Hallo!
Es ist meine erste Baufinanzierung (Neubau einer Wohnung zur Selbstnutzung) und ich bin von allen Angeboten total überfordert. Worauf muss ich achten? Es sind so viele Parameter im Spiel: Zinsen, Tilgungsrate, Sondertilgungen, Tilgungssatz, Zinsbindungsfrist, Bereitstellungszinsen, …
In zwei Wochen gehe ich zum Notar und brauche ich eine Bestätigung. Dann vor Ende des Jahres ist Baubeginn (30% der Zahlung wird fällig) und nach weiteren 16 Monaten erfolgt die Übergabe (mit Auszahlung, 30-40% der Zahlung aber schon beim fertigen Rohbau fällig).
Gesamtpreis ist 460.000 (inklusive Notarkosten und Stellplatz, der 12.500 kostet), Eigenkapital ist momentan 205.000, aber am Ende jedes Monats kann ich in der Regel locker 3.500 Euro zur Seite legen. 3.500 wäre auch meine monatliche Belastung (spricht Rate). Wie soll die Finanzierung am günstigsten gestaltet werden? Wie muss ich die Parameter einstellen lassen? Und wie soll es mit den Geldzuflüssen seitens der Bank zeitlich vorgehen? Mein Einkommen ist sehr sicher und trotz meines nicht so höhen Alters möchte ich so schnell wie möglich die Wohnung abbezahlen (wenn es ratsam ist).
Ich wäre für jeden Tipp sehr dankbar!!
Gruß an alle
Paul
Hallo Paul,
welche Erwartungen hast Du an dieses Forum? Dass nun viele weitere Berater ihre Vorschläge ausarbeiten und Dich im Zweifel damit noch weiter verwirren?
Das Einzige, was mir zu der Thematik einfällt: Du brauchst einen Berater, dem Du Dein Vertrauen schenken kannst und willst. Eine Baufinanzierung berührt weitere Aspekte, die man aus meiner Sicht nur im Gespräch erörtern kann. Wenn die wichtigsten Daten zusammengetragen sind, kann man über ein Gesamtkonzept reden. Das hat viele unterschiedliche Aspekte, die ineinander greifen. Ganz am Ende steht dann auch die Kondition, die Du bekommst.
Soweit meine Meinung zu dem Thema. Schönes Wochenende,
Uli.
Lieber Anfrager,
zunächst berechne den Finanzierungbedarf.
Als „echten“ Kaufpreis für Wohnung incl. TG-Platz ermittle ich rd. 466.000 €.
Die Nebenkosten für Notar, Grundbuch und Grunderwerbsteuer (ca. 5 % des Kaufpreises) errechne ich mit rd. 23.000 €.
Diese Nebenkosten kürzen Dein verfügbares Eigenkapital auf rd. 182.000 €, von denen rd. 132.000 € bei Baubeginn fällig sind.
Es verbleibt nach meiner Rechnung damit ein Finanzierungsbedarf von rd. 284.000 €.
Diesen würde ich in 2 Teile mit unterschiedlichen Zinslaufzeiten aufsplitten und maximal 2 % Tilgung wählen. Damit ergibt sich eine recherische Darlehenslaufzeit von rd. 26 Jahren.
Keinesfalls würde ich meine Finanzierung auf eine monatliche Rückzahlungsrate von 3.500 € ausrichten.
Du wärst nicht der Erste, der sich hier überschätzt - was heisst schon „locker“ und „in der Regel“. Denk an geänderte wirtschafliche Situationen, bedingt z.B. durch familiäre Veränderungen.
Wenn Du neben der regulären Kreditrate etwas beiseite legen kannst, dann spare damit laufzeitkongruent zum Ablauf der ersten Zinsbindung etwas an und führe den Teilbetrag in einer Summe zurück.
Ansprechpartner für die Finanzierung sollte übrigens primär Deine Hausbank, bei welcher Du das Girokonto hast, sein.
Gruss
Walter
Hallo,
erstmal die Begrifflichkeiten:
Zinsen: Der Preis, den man für das Ausleihen des Geldes an die Bank zahlt.
nominaler Zins: Der Prozentsatz, mit dem die Summe der monatlich zu zahlenden Zinsen berechnet wird. v
effektiver Zinssatz: Der „Vergleichszinssatz“, er wird nach gewissen vorgegebenen modalitäten berechnet. Eigentlich sollten alle Gebühren enthalten sein, ist aber tatsächlich nicht immer der Fall.
Tilgungsrate: Müsste richtger Weise „Zins- und Tilgungsrate“ heissen, gemeint ist wohl der monatlich an die Bank zu zahlende Betrag. Wird auch Kapitaldienst genannt.
Tilgungssatz: Der Prozentsatz, mit dem der monatlich an die Bank zurückzuzahlende Betrag berechnet wird. Berechnet wird vom anfänglichen Darlehen.
Da die Zinsen monatlich weniger werden, aber die Zins- und Tilgungsrate gleich bleibt, erhöht sich die monatliche Tilgung.
Sondertilgungen: Sind zusätzlich zur regelmäßig geleisteten Tilgung eingebrachte Beträge.
Bereitstellungszinsen: Da die Bank das Geld nicht herstellt, sonder sich das Geld auch leiht und dann das Darlehen weitergibt, entstehen der Bank bereits Kosten für das Darlehen, auch wenn es ganz oder Teilweise noch nicht in Anspruch genommen wurde. Hier werden von den Banken unterschiedliche Zinssätze verlangt. Meist 0,25 % was heut zu Tage sehr teuer ist.
Zinsbindungsfrist: Hier hat man heute die Möglichkeit bis zu 30 Jahren Zinsbindungsfrist zu wählen. Bei der aktuellen Zinslage sollte man eine möglichst lange Laufzeit wählen. ACHTUNG: Hier darauf achten, dass auch Sonderzahlungen geleistet werden können, wenn dadurch die Rückzahlung des Darlehens bereits vor Ende der Zinsbindung erfolgt. Das ist am Anfang egal, kann aber in deinem Fall nachher dazu führen, dass die Sonderzahlungen nicht geleistet werden können. Es gibt solche Klauseln in Darlehensverträgen.
Nun zu deinem Vertrag:
Du beauftragst einen Bauunternehmer damit für dich eine Wohnung zu bauen, mit einem nicht unerheblichen Preis. Hier rate ich dir:
1.) Lass dir vom Unternehmer eine Vertragserfüllungsbürgschaft geben. Bedeutet, er (seine Bank) verbürgt sich da für, dass die Wohnung nach dem Bauvertrag hergestellt wird. Kann er keine Bürgschaft beibringen, ist schon Vorsicht angesagt. Und lass dich nicht abwimmeln, denn so eine Bürschaft kostet Geld.
2.) Lass den Vertrag auf Herz und Nieren von einem unabhängigen Architekten/Bausachverständigen prüfen. Sind in dem Vertrag genau deine Wünsche schriftlich festgehalten? Welches Material wird eingesetzt, sind alle Steckdosen, Internetdosen, Fernsehanschlüsse, Fliesen, Parkett usw. genau Dokumentiert? Achtung: Da steht: Fliesen für den Preis von 30 Euro/M² inkl. Verlegung. Wenn schon 19 Euro zzgl. Mehrwertsteuer für das Verlegen draufgehen, was für eine Fliese bekommt man dann???
3.) Lass den Baufortschritt ebenfalls von einem unabhängigen Architekten gegenprüfen, wenn du dich in dem Gebiet nicht auskennst (Stickwort: Pfusch am Bau!)
Ein Architekt sollte dafür einen Betrag von 2000 bis 3000 Euro verlangen dürfen, wenn er den Bau regelmässig besucht und die einzelnen Bauabschnitte begleitet. Das ist in jeden Fall eine lohnende Investition.
4.) Geh erst zum Notar, wenn alle Unklarheiten beseitigt sind und du genau weisst was du unterschreibst!!! Der Notarvertrag gilt und wird sicher durch den Unternehmer nachher nicht mehr geändert.
Zu deiner Finanzierung:
Ende jedes Monats kann ich in der Regel locker 3.500 Euro zur
Seite legen. 3.500 wäre auch meine monatliche Belastung
(spricht Rate). Wie soll die Finanzierung am günstigsten
gestaltet werden? Wie muss ich die Parameter einstellen
lassen?
Bei der beschriebenen Konstellation wird ein Darlehen in Höhe von ca. 2600000 Euro benötigt. Ich würde dir raten ein Darlehen mit einer regelmässigen Tilgung von 1 % und einer Zinsbindungsfrist von 30 Jahre zu wählen die monatliche Zins- und Tilgungsrate liegt dann bei nur 1000 Euro, je nach Zinssatz. Die über den Kapitaldienst hinausgehenden Beträge würde ich ansparen und jährlich als Sondertilgung einbringen. So kannst du entscheiden, ob du das Geld überhast oder bei wieder steigenden Zinsen im Guthabenbereich lieber anlegst. Dafür stehen die Chancen nicht schlecht . Wenn die Tilgungsrate hoch gewählt wird musst du tilgen, auch wenn du für Geldanlagen vielleicht 6 % bekommen würdest! Wichtig ist, dass du darauf achtest, dass du auch Sondertilgen kannst, wenn dadurch die Laufzeit des Darlehens erheblich verkürzt wird. Unter Umständen unter 10 Jahre!!! Unbedingt in den Darlehensvertrag schreiben lassen.
Hoffe das hilft Dir deine Traumwohnung zu realisieren. Würde mich freuen eine Rückmeldung zu bekommmen, wie du vorgegangen bist.
Sehr geehrter Interessent der Baufinanzierung
Bei EUR 460.000,00 Gesamtkosten und EUR 205.000,00 Eigenkapital ist es am sinnvollsten mit einem Finanzierungsberater persönlich zu sprechen.
Wenn Sie sagen EUR 3.500,00 monatlich zahlen zu können ist das sehr gut.
Mein Finanzierungsvorschlag ist hier:
- Darlehen EUR 255.000,00
- Volltilgung in 8 Jahren
- monatliche Rate EUR 2.907,00
- 2,26% nominal und 2,28% effektiv
- Tilgung 11%
Vielen Dank für Ihre Rückmeldung
–
Mit freundlichen Grüßen
Vinzenz Hillermann
Schillerstr.52
71732 Tamm
Tel.: 07141 / 602437
Mobil: 0152 / 53728220
PC-Fax: 03212 / 1062533
Bankkaufmann seit 1991
[email protected]
www.baufinanzierung-internet.de
Eine ernsthafte und für Sie zielführende Beantwortung dieser Vielzahl von Fragen würde mündlich bereits mindestens über eine Stunde dauern; schriftlich,mehrseitige Schriftsätze bedingen. Leider fehlt mir hierfür die Zeit. Ich empfehle deshalb einen neutralen Honorarberater einzuschalten,da bei Ihrer sehr guten Einkommenssituation da noch andere Dinge in die Gesamtbetrachtung der Finanzierung einbezogen werden sollten.Danke für Ihr Verständnis.
Gruß
Goldig
Hallo Paul,
Ich berate seit 10 Jahren Baufinanzierungen, 5 Jahre davon als selbstständiger Berater. Hier meine Einschätzungsversuche eines komplizierten Themas auf wenige Worte verkürzt:
Ich würde an Deiner Stelle auf jeden Fall ein klassisches Annuitätendarlehen wählen. Alle anderen Konstruktionen mit Bausparen etc. bieten zwar manchmal passende Absicherungen gegen steigende Zinsen, aber bei Deinem Tilungsappetit brauchst du das alles nicht. Also: kein Bausparen und auf gar keinen Fall Wohnriester oder so. Bringt nur Geld für den Vermittler oder die Bank.
In den Konditionen solltest du dich auf fünf Punkte konzentrieren:
1.) Nominalzins - beim aktuellen Zinsniveau bekommst du sehr niedrige Zinsen insb. Wenn du schnell tilgst. Also empfehle ich Dir, mal eine sog. Volltilger-Kondition anzufragen. Bsp.: 10 Jahre fest - 10 Jahre Laufzeit. Das müsste Deiner Ratenvorstellung entsprechen und bietet extrem niedrige Zinsen ( so um die 2,2%). Mit deiner Bonität sollten keine Bearbeitungsgebühren berechnet werden. Ob Gebühren in einem Darlehen stecken erkennst du daran, dass der Effektivzins sehr nah am Nominalzins liegt. Wenn eine Gebühr im Darlehen steckt oder vom Darlehen nicht 100% ausgezahlt wird, schießt der Effektivzins nach oben.
2.) Bereitstellungszins - du wirst mit einem Wohnungsbauträger ca. 1 Jahr bauen. Bereitstellung zahlst du auf nicht ausgezahlte Kredite. Es gibt einen Zeitraum, in dem du das nicht zahlst. manche Banken berechnen Aufschläge auf den Nominalzins für längere Bereitstellungsfreie Zeit. Hier kannst du das Darlehen ggf. splitten, da nach MaBV ein großer Batzen zu Beginn fällig wird und du hierfür keine Länge BP freie Zeit brauchst.
3.) Auszahlun sollte nach MaBV- Plan möglich sein. Hierin gibt es einen Zahlungsplan. Den sollte die Bank kennen und ihr OK für die Anzahl der Auszahlungen geben. Manche Banken berechnen mehr als 5 Auszahlungen extra.
4.) Auszahlung gegen Bürgschaft des Bauträgers - momentan gibt es die Wohnung ja noch nicht. Es gibt nur ein tiefes Loch und eine Projektplanung des Bauträgers. Deine Bank nimmt die fertige Wohnung als Sicherheit. Da es diese Wohnung aber weder physisch noch rechtlich gibt, braucht sie eine Alternative Sicherheit. Du bekommst von der Bank des Bauträgers mit jeder Zahlungsaufforderung eine Bürgschaft. Mit dieser Urkunde kannst du zur Bank des Bauträgers gehen, wenn dieser bspw. Pleite geht und deine Anzahlungen zurückfordern. Diese Bürgschaften lässt sich deine Bank abtreten als Ersatz für die noch fehlende Wohnung. Auch hierfür rechnen manche Banken extra Gebühren oder machen das gar nicht.
5.) kreditoptionen - Du scheinst nicht zu wenig Geld zu haben, daher solltest du auf eine Sondertilgungsoption im Kredit achten. Die Regel sind 5% pro Jahr auf den ursprünglichen Darlehensbetrag. Also pro 100 Teur Darlehen 5 T€ pro Jahr. Das gibt dir die Möglichkeit mehr zu zahlen als die laufende Rate.
Die zweite Option, die ich sinnvoll finde, ist eine Tilgungsänderungsoption. Hiermita kannst du während der Laufzeit den Tilgungssatz verändern. Solltest du also aus irgendeinem Grund die Rate senken wollen, kannst du das einfach über diese Option machen. Meistens kann man das zweimal während der Zinsbindung machen. Sodass man nachweinen Senkung der Rate auch wieder eine Erhöhung vereinbaren könnte. Sowas wird vielleicht auch interessant, wenn du aus irgendeinem Grund die Wohnung nicht mehr selbst bewohnen willst, sondern vermieten möchtest. Aus steuerlichen Gründen kann die Tilgung dann verringert werden.
So, das sind die groben Gedanken hierzu. Ich habe es sehr stark vereinfacht, da eine Beratung zu einer Neubaufinanzierung mit Bauträger natürlich eigentlich etwas komplexer ist und ca. 1,5 Std. dauert. Falls du hierzu noch Fragen haben solltest kann ich dir gerne anbieten, dass wir uns mal telefonisch ein Viertelstündchen unterhalten. Ich kann auch mal über vorliegende Angebote schauen und prüfen, ob darin irgendwas optimiert werden kann.
Und keine Angst, diese Plattform hier nutze ich nicht kommerziell. Sowas kostet nichts und führt auch nicht zu irgendwelchen plumpen Werbephrasen und so weiter. Ich habe das hier schon mehreren Plattformnutzern angeboten und einige haben es wahrgenommen. Im Gegenzug habe ich auch schon rechtlichenund steuerliche Fragen hier perfekt beantwortet bekommen.
Also bei Bedarf einfach eine Mail an [email protected]
Schönen Sonntag
Raphael Toussaint
Hallo Paul,
die Zinsen sind derzeit am niedrigsten seit über 60 Jahren - deshalb empfehle ich meinen Kunden die Zinsen so lange wie möglich festzuschreiben, also z.B. auf 25 Jahre mit einer Sondertilgungsmöglichkeit pro Jahr.
Wenn es schnell gehen soll: Mit einer Rate von rund € 2.300 sind die € 255.000 Darlehen nach 10 Jahren bereits getilgt - Festzins auf 10 Jahre.
Wenn es noch schneller gehen soll: Mit 3.500 € monatlich sind die € 255.000 bereits nach 6 1/2 Jahren voll zurückgezahlt. Festzins auf 6 oder 7 Jahre.
Aus meiner Auswahl aus über 300 Banken, Versicherungen, Bausparkassen finden Sie sicher die günstigste Variante für Sie - weitere Fragen gerne auch per Mail an [email protected]
Viele Grüße
Heinz
ww.hs-baufinanzierung.de - seit 1982
Hallo Paul,
vielen Dank, dass Sie uns als Experte ausgewählt haben. Leider können wir Ihnen bei dieser detaillierten Frage bezüglich eines Baukredites nicht weiter helfen.
Sehr gern beantworten wir Ihre Fragen im Hinblick auf kapitalbildende Lebensversicherungen und private Rentenversicherungen, natürlich auch beim Thema Schulden und Unfallrecht. Auf diesen Gebieten kennen wir uns aus und können Ihnen fundierte Antworten garantieren.
Mit besten Grüßen
proConcept AG
Hallo Paul,
Immobilienfinanzierungen sind sehr komplex und individuell. Es gibt nicht DIE Finanzierungslösung für alle. Da ich die gesamten Rahmenbedingungen nicht kenne, kann ich nur sehr allgemeine Auskünfte geben. Aber auch die sind ihr Geld sicher wert.
- Das Darlehen sollte möglichst transparent und nachvollziehbar gestaltet sein. Gerade Bausparverträge werden gerne mit verkauft, weil sie für viele Finanzierer ein tolles Argument liefern (Zinssicherheit), aber vor allem deren Taschen füllen, da sie hier doppelt Provision kassieren.
Außerdem ist es für einen finanzmathematischens Laien kaum möglich, die tatsächliche Belastung und den Gesamteffektivzinssatz herauszubekommen. Daher lieber ein „normales“ Bankdarlehen mit längerer Zinsbindung wählen oder das Darlehen halt schnell zurückzahlen. Kurzum, Finger weg von der Bausparkasse.
-
Angesichts des hohen Einkommens und der sehr guten Eigenkapitalquote sind Sie für jede Bank ein begehrter Kunde. Das sollten Sie ausnutzen und entsprechend hart um die Konditionen feilschen. Auch der Internetmarkt sollte keinesfalls fehlen, denn DiBa, DSL Bank und Co. haben mitunter genial günstige Konditionen, in denen bereits viele, kostenträchtige Zusatzoptionen (kostenfreie Sondertilgungen, keine Kontoführungsbebühr oder Schätzkosten, lange bereitstellungszinsfreie Zeit, etc.) enthalten sind.
-
Da die Bauzeit ungewöhnlich lang ist, sind Bereitstellungszinsen definitiv ein Thema. Lassen Sie sich gegenüberstellen, ob es sinnvoller ist, den Zins zu zahlen oder lieber einen Zinsaufschlag auf die Gesamtkondition hinzunehmen. Bei der relativ kurzen Darlehenslaufzeit kann das Sinn machen.
-
Tilgung - Es ist immer ungünstig, wenn man sich bis aufs letzte Hemd auszieht, nur um eine möglichst geringe Darlehenssumme zu erreichen. Unverhofft kommt oft und wenn Sie dann keine Reserven haben, wird es u.U. eng. Besser ist es aus meiner Sicht, eine gewisse Reserve zurückzuhalten und zunächst einmal etwas niedriger zu tilgen. Stattdessen vereinbaren Sie eine Sondertilgungsoption (i.d.R. 5% p.a.) die Sie dann - je nach finanzieller Lage - von Jahr zu Jahr leisten oder halt auch manchmal nicht, wenn etwas dazwischen gekommen ist.
-
Last but not Least - Absicherung! Sie verdienen gutes Geld und Ihr Job ist recht sicher. Gut, mag sein, aber was passiert, wenn Sie z.B. aus gesundheitlichen Gründen (Krankheit o. Unfall) nicht mehr arbeiten können. Welche Lücke tut sich da auf?? Da Sie noch recht jung zu sein scheinen, wird auch Ihr Anspruch aus der gesetzlichen Rentenversicherung bei Erwerbsminderung überschaubar sein. Da aber jeder 5.(!!!) in seinen Berufsleben einmal Berunfsunfähig wird und diese Absicherung im Verhältnis sehr teuer ist, sollten Sie das auf jeden Fall vorher klären.
Wenn noch Familie oder Partner mit im Boot sitzen, ist auch das mit zu prüfen. Die Summe ist einfach zu hoch, um da leichtfertig mit umzugehen.
Soweit meine allgemeinen, aber hoffentlich hilfreichen Hinweise von meiner Seite. Viel Erfolg bei Ihrem Projekt.
mfg
Stephan Heddinga
Eigentlich ist es relativ einfach.
A)Wichtig ist besonders die Zinsbindungsfrist. Also die Zeit in der der Zins weder zum Guten noch zum Schlechten verändert werden kann.
-> in heutiger Zeit mit relativ geringen Zinsen ist eine lange Zinsbindung ratsam, also mindestens 10 Jahre.
In Deinem Fall reichen aber 5 bis 7 Jahre denn bei einem Kredit in Höhe von 255.000 Euro, einem Zinssatz von ca. 2,5% und einer Rate von 3.500 Euro monatlich bist Du in 7 Jahren fertig.
siehe http://www.zinsen-berechnen.de/hypothekenrechner.php…
Eine 5-Jahres Zinsbindung kostete so ca. 2 % Zinsen und 8 Jahre etwa 2,5%
B) Sondertilgungen kannst Du Dir einräumen lassen. Die kosten aber im Normalfall einen kleinen Zinsaufschlag. Es hängt also mehr von Deinen zu erwartenden Einnahmen ab ob Du neben der Normalrate noch weitere Tilgungen vornehmen kannst. Ist das bei Dir der Fall würde ich die Zinsbindung allerdings auf 5 Jahre legen und nebenbei was ansparen und dann nach Ablauf der 5 Jahre das Darlehen tilgen.
C)Und natürlich brauchst Du bei einer Sparrate von 3.500 Euro keine 255.000 Euro sondern nur so 210.000 bis 220.000 weil Du ja in der Zwischenzeit wieder Geld ansammelst.
D) Das mit den Geldzuflüssen und Zahlungen ist eigentlich nicht Dein Problem. Die Bank prüft den Zahlungsplan und genehmigt entsprechend den gesamten Kreditbetrag. Und zahlt dann auf Deine Anweisung entsprechende Summen an den Bauträger. Die erste Zahlung von 136.000 Euro (30%) plus Notar usw. erfolgt aus Deinem Eigenkapital. Die nächsten Raten dann voll oder teilweise aus dem Darlehen. Bereitstellungszinsen werden meist nach 6 Monaten fällig. Kannst Du mit der Bank verhandeln aber viel Verhandlungsspielraum ist da nicht - schliesslich willst Du ja die heutige Kondition haben. Also werden etwa 0.25% für jeden nach 6 Monaten noch nicht abgenommen Euro fällig. Das würde ich auf den Sollzinssatz begrenzen lassen. Wer will schon 3% Bereitsstellungszins zahlen wenn das Darlehen nur 2% kostet.
Irgendwelche Bausparverträge oder andere Tilgungsaussetzungen erscheinen mir bei Dir nicht sinnvoll.
Hallo,
wir haben uns damals sämtliche Möglichkeiten durchgerechnet.
Stolze Summe für ne Wohnung. Und 3500 pro Monat ist auch nicht schlecht…
Laß Dir Sondertilungsrecht einräumen, und nutz es aus.
Die Zinsen sind z.Zt. nicht so hoch.
Ich würde es trotzdem so gestalten, daß Du neben der Ratenzahlung etwas sparen kannst und das dann z.B. als Sondertilgung oder Abschlußzahlung verwenden.
Also keine 3500 Rate im Monat, sondern ein Teil Rate und ein Teil Sparen/Bausparen o.ä.
So daß Du möglichst wenig Zinsen zahlst.
Viele Grüße
Paola
Anmerkungen:
Gehen Sie zu Ihrer Hausbank und filzen Sie den BauFin-Betreuer. Gehen Sie zur 2.Bank am Platze und machen Sie dasselbe.
Vorteile: Sie haben die Leute vor Ihnen und können alle Fragen stellen.
Beratung per E-Mail wirft nur noch viele weiteren Fragen auf.
Kaufen Sie sich auch ein Buch, in dem Finanzierung, Zahlungsplan usw. alles enthalten ist.
Die Verbraucherzentrale hat da auch gute Werke
http://www.vz-nrw.de/UNIQ134754562732753/SES60218140…
Grüsse
Bracco
Hallo,
das kann man so einfach nicht sagen. Um die Finanzierung auf Deine Wünsche einzustellen müsste man sich mal zusammensetzen.
Ich würde die Finanzierung in mehere Ranchen mit meheren Laufzeiten auftelein,einen Teil würde ich variabel finanzieren. Die Tilgung würde ich relativ gering halten und lieber weiter Vermögen bilden. Das Eigenkapital würde ich nicht voll einsetzen. Die Bank sieht das natrülicht genau umgekehrt.
Gruß
Der Ruhestandsplaner - Essen
wer 460 TEUR für eine Wohnung ausgeben kann, sollte derartige Fragen nicht hier sondern bei seiner Bank klären.