Hi Andy!
Gut gekontert, Marla. Mit deinem derzeitigen Selbstbewußtsein
habe ich nicht den Eindruck, Du bräuchtest noch detaillierte
Ratschläge. Aber das nächste Tief kommt bestimmt, kannst Dich
ja schonmal drauf einstimmen dann ist es nicht so
überraschend.
Sagen wir es so: ich weiss, dass mein Freund sich nicht freiwillig in die Rolle des Loosers begeben hat und ganz gewiss nicht mich für sich missbraucht, um sein Leiden besser auskosten zu können. Trotzdem habe ich Probleme, damit zurecht zu kommen.
Eins möchte ich allerdings zu bedenken zu geben: Ich bin auch
selbständig und habe sogar noch Familie. Die große
Verantwortung kann ich nur tragen, weil ich zwar „besitzlos“
bin, aber ein äußerst sicheres Rücklagenkonzept habe. Wenn
Dein Freund dies auch geahbt hääte wäre er sicherlich nicht so
tief gestürzt. Das ist jetzt nicht als Kritik zu sehen,
sondern konstruktiv: Denke Du bitte bei Zukunftsplänen an die
Sicherheiten. Er wird es Dir danken denn er kann es nicht und
weiß nun, wohin es führt. Und denke bei den Sicherheiten
zunächst immer zuerst an Dich. Das erwartet er von Dir.
Ich weiss nicht, was er hatte oder hätte haben sollen. Während dieser zeit hatten wir keine Kontakt. Nun ist das Kind in den Brunnen gefallen und man kann es entweder ersaufen lassen, oder versuchen, ihm herauszuhelfen, wie Du es an anderer Stelle so nett erklärt hast. Ich werde mich bemühen, mich bei dem Rettungsversuch selbst zu sichern, um nicht ebenfalls in den Brunnen zu stürzen.
Wie war der Kinoabend?
Aber nicht doch, wir haben uns am Samstag das letzte Mal gesehen, da glaubst Du doch nicht ernstahft, wir seine bereits im Kino gewesen… Nein. Ich habe den Vorschlag gemacht, wenn er ihn nicht aufgreift, war’s das mal wieder. Ich werde jedenfalls nicht weiter bohren und mich aufdrängen.
Was geht am Wochenende?
Keine Ahnung, ich bin nahe davor abzusagen, wenn er mir mit unserem Standardtag Freitag kommen sollte, denn es kann ja nicht angehen, dass er ausgerechnet immer freitags den Wunsch versprüt mich zu sehne. Die Woche hat 7 Tage, an denen wir jeweils unterschiedlich viel Zeit haben und teilweise andere Pläne haben, die sich aber trotzdem mit einem Treffen verbinden liessen, wenn man denn wirklich wollte.
Du möchtest:
- immer Kohlensäurefreies Wasser bereithalten
Habe ich, für mich selbst. Er würde das nie trinken.
- langfristig zu einer Wochenendplanung kommen
Ja, die ich derzeit ohen ihn mache.
- ganz wichtig: Zuhören
Mache ich immer, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Aber wo kein Kontakt ist, kann man auch nichts hören.
- einen Notfallplan für die nächste Katastrophe erstellen
Tja, den sollte ich wohl am dringendsten aufstellen.
- Dir die Vorwürfe abgewöhnen
Würde mir wesentlich leichter fallen, wenn ich nicht das Gefühl hätte, dass alles immer mehr zum Pflichtprogramm mutiert.
- Du kannst nur an Dir selber arbeiten
Das ist wahr.
- Positiven, kontruktiven und liebevollen Einfluß ausüben
Der leider immer wieder abgelehnt wird.
- Eine intensive Bindung aufbauen
Wenn man mir dabei entgegen kommt.
- Du entscheidest, unbequeme Entscheidungen erfordern
Einfühlungsvermögen, intensive Vorbereitung. Aber bestimmt
nicht Angst vor den Folgen.
Was kann ich denn noch entscheiden?
- Ihn Öfter treffen
Nicht, wenn er es eigentlich gar nicht will.
- Seine Freunde kennen lernen. „Wenn ich sehe wie Du dich
gegenüber Freunden verhälst, kann ich Dich besser einschätzen,
besser damit umgehen, wie Du bist, mir Verhaltensweisen
abschauen, wie ander Menschen mit Dir umgehen.“
Abgelehnt. Habe ihn letztes Mal gefragt, warum er mich so gezielt heraushält. Das sei bei ihm nie anders gelaufen.
Womit fängst Du an?
Damit, mich zu fragen, was ich überhaupt noch tun kann.
Greetings,
Marla