Hallo Diana!
klar, der Vergleich Liebeserklärung - Diagnose beim Arzt liegt
durchaus nahe, wenn er aktuell mit Arztdiagnosen konfrontiert
ist. Nichtsdestotrotz bleibt die Frage, warum ihm in
Zusammenhang mit Deiner Liebeserklärung genau diese düstere
Assoziation einfällt - und keine andere.
Weil es ihn schmerzt.
Hinaus? Auf nichts. Die Formulierung mit den Kreisen bezog
sich auf den ungestört bleiben wollenden Archimedes. Was mir
wohl wegen der kürzlich reflektierten Eigenbrödelei
eingefallen sein mag 
Ja, so hatte ich auch gemutmaßt. Habe ihn gefragt, wofür eigentlich eine Beziehung, wenn er eigentlich um es mit Deine Worten auszudrücken „lieber Archimedes wäre“. Aber genau in diesem Punkt war er sich seiner selbst gar nicht so sicher. Er hätte nicht umsonst all seine Freunde gefragt, was sie dazu veranlasst hätte eine Beziehung einzugehen, zusammen zu ziehen, zu heiraten… er ist mit seinem Selbstbild plötzlich nicht mehr zurecht gekommen.
Das kann Dir niemand hier verraten, Marla.
Ich weiss, es war auch mehr eine rhetorische Frage, die zeigen sollte, dass es eben nicht so einfach ist, zu erkennen, ob es in diese oder jene Richtung läuft, was gut oder schlecht ist, richtig oder falsch…
Du kennst ihn bzw.
meinst ihn zu kennen und selbst Du kannst es nicht. Du bewegst
Dich seit Wochen (Monaten?) interpretierend/reflektierend im
Kreis.
Ich habe nicht den Eindruck dass ich mich im Kreis bewege. Sicher, ich komme immer mal wieder auf die selben Fragen zurück, aber ich setze mich mit so vielen Aspekten auseinander, beschäftige mich mit Dingen, die mir bei meiner letzten Beziehung nicht in den Sinn gekommen wären…
Deine Hoffung läßt Dich bei allen Zweifeln vermutlich
noch den letzten für Eure Zukunft sprechenden Tropfen aus
seiner kleinsten Regung quetschen. In all dem Deuteln,
Umkreisen, Sezieren jeder kleinsten Kleinigkeit scheinst Du
ihm, so wie Du ihn beschreibst, immer ähnlicher zu werden.
Wir sind uns ähnlich und halten einander oft den Spiegel vor.
Du
warst, soweit ich mir das einzuschätzen anmaßen kann,
unbeschwerter. Lebendiger. Düsteres Szenario, aber gut, you
take your choice.
Ja, ich weiss. Das sagte er mir auch am Samstag. Er hätte mich in all das hineingezogen. Was hätte ich tun sollen? Sagen: aha, Dir geht’s derzeit schlecht, na dann will ich nix mit dir zu tun haben, ich schaue wieder vorbei, wenn’s dir besser geht…?
[Disclamer: Ich kenne Dich nicht, weshalb meine Einschätzung
nur eine grandiose Fehlinterpretation sein kann. Sorry for
that]
Schon klar. ;o)
JACK: Why are you doing this?
MARLA: It’s cheaper than a movie, and there’s free coffee.
[…]
…statt nur darauf zu warten, dass sie dran sind mit Reden.
Wir sehen uns nicht oft, aber ich möchte meinen, wir kommunizieren weitaus mehr als die meisten Durchschnittspaare, die zusammen wohnen und sich täglich sehen. Und wenn ich von Kommunikation spreche, meine ich, dass wir eben nicht nur darauf aus sind, selbst zu erzählen sondern uns gegenseitig zuhören und uns damit befassen, was der andere sagt. Ich habe bisher noch niemanden kennen gelernt, der sich so intensiv mit meinen Worten auseinander gesetzt hat wie er.
JACK: I’m sorry… you met me at a very strange time in my
life.
Ja, allerdings. Er schrieb mir, bevor wir uns das erste Mal wieder sahen, er würde gerade dem Chaos entgegensteuern. Ich wusste nicht genau, was er damit meint, aber jetzt weiss ich es und es gibt schon eine Menge Parallelen zum Fight Club.
Marla Singer…ausgerechnet „Marla Singer“…
Ja, ausgerechnet Marla Singer.
Greetings,
Marla