Guten Abend,
ich bin 17 und mache nächstes Jahr mein Abitur, was also bedeutet, dass ich anfangen muss, Bewerbungen zu schreiben.
Ich habe mich schon gründlich informiert, habe aber trotzdem noch ein paar Fragen.
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Meine ganze Familie stammt aus Polen, ich bin in Deutschland geboren und aufgewachsen. Ich habe polnisch nie wirklich gelernt, also nicht in der Schule, kann aber problemlos alles was so in der alltäglichen Sprache anfällt verstehen. Bei den fachlichen, beruflichen oder wirtschaftlichen Ausdrücken wird’s dann etwas schwieriger. Schreiben geht kaum, also echt nur Grundkenntnisse. Einfache Sätze kann ich mühelos lesen, bei einigen nicht so geläufigen Formulierungen und Wörtern wird’s dann etwas schwer. Sprechen kann ich eigentlich, wobei ich einen echt schlimmen deutschen Akzent habe. Es fällt mir leider sehr schwer beim Sprechen auf meinen Wortschatz zuzugreifen, der eigentlich vorhanden ist, weil ich ja alles verstehen kann, was so gesagt wird.
Um zur Frage zu kommen: Kann ich im Lebenslauf schreiben, dass Polnisch meine Muttersprache ist, wenn ich sie nicht fließend sprechen kann? Voraussetzung für eine Muttersprache ist ja eigentlich nur, dass man mit ihr aufgewachsen ist, richtig? -
Welche Bewertung sollte ich für meine Sprachkenntnisse angeben? Sollte ich schreiben „Englisch: Fließend in Wort und Schrift“? Und was hat es mit dieser standardisierten Wertung auf sich (A1, A2, B1, B2, C1, C2)? Muss man die auch angeben? Kann man also schreiben „Englisch: Fließend in Wort und Schrift (C2)“? Oder lieber nur „Englisch: C2“? Oder ganz anders? Wenn ich diese standardisierte Bezeichnung benutze, kann ich dann auch zwei angeben, wenn ich mir nich sicher bin? Zum Beispiel „Englisch: C1/C2“? Das sind viele Fragen in einem, aber es wäre echt klasse, wenn ihr die alle beantworten könntet.
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Diese Frage ist mir gerade nebenbei in den Sinn gekommen: Macht es Sinn „Java“ als Fremdsprache anzugeben, wenn man sich z.B. als Informatiker bewerben möchte? Oder sollte man solche „Gags“ eher nicht einbauen?
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Was genau sollte man als spezielle/sonstige Fähigkeiten angeben und wovon ist eher abzuraten? Als ich einen Freund nach meinen sonstigen/speziellen Fähigkeiten gefragt habe, hat er spontan mit „hohe Intelligenz, analytische Fähigkeiten, Diskussionsvermögen“ geantwortet. Gibt es ein richtiges Wort für Diskussionsvermögen? Eventuell „argumentative Kompetenz“?
Ich habe spontan gesagt:„ich kann gut reflektieren, argumentieren, diskutieren und philosophieren“.
Ist irgendetwas von dem oben genannten in einem Lebenslauf unterzubringen? Oder sollte ich lieber bei den Standardfähigkeiten wie Selbstständigkeit, Pünktlichkeit etc. bleiben? -
Ab wann genau gilt eine Freizeitaktivität als nennenswert? Sollte ich zum Beispiel Fußball angeben, wenn ich nur ein oder zweimal die Woche mit Freunden Fußball spiele, oder nur wenn ich richtig in einem Verein bin? Macht es Sinn so Dinge wie „E-Sports“, Gedichte schreiben, Kochen oder Singen anzugeben?
E-Sports sind sicherlich ein kritischer Punkt, weil sie bei weitem nicht so angesehen sind wie richtige Sportarten, aber sollte man es trotzdem aus dem Lebenslauf verbannen?
Gedichte schreibe ich eigentlich nicht regelmäßig, nur wenn mich etwas wirklich sehr beschäftigt und ich einen guten Gedanken habe, den ich nicht vergessen will. Also ist es nichts, was ich regelmäßig mache. Ich habe keine Sammlung von Eigenkreationen, die ich präsentieren könnte oder gar wollte. Gedichte also Streichen oder nicht? Wie wäre es, wenn ich einfach „Lyrik“ schreibe, um das Interesse daran im Lebenslauf wenigstens anzudeuten?
Wie sieht’s mit Kochen aus? Ich mein ich kann kochen und ich mach’s auch, weil ich ja sonst verhungern würde, aber macht es Sinn das im Lebenslauf zu erwähnen?
Und Singen? Ich bezweifle, dass meine Stimme im auch nur im Geringsten für etwas zu gebrauchen ist, Singe aber echt leidenschaftlich gern und immer, wenn ich alleine bin.
Soooo… das war’s für’s Erste! Ich hoffe ihr könnt mir meine Fragen beantworten. Danke für’s Lesen für eure wie üblich hilfreichen Antworten!
Grüße,
Hello World