Hilfe bei Bewerbung benötigt

Guten Abend,
ich bin 17 und mache nächstes Jahr mein Abitur, was also bedeutet, dass ich anfangen muss, Bewerbungen zu schreiben.
Ich habe mich schon gründlich informiert, habe aber trotzdem noch ein paar Fragen.

  1. Meine ganze Familie stammt aus Polen, ich bin in Deutschland geboren und aufgewachsen. Ich habe polnisch nie wirklich gelernt, also nicht in der Schule, kann aber problemlos alles was so in der alltäglichen Sprache anfällt verstehen. Bei den fachlichen, beruflichen oder wirtschaftlichen Ausdrücken wird’s dann etwas schwieriger. Schreiben geht kaum, also echt nur Grundkenntnisse. Einfache Sätze kann ich mühelos lesen, bei einigen nicht so geläufigen Formulierungen und Wörtern wird’s dann etwas schwer. Sprechen kann ich eigentlich, wobei ich einen echt schlimmen deutschen Akzent habe. Es fällt mir leider sehr schwer beim Sprechen auf meinen Wortschatz zuzugreifen, der eigentlich vorhanden ist, weil ich ja alles verstehen kann, was so gesagt wird.
    Um zur Frage zu kommen: Kann ich im Lebenslauf schreiben, dass Polnisch meine Muttersprache ist, wenn ich sie nicht fließend sprechen kann? Voraussetzung für eine Muttersprache ist ja eigentlich nur, dass man mit ihr aufgewachsen ist, richtig?

  2. Welche Bewertung sollte ich für meine Sprachkenntnisse angeben? Sollte ich schreiben „Englisch: Fließend in Wort und Schrift“? Und was hat es mit dieser standardisierten Wertung auf sich (A1, A2, B1, B2, C1, C2)? Muss man die auch angeben? Kann man also schreiben „Englisch: Fließend in Wort und Schrift (C2)“? Oder lieber nur „Englisch: C2“? Oder ganz anders? Wenn ich diese standardisierte Bezeichnung benutze, kann ich dann auch zwei angeben, wenn ich mir nich sicher bin? Zum Beispiel „Englisch: C1/C2“? Das sind viele Fragen in einem, aber es wäre echt klasse, wenn ihr die alle beantworten könntet.

  3. Diese Frage ist mir gerade nebenbei in den Sinn gekommen: Macht es Sinn „Java“ als Fremdsprache anzugeben, wenn man sich z.B. als Informatiker bewerben möchte? Oder sollte man solche „Gags“ eher nicht einbauen?

  4. Was genau sollte man als spezielle/sonstige Fähigkeiten angeben und wovon ist eher abzuraten? Als ich einen Freund nach meinen sonstigen/speziellen Fähigkeiten gefragt habe, hat er spontan mit „hohe Intelligenz, analytische Fähigkeiten, Diskussionsvermögen“ geantwortet. Gibt es ein richtiges Wort für Diskussionsvermögen? Eventuell „argumentative Kompetenz“?
    Ich habe spontan gesagt:„ich kann gut reflektieren, argumentieren, diskutieren und philosophieren“.
    Ist irgendetwas von dem oben genannten in einem Lebenslauf unterzubringen? Oder sollte ich lieber bei den Standardfähigkeiten wie Selbstständigkeit, Pünktlichkeit etc. bleiben?

  5. Ab wann genau gilt eine Freizeitaktivität als nennenswert? Sollte ich zum Beispiel Fußball angeben, wenn ich nur ein oder zweimal die Woche mit Freunden Fußball spiele, oder nur wenn ich richtig in einem Verein bin? Macht es Sinn so Dinge wie „E-Sports“, Gedichte schreiben, Kochen oder Singen anzugeben?
    E-Sports sind sicherlich ein kritischer Punkt, weil sie bei weitem nicht so angesehen sind wie richtige Sportarten, aber sollte man es trotzdem aus dem Lebenslauf verbannen?
    Gedichte schreibe ich eigentlich nicht regelmäßig, nur wenn mich etwas wirklich sehr beschäftigt und ich einen guten Gedanken habe, den ich nicht vergessen will. Also ist es nichts, was ich regelmäßig mache. Ich habe keine Sammlung von Eigenkreationen, die ich präsentieren könnte oder gar wollte. Gedichte also Streichen oder nicht? Wie wäre es, wenn ich einfach „Lyrik“ schreibe, um das Interesse daran im Lebenslauf wenigstens anzudeuten?
    Wie sieht’s mit Kochen aus? Ich mein ich kann kochen und ich mach’s auch, weil ich ja sonst verhungern würde, aber macht es Sinn das im Lebenslauf zu erwähnen?
    Und Singen? Ich bezweifle, dass meine Stimme im auch nur im Geringsten für etwas zu gebrauchen ist, Singe aber echt leidenschaftlich gern und immer, wenn ich alleine bin.

Soooo… das war’s für’s Erste! Ich hoffe ihr könnt mir meine Fragen beantworten. Danke für’s Lesen für eure wie üblich hilfreichen Antworten!

Grüße,
Hello World

Um zur Frage zu kommen: Kann ich im Lebenslauf schreiben, dass
Polnisch meine Muttersprache ist, wenn ich sie nicht fließend
sprechen kann? Voraussetzung für eine Muttersprache ist ja
eigentlich nur, dass man mit ihr aufgewachsen ist, richtig?

Äh bitte, wieso solltest Du das freiwillig tun? Du willst in Deutschland arbeiten, also hast Du mit Deutsch als Muttersprache (man kann nur eine Muttersprache haben!) tausend mal bessere Chancen als mit Polnisch als Muttersprache. Du kannst Deine Polnischkenntnisse im Lebenslauf ruhig erwähnen, aber ich würde Deine guten Deutschkenntnisse doch nicht kaputt machen, denn die sind wichtig, Polnisch hilft Dir in Deutschland beruflich so gut wie gar nicht weiter.
Grundsätzlich haben Bewerbungsempfänger Vorbehalte gegenüber ausländischen Bewerbern, insbesondere solchen, die hier nicht aufgewachsen und geboren sind. Nicht weil sie Rassisten sind, sondern weil sie Leute wollen, die wissen, wie hierzulande der Hase läuft und das kann jemand, der erst seit paar Jahren hier ist, nicht wissen. Du bist in Deutschland geboren und aufgewachsen, das einzig polnische an Dir sind noch deine familiären Wurzeln. Damit hast Du die gleichen Chancen, wie ein „echter“ Deutscher. Mach diese Chancen nicht kaputt, in dem Du Zweifel an deinen Deutschkenntnissen aufkommen lässt! Und genau das würdest Du tun, wenn Du Polnisch als Muttersprache darstellst.

  1. Welche Bewertung sollte ich für meine Sprachkenntnisse
    angeben? Sollte ich schreiben „Englisch: Fließend in Wort und
    Schrift“? Und was hat es mit dieser standardisierten Wertung
    auf sich (A1, A2, B1, B2, C1, C2)? Muss man die auch angeben?
    Kann man also schreiben „Englisch: Fließend in Wort und
    Schrift (C2)“? Oder lieber nur „Englisch: C2“? Oder ganz
    anders? Wenn ich diese standardisierte Bezeichnung benutze,
    kann ich dann auch zwei angeben, wenn ich mir nich sicher bin?
    Zum Beispiel „Englisch: C1/C2“? Das sind viele Fragen in
    einem, aber es wäre echt klasse, wenn ihr die alle beantworten
    könntet.

Diese Bewertungen würde ich nicht verwenden, damit können viele nichts anfangen. Ich würde es z.B. so machen:

Deutsch: Muttersprache
Englisch: Fließend in Wort und Schrift
Polnisch: Erweiterte Grundkenntnisse

  1. Diese Frage ist mir gerade nebenbei in den Sinn gekommen:
    Macht es Sinn „Java“ als Fremdsprache anzugeben, wenn man sich
    z.B. als Informatiker bewerben möchte? Oder sollte man solche
    „Gags“ eher nicht einbauen?

Lass solche Gags bitte. Das gehört unter EDV-Kenntnisse oder wie Du die Rubrik nennen willst!

  1. Was genau sollte man als spezielle/sonstige Fähigkeiten
    angeben und wovon ist eher abzuraten? Als ich einen Freund
    nach meinen sonstigen/speziellen Fähigkeiten gefragt habe, hat
    er spontan mit „hohe Intelligenz, analytische Fähigkeiten,
    Diskussionsvermögen“ geantwortet. Gibt es ein richtiges Wort
    für Diskussionsvermögen? Eventuell „argumentative Kompetenz“?
    Ich habe spontan gesagt:„ich kann gut reflektieren,
    argumentieren, diskutieren und philosophieren“.
    Ist irgendetwas von dem oben genannten in einem Lebenslauf
    unterzubringen?

Nein, sowas gehört eher ins Anschreiben, wenn für die Stelle wichtig. Aber auch da würde ich nicht zu dick auftragen.

Oder sollte ich lieber bei den
Standardfähigkeiten wie Selbstständigkeit, Pünktlichkeit etc.
bleiben?

Nichts von dem. Ist doch selbstverständlich, dass man diese Sachen mitbringt.

  1. Ab wann genau gilt eine Freizeitaktivität als nennenswert?
    Sollte ich zum Beispiel Fußball angeben, wenn ich nur ein oder
    zweimal die Woche mit Freunden Fußball spiele, oder nur wenn
    ich richtig in einem Verein bin?

Als „Freizeitaktvität“ würde ich es nur angeben, wenn Du im Verein spielst. Also Hobby könntest Du es aber auch so angeben, wenn es nicht so professionell ist. Aber wie spielt man bitte mit paar Freunden Fußball? Man braucht dafür mindestens 22 Mann, ansonsten ist es nur Rumgedaddel und dann gehört es nicht in den Lebenslauf.

Macht es Sinn so Dinge wie
„E-Sports“, Gedichte schreiben, Kochen oder Singen anzugeben?
E-Sports sind sicherlich ein kritischer Punkt, weil sie bei
weitem nicht so angesehen sind wie richtige Sportarten, aber
sollte man es trotzdem aus dem Lebenslauf verbannen?

Lass es! Klingt albern und wirft Fragen auf. E-Sports kenne ich gar nicht und ich guck das auch nicht nach, was das ist (das würde ein Bewerbungsempfänger übrigens auch nie tun).

Im Prinzip …
Hallöchen,

  1. Kann ich im Lebenslauf schreiben, dass Polnisch meine Muttersprache ist

Nein. Polnisch ist für Dich eine Fremdsprache.

  1. Welche Bewertung sollte ich für meine Sprachkenntnisse angeben?

Personaler haben nicht viel Zeit. „C2“ reicht. Aber besser ist es, etwas tiefer zu stapeln, als dann im Vorstellungsgespräch bei einem spontanten Sprachtest auf die Nase zu fallen. Es ist immer süß, wenn ein Bewerber „C2“ schreibt und man dann ganz leger anfängt mit „Please, give us an example how you have applied Java in a previous project“ und der Bewerber ohne Denkpause fragt „Können Sie das auf deutsch wiederholen?“

  1. Macht es Sinn „Java“ als Fremdsprache anzugeben, wenn man sich z.B. als Informatiker bewerben möchte? Oder sollte man solche „Gags“ eher nicht einbauen?

Wenn Du Dich als Komiker bewirbst, nicht schlecht. Auf seriöse Stellen - eher ungeeignet.

  1. Was genau sollte man als spezielle/sonstige Fähigkeiten angeben und wovon ist eher abzuraten?

Von Laberei ist abzuraten.
In der Bewerbung sind irgendwie alle Leute „intelligent“, mit „analytischem, konzeptionellen Denkvermögen“ gesegnet und „sozial kompetent“.
Gut ist es natürlich, wenn man schon „ein soziales Projekt mit 123 Personentagen Aufwand geleitet“ hat oder „im Debattierclub der Schule“ beteiligt war. Das ist handfest.

Gibt es ein richtiges Wort für Diskussionsvermögen?

Ja. „Labertasche“.
Wie gesagt, besser ist ein handfestes Beispiel, wie man bei einer Diskussion zu Ergebnissen gelangt.

Ist irgendetwas von dem oben genannten in einem Lebenslauf unterzubringen?

In den Lebenslauf gehören Karriereschritte hinein.
Man kann noch ein „Kurzprofil“ anlegen, wo die wichtigsten Schlagworte drin stehen.

Oder sollte ich lieber bei den Standardfähigkeiten wie Selbstständigkeit, Pünktlichkeit etc. bleiben?

Wenn Du die Bewerbungen nur brauchst, um beim Arbeitsamt nachzuweisen, dass Du Dich ernsthaft bemühst und deswegen Dein Hartz IV Anspruch gerechtfertigt ist, auf jeden Fall! - scnr. War Ironie.

  1. Ab wann genau gilt eine Freizeitaktivität als nennenswert?

Wenn sie in Bezug auf die anvisierte Tätigkeit einen positiven Nutzen aus Sicht des Arbeitgebers verspricht.
Du mußt so denken „Würde ich für das, was ich dort tue, eher eingestellt, eher nicht oder wäre es dem Arbeitgeber egal?“ - Du erwähnst es nur, wenn es Deine Chancen steigert.

Gruß,
Michael

  1. Welche Bewertung sollte ich für meine Sprachkenntnisse angeben?

Personaler haben nicht viel Zeit. „C2“ reicht. Aber besser ist
es, etwas tiefer zu stapeln, als dann im Vorstellungsgespräch
bei einem spontanten Sprachtest auf die Nase zu fallen. Es ist
immer süß, wenn ein Bewerber „C2“ schreibt und man dann ganz
leger anfängt mit „Please, give us an example how you have
applied Java in a previous project“ und der Bewerber ohne
Denkpause fragt „Können Sie das auf deutsch wiederholen?“

Das wäre kein Problem. :wink: Ich habe zwar keine Erfahrung im englischsprachigen Ausland, aber ich schreibe und spreche eigentlich mehr auf Englisch als auf Deutsch, weil ich so viel Zeit im Internet verbringe. Und ja, ich achte auch im Internet auf sprachliche richtigkeit und gewöhne mir keine Chatsprache a lá „sup brah wanna play sum cs??“ oder sowas :smile:
Mir würd’s eher ein bisschen an Begriffen fehlen, die man so beim Programmieren braucht, aber da würd ich wohl auch zurecht kommen, glaub ich :smile:

So viel zum Thema sprachliche Richtigkeit. Ich weiß schonmal, dass ich die Bewerbung nicht unter Zeitdruck schreiben sollte :smile:

  1. Ab wann genau gilt eine Freizeitaktivität als nennenswert?
    Sollte ich zum Beispiel Fußball angeben, wenn ich nur ein oder
    zweimal die Woche mit Freunden Fußball spiele, oder nur wenn
    ich richtig in einem Verein bin? Macht es Sinn so Dinge wie
    „E-Sports“, Gedichte schreiben, Kochen oder Singen anzugeben?
    E-Sports sind sicherlich ein kritischer Punkt, weil sie bei
    weitem nicht so angesehen sind wie richtige Sportarten, aber
    sollte man es trotzdem aus dem Lebenslauf verbannen?
    Gedichte schreibe ich eigentlich nicht regelmäßig, nur wenn
    mich etwas wirklich sehr beschäftigt und ich einen guten
    Gedanken habe, den ich nicht vergessen will. Also ist es
    nichts, was ich regelmäßig mache. Ich habe keine Sammlung von
    Eigenkreationen, die ich präsentieren könnte oder gar wollte.
    Gedichte also Streichen oder nicht? Wie wäre es, wenn ich
    einfach „Lyrik“ schreibe, um das Interesse daran im Lebenslauf
    wenigstens anzudeuten?
    Wie sieht’s mit Kochen aus? Ich mein ich kann kochen und ich
    mach’s auch, weil ich ja sonst verhungern würde, aber macht es
    Sinn das im Lebenslauf zu erwähnen?
    Und Singen? Ich bezweifle, dass meine Stimme im auch nur im
    Geringsten für etwas zu gebrauchen ist, Singe aber echt
    leidenschaftlich gern und immer, wenn ich alleine bin.

Hallo,

zu den anderen Punkten wurde ja schon viel gesagt…

Diesen letzten Absatz würde ich kurz unter dem Begriff: Hobbys/Freizeitaktivitäten unterbringen.

Und dann nennst du halt kurz + bündig: Sport, Singen, Literatur, Kochen

Derjenige, der deine Bewerbung liest, wir dann schon daraus schliessen ( koennen ) , dass du ein ganz akzeptables Spektrum an Freizeitbeschäftigung wahrnimmst und nicht ausschliesslich vor der Daddelkiste rumhängst.

Beim Sport könnte es Probleme geben, wenn

  1. es eine Sportart ist, die dich in regelmäßigen Abständen mit Verletzungen montags zum Arzt zwingt, und du den Rest der Woche mit dicken Verbänden rumläufst

  2. du im falschen Verein bist - eine Bewerbung in Frankfurt als aktiver Kicker beim OFC ist No-go!

Allgemein wird auf Sozialkompetenz großen Wert gelegt - kram doch also mal in deinem Gedächtnis, ob du nicht doch ein bischen bei den Pfadfindern, der freiwilligen Feuerwehr, oder bei den Maltesern warst…

Und wenn nicht, dann schliess dich kurzfristig so einer Organisation an - bei Maltesern/Roten Kreuz kommt man gratis ins Stadion und in geile Konzerte oder Festivals…

Und bei einer Bewerbung punktest du mit so einer Mitgliedschaft enorm!

Gruss
Hummel

Englisch
Hallo,

hier kannst du grob prüfen welchen Englisch level du hast :

http://www.examenglish.com/leveltest/index.php

C2 nehm ich dir bei Internetkenntnissen ohne Auslandaufenthalt nicht ab, sorry.
Ich hatte einen C2 test und der war mal sowas von nicht ohne.
Und ich bin nun auf dem Level einer staatlich geprüften Übersetzerin … I´m just saying …

LG jasmin

Boden der Tatsachen

Das wäre kein Problem. :wink: Ich habe zwar keine Erfahrung im
englischsprachigen Ausland, aber ich schreibe und spreche
eigentlich mehr auf Englisch als auf Deutsch, weil ich so viel
Zeit im Internet verbringe. Und ja, ich achte auch im Internet
auf sprachliche richtigkeit und gewöhne mir keine Chatsprache
a lá „sup brah wanna play sum cs??“ oder sowas :smile:

So. Und nun kommen wir mal auf wieder zurück auf den Boden der Tatsachen.

Nur weil jemand, der 17 Jahre alt ist, viel im Internet unterwegs ist und dort Englisch schreibt und spricht (wer sagt eigentlich, dass Du da alles richtig machst?) sollte auf keinen Fall seine Sprachkenntnisse mit „Englisch: Fließend in Wort und Schrift“ bezeichnen. „Fließend“ meint nämlich, dass man so gut wie nie um eine Vokabel oder Formulierung ringt sondern die Fremdsprache fast wie seine Muttersprache beherrscht.

Wenn Du meinst, dass es tatsächlich so ist, schreib es rein und stelle Dich der Herausforderung. So richtig peinlich (und ich meine nicht nur so ein bisschen) wird es aber, wenn jemand so richtig auf dicke Hose macht und dann im Vorstellungsgespräch auf jemanden stößt, der „native speaker“ ist oder jahrelang im Ausland studiert hat. Viel Spaß bei der Blamage.

PS: Ich selbst arbeite seit mehr als 10 Jahren im internationalen Umfeld und die Kommunikation auf Englisch gehört zu den täglichen Aufgaben. Ich würde NIE auf die Idee kommen, meine Kenntnisse als „Englisch: Fließend in Wort und Schrift“ zu bezeichnen. Das wurde von mir auch nie verlangt. Schließlich sind im internationalen Umfeld die wenigsten Kollegen „native speaker“. Es wird erwartet, dass man sich verständigen kann. Und das kann ich sehr gut, wenn auch nicht perfekt und auch nicht „fließend“.

Bei einem 17-Jährigen, der sich um eine Ausbildungsstelle bewirbt, sind Sprachkenntnisse sicher vorteilhaft, aber nicht das A und O. Zu „dickes Auftragen“ ist aber eher negativ behaftet. Ebenso das Erwähnen von besonderer Intelligenz.

By the way: Was kannst Du denn sonst so, was Dich irgendwie qualifiziert?

Gruß

S.J.

3 „Gefällt mir“

Erster Versuch: C2

http://i.imgur.com/T6pzm.png

2 „Gefällt mir“

Was Qualifikationen für einen Beruf in der Informatik angeht: Ich bin gut in Englisch, habe eine nachgewiesene Begabung in Mathe und rechne im Grunde den ganzen Tag irgendwelche Zahlen in meinem Kopf rum (warum weiß ich selbst nicht) und mein Fähigkeit logisch zu Denken ist sehr stark ausgeprägt, was ebenfalls sehr vorteilhaft für die Informatik ist.
Und um ehrlich zu sein, bin ich so ziemlich das Gegenteil von den meisten 17 Jährigen, die extrem von von sich überzeugt sind und gerne dick auftragen, weil sie immer „den Längsten“ haben müssen.

(bisschen offtopic)

rechne im Grunde den ganzen Tag irgendwelche Zahlen
in meinem Kopf rum

Mathematik ist aber nicht nur rechnen, sondern die Modellbildung und Abstraktion (ebenso Wichtiges von Unwichtigem trennen zu können). Simples rechnen kann man genauso dem Computer überlassen.

Fähigkeit logisch zu Denken ist sehr stark ausgeprägt, was
ebenfalls sehr vorteilhaft für die Informatik ist.

Das ist nicht falsch, aber im Berufsleben gehören „Soft Skills“ (je nach Ambitionen) auch dazu: http://de.wikipedia.org/wiki/Soft_skills

mfg M.L.

Hallöchen,

C2 nehm ich dir bei Internetkenntnissen ohne Auslandaufenthalt nicht ab, sorry.

Man muß nicht im Ausland gewesen sein. Aber C2 wird man nicht wirklich sein, ohne tägliche Sprachpraxis zu haben.

Man kann sich ja mal folgendes Szenario vor Augen führen: Ein Inder und ein Chinese haben in einer Telefonkonferenz eine hitzige Debatte darüber, ob das Verfahren X zweckmäßig ist oder nicht.
Nun muß man dem gerade hinzugekommenen britischen Kollegen in aller Kürze die wichtigsten Argumente beider Seiten so schildern, dass die Beiden sich korrekt repräsentiert fühlen.

Ich hatte einen C2 test und der war mal sowas von nicht ohne.

Komisch.
Ich fand bisher noch jeden englischen Sprachtest leichter als vergleichbare deutsche Sprachtests, obwohl ich in Deutschland aufgewachsen bin.

Und ich bin nun auf dem Level einer staatlich geprüften Übersetzerin … I´m just saying …

Du meinst, Übersetzerin zu sein, heißt nicht viel? :wink:

Abgesehen davon: Ich kenne auch Leute, die jeden Tag im Job 6-8 Stunden mit Englisch konfrontiert werden, denen man dennoch bestenfalls einen „B1“ attestieren würde, schon allein weil sie auf die klassischen „false friends“ reinfallen: „I became a boot trip from my father“
Deswegen ist es halt auch kein Verbrechen, eben NICHT „C2“ zu haben.

Ein echter „C2“ denkt halt auch dann nicht groß nach, wenn jemand sagt „We may have a green field, but it’s gonna be a walk in the park“ und muss auch nicht groß fragen, wie man eine korrekte E-Mail an einen bean counter formuliert.

Gruß,
Michael

Ich hatte einen C2 test und der war mal sowas von nicht ohne.

Komisch.
Ich fand bisher noch jeden englischen Sprachtest leichter als
vergleichbare deutsche Sprachtests, obwohl ich in Deutschland
aufgewachsen bin.

Ich nehme einfach mal an, dass das daran liegt, dass man die englische Grammatik in der Schule regelrecht eingetrichtert bekommt, während man sich nicht wirklich mit der deutschen Grammatik auseinandersetzt, weil man sie einfach so beherrscht. So ist es jedenfalls bei mir gewesen.

Und ich bin nun auf dem Level einer staatlich geprüften Übersetzerin … I´m just saying …

Du meinst, Übersetzerin zu sein, heißt nicht viel? :wink:

Wo hast du das denn hereininterpretiert? :smile:

(bisschen offtopic)

rechne im Grunde den ganzen Tag irgendwelche Zahlen
in meinem Kopf rum

Mathematik ist aber nicht nur rechnen, sondern die
Modellbildung und Abstraktion (ebenso Wichtiges von
Unwichtigem trennen zu können). Simples rechnen kann man
genauso dem Computer überlassen.

Das ist mir durchaus bewusst. Ich wollte damit eigentlich nur sagen, dass mir Mathematik liegt und ich mich damit völlig Grundlos auseinandersetze. Und ich meine nicht nur 99ct + 99ct im Supermarkt.

Fähigkeit logisch zu Denken ist sehr stark ausgeprägt, was
ebenfalls sehr vorteilhaft für die Informatik ist.

Das ist nicht falsch, aber im Berufsleben gehören „Soft
Skills“ (je nach Ambitionen) auch dazu:
http://de.wikipedia.org/wiki/Soft_skills

Daran könnte es bei mir in der Tat ein bisschen scheitern, jedoch weiß ich nicht, wie das mit kompetenteren Mitarbeitern aussieht. In der Schule ist es bis jetzt immer so, dass man einfach mal ein bisschen zurückhaltender ist, damit man nicht als Klugscheißer oder Besserwisser dasteht. Der einzige Grund warum ich momentan ungern mit anderen Zusammenarbeite ist, dass mich das nur aufhält und Zeit kostet - und Nerven.

Warum kann man Beiträge eigentlich nicht editieren? Oder übersehe ich da einen Knopf?
Ich habe leider die schlechte Angewohnheit nach dem Tippen den Beitrag sofort abzuschicken. Danach lese ich erst was ich geschrieben habe und korrigiere Tipp- bzw. Flüchtigkeitsfehler.

1 „Gefällt mir“

Erster Versuch: C2

http://i.imgur.com/T6pzm.png

Ja. Du bist ganz toll.

Nur dass zwischen einem Sprachtest im Internet und der Konversation von Angesicht zu Angesicht, ggf. sogar am Telefon mit einem Chinesen oder Franzosen auf Englisch halt Welten liegen.

Aber wenn Du so perfekt in Englisch bist und Dich den ganzen Tag „so nebenbei“ mit der Lösung mathematischer Aufgaben beschäftigst, warum dann eine Ausbildung und nicht ein Studium in Harvard oder gleich eine Professur in Berkeley?

S.J.

2 „Gefällt mir“

Das ist absolut kein Grund gleich zickig zu werden :wink:
Wir wollen natürlich nicht gleich übertreiben was Harvard angeht und dafür bin ich auch viel zu faul bzw. nicht ehrgeizig genug. Ich löse natürlich keine extrem komplexen Rechenaufgaben im Kopf, aber ich habe schon immer extrem viel mit Zahlen gemacht und alles was um mich herum passiert ist in irgendwelche Rechnungen umgewandelt. Man hat eine Zeit lang sogar gedacht ich sei Autist.

Was die Sprache angeht: Ich spreche mehr Englisch als Deutsch, wenn ich am Computer bin. Sowohl schriftlich als auch mündlich. Es ist also nicht so, dass überhaupt keine Sprachpraxis vorhanden ist.
Wenn ich mir überlege wie viel Zeit ich in den letzten Jahren vor dem Computer verbacht und mit Amerikanern, Australiern, Briten, Chinesen, Russen und weiß Gott wem sonst noch gesprochen habe, könnte man das fast schon als einen Auslandsaufenthalt werten.

Hi!

Meine Güte …

Jung, Du bewirbst Dich auf eine AUSBILDUNGSstelle.
Das, was dort interessiert, ist einzig Dein Schulzeugnis und Deine Persönlichkeit.

Passt eins von den beiden Dingen nicht, wirst Du den Job nicht bekommen.

Du wirst während Deiner Ausbildung keine Möglichkeit haben, mit Deinen tollen Englischkenntnissen zu überzeugen, denn Überzeugungsarbeiten erledigen Arbeitnehmer und leitende Angestellte - keine Azubis.

Ebenso wird es im Zweifel egal sein, ob Du Deine Zeit mit allen möglichen Zahlenspielereien verbringst, wenn die Performance im Job nicht stimmt.

Was steht denn im Zeugnis in Mathe und Englisch?

Gruß
Guido

P.S. Solltest Du im RL ebenso rüberkommen, wie Du es hier machst, würde ich Dich vermutlich nicht einstellen, weil Du nicht ins Team passen würdest

Beratungsresistent
Hallo,

nun will ich Dir mal deutlich sagen, wie ich als potentieller Ausbilder das Verhalten, was Du hier im Forum zeigst, einschätzen würde.

Ich würde sagen, dass wesentliche Charakterzüge erkennbar sind:

-Selbstüberschätzung
-Arroganz
-Überheblichkeit
-Beratungsresistent

Zu gut deutsch. So einen braucht kein Betrieb, denn er wird nur Ärger machen.

Mag ja sein, dass Du super intelligent bist, aber das reicht eben nicht. Im Job muss man sich einordnen, Kritik ertragen und sich entsprechen fügen usw. usw.

Mag ja sein, dass man Dich wegen der überragenden Intelligenz manchmal für einen Autisten hält. Nun überleg mal, was Autisten in der Regel für Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben und was den Autismus „auszeichnet“.

Du wolltest hier unsere Meinung hören. Die passt Dir nicht. Anstatt sich damit kritisch auseinanderzusetzen, hältst Du konsequent dagegen. Das nennt man Beratungsresistent.

Zurück zu Ausgangsposting: Jemanden, der sich selbst von seinen Kenntnissen und Fähigkeiten zwischen Papst, Angela Merkel, Chuck Norris und Albert Einstein einschätzt, braucht man sicher nicht erklären, wie man eine Bewerbung schreibt.

So. Und nun ist Ende der Diskussion.

S.J.

3 „Gefällt mir“

Das Nomen von resistent ist Resistenz. :smile: