Hier stimmts

Hallo Musiker und alle die so was interessiert,

unter

http://members.eunet.at/tolarger/MUSIK/stimmung.htm#…

wird ausführlich und verständlich erläutert, welche Systeme und Verfahren es gibt um Instrumente zu stimmen. Wohl dem, der ein absolutes Gehör hat.

Gandalf

Schöne Seite, aber …
Hallo Gandalf,

einen kleinen Einwand hätte ich bezüglich deiner Bemerkung:

Wohl dem, der ein absolutes Gehör hat.

Ein absolutes Gehör ist nur notwendig für physikalische Messungen. Für musikalische Stimmungen reicht ein relatives Gehör aus und ist in der Regel zum Musizieren auch besser geeignet, weil sich die Schwankungen vom absolut festgelegten Ton nicht so störend für den Betreffenden bemerkbar machen.

Ob also der Kammerton a 440 Hz oder 445 Hz hat, ist nur für Naturwissenschaftler interessant, beim Musiker muss im Prinzip nur das Verhältnis (Terz, Quarte etc.) stimmen.

Wahrscheinlich wusstest du das schon, und ich wollte dich auch nicht irgendwie verbessern. Weil das aber ein weit verbreitetes Vorurteil ist, wollte ich das wenigstens anmerken.

Herzliche Grüße

Thomas

leiser Widerspruch
Hi Thomas,

Ob also der Kammerton a 440 Hz oder 445 Hz hat, ist nur für
Naturwissenschaftler interessant, beim Musiker muss im Prinzip
nur das Verhältnis (Terz, Quarte etc.) stimmen.

da bin ich ein wenig anderer Meinung: Wenn sich „Liebe Elise“ auf dem Plattenteller dreht, dann greife ich zur Klampfe und schruppe ein wenig dazu - und freue mich, wenn die Klampfe immer noch sauber auf das „a“ gestimmt ist. Die Stimmung nach der absoluten Tonhöhe ist also dann eine Erleichterung, wenn einer musiziert und währenddessen ein Musikant dazukommt. Es lebe die Stimmgabel!

Mit harmonischem Gruß
Ralf

Frequenzen und Meinungen
Hallo Ralf,

ich habe schon absichtlich geschrieben, dass es für Musiker nur prinzipiell so ist. Ich denke, dass gerade dein Beispiel mit der Klampfe zeigt, dass es sich um ein Vorurteil handelt. Denn das, was du „sauber gestimmt“ nennst, bedeutet ja gerade, dass die Gitarre nach dem Ton a gestimmt wird und dass eben das Verhältnis der anderen Töne zu eben diesem a stimmen muss.

Dass aber der Ausgangston (der Stimmgabel) wirklich den festgelegten Frequenzen entspricht, das setzt du nur voraus. Ein absolutes Gehör ist so definiert, dass für den Hörenden gewisse Abweichungen genau dieses Ausgangstons hörbar ist. Für Musiker ist aber - wiederum prinzipiell - nur wichtig, dass die übrigen Töne zum Ausgangston passen.

Natürlich wird man größere Abweichungen auch bemerken, wenn man kein absolutes Gehör hat, aber kleinere Abweichungen (nicht der Stimmung, sondern der Frequenz des Ausgangstons) nimmt der normale Musiker nicht wahr.

Aber im Bereich des Zusammenstimmens mit anderen Tönen nimmt der Musiker sehr wohl auch schon kleinere Abweichungen wahr, und das betrifft das, was du „saubere Stimmung“ nennst.

Summa: Wenn also der Ausgangston von der vorgegebenen Frequenz abweicht und nun die anderen Töne auch nach diesem nicht ganz exakten Ausgangston im richtigen Verhältnis gestimmt werden, dann ist die harmonische Stimmung korrekt, obwohl der Ausgangston streng genommen nicht exakt ist.

Hier gibt es eigentlich auch keine Meinungen (im umgangssprachlichen Sinn), es sei denn, man wollte Meinungen wie etwa Platon nach Wahrheit und Falschheit unterscheiden. Im letzteren Fall müsste man deine Meinung dann als „falsch“ bezeichnen, weil ihre Begründung nicht „stimmig“ :smile: ist. Denn du verwechselst in deiner Argumentation die beiden Ebenen des Ausgangstons einerseits und der harmonischen Stimmung andererseits und verfällst so dem Irrtum, der eben - wie ich schon sagte - weit verbreitet ist.

Herzliche Grüße :wink:

Thomas Miller

Hallo Ralf, hallo Thomas,

ein Freund von mir hat das absolute Gehör und ich war mal dabei, als er und einige ander Absoluthörer ihre Fähigkeit übten.

Das fing mit einem Notendiktat an. Ein Sinustongenerator erzeugte einen Ton und die Damen und Herren schrieben fleißig Notennamen auf, auch ob der Ton verstimmt war und wenn ja um wieviel etwa.
Mein Freund ist in der Lage absolute Unterschiede von ca. 1/8 Halbtonschritt sicher zu unterscheiden, also a´ einen 1/4 Halbton zu niedrig.
Ich hab schon Schwierigkeiten einen Ton mit einer Stimmgabel als Vergleich auf 1/8 Halbton als verstimmt zu erkennen (Sinuston). Bei komplexen Klängen helfen die Schwebungen.

Dann wurden Instrumente verschoben gestimmt vorgespielt, bzw. Schallplatten schneller oder langsamer.
Und obwohl die relative Stimmung stimmt, haben viele Absoluthörer Abneigungen gegen verschoben gestimmte Musik.
Daher auch Abneigungen oder Vorlieben zu bestimmten Orchestern. Die Berliner z.B. stimmen etwas höher als 440 Hz und es gibt einige Absoluthörer, die das angenehm finden, andere finden es grauenhaft - Geschmackfrage!

Gandalf

1 Like