre geringer - trotzdem gäbe es noch 13,7 Millionen Menschen, die mit weniger als 1100 € netto im Monat als Single auskommen müssten oder mit <2300 im 4-Personen-Haushalt.

Das Ändern der Rechnungsgrundlage würde diese Menschen nicht wohlhabender machen oder ihnen einen besseren Lebensstandard ermöglichen oder „Teilhabe“, es wäre nur ein Taschenspielertrick, wie ihn die Politik bei den Arbeitslosenzahlen macht.

Stell Dir einfach nur mal vor, wir, die Gesellschaft, würden allen Menschen über 65 und die, die aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr erwerbsfähig sind, einen Mindeststandard auf höhe des Pfändungsfreibetrages zugestehen. Die Folge wäre, dass mit einem Schlag gut 4,5 Millionen Menschen über den statistischen Bemessungswert fielen.

Aber wir beide diskutieren jedes Jahr über die relative Armut. Und so, wie ich Deine Position akzeptiere, aber nicht teile, wirst Du wahrscheinlich meine nie teilen. Aber vielleicht akzeptierst Du ja wenigstens, dass es Menschen gibt, wie mich, die anderen Menschen ein lebenswertes Leben zugestehen.

Grüße

P.S.:

Ich gebe ehrlich zu, dass meine Kenntnisse in Statistik nicht so weit reichen, um diese Korrelation zu überprüfen. Aber ein vom Gefühl scheint sie mir unlogisch. In dieser Zeit hat sich die Arbeitslosenquote fast halbiert, von 11,7% auf 6,4%. Oder anders gesagt, sie ist um gut 5 Prozentpunkte gesungen. Die Zahl für relative Armut ist um 1 Prozentpunkt gestiegen, von 14,7 auf 15,%. Man könnte auch formulieren, dass obwohl mehr Menschen per Definition Arbeit haben, die Quote der Menschen, die in relativen Wohlstand leben, nicht gestiegen, ganz im Gegenteil.

2 Like

Du glaubst wirklich, dass ein einzelner dafür verantwortlich ist?

:hushed:

1 Like

Nein, natürlich nicht. Auch er ist nur nur eine Marionette. Aber ein Gestaltungs- bzw. Veto-Recht in gewisser Höhe haben auch stets die Kanzler gehabt.

Ich erinnere nur daran, dass sich Schmidt mit Händen und Füßen gegen die Einführung des privaten Fernsehens wehrte. Er hatte Sorge, dass diese Form des Mediums die Menschen verblödet. Unter Kohl dauerte es nur ein paar Monate bis die „geistig-moralische Wende“ dazu führte, dass „Frauentausch“, „Verklag mich doch“, „Blaulichtreport“, „Dschungelcamp“, „Naked Attraction“ und Co. den Weg bereitete wurde…

Und erst unter Schröder wurde normal, was unter Kohl noch unmöglich schien: Deutschland beteiligt sich an Kriegen, die nicht der Landesverteidigung dienen.

Und die Aushebelung des Dublin-Abkommens, die sogenannte „Grenzöffnung“ geht wohl tatsächlich allein auf Frau Merkel zurück, die sich vorher weder mit Partei, Regierung oder Parlament beraten hat.

Also nein, es ist in vielen Fällen nie einer alleine, aber es sind stets einzelne Personen, die starke Impulse geben können.

Grüße

2 Like

Hallo,
zwar zahlen viele, sogar die meisten Miete. Doch woertlich genommen, man MUSS nicht Miete bezahlen. Jedenfalls nicht fuer eine grosse Wohnung in einem Haus aus Stein. Manche wohnen im Auto oder auf dem Campingplatz fuer kleines Geld, allerdings auch ne Art Miete. Manche bewohnen ein eigenes Haus ohne Miete und ohne Vermoegen bei Einkommensarmut.

Was hat denn Einkommen mit Arm, also Reichtum zu tun?
Manche sind so reich, die haben gar kein Einkommen mehr noetig. Mit deren Null Einkommen sind sie nicht arm, oder wie?
Immer diese Verwechselungen in den Medien, sie koennen Einkommen und Vermoegen nicht auseinanderhalten. Wen wollen sie dumm-halten oder -machen? Das ist wie ein Verwechseln von Geschwindigkeit und Weg in einer Aussage wie: mit 5 Stundenkilometern kommt man nicht ans Ziel.
Gruss Helmut