Seit Jahren trinke ich abends eine Flasche Wein. Manchmal ein Viertel mehr.
Kann dann schlecht schlafen und bin am nächsten Tag kaputt und down. Jeden Morgen sage ich mir, heute trinkst du nicht. Aber ich bin so abgeschlagen, abgespannt, mein Kopf meldet sich und das Verlangen nach Alkohol macht sich bemerkbar. Und ich trinke mich wieder in den Schlaf und essen dann auch bald keine gesunden Sachen dazu. Gleichzeitig nehme ich dann Abfürmittel um mein Gewicht zu halten und treibe so gut es geht Sport.
Ein Teufelskreis ist das. Die sozialen Kontakte leiden darunter.
Ganz selten gibt es Phasen, wo ich dem Alkohol entsagen kann, aber wenige. Ich denke, ich bin abhängig.
Wer kennt sowas und kann mir helfen und sagen was ich dagen tun kann.
guten Abend Gruenfink,
ich kann mir aus eigenem Erlebten gut vorstellen wie es Dir nach Deiner Schilderung der Umstände geht.
Ich hatte das Verlangen nach Alkohl nach gewisser
Zeit nicht mehr nur Abends, sondern begann nach und nach auch unter Tags únd zum Schluss bereits am Morgen mit dem Trinken. Die Kontakte wurden weniger, das Gewicht nach einigen Jahren ebenfalls (geht auch ohne Abführtabletten, wenn der Alkohol das Hauptnahrungs-mittel wird) und mein tatsächlicher Alkoholkonsum war immer um einiges mehr, als ich z.B. gegenüber meinem Arzt, Freunden oder Frau angab.
Aber wie so oft, man wird erst aus Schaden klug, bei mir hieß dieser Schaden dann, als ich mal wieder versuchte meinen Alkoholkonsum (kurzfristig)einzubremsen „Delirium tremens“.
Es folgte ein Entgiftung im Krankenhaus und ich musste für mich eine Entscheidung treffen - weiter machen mit Alkohol und das Spiel kläglich zu Ende bringen, oder weiterleben ohne Alkohol. Ich habe mich dann für die
zweite Variante entschieden, denn ich hatte vor, noch eine Weile zu leben und kann aus heutiger Sicht (17 Jahre später)stolz auf meine Entscheidung sein.
Mein Weg in die „Trokenheit“ war der regelmäßige Besuch einer Blaukreuz Gruppe. Ich konnte mit dieser Gruppe ohne Therapie meinen Weg aus der Abhängikeit finden.
Warum ich Dir das so ausführlich schildere?
Es gibt kein Patentrezpt aus der Alkoholabhängikeit, ich muß es wollen oder lassen.
Wenn ich (ehrlich) zu mir sagen kann, ich brauche den Alkohol zum Leben nicht, dann kann es funktionieren.
Erwarte nicht, dass das einfach ist, es ist eine Menge Arbeit, aber es lohnt sich!
Nochmal zum Nachdenken: es gibt bei Alkohol keine Halbherzigkeit!Es gibt nur ein Mit oder Ohne.
Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du die richtige Entscheidung triffst und ich wünsche Dir die Kraft
den richtigen Weg zu gehen.
Gru?
Christoph
PS
Ich bin gerne offen für weitere Fragen und Rat.
Hallo Grünfink,
ich bin Alkoholikerin, seit 27 Jahren frei vom Alkohol, d.h. ein Leben ohen Alkohol ist möglich! Wenn Du Dich so beschreibst, einen Dran hast, abends einfach zu trinken, dann bist Du sicher auch abhängig. Du kannst auf verschiedenen Portalen einen Test machen, z.B. Blaues Kreuz.de oder bzga.de, dort findest Du Informationen und also auch Hilfe. Du kannst auch in der Stadt, wo Du lebst, Dich an eine BEratungsstelle wenden, dort helfen sie Dir. Alkoholismus ist eine Krankheit, keine Charakterschwäche, es gibt immer Hilfe und ein sinnvolles Leben ist möglich. Habe Mut und Hoffnung. Du kannst es auch in einer Gruppe ausprobieren, schau mal in die Zeitung oder ins Telefonbuch. AA oder Blaues Kreuz oder Freundeskreis oder Guttempler oder Kreuzbund, je nach der Stadt, wo Du wohnst bekommst Du dort Hilfe, probiere verschiedenes aus, damit Du das Richtige für Dich findest. Wenn Du willst, schreib mir wieder, auch würde ich gerne mit Dir telefonieren. Wünsche Dir alles Gute und viel Mut und Kraft. Herzliche Grüße Ulrike
Hallo, meinst Du das alles im Ernst?Ganz so nehme ich das nicht ab. Aber ein Rat trotzdem. Internet gehen, Freundeskreis Suchtkrankenhilfe eingeben und einen Kontakt in Deiner Nähe suchen.
Im Moment eine bessere Lösung als Blaues Kreuz und anonyme Alkoholiker.
Grüße
Reinhard
Seit Jahren trinke ich abends eine Flasche Wein. Manchmal ein
Viertel mehr.
Kann dann schlecht schlafen und bin am nächsten Tag kaputt und
down. Jeden Morgen sage ich mir, heute trinkst du nicht. Aber
ich bin so abgeschlagen, abgespannt, mein Kopf meldet sich und
das Verlangen nach Alkohol macht sich bemerkbar. Und ich
trinke mich wieder in den Schlaf und essen dann auch bald
keine gesunden Sachen dazu. Gleichzeitig nehme ich dann
Abführmittel um mein Gewicht zu halten und treibe so gut es
geht Sport.
Ein Teufelskreis ist das. Die sozialen Kontakte leiden
darunter.
Ganz selten gibt es Phasen, wo ich dem Alkohol entsagen kann,
aber wenige. Ich denke, ich bin abhängig.
Wer kennt sowas und kann mir helfen und sagen was ich dagen
tun kann.
Moin Moin Gruenfink,
wenn du schon selber von Dir annimmst das du evtl. Abhängig bis, dann bis du schon sehr weit.
Ich würde dir vorschlagen eine Selbsthilfegruppe oder die Suchtberatung aufzusuchen.
Die Zeiten wann und wo, findest du immer in einer Tageszeitung oder im Telefonbuch.
Den Kreislauf Sucht kannst du nur unterbrechen wenn du es selber wilts der erste Schritt währe eine Gruppe auszusuchen.
Ich besuche selber seit 20 Jahren eine Selbsthilfegruppe
Falls noch Fragen
melde Dich bitte
Viele Grüße
Paul Rogga
Hallo Gruenfink,
das Du abhängig bist, glaube ich auch.
Du mußt schleunigst sehen, dass Du wieder damit aufhörst.
Bei mir war das so, dass der Alkohol mich körperlich und geistig fertig gemacht hat. Zum Schluss bekam ich jedesmal, wenn ich was getrunken hatte Bauchschmerzen, denn es hatte meine Bauchspeicheldrüse geschädigt.
Ich lag deshalb 3 Monate im Krankenhaus und hätte es fast nicht geschafft.
Danach habe ich es noch einmal versucht, aber als ich sofort wieder Schmerzen bekam, habe ich endgültig aufgehört.
Meine Kinder wollten nichts mehr von mir wissen und ich sah furchtbar aus.
Auch wenn Du noch keine Schmerzen, oder Aussetzer hast, solltest Du höllisch aufpassen. Mit ein bißchen Wein oder Bier hat es bei mir auch angefangen und danach wurde es immer mehr. Ich habe dann auch Snaps getrunken.
Eine Entziehungskur habe ich nie gemacht, deshalb kann ich das nicht beurteilen.
Ich bin schon seit 8 Jahren trocken.
Versuch doch mal weniger zu trinken, vielleicht klappt das ja. Wenn Du merkst, dass sich Dein Alkoholkonsum steigert, solltest Du vielleicht doch über eine Kur nachdenken. Wenn Du nämlich weiter abrutscht, wird es ganz schwer wieder aufzuhören.
Ich weiß ja, dass ich Dir nicht viel sagen konnte, aber ich hab es mal versucht.
Viele liebe Grüße
Viktoria
Hallo
Ich kann Dir aus eigener Erfarung berichten, dass ich wie Du über einen langen Zeitraum auch eine Flasche Wein täglich trank. Auch ich wollte nicht mehr trinken, aber die Sucht war schon da. Irgendwann kam es so weit , dass mein Umfeld es bemerkt hat, Freunde, Familie. Also begann ich heimlich zu trinken, zu verstecken, zu lügen.
Weil es praktischer war kleine Flaschen zu transportieren und zu verstecken, bin ich auf 0,2l Wodkaflaschen umgestiegen. Es wurde also alles noch viel schlimmer, der Konsum stieg immer mehr an, irgendwann begann ich gar morgens zu trinken, um überhaupt den tag zu überstehen.
Du kannst den Kreislauf meiner Meinung nach nur unterbrechen, wenn Du Dir professionelle Hilfe suchst. Das hat aber nur Sinn, wenn Du es wirklich selbst willst und die nase vom trinken voll hast.
Es gibt in allen Städten Suchtberatungsstellen(Diakonie, caritas, Blaues Kreuz usw.), Selbsthilfegruppen (Freundeskreise, Anonyme Alkoholiker, etc.), die solltest Du einfach mal anrufen, Dich informieren.
Alles Gute
lg thomas
hallo gruenfink
bitte melde dich mal über [email protected].
ich werde dir etliche sachen erzählen können. bin seit 1993 trocken.
bis dann
kelge3000